Mein Kind hat am Gym, 5. Klasse, jetzt einen 10-Finger-Schreibkurs. Darauf hätte ich dankend verzichtet
Meine Schülerinnen und Schüler tun sich grundsätzlich sehr schwer mit der Tastatur. Es wird ja nur noch gewischt. Denen hätte genau so ein Kurs sehr gut getan. Am besten hätten sie dabei auch noch gelernt, was die Tabulator-Taste ist, was ein Semikolon ist, was Caps-Lock ist, der Unterschied zwischen "Einfüge-" und "Ersetze-"Modus und vor allem die verschiedenen Klammern.
Ich möchte ihnen Programmieren beibringen, muss aber lange vor Adam und Eva anfangen, weil eben viele einfache Dinge nicht beherrscht werden. Mit Word können auch die wenigsten gescheit umgehen, und wenn man es richtig anfängt, lernt man natürlich auch dabei sehr viel über Informatik, z. B. darüber, was ein Default-Wert ist ("Standard-Absatzformat"), und Excel ist natürlich auch hilf- und lehrreich und eine Vorstufe zum Programmieren - ob es nun "WENN" oder "if" heißt, macht ja keinen Unterschied.
Schule soll vor allem Denken lehren, und dafür ist Informatik sehr gut geeignet. Abläufe verstehen und steuern, solche Dinge. Verstehen, was ein Navi macht. Informatik ist ja als Disziplin noch sehr jung und verzweigt sich immer mehr. Da wird sich sicher noch viel tun, und es gibt ja für die Sek I da schon jede Menge Angebote, Roboterprogrammierung, Scratch etc.
Oh, und eigentlich auch wieder "nur" Informatikanwendung: Bildverarbeitung. Das ist auch ein fächerübergreifendes Thema von "wie erkennt man gefakte Bilder" bis "mit Photoshop ist jede schön". Dass alle anderen glücklicher und schöner scheinen als man selbst ... das macht krank. Diese Art von Stress hatten wir früher nicht.