Ich habe ja in den letzten 20 Jahren nun sowohl die Mitarbeitenden der Kultusbürokratie wie auch mehrere Schulleitungen kennenlernen dürfen.
Wenn wir die Situation nüchtern betrachten, dann ist die Besoldungsgruppe A16 gemessen an der Verantwortung, die man für ein System mit an die 1.500 Personen oder mehr trägt, augenscheinlich bescheiden bemessen.
Das Schulleitungsteam an meiner aktuellen Schule ist weder profilneurotisch noch anderweitig "auffällig". Wobei, auffällig sind ihre professionellen und gleichzeitig unglaublich wertschätzenden Umgangsformen und ihr Führungsstil. Das kannte ich bisher in dieser Form so gar nicht.
Auch in der Kultusbürokratie habe ich sehr kompetente und wertschätzende Menschen kennenlernen dürfen. Was hier zu dem Eindruck beiträgt, dass die sich nur ihre Hintern plattsitzen, ist wie so oft das Primat der Politik - und Politik folgt eben anderen Motiven als dem der Sache.
Rein finanziell lohnt sich ein Aufstieg nach A16 tatsächlich nicht - das sieht auch meine Schulleitung so. Aber sie "brennt" dafür - das hat sie klar zum Ausdruck gebracht. Und das spürt man an jedem einzelnen Tag. Dennoch hat sie Hobbys und ein eigenes Privatleben - und sie wirkt alles andere als überlastet. Hier sitzen die richtigen Leute an der richtigen Stelle.
Profilneurotiker, Narzissten und andere psychisch auffällige Personen finden wir übrigens nicht minder häufig in den Führungsetagen in der freien Wirtschaft. Dort richten sie mitunter ganz erheblichen ökonomischen Schaden an, um sich dann im Extremfall in jahrelangen Wirtschaftsprozessen verteidigt von zig Staranwälten mit einem Deal mit der Staatsanwaltschaft freizukaufen oder gar mangels handfester Beweist freigesprochen zu werden.
Im Onlineauftritt der Zeit findet sich eine Vielzahl an Artikeln, die sich mit dieser Thematik beschäftigt.
Macht lockt manche Persönlichkeitstypen an wie das Licht die Motten. Das gibt es überall. In der Politik, in der Wirtschaft und natürlich auch im Schulsystem.
Lohnt sich Anstrengung als verbeamteter Lehrer?
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In vielen Punkten gebe ich dir Recht Bolzbold.
Allerdings finde ich nicht, dass Schulleitungen sooo überragend viel Verantwortung tragen, dass A16 zu wenig wäre. Immerhin verdienen sie damit vergleichbar viel wie ein Oberarzt, der mMn deutlich mehr Verantwortung trägt. Es gibt ganz fantastische Schulleitungen, die einen super Job machen. Dazu gehört auch, Grenzen zu setzen. Wenn man das nicht kann, sollte man keine SL werden. Wenn man es kann, wird man das Amt im Rahmen der Arbeitszeit schaffen.
Es gibt auch ganz ganz furchtbare Schulleitungen, die trotzdem jahrein jahraus ihre A16 kassieren. Und den passiert überhaupt gar nix. Von daher ist A16 mMn schon ok.
Bei einer kinderlosen SL steht netto auf jedenfall eine 5 vorne und man ist quasi vogelfrei.
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Die kleine, gemütliche Grundschule hast aber dann doch du, Schmidt , herangeführt.
Das eine Schule gemütlich ist, heißt doch nicht, dass die Schulleitung oder die Lehrkräfte nichts zu tun haben, faul sind oder den halben Tag Däumchen drehen.
ZitatIch halte es für falsch, dass der Weg in die Behörde über den Posten der SL gehen muss,
Das halte ich auch nicht für gut. Aber so ist es leider häufig.
Zitatund finde es fatal, Vorstellung von kleinen Schulen als gemütlich darzulegen.
Ok, Grundschulen sind Höllenlöcher, in denen die Freude stirbt. Besser?
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In vielen Punkten gebe ich dir Recht Bolzbold.
Allerdings finde ich nicht, dass Schulleitungen sooo überragend viel Verantwortung tragen, dass A16 zu wenig wäre.
Ich glaube, mit Verlaub, dass du als Referendarin die Verantwortung einer Schulleitung noch nicht in Gänze abschätzen kannst.
Das ist insbesondere an der Einschätzung zum Arbeitsaufwand und der Kategorisierung "vogelfrei" erkennbar. -
Ich habe ja in den letzten 20 Jahren nun sowohl die Mitarbeitenden der Kultusbürokratie wie auch mehrere Schulleitungen kennenlernen dürfen.
Wenn wir die Situation nüchtern betrachten, dann ist die Besoldungsgruppe A16 gemessen an der Verantwortung, die man für ein System mit an die 1.500 Personen oder mehr trägt, augenscheinlich bescheiden bemessen.
Das Schulleitungsteam an meiner aktuellen Schule ist weder profilneurotisch noch anderweitig "auffällig". Wobei, auffällig sind ihre professionellen und gleichzeitig unglaublich wertschätzenden Umgangsformen und ihr Führungsstil. Das kannte ich bisher in dieser Form so gar nicht.
Auch in der Kultusbürokratie habe ich sehr kompetente und wertschätzende Menschen kennenlernen dürfen. Was hier zu dem Eindruck beiträgt, dass die sich nur ihre Hintern plattsitzen, ist wie so oft das Primat der Politik - und Politik folgt eben anderen Motiven als dem der Sache.
Rein finanziell lohnt sich ein Aufstieg nach A16 tatsächlich nicht - das sieht auch meine Schulleitung so. Aber sie "brennt" dafür - das hat sie klar zum Ausdruck gebracht. Und das spürt man an jedem einzelnen Tag. Dennoch hat sie Hobbys und ein eigenes Privatleben - und sie wirkt alles andere als überlastet. Hier sitzen die richtigen Leute an der richtigen Stelle.
Profilneurotiker, Narzissten und andere psychisch auffällige Personen finden wir übrigens nicht minder häufig in den Führungsetagen in der freien Wirtschaft. Dort richten sie mitunter ganz erheblichen ökonomischen Schaden an, um sich dann im Extremfall in jahrelangen Wirtschaftsprozessen verteidigt von zig Staranwälten mit einem Deal mit der Staatsanwaltschaft freizukaufen oder gar mangels handfester Beweist freigesprochen zu werden.
Im Onlineauftritt der Zeit findet sich eine Vielzahl an Artikeln, die sich mit dieser Thematik beschäftigt.
Macht lockt manche Persönlichkeitstypen an wie das Licht die Motten. Das gibt es überall. In der Politik, in der Wirtschaft und natürlich auch im Schulsystem.Da gebe ich dir vollkommen Recht! Gibt ja auch Studien darüber, dass sich im mittleren bis Top Management überproportional viele narzistische Menschen tummeln. Das wird im Schulwesen nicht anderst sein! Ergänzt durch sehr intrinsisch motivierte/idealistische Ausprägungen.
Für Menschen abseits dieser Extreme bestehen einfach zu wenige Anreize bzw die Bedingungen sind dafür nicht gut genug.
Und für die Forenteilnehmer, welche alles was hier geschrieben wird direkt auf sich selbst beziehen: Das bedeutet nicht, dass ich behaupte, dass genau Du ein Narzist oder Idealist bist! Studienergebnisse/statistische Größen sind ungleich Einzelfall.
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Ich bin tatsächlich überrascht wie viele extra Abendtermine mein Mann ( und er ist nur Konrektor an einer GS) hat. Nicht vergleichbar zu einer normalen Lehrkraft …
Vieles hätte ich selbst nach 20 Jahren im Schuldienst nicht erwartet. Mittlerweile sollen alle irgendwie miteinander vernetzt sein..Stadtteiltreffen, Treffen mit den Kitas, Förderverein, der Musikschule weiteren Schulpartnern etc. also für mich wäre das nichts
Also gemütlich ist das termintechnisch oftmals nicht.
Mein Mann ist tatsächlich zufrieden, dass er von einer Gesamtschule zur Grundschule gekommen ist . Grundsätzlich sind die Arbeitszeiten deutlich besser.
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ISD https://aerztestellen.aerztebl…trag-fuer-oberaerzte-info
Hier ist der große Unterschied zwischen A16 und Oberarzt nochmal dargestellt. So ist es bei vielen Berufen in der freien Wirtschaft, du kannst nicht einfach das Durchschnittsgehalt nehmen, wenn ganz andere Sphären möglich sind. A16 bleibt A16, irgendwann ist man in der obersten Stufe und das war es dann.
Ich finde es erstens unverschämt, was du über Schulleitungen berichtest und zweitens steht da auch nicht ernsthaft eine 5 vorne. Gehaltrechner NRW gibt bei Steuerklasse 1, Vollzeit A16 Stufe 12 gerade einmal 5387 Euro aus, nach Krankenkasse steht also in der höchsten Stufe GERADE SO eine fünf, in allen anderen Stufen nicht.
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In vielen Punkten gebe ich dir Recht Bolzbold.
Allerdings finde ich nicht, dass Schulleitungen sooo überragend viel Verantwortung tragen, dass A16 zu wenig wäre. Immerhin verdienen sie damit vergleichbar viel wie ein Oberarzt, der mMn deutlich mehr Verantwortung trägt. Es gibt ganz fantastische Schulleitungen, die einen super Job machen. Dazu gehört auch, Grenzen zu setzen. Wenn man das nicht kann, sollte man keine SL werden. Wenn man es kann, wird man das Amt im Rahmen der Arbeitszeit schaffen.
Es gibt auch ganz ganz furchtbare Schulleitungen, die trotzdem jahrein jahraus ihre A16 kassieren. Und den passiert überhaupt gar nix. Von daher ist A16 mMn schon ok.
Bei einer kinderlosen SL steht netto auf jedenfall eine 5 vorne und man ist quasi vogelfrei.
Vogelfrei bedeutet "im Zustand völliger Rechts- und Schutzlosigkeit; rechtlos und geächtet (jemanden für vogelfrei erklären)", ganz so schlimm ist es für SL, glaube ich, doch noch nicht.
Allerdings bekommt sie (fast täglich (?)) von irgendwelchen Eltern, aber auch Nachbarn bei uns Drohungen mit irgendwelchen Rechtsklagen, oft unsinnig (es gibt nichts schlimmeres als Eltern, die sich im Rosenkrieg befinden), alles muss also absolut rechtsicher sein. Meine SL ist sicher fleißig, kann auch delegieren, trotzdem meinte sie zu mir in einem Gespräch im Sommer, sie hätten jetzt die gut 1800 Stunden im Jahr voll. Es sind eben die tausend extra Termine, die NRW-Lehrerin ansprach und sie hat Verantwortung für 1000 bis knapp 3000 Personen. Wenn etwas in Chemie passiert, ist sie mit dran, auch wenn sie überhaupt nicht Chemie unterrichtet. Sie muss daher zumindest überall Bescheid wissen. Auch bezüglich altes Schulgebäude musste unsere sehr viel wissen, um entsprechend Gehör zu finden.
Und zu Gehalt, ich erhalte als Nicht-SL netto auch über 4600 Euro (also über 4300 nach Krankenkasse), die paar hundert Euro mehr ziehen weder mich noch Kollegen (es war schon Gesprächsthema). Was bisher in den mir bekannten Fällen zog, es besser machen zu wollen als der Vorgänger und evtl. andere Interessen (z. B. vermehrt Organisation statt vermehrt Unterricht).
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Ich glaube, dass ISD nicht "vogelfrei", sondern "narrenfrei" meinte.
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Ich glaube, dass ISD nicht "vogelfrei", sondern "narrenfrei" meinte.
Dachte ich auch (deshalb mein Smiley ), nur konnte ich diese Vorlage nicht ungenutzt lassen. (Gut, meine 1. Reaktion war, hää, dann war mir klar, was sie wohl meinte).
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Ok, Grundschulen sind Höllenlöcher, in denen die Freude stirbt. Besser?
Ja. Ich passe gleich mal meine Signatur an.
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nd für die Forenteilnehmer, welche alles was hier geschrieben wird direkt auf sich selbst beziehen:
Wenn du deine Beiträge nicht generell meinst, solltest du das auch so schreiben und nicht pauschal schreiben "If you pay peanuts, you get monkeys. "
So solltest du dich nicht wundern, wenn man eine pauschale Aussage auch auf sich selbst bezieht. *kopfschüttel*
(Aber im letzten Beitrag ist dir das Einschränken gelungen. )
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Allerdings finde ich nicht, dass Schulleitungen sooo überragend viel Verantwortung tragen, dass A16 zu wenig wäre. Immerhin verdienen sie damit vergleichbar viel wie ein Oberarzt, der mMn deutlich mehr Verantwortung trägt.
- Wenn der Oberarzt einen Fehler macht: 1 Toter
- Wenn wir im Privat-PKW einen Fehler machen: 4 Tote (Mitfahrer)
- Wenn der Busfahrer einen Fehler macht: 100 Tote
- Wenn der Pilot einer 747 einen Fehler macht: 500 Tote
Erzähl doch nicht die Mär von der Verantwortung. Der Oberarzt hat die geringste Verantwortung, schließlich arbeitet er im Rahmen eines Dienstvertrags, er bekommt also sogar sein volles Gehalt, wenn der Patient verstirbt.
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Nur gut, dass sich Verantwortung nicht nur auf die Vermeidung von Toten erstreckt. Sonst kämen wir Lehrkräfte in der Auflistung vergleichsweise schlecht weg
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Ich glaube, mit Verlaub, dass du als Referendarin die Verantwortung einer Schulleitung noch nicht in Gänze abschätzen kannst.
Das ist insbesondere an der Einschätzung zum Arbeitsaufwand und der Kategorisierung "vogelfrei" erkennbar.Ich bin keine 23 und habe als Kooperationspartnerin auf Augenhöhe mit SL gearbeitet und weiß, dass da sehr viel passieren muss, damit der SL was passiert.
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- Wenn der Oberarzt einen Fehler macht: 1 Toter
- Wenn wir im Privat-PKW einen Fehler machen: 4 Tote (Mitfahrer)
- Wenn der Busfahrer einen Fehler macht: 100 Tote
- Wenn der Pilot einer 747 einen Fehler macht: 500 Tote
Erzähl doch nicht die Mär von der Verantwortung. Der Oberarzt hat die geringste Verantwortung, schließlich arbeitet er im Rahmen eines Dienstvertrags, er bekommt also sogar sein volles Gehalt, wenn der Patient verstirbt.
Schon mal etwas von Wahrscheinlichkeitsrechnung gehört?
Und möchtest du damit leben, wenn wegen deines Fehlers ein Patient verstirbt, und dann wegen eines Fehlers auch noch verklagt werden? Also da werde ich lieber wegen (angeblicher) zu schlechter Benotung verklagt.
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Ich bin keine 23 und habe als Kooperationspartnerin auf Augenhöhe mit SL gearbeitet und weiß, dass da sehr viel passieren muss, damit der SL was passiert.
Und bei anderen Jobs wie Oberarzt nicht?
Mein Bruder leidet an einem Ärztefehler. Da wurde viel vertuscht und schließlich akzeptierten meine Eltern einen Vergleich.
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Schon mal etwas von Wahrscheinlichkeitsrechnung gehört?
Und möchtest du damit leben, wenn wegen deines Fehlers ein Patient verstirbt, und dann wegen eines Fehlers auch noch verklagt werden? Also da werde ich lieber wegen (angeblicher) zu schlechter Benotung verklagt.
Es gibt noch Wandertage (drei Schüler nehmen verbotenerweise die Abkürzung durch einen Eisenbahntunnel), schwimmen (Schülerin fälscht die Unterschrift der Eltern und geht unter), gemeinsames Grillen, Chemieunterricht ...
(Hattet ihr kein Schulrecht? Und liest du nie Zeitung?)
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Mein Bruder leidet an einem Ärztefehler. Da wurde viel vertuscht und schließlich akzeptierten meine Eltern einen Vergleich.
Mein Opa ist an einem Blinddarmdurchbruch verstorben, der als Krebs diagnostiziert und behandelt wurde, seine Frau ist verstorben an einem Darmverschluß, meine (andere) Oma ist aufgrund eines Pflegemangels schlichtweg verdurstet und meine Mutter hat eine Gallenstein-OP nicht überlebt.
Verklagt wurde da niemand.
Also ich sehe da keine besondere Verantwortung. ISD
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Nach eurer Logik müssten Jugendamtsmitarbeitende das vielfache einer Lehrkraft verdienen...
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