Lohnt sich Anstrengung als verbeamteter Lehrer?

  • Warum "leider"? Und bestand die Beratung, außer ihr die immensen Nachteile des Ausstiegs vor Augen zu halten, noch aus anderen Aspekten? Es würde mich ehrlich interessieren, warum die Kollegin schlussendlich keinen anderen Ausweg gesehen hat.

    „Leider“ bezog sich auf die Tatsache, dass sie eine tolle Lehrerin ist.


    Die Beratung ging in die Richtung, ihre Wünsche auch im Schulalltag mit Projekten umzusetzen. Über die finanziellen Aspekte haben wir natürlich auch gesprochen.


    Am Ende des Tages hat es mit ihr und den Strukturen nicht gepasst. Und als ich in die Beratung einstieg, war ihre Entscheidung im Prinzip bereits gefasst.

    Sie ist ein künstlerischer Freigeist und wollte dies täglich mit aller Flexibilität ausleben. Nun ist sie freischaffende Künstlerin.

  • Am Ende des Tages hat es mit ihr und den Strukturen nicht gepasst. Und als ich in die Beratung einstieg, war ihre Entscheidung im Prinzip bereits gefasst.

    Sie ist ein künstlerischer Freigeist und wollte dies täglich mit aller Flexibilität ausleben. Nun ist sie freischaffende Künstlerin.

    Wenn man sich mit den Beschränkungen des Schulalltags und des ÖD arrangieren kann, lassen sich in unserem Job auch ganz viel Freiheit und Kreativität ausleben. Und auch durchaus neben dem Job.


    PS: Wir hatten in der Schule einen wirklichen Künstler als Kunstlehrer. Die Schule war die Absicherung für das daneben geführte Künstlerleben. Und jetzt habe ich den aus Spaß gegoogelt: Von ihm finden sich reihenweise Bilder in Auktionen und an einer Uni wurde zu ihm geforscht.

  • Und in welchem Privatunternehmen bekommt man für Kinder erhebliche Zuschläge zum Gehalt?

    Immer dieselbe Laier..

    Der Dienstherr muss nunmal seiner Fürsorgepflicht nachkommen und da sind die Kinder halt inkludiert..

    Verstehe immer nicht warum das euch ärgert??

    Kinder verursachen nun mal auch Kosten.

    Ich mache definitiv keinen " finanziellen Gewinn " mit meinen Kindern..

  • Nein, denn sie hat ja so viele Ausgaben für ihre Kinder. Können Nicht-Beamte ja gar nicht nachvollziehen.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Du kannst nicht nachvollziehen, dass sich Menschen unfair behandelt fühlen, wenn sie für die gleiche Arbeit erheblich weniger Geld bekommen?

    Wenn man es so betrachtet, werden es die meisten unfair finden.

    Allerdings ist der Deal bei Beamten einfach ein anderer: Jeder bekommt für die gleiche Arbeit den gleichen Lebensstandard für sich und seine (Klein)Familie ermöglicht. (Der allerdings je nach Wohnort usw. auch nicht unbedingt vollständig gleich ist.)

  • Wenn man es so betrachtet, werden es die meisten unfair finden.

    Allerdings ist der Deal bei Beamten einfach ein anderer: Jeder bekommt für die gleiche Arbeit den gleichen Lebensstandard für sich und seine (Klein)Familie ermöglicht. (Der allerdings je nach Wohnort usw. auch nicht unbedingt vollständig gleich ist.)

    Ich bin nicht mal grundsätzlich gegen diese Art der Besoldung. Wir kommen monetär klar und wenn andere mehr Geld bekommen, weil sie Kinder haben, betrifft mich das nicht wirklich.

    Ich kann aber trotzdem nachvollziehen, dass man sich in diesem Fall unfair behandelt fühlen kann. Ist doch eigentlich naheliegend.

  • Im Endeffekt ist es genau das.

    Der Dienstherr zahlt nach "Köpfen". Mehr Personen, mehr Geld.

    Dass das bei nicht Beamten anders ist, ist mir durchaus klar.

    Aber als Beamter ist das ja für alle so.. egal ob Feuerwehr, Polizei, Lehrer etc.


    Das IST nun mal die Fürsorgepflicht oder der DEAL wie DFU es nannte. Das Land zahlt für mich UND meine Familie.

    Daher nervt es mich, wenn Beamte (die ja genau die gleichen Gelder erhielten, wenn sie Kinder hätten) meckern.

    Kinder kosten Geld .. im Endeffekt haben wir dann nicht MEHR als die Leute ohne Kinder.

  • Allerdings ist der Deal bei Beamten einfach ein anderer: Jeder bekommt für die gleiche Arbeit den gleichen Lebensstandard für sich und seine (Klein)Familie ermöglicht. (Der allerdings je nach Wohnort usw. auch nicht unbedingt vollständig gleich ist.)

    Wenn das das Ziel sein soll, wird es meines Erachtens allerdings ziemlich arg verfehlt. Mit dem Argument "gleicher Lebensstandard" müsste es konsequenterweise mietspiegelabhängige Zuschläge für alle geben und nicht nur für Familien. Und eigentlich müsste dann strenggenommen auch eher der alleinverdienende Single einen Zuschuss bekommen als der (verheiratete) Doppelverdiensthaushalt, der die Lebenshaltungskosten auf zwei Schultern verteilt und damit eh per se bessergestellt ist.

  • Mit dem Argument "gleicher Lebensstandard" müsste es konsequenterweise mietspiegelabhängige Zuschläge für alle geben und nicht nur für Familien

    👍👍👍

    Das befürworte ich voll und ganz und habe dies auch schon in anderen Threads gesagt! 👍👍👍

  • ...wenn jemand meint, man müsse jemanden "ganz intensiv beraten", damit er die Entscheidung trifft, die man selbst für die beste hält. Letzteres ist aber eher 'überreden' oder bestenfalls 'überzeugen'. Insofern finde ich deine Nachfrage sehr passend. Aber das ist OT

  • Nur mal so: Auch in der freien Wirtschaft sind familienspezifische Benefits möglich. Mein Bruder erhält z.B. die Kita-Kosten von seinem Arbeitgeber "on top" erstattet.

  • Ich finde, dass Gerechtigkeit (" unfair") hier keine geeignete Kategorie darstellt.


    Die Bedingungen, die hier verglichen werden, sind seit Jahrzehnten strukturell die selben. Alle in D, die noch im Erwerbsfähigenalter sind, wussten zu Beginn ihrer beruflichen Laufbahn um die Bedingungen. Das Gesamtpaket hat sich nicht verändert.


    Außerdem geht die Beschwerde des TE m.E. in einem wesentlichen handwerklichen* Punkt fehl:

    Nur einzelne Aspekte zu betrachten und hieraus eine wie immer geartete Ungerechtigkeit abzuleiten, ist nicht zulässig.

    Entweder die beiden Pakete Berufsbeamtentum und Privatwirtschaft werden insgesamt verglichen - oder man lässt es.


    Alles andere ist nur Polemik.


    * wissenschaftliche Gütekriterien

  • Doch, das hat es. Kinder kriegen lohnt sich mittlerweile noch mehr als sowieso schon.

    Ja und, wenn mich nicht alles täuscht, dann haben wir als Gesellschaft ein massives Überalterungsproblem. Insofern kann man dankbar sein für jeden, der lieber Kinder als Haustiere großzieht. Und jeder der meint, Kinder seien doch Privatvergnügen: macht euch welche, geht ganz leicht.

  • Doch, das hat es. Kinder kriegen lohnt sich mittlerweile noch mehr als sowieso schon.

    Es ist hier schon mehrfach zurecht darauf hingewiesen worden, dass sich Kinder kriegen (zumindest von finanziellen Gesichtspunkten her) nicht "lohnt". Die von den Eltern zu tragenden Kosten sind noch immer deutlich höher als die Entlastungen für Familien.

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