Die mit der Keule kommen... Muss das sein?

  • Wenn's dir reicht, musst du dich ja hier nicht weiter äusseren, gell? Gildet doch für dich gleich wie für mich.

    Also, MEIN Punkt war, dass es jedem frei steht, sich zu äußern. Und auf andere Äußerungen zu reagieren.

    Nur dann nach der Moderation zu rufen, weil einzelne Äußerungen unliebsam sind, ist halt albern. Hätte Seph also jetzt die Moderation angegriffen, dass dein Beitrag stehen bleiben darf, wäre das albern. Aber er darf sich über deinen Beitrag äußern, so wie du dich wiederum über seinen äußern darfst und ich mich jetzt über deinen äußere. And round and round and round we go.

    Bis einem halt zu doof wird, dann darf er/sie sich gerne zurückziehen. So wie ich das jetzt machen werde.

  • Du verstehst mich falsch. Mir stinkt genau das: Es wird mit zweierlei Massstab gemessen. Beispiele habe ich genannt, ist für jeden nachvollziehbar. "Jetzt reicht's aber mal" ist ein bisschen albern, wenn man offensichtlich gar nicht weiss, worum es geht. Reichen darf es einem natürlich trotzdem.

  • Du verstehst mich falsch. Mir stinkt genau das: Es wird mit zweierlei Massstab gemessen. Beispiele habe ich genannt, ist für jeden nachvollziehbar. "Jetzt reicht's aber mal" ist ein bisschen albern, wenn man offensichtlich gar nicht weiss, worum es geht. Reichen darf es einem natürlich trotzdem.

    Wenn du Straftaten ankündigst (siehe #57 i.V.m. §185 StGB), dann muss man das mit Sicherheit nicht so stehen lassen. Der Hinweis, dass du damit übers Ziel hinausschießt, mag nicht verstanden worden sein, aber albern ist er nicht.

  • Es hat sich im fraglichen Thread nur eine einzige Person völlig inakzeptabel geäussert. Bepöbelt wurden aber alle, die keine Förderschüler unterrichten wollen. Das Wort "Zumutung" war in diesem Kontext schon Grund genug für wüste Unterstellungen.

    Nun, was bedeutet denn das Wort „Zumutung“ in diesem Kontext? Wir werden uns da vielleicht nicht einig werden. Aber was sagt denn, dass man die Arbeit mit Menschen mit Behinderung als Zumutung empfinde, darüber aus, wie man zu diesen Menschen steht? Drückt das eine besondere Wertschätzung aus? Oder doch eher eine ablehnende Haltung?


    Und nein. „Ich empfinde es als Zumutung, mein Studium im Straßenbau zuverdienen.“ ist etwas anderes. Sprache ist mehr als ein syntaktisches Puzzlesspiel. Man kann nichts über Menschen mit Behinderung aussagen, ohne etwas über Menschen mit Behinderung auszusagen.


    Zu sagen „Ich will nicht mit Menschen mit Behinderung arbeiten“ drückt die Aversion noch deutlicher aus.


    Man darf so etwas sagen, auch in diesem Forum. Man muss aber, wie immer, damit rechnen, dass eine solche Haltung nicht auf ungeteilte Zustimmung trifft.


    Die Anmerkungen, dass am sich die Arbeit mit Menschen mit Behinderung nicht zutraue oder nicht schlicht nicht könne, verdecken die Aversion nur unzureichend. Was man nicht kann, lernt man.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    2 Mal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Zu sagen „Ich will nicht mit Menschen mit Behinderung arbeiten“ drückt die Aversion noch deutlicher aus.

    Ich will nicht auf einer Kinderkrebsstation arbeiten. Daraus folgern zu wollen, dass ich eine Aversion gegen Kinder mit Krebs hätte, ist so offenkundiger Unsinn, dass du die Übertragung auf deine Aussage hoffentlich als zulässig ansiehst. Ich habe am Gymnasium übrigens gar kein Problem mit körperlichen Behinderungen, solange das kognitive Niveau stimmt, soll der Schulträger halt die Schule passend ausrüsten, dann bekommt man das hin. Aber zieldifferentes Unterrichten am Gymnasium ist genauso offenkundiger Unsinn wie die Aussage oben. Ist das eigentlich das Thema des Threads hier? :P

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • In jenem Thread ging es um die Aussage, dass es eine Zumutung sei, mit Kindern mit Behinderung zu arbeiten. Und ja, wenn eine Pflegekraft sagen würde, es sei eine Zumutung, in der Onkogie eingesetzt zu werden (und NICHT sich nicht ausreichend qualifiziert zu fühlen, Angst davor zu haben oder whatever) dann fände ich den Kommentar menschenverachtend.


    Bepöbelt wurde übrigens niemand, es wäre hilfreich, im Thread selbst auf einen Kommentar einzugehen und nicht alle Nas lang etwas woanders aufzuwärmen, wo es kontraproduktiv ist und nur dazu dient, seine eigene angeblich so tolle Kommunikationskultur zu lobhudeln.

    Inwiefern dieser Thread zur gelingenden Kommunikation beiträgt, könnte der TE mal bitte noch ergänzen.


    Ich schlage unterdessen vor, dass weniger Verwirrtsmileys und Lachsmileys verteilt werden, die sind nämlich durchaus nicht besser, als darauf irgendwann mit einem wütenden, dahingetippten Begriff zu reagieren.


    Interessant finde ich, wer sich selbst für total deeskalierend oder stets objektiv hält. Das sind natürlich nie die, die es wirklich sind, die starten nämlich nicht solche Fäden und wärmen auch nicht Sachen auf, die 7 Jahre her sind. Es sei denn, sie sind davon so verletzt, dass es eben für sie noch nicht geklärt ist. Dann erhebe man sich aber bitte auch nicht über andere, die sich angegriffen oder verletzt gefühlt haben. Fasse sich gerne jeder an seine eigene Nase.

  • Okay, dann muss der Vergleich anders aussehen: Die Krankenschwester (nicht für die Arbeit mit Kindern qualifiziert) sagt, dass sie es für eine Zumutung hält in der Kinderonkologie eingesetzt zu werden, weil sie dort alleine die gesamte Station betreuen soll und für eine Stunde am Tag mal ein Pädiater reinschaut, weil halt für mehr kein Geld da ist. Supervision oder anderweitige psychologische Betreuung gab es in dem Bereich noch nie und für Fortbildungen gibt es 2000€ für das gesamte Krankenhaus, die sind aber schon verplant für die Digitalisierung der Krankenakten. ;)

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  • Ich will nicht auf einer Kinderkrebsstation arbeiten. Daraus folgern zu wollen, dass ich eine Aversion gegen Kinder mit Krebs hätte, ist so offenkundiger Unsinn, dass du die Übertragung auf deine Aussage hoffentlich als zulässig ansiehst.

    Das ist eine schräge Analogie.


    Zu "Ich will nicht auf einer Kinderkrebsstation arbeiten" würde passen: "Ich will nicht an einer Förderschule arbeiten."

    Mit diesen Aussagen hat wohl niemand ein Problem.


    Zu "Ich will nicht mit Menschen mit Behinderung arbeiten" würde analog passen: "Ich will nicht mit Menschen mit Krebs arbeiten."

    Und das ist eine ganze andere Aussage, die ich durchaus auch für problematisch halte.


    Edit: Sehe gerade, dass Quittengelee schon in eine ähnliche Richtung geantwortet und du darauf reagiert hast. Imho passt die neue Analogie aber ebenso wenig.

  • Wieso sollte man einen Arzt oder eine Krankenschwester dazu zwingen können mit krebskranken Kindern zu arbeiten? Wenn jemand sich dazu entschieden hat Radiologe zu werden, dann wird das (neben dem Geld) häufig auch den Grund haben, dass er eben keine persönliche Bindung zu Patienten aufbauen möchte, die ihm dann doch reihenweise wegsterben. Ich habe den höchsten Respekt vor Menschen, die mit krebskranken Kindern arbeiten, ich könnte das nicht. Ich habe früher auch gerne im Kinderheim gearbeitet und da war die Arbeit mit Kindern die schulisch GB oder LB eingestuft waren völlig unproblematisch. Im Kontext eines Gymnasiums ist das aber, unter den gegebenen Rahmenbedingungen, definitiv nicht zu leisten. Du kannst kein System haben, dessen Ziel es ist Leistungsspitze zu sein und dann haust du da Schüler rein, die das gar nicht erfüllen können.

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  • Natürlich sind Aussagen wie "Ich will nicht mit Menschen mit Behinderung arbeiten." und "Ich will nicht mit Menschen mit Krebs arbeiten." problematisch, auf der anderen Seite muss man doch sagen, dass sich außerhalb des sozialen oder medizinisch-pflegerischen Bereichs diese Problematik gar nicht erst stellt. Arbeitet man als Fleischereifachverkäufer, Rechtsanwalt oder Busfahrer hat man sicherlich auch mal Kunden mit Behinderung, aber ob ich jetzt Karl oder Franz ein Stück Wurst verkaufe oder von A nach B fahre, beeinflusst die Arbeit tatsächlich weniger als wenn ich Karl oder Franz im Unterricht sitzen habe. Der Fleischereifachverkäufer spricht vielleicht etwas langsamer und nutzt einfachere Worte, aber er muss nicht die ganze Auslage neu gestalten, wenn er weiß, dass er Menschen mit Behinderung zu seinen Kunden zählt. Und das ist der Unterschied zum Lehrer. Für ihn hat die kognitive Ausgangssituation seiner Schüler schlichtweg einen sehr großen Einfluss auf seine Arbeit und daher spielt dieser Aspekt mit in die Entscheidung für das jeweilige Lehramt mit rein.

  • Zu "Ich will nicht mit Menschen mit Behinderung arbeiten" würde analog passen: "Ich will nicht mit Menschen mit Krebs arbeiten."

    Und das ist eine ganze andere Aussage, die ich durchaus auch für problematisch halte.

    Als Arzt ist es vollkommen ok, kein Interesse an der Onkologie zu haben und es für sich selbt abzulehnen, sich um onkologische Probleme zu kümmern. Das ist vollkommen normal. Ein Orthopäde wird sich nicht um deinen Lungenkrebs kümmern (ob können und/oder wollen spielt keine Rolle). Der Gynäkologe will in der Regel nicht an der Prostata arbeiten (jedenfalls nicht bei Patienten).

    Dasselbe gilt für Lehrer. Kein Interesse an der (förder-)pädagogischen Arbeit zu haben, die bei Schülern mit geistiger Behinderung notwendig ist, ist äquivalent zum Orthopäden, der keinen Lungenkrebs behandelt und zum Gynäkologen, der keine Prostata behandelt. Daran ist gar nichts menschenverachtend oder problematisch.


    "Ich will nicht mit Menschen mit Krebs arbeiten" ist nur in einem Kontext problematisch, in dem es um Kollegen geht. Das ist tatsächlich menschenverachtend.

  • Als Arzt ist es vollkommen ok, kein Interesse an der Onkologie zu haben und es für sich selbt abzulehnen, sich um onkologische Probleme zu kümmern. Das ist vollkommen normal. Ein Orthopäde wird sich nicht um deinen Lungenkrebs kümmern (ob können und/oder wollen spielt keine Rolle).

    Auch an Krebs erkrankte Menschen können orthopädische Probleme haben. Darum ging es doch: um die Ausdrucksweise, die Arbeit mit Menschen mit Behinderung sei eine "Zumutung". Nicht darum, das nicht zum Schwerpunkt seiner Arbeit machen zu wollen - damit hat doch niemand ein Problem.

  • Wenn das deine Haltung gegenüber Menschen mit Behinderung ist, dann ist das so. Sie gefällt mir trotzdem nicht.

    Warum muss man denn immer den Gutmenschen mimen, nur weil man Lehrer/in ist? Darf man nicht seine Meinung äußern? Ich möchte auch nicht jede Arbeit, die es gibt machen. Mit wie vielen Menschen mit Behinderung arbeitest du denn zusammen? Manchen liegt es einfach nicht, dann ist es doch besser, man macht es nicht. Ich möchte z.B. nicht mein Leben lang Säuglinge betreuen, sonst wäre ich Säuglingsschwester geworden. Ich möchte auch nicht wie mein Kumpel Street-Worker sein. Ihm liegt das, mir nicht. Werde ich jetzt hier angeklagt, wenn ich das sage?


    Ich selber habe in verschiedenen Versionen Erfahrung mit Inklusion, aber ich wurde gefragt und habe ja gesagt. Trotzdem finde ich, kann man doch akzeptieren, ohne jemanden anzugehen, wenn er sagt, dass er das nicht möchte und nicht dafür ausgebildet ist.

  • Auch an Krebs erkrankte Menschen können orthopädische Probleme haben. Darum ging es doch: um die Ausdrucksweise, die Arbeit mit Menschen mit Behinderung sei eine "Zumutung". Nicht darum, das nicht zum Schwerpunkt seiner Arbeit machen zu wollen - damit hat doch niemand ein Problem.

    Wenn ein Krebskranke ein orthopädisches Problem hat, kümmert sich der Orthopäde um dieses und nicht um den Krebs.


    Es geht an einer Schule aber nun mal ums Lernen. Wenn ein Schüler eine Behinderung hat, die ihn kognitiv nicht einschränkt, dann kümmere ich mich als Lehrer darum, dass dieser Schüler die Möglichkeit hat, das Abitur zu schaffen. Seine Behinderung spielt dabei für mich keine Rolle.


    Genausowenig, wie ein Podologe etwas mit einem Patienten ohne Beine anfangen kann, kann ein Gymnasiallehrer etwas mit Schülern anfangen, die kognitiv nicht dazu in der Lage sind, den Unterrichtsstoff zu verstehen und die am Gymnasium intendierten Kompetenzen zu erwerben. Es erwarten doch auch niemand ernsthaft, dass jemand ohne Beine im Fußballverein für die erste Manschaft auf dem Feld zu sein hat.

  • Quittengelee Hör mal auf mit deinem "man" und "die". Kack die Personen, die dir auf den Keks gehen, direkt an oder blockier sie. Ich pflege das zu tun. In der Regel auch ganz undiplomatisch. Dass ich mich an der Stelle für besonders deeskalierend hielte phantasierst du dir nämlich gerade nur zusammen.

  • Die Anmerkungen, dass am sich die Arbeit mit Menschen mit Behinderung nicht zutraue oder nicht schlicht nicht könne, verdecken die Aversion nur unzureichend. Was man nicht kann, lernt man.

    Schade, dass BK Lehrer in der Regel nicht an Grundschulen abgeordert/versetzt werden. Würde dir sicher so richtig liegen, als BK Lehrer 6-Jährigen im Morgenkreis über ihr Wochenende erzählen zu lassen und ihnen Lesen und Schreiben beizubringen.


    Oder noch besser: weil es zu wenige Lehrer für Grundschulen gibt, werden einfach ein paar Grundschüler in eurer BK Klassen gesteckt. Die darfst du dann zieldifferent mitbeschulen. Ist ja easy möglich. Wenn du das nicht kannst, lernst du es eben.


    Was, darauf hast du keine Lust? Was, du hast nicht Lehramt studiert, um Kindern Lesen und Schreiben beizubringen? Boa, so menschenverachtend.

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