Unterrichtseinstiege

  • Hallo zusammen,


    da ich immer noch schwer mit der Struktur meiner Unterrichtsstunden zu kämpfen habe, brauche ich mal Tipps aus eurem großen Erfahrungsschatz. Wie sehen bei
    euch die Stundeneinstiege oder vielmehr ANfänge aus? Es ist nicht das methodische Handwerkszeug, das mir fehlen würde (z. B. Wiederholung auf
    verscheidenste WEisen, Hasuaufgaben und was die Literatur sonst noch so hergibt). Eher geht es um den deutlichen Stundenbeginn. Wie verschafft ihr euch
    Aufmerksamkeit, ohne zu viel ZEit duch abwarten zu verlieren oder gleich zu ermahnen (oder geht es nur so??? Ich hoffe nicht...) Sicher hängt auch viel von
    der Tagesform der Schüler ab, aber irgendwas läuft da nicht rund.
    Vielleicht weiß ja jemand, wie der Knoten bei mir gelöst werden kann....


    liebe Grüße,


    sunshine14

  • Ich weiß nicht, ob ich deine Frage richtig verstehe.


    Ich beginne gern mit irgendeinem Medium, z.B. mit einem Bild, das ich auf Folie auflege (am besten auch noch in Farbe ausgedruckt) oder mit einem großen Bild an der Tafel, mit einer Wortkarte oder einem Wort, das ich in die Mitte der Tafel schreibe und dann zu einem Mind-Mapping ausbaue.


    Manchmal ordne ich auch verschiedene Bilder an der Tafel an, lasse sie ordnen und die Schüler überlegen, was wir als Thema behandeln.


    Gut kommen Provokationen an, z.B. Bilder an der Tafel, die sich widersprechen.


    Mit dem Overheadprojektor kann man auch schön spielen, z.B. nach und nach ein Teil eines Bildes auflegen oder ein mit einem Papier bedecktes Bild Stück für Stück aufdecken, oder den OHP langsam von unscharf auf scharf stellen und die Schüler dabei überlegen lassen, was für ein Bild kommt.


    Oder ich setze eine Bildergeschichte ein, bei der die Schüler nach jedem Bild überlegen müssen, wie es weitergeht.


    Sehr beliebt, aber viel zu selten eingesetzt sind Gegenstände. Noch besser, wenn man sie anfassen und herumreichen kann.

  • Hm, die Tipps nehem ich gerne schon mal auf. Meine Frage ging allerdings mehr in die Richtung, wie ich es schaffen könnte zügig Ruhe herzustellen und "zur Sache" zu kommen. Fehlt mir einfach die Durchsetzungskraft???

  • Zitat

    sunshine14 schrieb am 24.02.2006 21:07:
    Hm, die Tipps nehem ich gerne schon mal auf. Meine Frage ging allerdings mehr in die Richtung, wie ich es schaffen könnte zügig Ruhe herzustellen und "zur Sache" zu kommen.


    Schreib doch mal deine Schulstufe ins Profil.
    Unterrichtseinstiege um "Ruhe herzustellen" sehen in der Primarstufe wahrscheinlich anders aus als in der Berufsschule (Leisezeichen mit Sternchenverteilen versus ? ).


    LG, das_kaddl.

  • Hallo Sunshine,


    meinst du sowas wie Aufstehen und gemeinsame Begrüßung zu Beginn der Stunde oder auch ein "Startsignal", um Ruhe in den Stall zu kriegen?!
    Ich denke, die meisten Lehrer lassen ihre SuS zu Beginn der Stunde aufstehen. Habe beobachtet, dass das bis zu Klasse 9 (evtl. 10) gut funktioniert und auch meistens so gemacht wird. Bei sehr unruhigen Klassen könnte man mal ein Startsignal (z.B. durch Klangschale, Klangstab, Pultglocke, Triangel o.ä.) ausprobieren.


    LG,


    Vivi

  • Ich habe im AU gute Erfahrungen mit einem Regenstab gemacht: DIe Lehrerin kommt in die Klasse, aber erst wenn der Unterricht beginnen soll, dreht sie den Regenstab zweimal um. In dieser eit müssen die Kinder dann auf ihren Platz gehen, nacj vorne schauen und still sein. Klappt sehr gut. Hätte ich für meine Klasse auch gerne gehabt, bin aber leider nie an einen Regenstab gekommen.


    Hiflt dir das weiter?


    Grüßle,
    Salati

    Man kann im Leben auf vieles verzichten, aber nicht auf Katzen und Literatur! <img src="http://www.lehrerforen.de/smilies/smile5.gif" border="0">

  • Hi,


    das kommt wohl ziemlich aufs Alter an.
    Bei den Klassen in denen ich bisher war (bin noch im Studium) lief das unterschiedlich.
    Grundschule:
    - Ausserhalb des Klassenraums in einer Reihe aufstellen und dann ohne zu Sprechen zum Sitzplatz gehen. Wenn das nicht leise klappt, zurück zur Tür und wir versuchen es nochmal...und nochmal...und nochmal....irgendwann wird's langweilig. :D
    - eine eingeübte (Morgen)Routine - z.B. Aufgaben bereits an die Tafel schreiben, Aufgabenblätter auf die Tische legen, jeden Morgen Rechtschreibübungen etc.
    - Signale - z.B. die Hand heben, Arme verschrenkt mit einem Finger auf den Lippen, Klatschen im Rhythmus (die Kinder machen irgendwann mit) und irgendwann leiser werden bzw. ganz aufhören...
    - noch eine Möglichkeit: da ich nicht sehr oft laut werde, ist es dann schon schockierend, wenn ich mal rumschreie ;)
    - wenn sie die ganze Stunde über nicht leise sein konnten, über die Pause drin behalten und Still sein üben


    Mir wurde beigebracht nicht zu sprechen, wenn ich keine absolute Stille in der Klasse habe (natürlich nur, wenn ich was erklären will und ALLE zuhören müssen). Das kann einige Zeit dauern, aber lieber mal ein oder zwei Stunden verloren um diesen Punkt klar zu machen als wochenlang gegen Gelaber angehen zu müssen.
    Das braucht aber alles Übung und muss eben Routine sein, so von heute auf morgen wird es schwierig.


    Sekundarschule:
    Die hab ich bisher noch nicht einmal ruhig gesehen! Ich bin allerdings in schwierigen Klassen, die einfach nie die Klappe zu halten scheinen. :rolleyes:


    - Reihe vor dem Klassenzimmer bilden und ruhig den Raum betreten.
    - Alle vor Unterrichtsbeginn aufstehen lassen, wer ruhig ist darf sich setzen. (Dann aber nicht einfach weiterlabern lassen, wenn sie sitzen!)
    - Genauso wieder eine Routine für den Stundenbeginn entwickeln, z.B. Hefte, Mäppchen raus, aufstehen und warten
    - Auch hier wieder auf Stille warten, zur Not Stoppuhr mitbringen...je länger sie brauchen um still zu werden, desto kürzer wird ihre Pause (besonders vor großen Pausen), verlorene Minuten an die Tafel schreiben
    - Namen der Leute, die still sind an die Tafel schreiben (die meisten Lehrer, die ich kenne, machen das umgekehrt), oft kommt dann Protest "aber, ich bin doch still", die Leute an der Tafel müssen dann vielleicht keine Hausaufgaben machen oder sonstwas
    - sehr leise sprechen (bekommt vielleicht nur die erste Reihe mit), gelegentlich etwas lauter "und genau das ist sehr wichtig für die nächste Klausur" vernehmen lassen
    - Wer labert, fliegt raus oder darf nachsitzen.
    - Und wenn es ganz schlimm kommt kannst du auch dies mal ausprobieren: wirf dich strampelnd auf den Boden, renn schreiend durch die Klasse und benimm dich generell als hättest du den Verstand verloren...Absolute Schockwirkung :D


    Viel Erfolg,
    Dejana

  • Hallo, was ich gerne in der Grundschule benutze sind die Klangkugeln. Die Schüler dürfen in der ersten Runde die Klangkugel schütteln und klingen lassen. Die zweite Runde muss durchgehalten werden, ohne dass man überhaupt nur einen Ton hört. Damit sind alle automatisch leise und ich kann wunderbar beginnen.
    Regenstab und Klangschale find ich auch ne gute Idee!


    Gruß
    Simsa

  • Hallo Silly,


    ein Regenstab ist ein Holzstab (gibts in verschiednenen Größen - bis zu einem Meter lang), der mit Kürbislkernen oder anderem Material gefüllt ist. Dreht man den Regenstab um 180 Grad, rieselt der Inhalt nach unten. Im Stab sind meist noch Hindernisse wie eingeschlagene Nägel oder sonstiges, damit der Inhalt nicht zu schnell fällt.


    Hoffe du verstehst, was ich sagen möchte... :D


    Grüßle,
    Salati

    Man kann im Leben auf vieles verzichten, aber nicht auf Katzen und Literatur! <img src="http://www.lehrerforen.de/smilies/smile5.gif" border="0">

  • Was kann man den am besten in die Posterrollen einfüllen, damit sie schön lange klingen? Ich könnt mir vorstellen, dass Kürbiskerne aufgrund ihres "Gewichts" relativ schnell von einer Seite auf die nächste rübersegeln... Reiskörner vielleicht?

  • Ich denke, Reiskörner sind zu klein. Erbsen oder Kürbiskerne müssten gehen. Du musst besonders viele lange Nägel reinschlagen, dann fallen sie nicht ganz so schnell.

  • Wenn es solche Probleme bei dir gibt, solltest du die Schüler erst einmal "Ankommen" lassen. Unter dem Begriff "Ankommen" findest du vielleicht schon was im Inet,
    ansonsten empfehle ich dir:


    Arthur Thömmes: Produktive Unterrichtseinstiege
    [Blockierte Grafik: http://images-eu.amazon.com/images/P/3834600229.01.LZZZZZZZ.jpg]


    Die Methoden richten sich in erster Linie an 10-16jährige. Es gibt auch ein Kapitel mit Methoden zum Ankommen, daneben auch eins mit thematischen Einstiegen usw.

Werbung