Rente + Pension ?

  • Tröste dich, das Rentenniveau kennt auch nur die Richtung nach unten, hat aber gewaltigen Vorsprung und liegt jetzt schon uneinholbar bei 48%. Aber dafür darf ein Angestellter wenigstens vorher einen Haufen Beiträge abdrücken.

    Betriebsrenten bzw VBL nicht vergessen

  • Aus dem Brutto und der dann bestehende Anspruch wird - nach Abzug der entsprechenden Freibeträge und absetzbaren Kosten - selbstverständlich voll versteuert.

  • Aber jetzt muss ich bei dem Wachstum doch nochmal nachfragen: es ist doch schon so, dass die RV irgendwie auf eine pyramidenförmige Verteilung angewiesen ist, i.e. mehrere junge tragen eine alte Person. Klar geht das auch mit Wegsterben, aber wenn alle Jungen alt werden, braucht man doch mehr Junge oder hab ich da einen Denkfehler?

    Du hast einen Denkfehler. Es fehlt nämlich die Betrachtung der zu erwartenden Rentendauer und die Dauer der Einzahlung. Wenn jeder Bürger 30 Jahre in die Rentenkasse einzahlen würde, um dann weitere 30 Jahre Rente zu bekommen, würde bei einer gleichbleibenden Bevölkerung ein Beitragszahler einen Rentner finanzieren.


    Jedoch ist es bei uns so, daß man durchschnittlich mit 15 Rentenjahren rechnen kann (statistische Lebenserwartung minus Renteneintrittsalter) und man dafür 45 Jahre eingezahlt hat. Bei gleichbleibender Bevölkerung würden also drei Beitragszahler einen Rentner finanzieren, weil die Einzahlphase dreimal so lang ist wie die Auszahlphase.


    Das Problem aber sind heute die gebrochenen Erwerbsbiographien und die versicherungsfremden Leistungen, die die Rentenversicherung zu bezahlen hat.

  • Das Problem ist doch vielmehr die demographische Verschiebung, da absehbar gerade nicht mehr drei Beitragszahler pro Rentner zur Verfügung stehen werden. Dass das Verhältnis 3:1 auch aufgrund nicht durchgängiger Erwerbsbiographien u.ä. nicht ganz bei den idealen 3:1 liegt, ist bereits im Verhältnis von Rentenversicherungsbeitrag von 18,6% zum Rentenniveau von ca. 45% eingepreist.

  • Betriebsrenten bzw VBL nicht vergessen

    Hat nicht jeder und kosten auch Beiträge.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Hat nicht jeder und kosten auch Beiträge.

    Aber schon viele vergleichbare Arbeitnehmer. Du weisst ja sicherlich, dass eines der grössten Stammtischfehler ist, wie Beamtenpensionen mit der Durchschnittsrente verglichen werden, wobei die Durchschnittqualifikation und Arbeitsjahre bei Beamten ungleich höher ist. Dazu das monatlich niedrige Gehalt/Besoldung als in der freien Wirtschaft mit vergleichbaren Qualifikationen.

  • Dazu das monatlich niedrige Gehalt/Besoldung als in der freien Wirtschaft mit vergleichbaren Qualifikationen.

    Apropos Stammtischfehler:

    Hast du dafür eine Quelle?


    Ich verdiene zum Teil deutlich mehr als Kommilitonen in der freien Wirtschaft und die sind zu großen Teilen promoviert.

  • Als verbeamteter Grundschul- und Sek 1 Lehrer steigt man mit 47.000 brutto ein in NRW.


    Der Median für Masterabsolventen liegt ebenfalls bei 47.000. Für A12 braucht man allerdings noch das zweite Staatsexamen, da hat die freie Wirtschaft einiges voraus.


    https://www.stepstone.de/Ueber…r_Absolventen_2020_21.pdf


    Deine promovierten Bekannte tun mir leid.

  • Dann zitiere deine Quelle doch bitte auch etwas detaillierter, anstatt nur eine plakative Zahl herauszufiltern. Gerade für Berufseinsteiger fällt die Häufigkeitsverteilung nämlich laut Stepstone bereits bis ca. 55-60k€ p.a. stark ab, der Großteil der Einstiegsgehälter liegt zwischen ca. 30 und 60k.


    Nah an diese obere Grenze kommen selbst in NDS (einem der am schlechtesten bezahlenden Bundesländer) aber auch Einsteiger ins Lehramt mit A13/4 mit knapp 56k (A12/4 ca. 50k). Da sind aber noch keine Familienzuschläge einberechnet und noch nicht der deutliche Unterschied im Nettoeinkommen berücksichtigt.

  • Wenn ich Vergleiche anstelle mit anderen Berufen wo das zweite Staatsexamen verlangt wird wie beim Juristen sieht es sicher nochmal anders aus.

    Wenn du Einstiegsgehälter meinst erwähnen zu müssen, solltest du lieber auf die Aufstiegsmöglichkeiten eingehen, mit Mitte 50 zieht dir dann die freie Wirtschaft leider davon

  • Wenn ich Vergleiche anstelle mit anderen Berufen wo das zweite Staatsexamen verlangt wird wie beim Juristen sieht es sicher nochmal anders aus.

    Wenn du Einstiegsgehälter meinst erwähnen zu müssen, solltest du lieber auf die Aufstiegsmöglichkeiten eingehen, mit Mitte 50 zieht dir dann die freie Wirtschaft leider davon

    Lustig, wie hier wieder so getan wird, als sei jeder Lehrer ein krasser High Performer, der ganz selbstverständlich mit einem Anglistik Master die Karriereleiter rauffällt. "Die freie Wirtschaft" zieht nicht davon. Ein kleiner Teil hoch motivierter und gut ausgebildetet Angesteller verdient mehr als ein Lehrer im Beamtenverhältnis. Die allermeisten studierten Arbeitnehmer verdienen auch mit 50 Jahren weniger, als ein Lehrer.


    Bei Juristen hängen die Einkommensmöglichkeiten erheblich vom Rechtsgebiet und auch vom Examensergebnis ab. Mit dem Gehalt von Großkanzleien kann das Lehrergehalt nicht mithalten. Mit dem Gehalt, das sich ein kleiner selbstständiger Anwalt auszahlen kann bzw. dem Gehalt einer kleinen bis (je nach Region) mittleren Kanzlei im Sozialrecht hingegen schon.


    Und der eigentliche Punkt: wenn man etwas anderes arbeiten will, dann bitte sehr. Ich bin gerne Lehrer; das habe ich mir ausgesucht. Ich müsste nicht als Lehrer arbeiten, mache ich aber, weil mir das Gesamtpaket gut gefällt. Inklusive dem Gehalt, das vollkommen in Ordnung (und sicher) ist.

  • Wenn man diese Einstellung hier hat wie bei den letzten Usern zu sehen, dann ist ja klar, wieso für den öffentlichen Dienst trotz Mangel seit Jahren nichts bei Tarifrunden rausspringt.

    Ihr seid ja zufrieden, wieso sollte der Dienstherr was ändern? Zufriedenheit ohne nach mehr zu streben, der Meinung sein, dass alles gut so ist wie es ist, ist die Definition eines Low Performers.

    Oder ihr seid einfach nur anders sozialisiert worden, denn in meiner Welt sind 2800 netto leider zu wenig.

  • Zufriedenheit ohne nach mehr zu streben, der Meinung sein, dass alles gut so ist wie es ist, ist die Definition eines Low Performers.

    Wenn Zufriedenheit Merkmal eines Low Performers ist, dann bin ich das gerne.


    Zitat

    Oder ihr seid einfach nur anders sozialisiert worden, denn in meiner Welt sind 2800 netto leider zu wenig.

    In NRW ist bei Übernahme in das Beamtenverhältnis wird A12, Stufe 4 gezahlt. Das sind in Mietstufe 1, unverheiratet, ohne Kinder 3.231,50 € netto. Der typische Lehramtsanfänger kommt mit 200 Euro (oder weniger) für die KV hin. Bleiben 3.000 € netto. Das Jahresbrutto liegt bei rund 48.000 € brutto.

    Mit 52 Jahren in der Endstufe (high performer, der durchgezogen hat und gleich eine Planstelle erhalten hat) sind es dann 3.952,04 € netto bzw. 62.342,40 € brutto. 300 Euro für die KV abgezogen, bleiben rund 3.650 € netto übrig.

    Damit haben beim Einstieg in Deutschland 9% der Alleinlebenden ein höheres Einkommen (12% der Gesamtbevölkerung). In Endstufe sind es 6% bzw. 8%.

    https://www.iwkoeln.de/fileadm…mensverteilung/index.html


    Wenn man sich in der Zwischenzeit einen Ehepartner und zwei Kinder angeschafft hat und von Mietstufe 1 in Mietstufe 3 umgezogen ist, verdient man in NRW in Endstufe 4.458,44 € netto (minus KV). Plus 500 € Kindergeld plus Partner mit 50% A12 (2.000 € netto) liegt man mit den rund 7.000 € netto Familieneinkommen noch in den Top 10% der Paare mit Kindern.


    Das ist alles ordentlich, insofern kein Grund, sich über die Besoldung zu beklagen. Wenn 3.000 € netto zum Einstieg für dich zu wenig sind, dann werde kein Lehrer, sondern such dir als der High Performer, der du bist eine Stelle in der freien Wirtschaft. An der Höhe der Besoldung wird sich so schnell nichts nennenswert ändern.

  • Wenn ich Vergleiche anstelle mit anderen Berufen wo das zweite Staatsexamen verlangt wird wie beim Juristen sieht es sicher nochmal anders aus.

    Wenn du Einstiegsgehälter meinst erwähnen zu müssen, solltest du lieber auf die Aufstiegsmöglichkeiten eingehen, mit Mitte 50 zieht dir dann die freie Wirtschaft leider davon

    Mit Mitte 50 sind in der freien Wirtschaft langsam Kündigungen und schwierige Wiedereinstiegschancen ein Thema....


    PS: Die Erwähnung der Einstiegsgehälter kam von dir im Zusammenhang mit einem aus dem Zusammenhang gerissenen Zitat einer Quelle.

  • Lustig, wie hier wieder so getan wird, als sei jeder Lehrer ein krasser High Performer, der ganz selbstverständlich mit einem Anglistik Master die Karriereleiter rauffällt. "Die freie Wirtschaft" zieht nicht davon. Ein kleiner Teil hoch motivierter und gut ausgebildetet Angesteller verdient mehr als ein Lehrer im Beamtenverhältnis. Die allermeisten studierten Arbeitnehmer verdienen auch mit 50 Jahren weniger, als ein Lehrer.


    Bei Juristen hängen die Einkommensmöglichkeiten erheblich vom Rechtsgebiet und auch vom Examensergebnis ab. Mit dem Gehalt von Großkanzleien kann das Lehrergehalt nicht mithalten. Mit dem Gehalt, das sich ein kleiner selbstständiger Anwalt auszahlen kann bzw. dem Gehalt einer kleinen bis (je nach Region) mittleren Kanzlei im Sozialrecht hingegen schon.


    Und der eigentliche Punkt: wenn man etwas anderes arbeiten will, dann bitte sehr. Ich bin gerne Lehrer; das habe ich mir ausgesucht. Ich müsste nicht als Lehrer arbeiten, mache ich aber, weil mir das Gesamtpaket gut gefällt. Inklusive dem Gehalt, das vollkommen in Ordnung (und sicher) ist.

    Zu deinem ersten Abschnitt: Es hängt sehr stark von den Fächern ab. Das soll nicht despektierlich klingen! Es gibt aber eben auch unterschiedliche Gehaltsperspektiven in der freien Arbeitswelt, die von den eigenen Interessen und dann von der Fächerwahl abhängen. Wenn jemand Interesse an Geschichte und Archäologie hat, ist diese Person in der Regel sicherlich deutlich besser als Lehrkraft bezahlt, als wenn draußen um eine der wenigen Stellen gerungen werden muss (ich kenne ein paar Menschen, die in der Museumspädagogik, Gestaltung von Ausstellungen und Archäologie arbeiten, daher das Beispiel). Jemand im technischen Bereich hat - am Anfang seines Berufslebens - ganz andere Möglichkeiten der Weichenstellung Richtung gutes Gehalt.


    Juristen: Jepp.

    Noch ergänzend: Die kleine Gruppe in der Staatsanwaltschaft und am Gericht ist dann für den öffentlichen Dienst beim Gehalt eine Ausnahme nach oben.


    Deinem dritten Punkt stimme ich zu. Ich mag den Job. Die Bezahlung ist für uns in Ordnung.


    Und wer sich vergleichen möchte: Hier gibt es einen Einkommensvergleich für D. Etwas nach unten scrollen.

    Schmidt Sorry! Habe eben erst gesehen, dass du das Original in einem anderen Beitrag auch verlinkt hast!

    Was mich hier nur stört: Es ist nicht klar, ob das 13. Monatsgehalt - das ja auch bei direkten Gesprächen zu dem Thema gerne vergessen wird und in meinem Fall (wenn ich noch draußen wäre) mehrere 100 € mehr Netto pro Monat ausmachen würde - mit in den einzelnen Monat reingerechnet ist.

    Wenn man dann das eigene Familieneinkommen (nach KK) mit der Verteilung "mit Hochschulabschluss" vergleicht, landet man in der Regel ziemlich mittig +/-. Dieser Vergleich (Hochschulabschluss) ist wichtig, um die Gruppe mit ähnlichem Abschluss zu sehen.


    Das entspricht meiner alltäglichen Wahrnehmung und dem Vergleich zu früher draußen: Doch ziemlich ok und die Möglichkeiten und Gefahren des freien Lebens sind in beide Richtungen abgepuffert.


    Noch ein PS: Der Vergleich mit anderen Menschen mit Staatsexamen ist ein bisschen übertrieben. Wir sollten uns schon ganz allgemein mit anderen mit Hochschulabschluss vergleichen. Müssen das Staatsexamen jetzt wirklich nicht überhöhen.

  • Ihr seid ja zufrieden, wieso sollte der Dienstherr was ändern? Zufriedenheit ohne nach mehr zu streben, der Meinung sein, dass alles gut so ist wie es ist, ist die Definition eines Low Performers.

    Oder ihr seid einfach nur anders sozialisiert worden, denn in meiner Welt sind 2800 netto leider zu wenig.

    Ich wäre erst zufrieden, wenn sich unsere Besoldung in den letzten Jahrzehnten den gleichen Verlauf genommen hätte wie die Gehälter in der Metallindustrie. Aber vielleicht hängt das auch damit zusammen, daß wir als technisches Berufskolleg der Metallindustrie sehr nahe stehen, jedenfalls fühlen wir uns so.


    https://oeffentlicher-dienst.i…/gehaltsentwicklung-2.png


    Wie es zur Zeit in NRW läuft, daß die komplette Besoldungstabelle mit Familienzuschlägen auf absurdum geführt wird, ist meiner persönlichen Leistungsbereitschaft auch nicht gerade zuträglich.

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