Und fünf Tage Jugendarrest, da lachen entsprechende Täter-Gruppen nur drüber! 🤮
Da lachen sie aber weniger als über Sozialstunden etc. ….
Und fünf Tage Jugendarrest, da lachen entsprechende Täter-Gruppen nur drüber! 🤮
Da lachen sie aber weniger als über Sozialstunden etc. ….
ich finde es schon fragwürdig, warum ein 20jähriger nach Jugendstrafrecht verurteilt werden kann. Ich weiß, dass es zwischen 18 und 21 Jahren eine Übergangsphase gibt, aber ich habe da sehr wenig Verständnis für. Das ist eben kein Kind/Jugendlicher mehr.
Dem Gesetzgeber ist halt bewusst, dass nicht alle Personen genau zum Stichtag ihres 18. Geburtstags von "unreif" zu "reif" umschalten und hat daher einen Übergangsbereich von 18-21 geschaffen, in dem den Gerichten die vorherige Prüfung des Reifezustands des Angeklagten auferlegt wird. Für mich ist das durchaus nachvollziehbar.
Ich würd glatt sagen: Wir haben weltweit ein Männerproblem.
Damit hast du auch nicht Unrecht, wie ich finde. Gewalttaten werden zu einem viel höheren Anteil von Männern ausgeübt. Das liegt aber nicht daran, dass sie biologisch Männer sind, sondern an veralteten Rollen- und Maskulinitätsbildern. Wer immer beigebracht bekommt, dass es nicht männlich ist Gefühle zu zeigen, andere um Hilfe zu bitten, oder, dass man als Mann immer Dominanz (besonders auch körperliche) zeigen muss, der wird auch negative Gefühle ewig in sich reinfressen, niemals Hilfe suchen und seine Probleme im Zweifel mit Gewalt zeigen.
Diese toxischen Bilder von Maskulinität sind aber eben in verschiedenen Kulturkreisen derzeit zu einem höchst unterschiedlichem Maße präsent. Genauso, wie deswegen aber nicht alle Männer aufgrund ihrer Biologie direkt Mörder sind, sind das auch nicht Menschen, die ihre Wurzeln biologisch im (z.B.) arabischen Raum haben. Trotzdem muss es ganz klar sein, dass die Kultur aus der man stammt, einen riesigen Einfluss auf die Verhaltensweisen hat.
Und gerade da sind junge Männer, die in einem solchen kulturellen Umfeld aufwachsen, doppelt gefährdet. Dafür müssen wir unbedingt Lösungen finden.
Der Sinn des Jugendstrafrechts sollte eigentlich klar sein. Stellt Euch bitte noch Mal mit 17 vor und jetzt 10 Jahre später. Da macht man einen riesigen Entwicklungssprung. Was immer man mit 17 gemacht hat, da war man ein anderer.
Ich hab das noch nie so richtig verstanden. Ich bin auch als dummer Jugendlicher nie auch nur auf die Idee gekommen, Straftaten zu begehen. Für Kleinigkeiten wäre ein Jugendstrafrecht vielleicht noch sinnvoll. Aber für alle schwerwiegenderen Sachen sollte es keine Sonderbehandlung geben.
Über Verwandte, die ihr Leben lang bei der Polizei gearbeitet haben, habe ich dort auch erfahren, dass gerade dieses Jugendstrafrecht besonders stark von Kriminellen ausgenutzt wird. Dann wird einfach derjenige mit 13 Jahren vorgeschickt, oder wenigstens der 17-jährige fühlt, dass er all die Straftaten begehen kann, weil er sowieso nachher mit Samthandschuhen angefasst wird. All die Geschichten, wo die Polizisten unglaublich viel Arbeit und Überstunden reingesteckt haben, um (Intensiv-)Täter zu fassen, und diese werden dann mit einem (sanften) Patscher auf die Hände wieder losgelassen, weil Jugendstrafrecht. Ehrlich, unterhaltet euch mal mit Polizisten, die damit tagtäglich konfrontiert sind.
Dann wird einfach derjenige mit 13 Jahren vorgeschickt
Genau, setzen wir das Strafmündigkeitsalter auch gleich mal runter. Am besten gleich auf 7?
Wenn man sich mit Polizist:innen unterhält, dann kommt vor allem eins heraus. Es ist die Tatsache, dass man sich überall, nämlich Polizei, Jugendamt, Schule, Justiz kaputt gespart hat und der gesamte Laden nicht mehr so funktioniert wie er soll.
Würde er funktionieren, dann hätten wir mehr Lehrer die auch Zeit hätten für Beziehungspflege, wir hätten mehr Leute in der Sozialpädagogik die so frühzeitiger intervenieren können, wir häten in den Jugendämtern mehr Leute, so dass es auch Sinn machen würde dort anzurufen. Im Moment bewegen die sich nur, wenns lichterloh brennt, Schwelbrände lässt man laufen. Die Polizei könnte intensiver mit Gerichten und Schulen zusammen arbeiten. Es wäre genug Personal da um eine Woche nach der Tat schon eine Verhandlung ansetzen zu können. Es gäbe auf jede Tat eine unmittelbare Reaktion. Dies alles ist viel entscheidender als die Frage, ob jemand ein Jahr einfährt oder 100 Sozialstunden macht. Knast ist auch nicht die Lösung, vielmehr führt dies eher noch zur Chronifizierung der kriminellen Karriere. Schaut Euch doch in den USA um, die haben vieles von dem hier einige schwwärmen: Verurteilung auch von zehnjährigen Straftätern, Lebenslang für Fünfzehnjährige....Und? Ist hier irgendwas dadurch besser?
Ich denke, der Vergleich mit den USA passt hier nicht gut. Dort ist noch viel mehr das Problem, dass die Vollzugsanstalten völlig falsches Management erfahren (Stichworte privatisierte Gefängnisse, for-profit-Gefängnisse etc). Ein rein punitives (gibts das Wort im Deutschen?) System ist sicher nicht die Lösung, aber auch die Täter mit Samthandschuhen anzufassen scheint nicht gut zu funktonieren. Wenn wir die Erziehung der Täter zur möglichen Wiedereinordnung in die Gesellschaft als oberstes Ziel sehen*, dann erfordert das einen Mix daraus, bei Tätern Einsicht und Verständnis für ihr Fehlverhalten zu erzeugen sowie diese zu bestrafen. Erziehung ohne Strafen/Konsequenzen stößt in solchen Fällen einfach an ihre Grenzen.
Da kann ich nur wieder von den Erfahrungen der Polizisten erzählen: Die berichten eben genau davon, dass den Tätern es oft ziemlich Wurscht ist, wenn sie dann mal gefasst werden, weil sie ja sowieso keine (oder nur kaum spürbare) Konsequenzen erfahren.
* Auch dieses "oberste" Ziel sollte natürlich jederzeit von dem noch höheren Ziel des Schutzes der Bürger ausgehebelt werden.
OT: Wie kann es eigentlich sein, dass scheinbar unser gesamtes Land kaputtgespart ist, obwohl wir eins der reichsten Länder der Welt sind und die höchsten Steuern bezahlen ... Wo geht das alles hin?
Ich würd glatt sagen: Wir haben weltweit ein Männerproblem.
Nee, ein Quotenproblem
Stellt Euch bitte noch Mal mit 17 vor und jetzt 10 Jahre später. Da macht man einen riesigen Entwicklungssprung. Was immer man mit 17 gemacht hat, da war man ein anderer.
Also ich habe mit 17 meine Lehrer nicht abgestochen.
Mir scheint auch dass das abstechen von Leuten bzw. der Versuch bei z.B. in Deutschland lebenden Finnen eher nicht verbreitet ist.
Bei 80 Millionen Menschen ist es nicht vermeidbar, dass hin und wieder Menschen die Grenze überschreiten und töten. In Relation zu 80 Mio. Ist es selten. Wenn man sich die Statistiken ansieht und den graphischen Verlauf des Tötungen pro Jahr betrachtet, gibt es da auch keine signifikante Bewegung in nicht gewünschte Richtungen. Wir müssen uns jeden Einzelfall genau angucken, aber wir müssen aufhören so zu tun, als wenn da im Moment eine Steigerung auf uns zu rollt, dass ist nämlich die urban Legend, die in dieser Gesellschaft ständig suggeriert wird
Das stimmt wohl chemikus08. Das wollte ich jetzt auch nicht damit suggerieren, auch wenn es natürlich nicht nur um Tötungen und Morde geht.
Also ich habe mit 17 meine Lehrer nicht abgestochen.
Na, aber sowas. Soll uns das überraschen oder warum schreibst du das hier?
OT: Wie kann es eigentlich sein, dass scheinbar unser gesamtes Land kaputtgespart ist, obwohl wir eins der reichsten Länder der Welt sind und die höchsten Steuern bezahlen ... Wo geht das alles hin?
Ein Großteil geht für Sozialausgaben drauf. Mit Abstand folgen an Stelle zwei Gesundheitsausgaben, gefolgt von Finanzen (Quelle).
Diesem Satz stimme ich absolut zu und ich persönlich finde es wirklich schade, dass einige allein in die Anführung solcher wertfreier Äußerungen bereits Rassismus hineininterpretieren. Denn einen Migrationshintergrund zu haben, ist für mich keine andere Eigenschaft als bsp eine Frau oder Mutter zu sein oder in Duisburg zu wohnen.
Kommt auf den Kontext an. Stell Dir ein Bild vor von einem zerstörten Auto.
Unterschrift: Frau nach dem Einparken.
Selbst wenn die Aussage in diesem konkreten Fall sogar inhaltlich korrekt und als scheinbar wertfrei dargestellt werden kann, kann sowohl eine naheliegende Bedeutungsebene gemeint gewesen sein oder zumindest verstanden werden.
Dem Gesetzgeber ist halt bewusst, dass nicht alle Personen genau zum Stichtag ihres 18. Geburtstags von "unreif" zu "reif" umschalten und hat daher einen Übergangsbereich von 18-21 geschaffen, in dem den Gerichten die vorherige Prüfung des Reifezustands des Angeklagten auferlegt wird. Für mich ist das durchaus nachvollziehbar.
Das ist ein Punkt, der mir noch nie eingeleuchtet hat.
Immerhin müssten nach dieser Logik auch alle 18- bis 21-Jährigen vor jedem Urnengang, vor dem Absolvieren des Führerscheins, vor dem Unterschreiben eines Arbeitsvertrags etc. auf ihre Reife überprüft werden.
Man muss sich vlt. in dem Zusammenhang mal klar machen, dass die - durchaus willkürlich gezogene - Grenze der Volljährigkeit erst 1975 überhaupt von 21 auf 18 abgesenkt wurde. Die Anwendung des Jugendstrafrechts auf Heranwachsende ist im Übrigen gar kein Automatismus, sondern nur dann möglich, wenn
Zitat1.die Gesamtwürdigung der Persönlichkeit des Täters bei Berücksichtigung auch der Umweltbedingungen ergibt, daß er zur Zeit der Tat nach seiner sittlichen und geistigen Entwicklung noch einem Jugendlichen gleichstand, oder
2.es sich nach der Art, den Umständen oder den Beweggründen der Tat um eine Jugendverfehlung handelt.
Die Anwendung des Jugendstrafrechts auf Heranwachsende ist im Übrigen gar kein Automatismus, sondern nur dann möglich, wenn [...]
Die Wahrschinlichkeit, dass es Anwendung findet, ist allerdings recht hoch:
z.B. 71,9% in Bayern
https://www.bayerische-staatsz…sene-bestraft-werden.html
Und mit dem Absenken der Volljährigkeit von 21 auf 18 Jahre ändert sich ja nicht die Frage, warum der Gesetzgeber alle 18-jährigen als reif genug ansieht, um z.B. an Wahlen teilzunehmen, aber nicht alle, um dieselbe strafrechtliche Verantwortung zu übernehmen wie (andere) Erwachsene.
Vermutlich weil die Altersgrenze damals schlicht nicht aktualisiert wurde und danach als Einzeländerung nicht wichtig genug war und eine gesamte Strafrechtsreform zu groß wäre. Nur so zur Einordnung... wir haben da im Strafrecht zum Teil noch Rechtsgrundsätze aus dem Kaiserreich und der Nazizeit drinstehen. Der Straftatbestand "Mord" als Gesinnungstat ist zum Beispiel aus der Nazizeit und in der modernen Rechtswissenschaft durchaus umstritten.
Das Rechtssystem ist ein ziemlich träges System, was Änderungen angeht.
Das Rechtssystem ist ein ziemlich träges System, was Änderungen angeht.
Wir haben auch im Rechtssystem ganz klar rassistische und diskriminierende Dinge stehen. Allerdings richten diese sich gegen den "alten weißen Mann" und werden deswegen nicht angeprangert.
Beispiele:
Wir haben auch im Rechtssystem ganz klar rassistische und diskriminierende Dinge stehen. Allerdings richten diese sich gegen den "alten weißen Mann" und werden deswegen nicht angeprangert.
- Warum wurde das Kruzifix in Schulen verboten, das weithin sichtbare Kopftuch der Lehrerin jedoch nicht?
Wo ist denn dieser Punkt eine Benachteiligung gegen Männer?
..., aber wir müssen aufhören so zu tun, als wenn da im Moment eine Steigerung auf uns zu rollt, dass ist nämlich die urban Legend, die in dieser Gesellschaft ständig suggeriert wird
Letztlich ist es der typische Bild-Zeitung Effekt. Es wird ein Vorfall rausgegriffen und damit Stimmung gemacht. Genauso wie Herr Lauterbach, der angeblich sämtliche im Alleingang zu verantworten hat...
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