Abordnung Strecke

  • Plattyplus tut das aber ganz offensichtlich.

    Was? Das ich das Auto als alternativlos darstelle? Nein!

    Aber: Jeder von uns hat dafür zu sorgen, daß er pünktlich zum Dienst erscheint. Ich finde es einfach generell total daneben, daß manche Kollegen gerade in unserem Beruf immer wieder Ausflüchte suchen, warum sie nicht in der Lage sind irgendeine Tätigkeit durchzuführen. "Defekt spielen", wie es Adam Smith in seiner Spieltheorie definiert hat und was eine nicht unerhebliche Zahl der Kollegen praktiziert, darf nicht zum Erfolg führen, denn sonst ist der, der die Arbeit macht, der Dumme, der daraufhin dann auch irgendwann "defekt spielt" und so nach mehreren Iterationen das System in den Zusammenbruch treibt.

  • Wenn es denn so wäre - aber auch dann käme der Besitz eines Autos für mich nicht in Frage. Man kann seine Wege auch anders optimieren.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

  • Kleine Ergänzung: Wenn ich zwischen hoher Arbeitszufriedenheit und mehr Gehalt wählen müsste, würde ich immer die Arbeitszufriedenheit wählen. Es gibt eine Grenze, ab der mehr Geld definitiv nicht glücklicher macht, vor allem, wenn andere Bedingungen nicht gut sind.

  • Ist genauso wie das alljährliche Theater um die Klassenlehrerschaft im Kollegium. Wer sich da in der Vergangenheit sehr passiv verhalten hat, wird dafür damit belohnt, daß er keine Klasse als Klassenlehrer mehr bekommt. Wer hingegen den ganzen Verwaltungskram solide abarbeitet, bekommt als „Dank“, weil es ja so gut klappt, gleich mehrere Klassen aufgedrückt.

    Das zeigt mir einmal mehr, dass es an deiner Schule bzw. deinem Kollegium irgendwie _merkwürdig_ zugeht. Bei uns gibt es dahingehend kein "Theater", sondern es wird so gehandhabt, wie von Flipper79 geschildert. Wobei es meines Wissens nach an meiner Schule aber auch niemand als Bestrafung ansieht eine Klasse als Klassenlehrkraft zu haben bzw. als irgendeine Art von "Belohnung" keine übernehmen zu müssen. Dass jemand zwei Klassen als Klassenlehrkraft hat, kommt nur im Berufsschulbereich in "pflegeleichten" Klassen vor (und da haben sich die Klassenlehrkräfte selbst dafür entschieden; ihnen wird nichts "aufgedrückt").

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich denke nicht, dass das von der Höhe der Summe abhängt, sondern eher von den persönlichen materiellen Bedürfnissen/Wünschen/Ansprüchen. Wenn die sehr groß sind, muss auch da Gehalt sehr hoch sein, sonst nicht. Es gibt in jeder Gehaltsklasse Menschen, die unzufrieden sind.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.


  • Wer nicht mit dem Auto fahren will? Dieser Wille zur Nichtleistung ist meiner Meinung nach genau so irrelevant wie der Wille an einem bestimmten Wochentag nicht arbeiten zu wollen. Im Zweifelsfall muß man dann auch mit den Konsequenzen klarkommen, also in letzter Konsequenz einer Entlassung aus dem Beamtenverhältnis wegen Arbeitsverweigerung.

    Ja, ich denke auch, dass „wer nicht will, fliegt ’raus“ bei Abordnungen vieles erleichtert. Z. B. wenn jemandem die neue Schulform nicht passt. Interessanter Nexus zu anderen Threads.


    Auf jeden Fall interessant zu beobachten, wie schnell man von Solidarität mit Kolleginnen zum tiefen Wunsch nach Repressionen wechseln kann.


    Ich bin da rechtlich nicht so sattelfest wie die zitierte Expertin. Ich möchte die politische Dimension aufmachen.


    Das NRW’sche Reisekostengesetz nimmt den ÖPNV zumindest bzgl. der Kosten zur Grundlage. Mittlerweile gibt es da auch noch einen Satz, der die Wahl eines Klimafreundlichen Verkehrsmittels einfordert.


    Alles in Bezug auf Klimaschutz etc. voll OK.


    Nun habe ich z. B. meinen Wohnort so gewählt, dass ich meinen Dienstort mit der Bahn erreichen kann (also, im Prinzip. De facto geht es nicht wegen Zugausfällen und Verspätungen).


    Ist es denn da zu viel verlangt, bei Abordnungen einen entsprechenden Maßstab anzulegen, indem die Zielschule auch mit dem ÖPNV erreichbar ist?

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Ich finde es einfach generell total daneben, daß manche Kollegen gerade in unserem Beruf immer wieder Ausflüchte suchen, warum sie nicht in der Lage sind irgendeine Tätigkeit durchzuführen. "Defekt spielen",

    So wie die Ankündigung eines Burnouts, weil einer die Zielschule bei der Abordnung nicht passt?

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • So wie die Ankündigung eines Burnouts, weil einer die Zielschule bei der Abordnung nicht passt?

    Das ist zumindest ein klassisches Beispiel für "Defekt spielen". Das sieht bei einem echten Burnout natürlich anders aus.

  • Das ist zumindest ein klassisches Beispiel für "Defekt spielen".

    Das „defekt spielen“ kenne ich halt aus dem Kollegium. Da wollte ein Kollege nicht in einer speziellen Klasse eingesetzt werden, weil er dann ja eine Abschlussprüfung stellen müsse. Er kündigte ein halbes Jahr im Voraus an, daß er keine Prüfung einreichen werde und an dem Termin, an dem die Prüfungsvorschläge einzureichen sind, krank sein werde.


    Gottseidank hat sich unsere Schulleitung die Allüren des Kollegen nicht bieten lassen und an dessen Einsatz festgehalten.

  • Wenn ein Dienstherr über die Möglichkeit nachdenkt, jemanden bei schlechter ÖPNV Anbindung über 50 km abzuordnen, dann sollte er prinzipiell in solchen Fällen über Dienstfahrzeuge nachdenken 🤷

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

    Einmal editiert, zuletzt von chemikus08 ()

  • plattyplus

    uiui, du bist aber auf Krawall gebürstet. ;)

    Aber hier gibt es nunmal einen Unterschied zwischen deinem Rechtsempfinden und der Rechtslage.

    Abordnungen innerhalb des Schulalltages (und somit Pendelwege) müssen mit den Öffis erreichbar sein.

    Wie du bei Ganztagesabordungen an deinen Arbeitsort kommst spielt keine Rolle. Das ist dein Privatvergnügen (wie übrigens bei jedem anderen Arbeitgeber auch).

    Und bzgl. Beispiel mit der Abordnung auf eine Insel: Ich denke ich, dass eine entsprechende Remonstrierung (wenn nicht sogar Klage) wegen unverhältnismäßiger Härte sehr gute Aussichten auf Erfolg hätte. Aber ist ohnehin alles Glaskugelleserei, da keine Ahnung meinerseits zu einem Präzedenzfall .

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