Ggf. ein seelisches Gleichgewicht, das momentan vorhanden ist. Erreichte Therapieziele und co.
Ich kenne einige, die ohne die Vorbelastung der psychischen Erkrankung ins Ref gegangen sind, und die mit einem ordentlichen Knacks wieder rausgegangen sind oder es abgebrochen haben.
Sicher, das gibt es. Man sollte aber nicht vergessen, dass jemand, der/die bereits über eine Therapie sehr viel an sich gearbeitet hat unter Umständen über Mittel, Wege und Ressourcen zur Aufarbeitung der speziellen Belastungen verfügt, die der Schuldienst mit sich bringt, die jemand ohne Therapieerfahrung (und damit womöglich auch ohne psychische Vorerkrankung) nicht mitbringt. Solche Fälle sind mir auch bekannt. Das individuelle Ergebnis lässt sich zumindest nicht qua psychischer Vorerkrankung pauschal vorhersagen, dazu spielen letztlich zu viele (weitere) Faktoren eine Rolle, so dass nur bleibt persönlich abzuwägen und ggf. den ergebnisoffenen Versuch zu wagen.
Ich war mir als ich das Ref angetreten habe nicht sicher, ob ich danach dauerhaft in den Schuldienst gehen könnte oder wollen würde aufgrund meiner gesundheitlichen Vorbelastung. Ich habe mich dann dafür entschieden diesen Weg dennoch ergebnisoffen zu gehen, weil es mir so viel bedeutet hat und ich so hart dafür gekämpft hatte Lehrerin zu werden. Letztlich bin ich jetzt im fünften Jahr im Schuldienst (Jahr drei nach Planstellenantritt) und weiß, dass das genau mein Weg ist. Am Anfang war das aber erst einmal einfach einen Schritt nach dem anderen, um herauszufinden, ob ich der Belastung gewachsen bin, das System Schule mittragen kann, ...