Lohnt sich Anstrengung als verbeamteter Lehrer?

  • Das A14 ein sehr sehr gutes Gehalt war, war einmal.


    Die von dir genannten Seite kenne ich und ich kann auch nachvollziehen, dass einem A13 oder A14 nicht als "besonders" viel vorkommt, um zur Oberschicht zu gehören. Allerdings sollte man sich anschauen, wie der Rest der Bevölkerung lebt. Nicht jeder ist erfolgreicher Unternehmer, Chefarzt oder sonstiges.


    Das Groß der Bevölkerung verdient wesentlich weniger, was auch deiner Grafik zu entnehmen ist und die Personen dort müssen den Euro öfters umdrehen als wir.


    Vor meiner Hochzeit war ich A13 und empfand und empfinde das heute noch als sehr gutes Gehalt, wenn man wie gesagt handwerkliche Dinge selbst erledigt und Konsumtechnisch nicht vollends eskaliert. Auch nicht jeder, der zu obersten 1-2% gehört knallt das Geld mit beiden Händen raus. Gerade diese Fraktion (z. B. meine Ehefrau) investiert ein Großteil vom Vermögen, welches wiederum vom Vater und Großvater erwirtschaftet und angelegt wurden.
    Ich glaube bis auf eine Haushaltshilfe (die sich ein A13er auch leisten kann!!!) haben wir keinen extravaganten Konsumgüter.


    Das war auch kein Angriff auf dich sondern generell lese ich von Lehrern öfters, dass A13/A14 nicht ausreichen würde und dem kann ich nicht zustimmen. Die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland wäre schon heilfroh wenn sie Eigentum besitzen würde oder sich regelmäßig einen Urlaub leisten könnte. Man muss nicht immer nur nach oben schauen, dass ist eine eher schlechte Angewohnheit.

  • Gerade diese Fraktion (z. B. meine Ehefrau) investiert ein Großteil vom Vermögen, welches wiederum vom Vater und Großvater erwirtschaftet und angelegt wurden.

    Jetzt hast du aber einen Großteil der Misere unseres Landes sehr schön in einem Satz zusammengefasst. Kein persönlicher Angriff, sondern eine Tatsachenfeststellung.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • A14 Stufe 5 sind in NRW in Steuerklasse III, verheiratet rund 4300 Euro netto.


    GKV/PV sind ca. 1000 Euro, bleiben 3300 Euro netto

    Ok 1000€ ist schon echt übertrieben, aber die Besoldung ins NRW ist ja echt nicht gut.


    Ich habe Ende Dezember ca. 5100€ überwiesen bekommen. A13 Stufe 4, Steuerklasse 3. Ok ich habe zwei Kinder, aber dann auch ohne wäre ich bei 4800€.

  • Die von dir genannten Seite kenne ich und ich kann auch nachvollziehen, dass einem A13 oder A14 nicht als "besonders" viel vorkommt, um zur Oberschicht zu gehören.

    Wie anfangs bereits gesagt verstehe ich nicht, wie man mit A14 behaupten kann gar nicht mehr auf die Kontoauszüge gucken zu müssen, weil viel mehr Geld vorhanden ist, als man ausgeben kann. Dies hat kleiner gruener frosch anfangs behauptet und dem habe ich aus meiner persönlichen Erfahrung widersprochen. Klar ist das Gehalt gut, aber eben bei weitem nicht so gut, als das ich so leben könnte.


    Das vom kleinen grünen Frosch 🐸 so beschriebene Verhalten würde für mich bedeuten, dass ich das Geld gar nicht mehr ausgeben kann, wie Christoph Gröner es beschreibt: „Sie werfen das Geld zum Fenster raus und es kommt zur Tür wieder rein. Sie kaufen Häuser und die werden mehr wert. Sie kaufen Autos und die werden mehr wert. …“


    Guckt Euch einfach mal die erste Minute dieser Doku an:


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    DAS bedeutet für mich nicht mehr auf den Kontoauszug gucken zu müssen, weil eh immer für alles genug Geld da ist.

  • Kann man sich nicht einfach darauf einigen, dass es immer auf die eigenen Ansprüche, Freizeitgestaltungen und Ausgaben ankommt?

    Ich habe die letzten Tage meine Töchter und die beiden Enkeltöchter besucht. Ich bin reich ;)

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  • Jetzt hast du aber einen Großteil der Misere unseres Landes sehr schön in einem Satz zusammengefasst. Kein persönlicher Angriff, sondern eine Tatsachenfeststellung.

    Da gebe ich dir auch voll und ganz recht aber es bringt uns in der Gesamtbetrachtung nicht weiter, auf diese 1% zu schauen. A13 oder wie oben erwähnt gar A14 sollte wirklich ausreichen um ein Leben zu führen, in der man sich so einige Annehmlichkeiten gönnen kann.


    Ja, es reicht nicht für einen Porsche GT3 mit Vollausstattung und auch nicht für eine Villa in Frankfurt aber abseits davon ist schon so einiges machbar. Ich hatte selbst mit A13 ohne Frau als Single schon eine ziemlich ordentliche Sparquote und das im Speckgürtel von Frankfurt. Lehrer irgendwo im nirgendwo sollten da noch wesentlich besser klar kommen.


    Nicht jeder Lehrer arbeitet in München, muss Alimente zahlen und fragt sich wie er über die Runden kommt.
    Geht mal in ein Dorf mit Gymnasium abseits der Großstadt. Da kann man teilweise für 150k+ so richtig nette Häuser kaufen und die Handwerker dort ziehen einem auch nicht komplett über den Tisch wie es bspw. in meiner Region der Fall ist.

  • Wie anfangs bereits gesagt verstehe ich nicht, wie man mit A14 behaupten kann gar nicht mehr auf die Kontoauszüge gucken zu müssen, weil viel mehr Geld vorhanden ist, als man ausgeben kann.

    Wenn die Ansprüche andere sind, weiß man, was man sich leisten kann.

    Der Frosch nimmt in den Ferien und auch sonst das Fahrrad, du hast einen sehr weiten Schulweg und nimmst in den Ferien den Flieger.

    Da kann der eine auch mal weniger aufs Konto gucken, der andere wird häufiger überlegen, was er sich von seinem Geld noch leisten will.

  • Das ist ja kein Problem, ich kann sie ja auch an der deutschen Nordseeküste und am plattdütschen Strand :musik: aus Versehen ins Meer fallen lassen...

    Interessante Regelung, wenn das stimmt.

    Möchtet ihr die Klausuren wiederhaben, wenn die nächste Lehrkraft sie aus dem Meer fischt? Vermutlich die Lehrkräfte aus BY und BW, die kommen ja im Sommer immer ganz zum Schluss zum Aufräumen.

    Und den Lottoschein, den ihr zwischen den Stapel geschoben habt, wollt ihr den auch zurück?

  • Wie anfangs bereits gesagt verstehe ich nicht, wie man mit A14 behaupten kann gar nicht mehr auf die Kontoauszüge gucken zu müssen, weil viel mehr Geld vorhanden ist, als man ausgeben kann. Dies hat kleiner gruener frosch anfangs behauptet und dem habe ich aus meiner persönlichen Erfahrung widersprochen. Klar ist das Gehalt gut, aber eben bei weitem nicht so gut, als das ich so leben könnte.

    Du kannst deine Lebenssituation nicht einfach rauslassen. Nehmen wir an, dass Du A16 oder höher bekommst und entsprechend 5 Kinder oder mehr hast. Dann wärst Du nach deiner Definition immer noch arm oder sogar ärmer als jetzt. Ich bekomme "nur" A12Z und kann den Frosch voll verstehen. Natürlich wäre mehr Geld gut und ich freue mich auf A13+. Aber letztlich lebe ich ohne mir große Sorgen um Geld zu machen. D.h. aber auch nicht, dass ich mir alles leisten kann.

  • Ja, ich bin selbstbewusst, weil ich weiß was ich kann und auch was ich nicht kann. (Selbstbewusstsein= sich seiner Stärken und Schwächen bewusst sein.)

    Natürlich war meine Antwort ironisch gemeint.

    Es nervt mich enorm, wenn User meine Meinung nicht teilen und dann meinen sich auf anderen Sachen aufhängen zu müssen, statt auf Sachebene zu diskutueren. Da kann ich giftig werden. Dessen bin ich mir sehr wohl bewusst.

    Ja, sorry, wenn man einen Rechtschreibfehler nicht einsieht bzw. relativiert, dann zieht es sich unnötig in die Länge. Man kann auch mal Fehler machen und Kritik annehmen. Das lässt einen nicht gleich blöd dastehen und man steht viel souveräner da. Du darfst ironisch sein, andere aber auch. Aber nur austeilen wollen, ohne einstecken zu wollen, geht schlecht auf.

  • Zum Adoptieren müsste aber mehr passieren, als dass der biologische Vater nicht zahlt.

    Na klar, das weiß ich schon auch. Habe ja selbst Adoptionserfahrung 😀

    Es ging mir nur darum, die Adoption als prinzipielle Möglichkeit zu nennen, wenn man die Zulagen erhalten möchte.

    Ansonsten ist es bestimmt rechtlich nicht haltbar, dass der Unterhaltspflichtige die Zulagen nicht mindestens zur Hälfte bzw. je nach eigener Betreuungsleistung weiterreicht.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Mein Job ist okay, aber ich brenne dafür nicht mehr und es ist definitiv nicht mehr meine Berufung (war es mal). Dafür passiert viel zu viel offensichtlicher Unsinn im Schulsystem, den ich nur sehr widerstrebend unterstütze/einhalte

    Ich mag meinen Job. Dafür brennen ist ungesund.

  • Nochmal grundsätzlich zum eigentlichen Thread, Anstrengung als Lehrer lohnt sich monetär gesehen nur dann, wenn man Ambitionen hat befördert zu werden.


    Die Beförderungstellen sollen nach Leistung, Eignung und Befähigung vergeben werden und stehen im Grunde jedem offen. Jedes Bundesland hat entsprechende Beurteilungskriterien zur Erstellung der dienstlichen Beurteilungen. Doch seien wir mal ehrlich, die im Grundgesetz klar geforderten Kriterien sind in der Praxis nicht gänzlich maßgebend. Allein die A14-Vergabe erfolgt vielerorts immer noch nach dem Prinzip ,,xy ist als nächstes dran‘‘.

    Ich weiß auch, dass viele Schulleiter zu Beginn den ernannten Studienräten - ganz gleich, wie engagiert sie sind - sehr ähnliche Bewertungen geben, da sie ,,sich noch entwickeln müssen und sich am Anfang ihres Berufslebens befinden‘‘. Der Ermessensspielraum des Beurteilenden ist groß. Das führt dann aber dazu, dass sich gute Arbeit nicht wirklich lohnt. Klar sind die Beförderungsstellen irgendwo begrenzt. Man bekommt höchstens ein paar wertschätzende Worte, die aber nicht sonderlich motivierend sind. Zudem kommt hinzu, dass man von A13ern etwa erwartet, dass sie sich besonders anstrengen müssen, um befördert zu werden und die A14 dann etwa wieder einen Gang runterschalten können, wenn sie am Ziel sind. Das ist auch ziemlich kontraproduktiv. Ich höre auch Schulleitungen sagen, wenn man schon A14 hat, dann hat man es. Aber mit höherem Amt hat man auch eine höhere Verantwortung. Diese wird jedoch nicht immer eingefordert. Man kann schwer auch jemanden, den man befördert hat, wieder degradieren.


    Und sonst zahlt sich Anstrengung nur aus, wenn man seinen SuS gegenüber fair bleiben möchte und guten Unterricht macht. Ah ja apropos Unterricht. Diese unsere Kernaufgabe fließt selbstverständlich in die Beurteilung ein - in Hessen kann dir aber niemand sagen zu welchem Anteil bzw. wie gewichtet - erscheint aber grundsätzlich für Beförderungen nebensächlich. Da wird dann eher gefragt, ,,was hast du noch gemacht‘‘? Irgendwie traurig. Anstrengung ist irgendwo auch relativ, aber anders als andere, denke ich, dass wir finanziell nicht schlecht aufgestellt sind, die Dienstordnungen sind klar formuliert, danach richte ich mich und gebe stets mein bestes. Gerade jedoch der Rechtsaspekt kommt in unserer Ausbildung und später in der Praxis viel zu kurz. Rechte und Pflichten müssten viel besser vermittelt werden.


    Man aber schon festhalten, es ist wie in jedem Job auch, je gewissenhafter man arbeitet oder ,,sich anstrengt‘‘ desto besser hat man es im Nachhinein. Die Dienstherren fordern jedoch immer mehr von den Lehrkräften ein, die Deputate sinken nicht, gesellschaftliche Anerkennung ist uns fast schon ein Fremdwort, der Bildungsförderalismus gleicht einer Realsatire. Man muss eine gute Portion Idealismus und Humor mitbringen und für seine Fächer und SuS brennen, damit man gute Arbeit leisten kann. Aber das Brennen geht halt auf Dauer nicht, das geht dann eher in Überbrennen über.

  • Das führt dann aber dazu, dass sich gute Arbeit nicht wirklich lohnt.

    Das sehe ich anders. Zwar stimmt das hier grundsätzlich auch

    Allein die A14-Vergabe erfolgt vielerorts immer noch nach dem Prinzip ,,xy ist als nächstes dran‘‘.

    aber gilt dies genauer gesagt für die Auswahl zwischen ähnlich engagierten Lehrkräften, in deren "Gruppe" man sich erst einmal durch gute und engagierte Arbeit bringen muss. Aus dieser Gruppe heraus werden tendentiell (nicht immer!) dienstältere (und weiterhin engagierte) Lehrkräfte eher befördert als ganz neue, was durchaus nachvollziehbar ist. Noch nicht erlebt habe ich hingegen, dass dienstältere nicht engagierte Lehrkräfte befördert werden anstatt dienstjüngerer sehr engagierter Lehrkräfte.

  • Ein Informatikkollege (59J) sagte mir letztens im LZ, dass er es gar nicht einsieht, seine Materialien von 2001 zu überarbeiten, da es ihn unnötig viel Zeit kosten würde und er es nicht honoriert bekommt ... Auf der einen Seite kann ich ihn nachvollziehen auf der anderen Seite sorgt das eben für diesen Verdruss bei motivierten Lehrkäften, bei Eltern und co.

    Warum? Oder anders rum gefragt:Was hat sich denn seit 2001 an einer for-Schleife geändert?

    Es kommt doch wohl immer auf den Teilbereich an, den man unterrichtet.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

    Einmal editiert, zuletzt von SteffdA ()

  • Warum? Oder anders rum gefragt:Was hat sich denn seit 2001 an einer for-Schleife geändert?

    An der for-Schleife selbst natürlich nichts, an den Lehrplänen vermutlich schon einiges. Das gilt insbesondere für die m.W.n. in allen Bundesländern erheblich gestiegene Kompetenzorientierung abseits der reinen Fachinhalte, die durchaus eine gewisse Bearbeitung des verwendeten Materials nötig machen kann.

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