In meiner Situation Lehramt studieren?

  • Ggf. ein seelisches Gleichgewicht, das momentan vorhanden ist. Erreichte Therapieziele und co.

    Ich kenne einige, die ohne die Vorbelastung der psychischen Erkrankung ins Ref gegangen sind, und die mit einem ordentlichen Knacks wieder rausgegangen sind oder es abgebrochen haben.

    Sicher, das gibt es. Man sollte aber nicht vergessen, dass jemand, der/die bereits über eine Therapie sehr viel an sich gearbeitet hat unter Umständen über Mittel, Wege und Ressourcen zur Aufarbeitung der speziellen Belastungen verfügt, die der Schuldienst mit sich bringt, die jemand ohne Therapieerfahrung (und damit womöglich auch ohne psychische Vorerkrankung) nicht mitbringt. Solche Fälle sind mir auch bekannt. Das individuelle Ergebnis lässt sich zumindest nicht qua psychischer Vorerkrankung pauschal vorhersagen, dazu spielen letztlich zu viele (weitere) Faktoren eine Rolle, so dass nur bleibt persönlich abzuwägen und ggf. den ergebnisoffenen Versuch zu wagen.

    Ich war mir als ich das Ref angetreten habe nicht sicher, ob ich danach dauerhaft in den Schuldienst gehen könnte oder wollen würde aufgrund meiner gesundheitlichen Vorbelastung. Ich habe mich dann dafür entschieden diesen Weg dennoch ergebnisoffen zu gehen, weil es mir so viel bedeutet hat und ich so hart dafür gekämpft hatte Lehrerin zu werden. Letztlich bin ich jetzt im fünften Jahr im Schuldienst (Jahr drei nach Planstellenantritt) und weiß, dass das genau mein Weg ist. Am Anfang war das aber erst einmal einfach einen Schritt nach dem anderen, um herauszufinden, ob ich der Belastung gewachsen bin, das System Schule mittragen kann, ...

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Danke an alle für die rege Beteiligung erst einmal!


    @ Alterra: Steht BS für Berufsschule? Sorry für die dumme Frage, aber ich kannte von den umliegenden Universitäten hier bisher nur Lehramtsstudiengänge für Grundschule, Gymnasium/Ge, Haupt- und Realschule und eben Berufskollegs.

    Auf welche Schulform muss man studieren, um an einer Berufsschule zu unterrichten (wenn man keinen Quereinstieg macht)? Die Idee finde ich auf jeden Fall interessant und werde darüber nachdenken, danke für den Vorschlag :)


    Leider beherrsche ich an Fremdsprachen nur Englisch, Französisch und Latein. Arabisch bin ich am Lernen.



    @ Kieselsteinchen: Das stimmt natürlich. Wobei das Unterrichten im DAF-Bereich teilweise ein eigenes Stresslevel hat ...


    Ich habe mich primär für das Lehramt an Gymnasien/Ge interessiert, inzwischen finde ich Berufskolleg jedoch auch spannend. Tendenziell arbeite ich lieber mit älteren Schülern..


    pppp:


    Vielen Dank für den Hinweis mit dem Ref!


    Ja, ich denke, falls es nicht klappt, könnte ich wieder bei meinem aktuellen Job einsteigen bzw. ich würde während eines möglichen Lehramtstudiums Stunden reduzieren und neben der Uni weiter dort jobben.


    Was ich zu verlieren habe? Hmm, eigentlich nichts und andererseits ist da doch die Sorge, wie sich ein mögliches Scheitern auf meine Gesundheit auswirken würde., ähnlich wie Kieselsteinchen schreibt.


    @ Moebius:

    Ich habe mit meinem behandelnden Arzt und meiner Therapeutin gesprochen und beide trauen es mir zu, raten mir aber davon ab, noch in diesem Jahr mit dem Studium anzufangen (da es in diesem Jahr schon andere einschneidende Veränderungen gab).


    @ CDL:

    Danke, ich finde deinen Beitrag sehr mutmachend!

  • Steht BS für Berufsschule? Sorry für die dumme Frage, aber ich kannte von den umliegenden Universitäten hier bisher nur Lehramtsstudiengänge für Grundschule, Gymnasium/Ge, Haupt- und Realschule und eben Berufskollegs.

    Auf welche Schulform muss man studieren, um an einer Berufsschule zu unterrichten (wenn man keinen Quereinstieg macht)?

    Ich bin zwar nicht Alterra, aber ja: "BS" steht für Berufsschule. Da die Berufsschule nur ein Teilbereich der beruflichen Schulen/berufsbildenden Schulen/Berufskollegs ist, studiert man dafür in deinem Bundesland NRW das "Lehramt Berufskollegs".

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Hallo zusammen,


    ich bin wieder einen kleinen Schritt vorangekommen bei der Entscheidungsfindung ...


    Mein erster Wunsch war, wenn, dann wieder für die Schulform Gym/Ge zu studieren. Nachdem ich mir jetzt jedoch die Einstellungsprognosen genauer angesehen habe, bin ich davon ab, da für die Fächer, für die mein Herz schlägt (Deutsch/Französisch/Philosophie/Geschichte), die Zukunftsaussichten ja leider nicht gut sind.

    Durch die jahrelange Arbeit im Nachhilfebereich weiß ich, dass mir die Arbeit mit älteren SuS mehr liegt als mit jüngeren. Deswegen möchte ich, wenn es dazu kommen sollte, schon gerne ein Studium aufnehmen, das mir auch die Option bietet, mit Sek 2 Schülern zu arbeiten.

    Womit wir dann bei der Schulform Berufskolleg wären. Ich hatte in letzter Zeit einige Deutsch-Nachhilfeschüler von dieser Schulform und fand es durchaus spannend, womit sie sich im Unterricht beschäftigen. Da Deutsch sowieso mein Lieblingsfach ist, würde ich also als erstes Studienfach Deutsch wählen. Von den Fächern, die die umliegenden Universitäten zur Kombination anbieten, kämen für mich entweder Französisch oder Sozialpädagogik in Frage. Nur dass mir von der Kombi Deutsch/Franz alle Lehrer aus meinem Umfeld abraten wegen des Korrekturaufwands ...

    Bliebe noch die Kombination Deutsch/Sozialpädagogik. Ich hatte allerdings nie selbst (Sozial-)Pädagogik während meiner Schullaufbahn und kenne nur die "Einführung in die Pädagogik"-Veranstaltungen, die ich damals im Lehramtsstudium hatte. Einige der Inhalte aus der Sozialpädagogik sind mir durch Freundinnen bekannt, die eine Erzieherausbildung gemacht haben. Ich fand die Themen interessant, über die sie berichtet haben, und habe jetzt auch selbst dazu recherchiert. Aber ich weiß nicht, ob dieses Interesse meinerseits dazu ausreicht um zu sagen, ich studiere ein Fach auf Lehramt, mit dem ich bisher kaum Berührungspunkte hatte. Schwierig ...

  • Jedes Interesse in einem Laberfach reicht, wenn man genug lernt. Nicht, dass ich das jetzt auf ein spezifisches Fach beziehe, aber du weißt, was ich mein. Da steh ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor...

  • Nur dass mir von der Kombi Deutsch/Franz alle Lehrer aus meinem Umfeld abraten wegen des Korrekturaufwands ...

    Bliebe noch die Kombination Deutsch/Sozialpädagogik.

    Also am BK ist der Korrekturaufwand mit D/ SoPä aber garantiert höher als der mit D/ Franz!

    Und Päda ist kein Laberfach. Nicht, wenn man da im LK oder in der beruflichen Ausbildung unterwegs ist. Das sind auch echt lange Klausuren und man muss viele Fallbeispiele suchen/ erstellen.

    Keine Ahnung warum jemand, der weder Päda als Fach hat noch am BK ist da was zu sagt...

    Aber der Bedarf an Französisch ist am BK eher gering, da dieses Fach nur in sehr wenigen Bildungsgängen angeboten wird. Bei uns haben ca. 50 von 1300 SchülerInnen Französisch.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • CandyAndy: Danke für deine Einschätzung. Der Begriff Laberfach ist mir als Geisteswissenschaftlerin aber ehrlich gesagt etwas übel aufgestoßen.


    yestoerty: Danke für die Hinweise, dass Französisch so selten ans BKs angeboten wird, wusste ich nicht. Also wieder ein Punkt, den ich von meiner Liste streichen kann ...


    Eine Frage hätte ich noch:

    Einige meiner Sprachschüler besuchen an ihren Berufskollegs eine internationale Förder-Klasse, in der sie u.a. DAF-Unterricht haben. Meine Frage wäre, ob DAF-Unterricht an Schulen prinzipiell nur von Deutschlehrern gegeben wird oder auch von DAF-Absolventen (Leuten mit Masterabschluss in DAF)?

    Falls es möglich sein sollte, mit DAF-Master an Schulen zu arbeiten, wäre das eine andere Option, die ich mir sehr gut für mich vorstellen kann.

    • Offizieller Beitrag

    weder noch ... (bzw. Beides UND ...)
    Dritter Weg:
    IDEALERWEISE haben die unterrichtenden Lehrkräfte eine Zusatzqualifikation in DaZ/DaF.

    In der Realität ist es manchmal anders und einige Deutsch/Fremdsprachenlehrkräfte (die Kombi am besten) wachsen in die Aufgabe hinein (Gefühl für Fremdsprachendidaktik kombiniert mit angenommener Kompetenz in der deutschen Sprache).

  • Nur als Möglichkeit des Studierens gewertet, nicht als Wertigkeit des Faches. Besser und viel einfacher studierbar als was Mathematisches bei genug Fleiß. Weil gemeint wurde, ob das Interesse reicht. Das reicht garantiert für das Bestehen, wenn man genug tut.

  • Einige meiner Sprachschüler besuchen an ihren Berufskollegs eine internationale Förder-Klasse, in der sie u.a. DAF-Unterricht haben. Meine Frage wäre, ob DAF-Unterricht an Schulen prinzipiell nur von Deutschlehrern gegeben wird oder auch von DAF-Lehrern (Leuten mit Masterabschluss in DAF)?

    An unserer BBS gibt es auch eine "Sprach- und Integrationsklasse". Deren Klassenlehrerin, die die SuS auch in Deutsch unterrichtet, hat eine Zusatzqualifikation in dem Bereich.

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  • Nur als Möglichkeit des Studierens gewertet, nicht als Wertigkeit des Faches. Besser und viel einfacher studierbar als was Mathematisches bei genug Fleiß. Weil gemeint wurde, ob das Interesse reicht. Das reicht garantiert für das Bestehen, wenn man genug tut.

    Na ja, das kann klappen, muss es aber nicht. Ich hatte in Grundstudium in Politikwissenschaft manche Kommilitoninnen und Kommilitonen, die wirklich gelernt haben für z.B. die Klausuren, was ich niemals gemacht habe. Ich habe aber die Texte, mit denen wir gearbeitet haben wirklich verstanden UND konnte das in eigenen Analysen und Urteilen deutlich machen. 1/4 hat die Klausuren im Grundstudium in vergleichender Politik nicht auf Anhieb bestanden, von denen noch einmal etwa die Hälfte dann die schriftliche Hausarbeit im ersten Anlauf nicht bestanden hat (was bei manchen dann auch die Endstation im Studium war, die nicht schon im Vorkurs an den Hausarbeiten gescheitert waren). Laut Fachschaft war das in diesem Fachbereich normal. Generell hatte aber Politikwissenschaft von den Geisteswissenschaften die höchsten Durchfallquoten an meiner Uni, weil das Fach von zu vielen als „Laberfach“ unterschätzt wurde in seinem Anspruch (vor allem die vielen Hilfswissenschaften, die studiert und damit auch mit verwendet werden mussten wie Neuere und neueste Geschichte, Philosophie, Ethik, Wirtschaftswissenschaften, öffentliches Recht hatten viele vorher nicht auf dem Schirm) und vor allem seiner fachlichen Tiefe. Kann angeblich nämlich auch jede:r, genau wie Lehramt, ein bisserl Fleiß genügt…


    Nur „labern“ reicht nicht nicht fürs Bestehen an der Uni - selbst wenn man sich dumm und dusselig lernt. Nicht jede:r kann nämlich wissenschaftlich angemessen und fundiert „labern“.

    Tatsächlich assoziiere ich persönlich Mathematik viel mehr mit einem Fleißfach. Auch dort gilt es natürlich Bereich logisch durchdringen zu können in der Tiefe, was längst nicht jede: r vermag, es geht aber auch ganz „banal“ um Übung, Übung, Übung, wie z.B. in den Fremdsprachen an manchen Stellen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Danke an alle!


    Also verstehe ich es richtig, dass als Nicht-Lehrämtler, aber DaF-ler, quasi keine Chance besteht, in einer Schule unterzukommen, weil der DaF-Unterricht dort schon von den Deutschlehrer*innen (die idealerweise eine Zusatzqualifikation im Daf/DaZ-Bereich haben) übernommen wird?


    Schade, da ich gemerkt habe, dass mir dieser Themenbereich sehr viel Spaß macht und ich die Möglichkeit hätte, aufbauend auf meinen Bachelorabschluss an einer der umliegenden Universitäten einen DaF-Master zu machen.


    Dann werde ich die nächste Zeit mal in mich gehen und in Ruhe überlegen, wie es mit der Option Lehramtsstudium für mich aussieht bzw. ob es noch Sinn macht (abgesehen vom gesundheitlichen Aspekt). Die Fächerkombinationen, die meinen Fähigkeiten und Interessen entsprechen, scheinen nämlich leider entweder alle nicht nachgefragt zu sein oder so viel Korrekturaufwand mit sich zu bringen, dass mir alle, die Ahnung haben, davon abraten ...


    Ich bedanke mich trotzdem ganz herzlich bei euch allen und würde mich noch mal melden, falls ich es doch irgendwann wagen sollte mit dem Lehramtsstudium 😊

  • muss es die Schule sein? (Ja, ich verstehe die Vorteile). Mit einem Master-DaF kannst du an viel mehr Orten arbeiten (die leider nicht so gut bezahlen, aber besser als Nachhilfe).

    Muss nicht, nein. Ich hätte es nur schön gefunden, da ich gerne mit Jugendlichen arbeite und bisher im öffentlichen Dienst auch bessere Erfahrungen mit der Offenlegung meines SB-Ausweises gemacht habe als abseits dessen.


    Aber ja, der DAF-Master ist definitiv eine Option. So gerne ich meine Arbeit auch mag, so frustrierend ist doch der aktuelle Verdienst (unter 1500 netto).

  • Also verstehe ich es richtig, dass als Nicht-Lehrämtler, aber DaF-ler, quasi keine Chance besteht, in einer Schule unterzukommen, weil der DaF-Unterricht dort schon von den Deutschlehrer*innen (die idealerweise eine Zusatzqualifikation im Daf/DaZ-Bereich haben) übernommen wird?

    Hier in BW (aktuell) geht das nicht, da es genügend Lehrkräfte für Deutsch gibt, die insofern eine volle Lehrbefähigung vorzuweisen haben, sich, wenn sie in entsprechenden DaF- Gruppen unterrichten bei Bedarf nachqualifizieren und ganz allgemein sprachsensibler Unterricht alle Lehrkräfte fachunabhängig sowieso etwas angeht, sprich Fortbildungen im Zweifelsfall das Heilmittel sind, sollten erforderliche Kompetenzen noch unzureichend geschult sein. DaF- Leute ohne Lehramtsstudium können zwar teilweise als externe Kräfte ergänzend dazukommen (weniger Stunden, zeitlich befristet, schlechtere Bezahlung..), dürfen aber nicht komplett den DaF- Unterricht machen, da sie eben für den Schuldienst rein formal nicht qualifiziert sind.


    Du kannst prüfen, ob das in NRW im Rahmen der PE/ Obas ggf. anders geregelt ist, so dass du mit einem DaF- Master eventuell Chancen hättest. Wenn nicht gibt es auch jenseits staatlicher Schulen ausreichend Optionen, um als ausschließliche DaF- Lehrkraft arbeiten zu können, wenngleich bei schlechterer Bezahlung und oftmals wenig beruflicher Sicherheit, infolge von Honorarverträgen.

    Ich habe ehe ich in den Schuldienst gegangen bin fast 10 Jahre in einem Verein für Migrationsarbeit mit Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund gearbeitet. Einige meiner KuK waren DaF- Kräfte, Sprachförderung eine wichtiger Teil der Arbeit. Auch das kann also eine Option sein.

    Probleme mit dem SB- Ausweis gab es an meinem alten Arbeitsplatz auch. Das hat sich aber mit Hilfe des Integrationsfachsdienstes klären lassen: „Nein, ihr dürft Frau CDL nicht entlassen, weil sie offengelegt hat schwerbehindert zu sein, sonst hat das empfindliche rechtliche Konsequenzen für den Verein.“ - Ein paar Telefonate mit der Geschäftsführung, sowie ein persönliches Gespräch des Integrationsfachdienstes mit dieser und ich hatte nie wieder Probleme, weil ich a) bereits einen unbefristeten Vertrag hatte, b) deutlich gemacht habe, dass ich meine Rechte durchzusetzen bereit bin und c) man letztlich in der Folge gesehen hat, dass ich auch weiterhin so gute und zuverlässige Arbeit leiste, wie bis zu dem Zeitpunkt der Offenlegung. Die hätten mich am Ende sehr gerne nicht an den Schuldienst verloren.

    Es gibt also Mittel und Wege auch außerhalb des ÖD, du musst vor allem aber- und das gilt im ÖD ganz genauso, denn auch dort läuft längst nicht alles rund für Schwerbehinderte, sondern Rechte werden immer wieder ausgehöhlt- bereit sein für dich und deine Rechte einzustehen. Im ÖD gibt es dafür die Schwerbehindertenvertretung als Unterstützung bei Bedarf, im restlichen Arbeitsleben die Integrationsfachdienste.


    Wenn es der reguläre Schuldienst sein soll, dann ist ein Nachstudium aber vermutlich unausweichlich und auch sinnvoll, damit du eben auch ein zweites Fach unterrichten kannst, sowie deine besondere Expertise im DaF- Bereich nicht auf reine DaF- Gruppen beschränkt bleibt, sondern du diese eben gerade auch im Rahmen sprachsensiblen Unterrichts in Regelklassen einbringen kannst.


    Ich lese zumindest hier im Forum immer wieder, dass man in NRW a) nicht nur Lehramt für Gym studiert, sondern GymGes und b) die Wahrscheinlichkeit am Ende an einer Gesamtschule zu landen und nicht an einem Gymnasium gar nicht mal so gering ist. Gerade an Gesamtschulen gibt es statistisch aber mehr SuS mit Migrationshintergrund, als an Gymnasien. dort wäre deine Expertise also besonders gefragt mutmaßlich.

    Nachdem du als DaF- Lehrkraft in entsprechenden Klassen keinen klassischen Oberstufenunterricht machen würdest, sondern zumeist altersdurchmischte Gruppen hast, bei denen es eben um das Erlernen der Sprache an sich geht, nicht um fachliche Inhalte auf Niveau X, solltest du aber vielleicht auch noch einmal im Rahmen von Praktika prüfen, ob die tatsächliche inhaltliche Oberstufenarbeit z.B. im Fach Deutsch (aber auch weiteren Fächern, die dich interessieren könnten) dem entspricht, wie du inhaltlich arbeiten möchtest in bestimmten Fächern. Möglicherweise stellst du dann nämlich fest, dass rein inhaltlich (fachlich, pädagogisch, didaktisch) die Arbeit mit Unter- und Mittelstufe sich passender anfühlt, als die in der Oberstufe, so dass plötzlich auch die SEK.I, eine Option wird, wo die Korrekturen natürlich auch in den Sprachen deutlich weniger Zeit in Anspruch nehmen, als unter Hinzunahme von Grund- und Leistungskursen. Mit SEK.I- Studium wären Gesamtschulen ebenfalls eine Option, wo man womöglich entzückt wäre eine so gut qualifizierte Lehrkraft zu haben für den Einsatz in DaF- Klassen, wo dann eben doch wieder im Zweifelsfall alle Altersgruppen sitzen, du also auch mit älteren SuS arbeiten könntest.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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