Lohnt sich Anstrengung als verbeamteter Lehrer?

  • Falls Gedankenexperimente keinen Bezug zur Realität besitzen, sind es Phantasmogorien.
    So what. B***sh**

    "...der Versuch, unter Voraussetzung einer gegebenen Prämissenmenge aus lediglich hypothetischen, kontrafaktischen Situationen Schlussfolgerungen abzuleiten."


    - Metzler Lexikon Philosophie

    Einmal editiert, zuletzt von Pyro ()

  • Zu 1) Nein, die Bezahlung ist derzeit eine der wenigen Punkte, die ich als wirklich positiv wahrnehme. Für deutlich weniger würde ich etwas anderes machen, wo ich mehr Möglichkeiten hätte, mich zu verwirklichen.


    Zu 2) Nö, ich würde nicht weiterarbeiten bzw. stark reduzieren/ins Angestelltenverhältnis wechseln. Ich habe viele Interessen, die aufgrund des Zeitaufwands/blöder Regeln für meinen Job mit meinen Fächern immer hinten an stehen müssen und würde defintiv gut ohne das Lehrerdasein auskommen. Endlich hätte ich die Möglichkeit, Projekte in Angriff zu nehmen, die meine Familie und mich wirklich nach vorne bringen würden.


    Mein Job ist okay, aber ich brenne dafür nicht mehr und es ist definitiv nicht mehr meine Berufung (war es mal). Dafür passiert viel zu viel offensichtlicher Unsinn im Schulsystem, den ich nur sehr widerstrebend unterstütze/einhalte.


    PS: Meine Laune ist im Keller, ich korrigiere gerade wieder 69 Deutscharbeiten, je 30-45 Minuten. Fachabitur. Die meisten SuS dieser Klassen könnten nicht einmal ein Pixibuch angemessen zusammenfassen. Diesen (einfachen) Kommentar haben 80% inhaltlich nichtmal im Ansatz verstanden. Gleiches Bild bei meinen Kollegen (wir haben 9 Fachabiklassen).

  • Seit wann sind Gedankenexperimente Wahrnehmungstäuschungen?

    Schon immer ;)
    Besonders in diesem Fall. Wahrnehmung hat Bezug zur Realität.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Und das von jemandem, der religiöses Zeug vor sich herträgt. Herrliche Realsatire :D

    ???

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Seit wann sind Gedankenexperimente Wahrnehmungstäuschungen?

    Da musst du nur manche Beiträge im Forum betrachten... :sterne:

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Dieses "Gedanken"experiment ist absurd und gedankenlos, da die Vorstellung nicht eintreten wird. Wir sind Beamte mit regelmäßiger Gehaltssteigerung, Beschäftigungsgarantie und Heilfürorge (Beihilfe).
    Wobei: Ich kenne KuK, die als Lehrkräfte an die Waldorfschule gewechselt sind, weil sie die Arbeit dort erfüllender (nenn es "spaßiger") empfanden und DEUTLICH weniger Gehalt bekommen.

    Du hast echt ein Problem und bist völlig spassbefreit. Hast du auch ein Leben außer der Schule?

    Was interessiert mich mein Status Quo wenn ich 120 Mio€ Eurolotto gewinne :musik:.

  • OT: Ich glaube, so ein richtig fetter Lottogewinn (ich rede von einem acht- bis neunstelligen Betrag, wie er im Eurojackpot ausgeschüttet wird) würde für die meisten hier mehr Probleme bereiten als er löst. Wenn man es wirklich mal durchdenkt, dann hätte man in so einem Fall wohl tatsächlich die Wahl zwischen "so tun, als wäre nichts, und ganz unauffällig den Lebensstandard dort erhöhen, wo andere es nicht sehen" und "ich wechsle mein komplettes soziales Umfeld, damit ich meinen Reichtum ausleben kann". Eine Kombi aus Option 1 und 2 würde wohl zu erheblichen Verwerfungen im Verwandten- und Freundeskreis führen, und Option 2 erscheint mir auch wenig verlockend. Wir waren über Silvester in Baden-Baden und konnten mal wieder reichlich "reich+schön" bestaunen - ich glaube, für solche Kreise muss man geboren sein. Unsereiner würde auch mit einer Milliarde auf dem Konto unter solchen Leuten rumlaufen wie Falschgeld. Und selbst wenn es nicht so wäre: Ich bin überzeugt, dass zumindest ich von diesem Edelproletariat in kürzester Zeit angeödet bis angeekelt wäre.

    Der einzige gangbare Weg, den ich sehe, wenn der Eurojackpot tatsächlich zuschlägt (und ja, gelegentlich spiele ich): Reduktion auf minimale TZ (kann man dem Umfeld mit gesundheitlichen Gründen verkaufen), einen angemessenen Betrag für die eigene Lebensführung abzweigen (das können ruhig 5 oder 6 Millionen sein, in unserer Erbengeneration ist das nicht außergewöhnlich hoch), und vom Rest eine Stiftung zu wohltätigen Zwecken gründen.

    Ich glaube, ich bin auch nicht der einzige mit solchen Skrupeln - nicht umsonst bleiben gerade die Großgewinne oft bis zum Ende der Annahmefrist liegen oder werden gar nicht abgeholt (kürzlich erst 4 Mio. in Bayern).

    —> es kommt drauf an ob „reich&schön“ = neureich/mehr Schein als sein ist. Bei denen würden die meisten von uns das brechen und schreien kriegen.

    Gleiche wäre übrigens ich beim Adel…aus meiner Erfahrung heraus kannst du da einige in der Pfeife rauchen wenns um Standesdünkel geht. Und die Dünkel sind mittlerweile sowas von unnötig und lächerlich. Für uns alle kommt am Ende nur die Bahre und nackt sind wir vor Schöpfer:in eh alle gleich.


    —> Stiftung (die längerfristig was hermacht) ist gar nicht mal so einfach, dann doch lieber kleinere Stiftungen die es schon gibt unterstützen. Da gibt’s ne Menge guter!


    —> soziale Umfeld: in einigen Kollegien bereit erlebt….wenn wer in der Realität fragt ob du dich mit Immobilien auskennst (und du entsprechend Grundbesitz hast/Vermieter bist) halt lieber hinterm Berg statt wahrheitsgemäß zu antworten. Erspart einige dumme Diskussionen und Anfeindungen. Gleiche gilt für Crypto/Geldanlagen. Ich hab mich da in der Vergangenheit schon mal gefragt, warum die Leute einen fragen und dann keine ehrliche Antwort haben wollen.


    Wer unverhofft zu viel Geld kommt ist eh besser damit beraten Vorsicht walten zu lassen, gibt genug Goldgräber.

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Mein Einsatz für die Computervernetzung im Schulhaus hat sich ausgezahlt.
    Unsere Haupt- und Werkrealschüler konnten in ihrem Lebenslauf vermerken:
    "Grundkenntnisse in Windows, Tabellenkalkulation, Bildbearbeitung und Textverarbeitung, sowie Programmierung der CNC-Maschine vorhanden."

    Und wenn sich technisches Personal um die Technik gekümmert hätte, hättest du mehr Zeit für den Unterricht gehabt. Wäre das so schlimm?

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Pyro, danke übrigens für die Frage. Ich habe eben mal das erste Mal seit einiger Zeit bewusst nachgeschaut, was aktuell Monat für Monat vom LBV überwiesen wird. War mir so gar nicht bewusst. (Nennt mich naiv, aber mir reicht es eigentlich zu wissen, dass ich mir um die Zukunft finanziell keine Gedanken machen muss ... und auch nicht um die Gegenwart. ;) )


    Freut mich für Dich, dass Du anscheinend mit A14 so sorglos leben kannst. Bei mir ist dies nicht der Fall. Ich gucke schon jeden Monat darauf was ich mir leisten kann und was nicht. Konkret saniere ich mich hier Stück für Stück durch ein altes Wohngebäude und da hauen Handwerkerrechnungen dermaßen gravierend rein, dass ich viele Dinge selber mache, weil ich es mir schlicht nicht leisten kann entsprechende Handwerker zu bezahlen.


    Hier mal eine grobe Übersicht meiner Kostentreiber:

    • Gesetzliche Krankenkasse inkl. Pflegeversicherung (zieht die GKV gleich mit ein): 10.000€ jährlich
    • Laufende Kosten für den PKW (Treibstoff, Wartung, Verschleißteile): 8.000€ jährlich, ich kaufe die Autos neu, weil ich dem Gebrauchtwagenhandel nicht über den Weg traue, und fahre dann bis „geht nicht mehr“, mein aktuelles Fahrzeug hat 450.000km runter
    • Urlaubsreise: 1x jährlich, also auch keine Kurztripps in die Metropolen
    • Kleiderschrank ist relativ leer
    • Handy ist aktuell 2 Jahre alt, wird aber auch weiter benutzt bis „geht nicht mehr“

    Was an großen Ausgabeposten aktuell ansteht:

    • Hauselektrik muss saniert bzw. wesentlich verstärkt werden, um in Zukunft neben einer Wallbox auch noch zwei weitere Wallboxen und eine Wärmepumpe antreiben zu können.
    • Die Gasheizung ist 30 Jahre alt, die muss dann durch eine Wärmepumpe ersetzt werden.
    • Bitte einmal alle Fenster tauschen bzw. erneuern

    Wie gesagt gucke ich schon jeden Monat aufs Geld, ob und wann ich mir welche Arbeiten leisten kann.

  • Freut mich für Dich, dass Du anscheinend mit A14 so sorglos leben kannst. Bei mir ist dies nicht der Fall. Ich gucke schon jeden Monat darauf was ich mir leisten kann und was nicht. Konkret saniere ich mich hier Stück für Stück durch ein altes Wohngebäude und da hauen Handwerkerrechnungen dermaßen gravierend rein, dass ich viele Dinge selber mache, weil ich es mir schlicht nicht leisten kann entsprechende Handwerker zu bezahlen.


    Hier mal eine grobe Übersicht meiner Kostentreiber:

    • Gesetzliche Krankenkasse inkl. Pflegeversicherung (zieht die GKV gleich mit ein): 10.000€ jährlich
    • Laufende Kosten für den PKW (Treibstoff, Wartung, Verschleißteile): 8.000€ jährlich, ich kaufe die Autos neu, weil ich dem Gebrauchtwagenhandel nicht über den Weg traue, und fahre dann bis „geht nicht mehr“, mein aktuelles Fahrzeug hat 450.000km runter
    • Urlaubsreise: 1x jährlich, also auch keine Kurztripps in die Metropolen
    • Kleiderschrank ist relativ leer
    • Handy ist aktuell 2 Jahre alt, wird aber auch weiter benutzt bis „geht nicht mehr“

    Was an großen Ausgabeposten aktuell ansteht:

    • Hauselektrik muss saniert bzw. wesentlich verstärkt werden, um in Zukunft neben einer Wallbox auch noch zwei weitere Wallboxen und eine Wärmepumpe antreiben zu können.
    • Die Gasheizung ist 30 Jahre alt, die muss dann durch eine Wärmepumpe ersetzt werden.
    • Bitte einmal alle Fenster tauschen bzw. erneuern

    Wie gesagt gucke ich schon jeden Monat aufs Geld, ob und wann ich mir welche Arbeiten leisten kann.

    Wenn du mit A14 dich finanziell wirklich nicht gut aufgestellt fühlst, musst du mal ernsthaft prüfen, welche (versteckten) Ausgaben du hast. Da gehört man zu den 10-15% einkommensstärksten in Deutschland. Klar ist das von vielen Faktoren abhängig, aber richtig zu haushalten ist entscheidend.

  • Du kennst plattyplus nicht, da gibt es so einige Spezialfälle zu beachten. Dazu gehören die komplett bezahlte GKV und die Pendelstrecke von 120km einfach.


    Zum Thema A14: Wenn man eine Immobilie in einer teuren NRW Großstadt finanziert, werden einem durchaus die Grenzen dessen aufgezeigt.

  • Wobei: Ich kenne KuK, die als Lehrkräfte an die Waldorfschule gewechselt sind, weil sie die Arbeit dort erfüllender (nenn es "spaßiger") empfanden und DEUTLICH weniger Gehalt bekommen.

    Als ich vor gut 10 Jahren angefangen habe, hatte ich damals bei A13 ein „Netto nach Krankenkasse (GKV)“ von 1.980€. Da habe ich mich schon gefragt, ob es sich gelohnt hat zu studieren und die Entbehrungen des Referendariats auf sich zu nehmen und war bitterlich enttäuscht, dass nicht wenigstens eine 2 vorne steht auf der Abrechnung.


    Zahlen die Waldorfschulen noch schlechter?

  • Du kennst plattyplus nicht, da gibt es so einige Spezialfälle zu beachten. Dazu gehören die komplett bezahlte GKV und die Pendelstrecke von 120km einfach.

    • GKV, da Gesundheitsprüfung bei der PKV nicht geschafft
    • Pendelstrecke 120km einfach
    • Stiefkinder, für die ich keine Zulage bekomme, aber selbstverständlich zahle

    Nochnichtirre Reicht das so grob als Erklärung?

  • Konkret saniere ich mich hier Stück für Stück durch ein altes Wohngebäude

    Du wirst deine Gründe haben, dich dafür entschieden zu haben. Das hat wenig damit zu tun, ob die Entlohnung für deine Tätigkeit angemessen ist.

Werbung