Wahl zwischen Grundschule und Mittelstufe

  • Liebe Community, ich bräuchte eure Hilfe. Ich habe in einem anderen Land Englisch und Deutsch als Fremdsprachen studiert und mache in Berlin meine Anerkennung. Zum Auswahl hätte ich zwei Optionen: Deutsch, Englisch und Mathe für die Grundschule oder Deutsch und Englisch für die Oberstufe. Ich habe die Fächer nachstudiert und C2 Prüfung bestanden, jetzt bleibt nur der Vorbereitungsdienst übrig. Ich habe dafür zwei Angebote bekommen:


    A) meine Grundschule, wo ich als Erzieherin arbeite, ganz normaler Ref mit 12 Stunden, mit den Fächern Deutsch, Englisch, Mathe, befristetem Ausbildunsvertrag und 1500€ brutto, 18 Monate werden nicht als förderliche Zeit gezählt, Leitung ist nett, ich kenne alle Kinder, etwas schwierig ist die Elternschaft und ich kann extrem schlecht Mathe, obwohl ich sie nochmal hier studieren musste.



    B) Oberschule, wo ich in der Mittelstufe 7-10 mit Deutsch und Englisch eingesetzt wäre, berufsbegleitend mit reduzierter Stundenanzahl, also 2 Stunde mehr als im normalen Ref, fast doppelt mehr Geld, unbefristeter Vertrag, das ganze wird als förderliche Zeit gezählt (was die spätere Einstufung angeht), Leitung auch sehr nett, die Schule an sich wirkt gut.



    Schwierig finde ich die Tatsache, dass ich keine Muttersprachlerin bin und erst seit 4 Jahren in Deutschland bin. Mein Deutsch ist gut, aber nicht perfekt. Ich weiß tatsächlich nicht, ob ich den guten Deutschunterricht liefern kann. Die Leitung sieht da aber gar kein Problem und argumentiert es damit, dass die Lernrückstände massiv sind und dass sehr viele Kinder einen Migrationshintergrund haben. Die Leitung möchte mich sehr gerne einstellen. Andere Sache ist, dass Ich sehr gut mit den Grundschulkinern klarkomme und habe schon sehr lange nicht mir den Teenagers mehr gearbeitet, deswegen scheue ich mich ein bisschen von dem Konfliktpotential und anderen Besonderheiten an der Oberschule. Ich würde mich sehr freuen, eure Meinung zu meinem Dilemma zu lesen.

  • Ich unterrichte selbst kein Deutsch, würde mir aber wegen der Deutschkenntnisse keine größeren Sorgen machen. Vielleicht ist es sogar ein Vorteil, dass du Deutsch formal gelernt hast.


    Bist du bei Option B auch einem Studienseminar zugeteilt und bekommst dort theoretischen Unterricht? Ist das am Ende dem Ref gleichgestellt, also mit zweitem Examen?

  • Danke für die Reaktion, sorry für mehrfaches Posten!


    Bei der Option B bin ich auch einem Studienseminar zugeteilt, ja, mit beiden Optionen bekomme meine Anerkennung am Ende, muss aber zum Glück keinen Staarsexamen bestehen, weil ich schon meinen Master auf Lehramt gemacht habe

  • Was heißt denn "Anerkennung" in dem Fall? Bei Option 1 scheint ja ein normales Referendariat mit Ziel 2. Staatsexamen in Aussicht zu stehen, bei Option 2 klingt das eher nicht so.

    Mich irritiert halt diese Aussage:

    mit beiden Optionen bekomme meine Anerkennung am Ende, muss aber zum Glück keinen Staarsexamen bestehen, weil ich schon meinen Master auf Lehramt gemacht habe

    Der Master ist nur dem 1. Staatsexamen gleichgestellt, sodass du im Worst Case dann nicht alle Qualifikationen hättest, um als "volle Lehrkraft" später einzusteigen. Das kann ggf. zu dauerhaftem Einkommensverlust aufgrund geringerer Einstufung führen.

  • Es heißt, dass mir eine Anpssaungslehrang zugeordent wurde, indem ich erstmal die zusätzlichen LP and er Uni nachholen musste und die C2 Prüfung bestehen, der Zweite Teil des Anpassungslehrgangs ist der Vorbereitungsdienst ohne Modul- und Staatsprüfungen, d.h. nur Unterrichtsbesuche. Sorry, wenn es ein bisschen kompliziert klingt, das finde ich selbst nicht so einfach zu begreifen. Nachdem der Anpassungslehrgang zu Ende gemacht wird, wird meine Lehrerausbilung anerkannt, also dem deutschen vollen Lehramtsausbildung gleichgestellt.

    • Offizieller Beitrag

    Zu A: In der Grundschule wird immer gesucht. Die fehlende Anerkennung ist blöd. Eltern schwierig = besser situierter Bezirk? Oder eher Brennpunkt, Eltern kümmern sich nicht?

    Ich war an einer Grundschule im Brennpunkt mit mäßigem Migrationshintergrund. Parallelkolleginnen in ähnlicher Situation wie du, länger in Deutschland. Sie waren gerne gesehen. Das Fehlverhalten der Kinder einer Klasse wurde von wenigen Eltern an ihren nicht perfekten Deutschkenntnissen festgemacht. Unangenehmer haben sich einige Kolleg:innen geäußert.

    Jetzt bin ich an einer besser situierten Schule. Die Eltern beurteilen wirklich alles und würden Probleme an deinen Deutschkenntnissen festmachen.


    Mathe ist in der Grundschule eher nicht das Problem, zumindest bis Klasse 4. Es gibt Youtube-Videos (Lehrer Schmidt), die alles gut erklären. Du wirst nochmal ausgebildet, kannst Fortbildungen besuchen, die mit Kolleg:innen absprechen und letztlich gibt es auch Wunschmöglichkeiten. Vielleicht werden bei euch Englischlehrer gesucht? Dann kannst du dir wünschen, viel Englisch zu unterrichten und möglichst kein Mathe.


    Zu B: Zum Umgang mit Teenagern kann ich nicht viel sagen. Ist es eine ISS oder ein Gymnasium? In einer ISS mit gymnasialer Oberstufe oder am Gymnasium könntest du ja vielleicht nach Anerkennung auch mal SekII unterrichten.

    In der ISS ohne gymnasiale Oberstufe sind halt schon die schwierigeren Schüler:innen. Die, die von uns (gut situierte Schule mit überwiegend lernwilligen Kindern) dieses Jahr an die ISS gewechselt ist, möchte ich nicht geballt in einer Klasse erleben.

    Für Deutsch könnte es von Vorteil sein, dass du Migrationshintergrund hast und Deutsch als Fremsprache gelernt hast. Die Stolpersteine sind dir viel bewusster als Muttersprachlern. Viele Themen des Deutschunterrichts sind auch mit sehr gutem (aber nicht perfektem) Deutsch zu unterrichten. Gerade Leseflüssigkeit (die den Jugendlichen dort wahrscheinlich fehlen wird) geht ohne Deutschkenntnisse. Wenn du ein Wort nicht kennst, googlest du es. Das mache ich auch, wenn ich mal unsicher bin oder wenn Kinder Fragen haben. (Wir haben Smartboards und ich google mit den Kindern.) Das habe ich von Anfang an als normal hingestellt, nicht jeder kann alles wissen.


    Was machst du denn im Studienseminar bei Variante B? Auch Unterrichtsbesuche? Bei uns (Grundschule) machen alle Quereinsteiger auch ein Referendariat, das ist berufsbegleitend, aber auch mit Prüfung. Vielleicht ist es aber auch an den Oberschulen anders. --> Ach, schon gelesen,. das hat sich überschnitten. Dann ist B finanziell und vom Stress bzgl. Staatsexemen her natürlich besser.

  • vielen lieben Dank, Conni, für eine so umfangreiche Antwort!


    Meine Grundschule ist echt gut situiert, daraus resultiert es, dass die Eltern oft das Fehlverhalten nicht sehen wollen, recht hohe Ansprüche haben und in anderen Worten "miterzogen werden" von der Leherschaft, was nicht immer meine Sache ist.


    Die B ist eine Oberschule mit gymnasialer Oberstufe. Kinder sher gemischt, dazu werden sie auch in Gruppen verteilt, je nach dem Niveau, was mich sehr anspricht. Leider, da ich da nur noch zum Vorstellungsgesprächj war, kann ich das Verhalten nur schwer beurteilen. ich werde dort noch hospitieren und hoffe dadurch bessere Vorstellungen zu gewinnen. Es ist echt super, dass ich nicht zum ersten Mal höre, dass man nicht allen wissen muss, das muntert schon einen auf :)


    mit beiden Optionen muss ich nur noch den Unterricht zeigen, rein formell ist der Unterschied mit dem Vetrrag und natürlich mit der FInanzieriung, aber dass soll natürlich nicht der Grund N1 sein (obwohl mehr Geld für vergleichbar viel Arbeit sehr attraktiv ist, muss ich bestehen)

  • Es heißt, dass mir eine Anpssaungslehrang zugeordent wurde, indem ich erstmal die zusätzlichen LP and er Uni nachholen musste und die C2 Prüfung bestehen, der Zweite Teil des Anpassungslehrgangs ist der Vorbereitungsdienst ohne Modul- und Staatsprüfungen, d.h. nur Unterrichtsbesuche. Sorry, wenn es ein bisschen kompliziert klingt, das finde ich selbst nicht so einfach zu begreifen. Nachdem der Anpassungslehrgang zu Ende gemacht wird, wird meine Lehrerausbilung anerkannt, also dem deutschen vollen Lehramtsausbildung gleichgestellt.

    D.h. du hast den Master in einem EU-Land gemacht und bist dort damit voll für die Tätigkeit als Lehrer qualifiziert?


    Der Vorteil bei B ist nicht nur das Geld, sondern auch die Tatsache, dass du nicht mehr in Ausbilung wärst, sondern bereits als vollwertige Lehrkraft und ohne weiteren Notendruck tätig sein kannst. Das ist deutlich weniger stressig, als das reguläre Referendariat.


    Im Endeffekt kommt es darauf an, in welcher Schulform du lieber arbeiten möchtest. Wenn du den Anpassungslehrgang für Mittelschulen machst, kannst du danach unter Umständen trotzdem an einer Grundschule arbeiten, das ist aber nicht garantiert. Mit Referendariat an der Grundschule, bist du festgelegt.


    Dass man nicht alles wissen muss, sehe ich auch so. Ich google relativ regelmäßig Englische Wörter, auch im Unterricht und kann dann gleich mitunterrichten, wie man vertrauenswürdige Quellen auswählt und passende Wörter findet.



    Leicht OT:

    Die Geschichte mit dem Anpassungslehrgang kenne ich von ein paar Kollegen. Die haben in Deutschland das erste Examen gemacht (mit Englisch und Physik/Chemie/Biologie/Informatik), sind dann für die 9/12-monatige (ganz gut bezahlte) Lehrerausbildung nach UK gegangen und haben dann in D einen Anpassungslehrgang bei vollem Gehalt gemacht. So sind die um das Referendariat herum gekommen. Das geht jetzt leider nicht mehr, zumindest nicht mit UK.

  • Nicht im EU-Ausland, aber ja, mr Qualifikation "Lehrerin". Bei der Option B habe ich tatsächlich noch den Notendruck, genauso wie bei der Option A, weil mein Unterricht wird in beiden Fällen benotet, aber nur der Unterricht. Im regulären Ref muss ich auch keine Prüfungen bestehen.


    Sehr interessant das ganze! Da es aber bei mir um eine Drittstaat geht, ist es alles ein bisschen anders :)

  • Mathe ist in der Grundschule eher nicht das Problem, zumindest bis Klasse 4

    Das meinst du jetzt nicht ernst oder? Fachlich klar, das sollte stimmen, aber selbst daran scheitern manche ausgebildete GrundschullehrerInnen, die Mathe nicht als volles Fach hatten, wenn sie den mathematischen Hintergrund von zum Beispiel Zahlenmauern erklären sollen oder wenn sie überhaupt mal mathematische Muster entdecken und erklären sollen. Aber spätestens bei der Mathedidaktik und einer vernünftigen Differenzierung ist es dann vorbei. Bei solchen Aussagen kann ich nur den Kopf schütteln, da andere Lehrkräfte mit Mathehintergrund dann die Scherben immer in den Förderstunden versuchen wieder zusammen zu kleben.

  • Das meinst du jetzt nicht ernst oder? Fachlich klar, das sollte stimmen, aber selbst daran scheitern manche ausgebildete GrundschullehrerInnen, die Mathe nicht als volles Fach hatten, wenn sie den mathematischen Hintergrund von zum Beispiel Zahlenmauern erklären sollen oder wenn sie überhaupt mal mathematische Muster entdecken und erklären sollen. Aber spätestens bei der Mathedidaktik und einer vernünftigen Differenzierung ist es dann vorbei. Bei solchen Aussagen kann ich nur den Kopf schütteln, da andere Lehrkräfte mit Mathehintergrund dann die Scherben immer in den Förderstunden versuchen wieder zusammen zu kleben.

    Grundschullehrer in Hessen studieren 22 SWS (32 CP = ca. ein Semester) Mathe, davon sind 18 SWS Didaktik. In Hessen läuft zwar manches schief, dass die Grundschulen besonders schlecht wären, habe ich allerdings noch nicht mitbekommen. Das Studium scheint soweit also durchaus auszureichen.


    Fachwissenschaftlich ist das vernachlässigbar. Die Aussage, dass Mathe inhaltlich für normal intelligente Menschen unproblematisch sein sollte, ist richtig. Das Mathe in der Grundschule besonders didaktisch anspruchsvoll ist, wurde nicht abgestritten.

  • Grundschullehrer in Hessen studieren 22 SWS (32 CP = ca. ein Semester) Mathe, davon sind 18 SWS Didaktik.

    Das freut mich für Hessen und so sollte es sein. Hier geht es aber um eine Anerkennung in Berlin zu einem Auslandsstudium in Englisch und Deutsch. In der Grundschule ist es üblich, das Lehrkräfte auch fachfremd unterrichten müssen, das scheint hier dann der Fall für dass Fach Mathe zu sein. Dafür kann die TE nichts, der Mangel ist groß. Das erlebe ich auch hier in Niedersachsen, wo die Studierenden nicht in Mathe und Deutsch ausgebildet werden. Die unterrichten dann Mathe und ich sehe nicht, das die das hinbekommen. Daher störe ich mich dann an Aussagen wie diese:

    Mathe ist in der Grundschule eher nicht das Problem, zumindest bis Klasse 4.

    Das ist bestimmt auch nicht böse von Conni gemeint, was soll man machen, wenn einfach Lehrkräfte fehlen, aber wenn dann Menschen mit der Selbsterkenntnis "ich kann extrem schlecht Mathe" auf die Kinder losgelassen werden, dann haben die Kinder keine Chance die Basis von Mathe vernünftig zu lernen und dir in der weiterführenden Schule wünsche ich dann viel Spaß.

  • Das freut mich für Hessen und so sollte es sein. Hier geht es aber um eine Anerkennung in Berlin zu einem Auslandsstudium in Englisch und Deutsch. In der Grundschule ist es üblich, das Lehrkräfte auch fachfremd unterrichten müssen, das scheint hier dann der Fall für dass Fach Mathe zu sein.

    Die TE schrieb oben "ich kann extrem schlecht Mathe, obwohl ich sie nochmal hier studieren musste." Das liest sich für mich so, als habe sie Mathe für Grundschulen hier noch studiert.

    • Offizieller Beitrag

    Das meinst du jetzt nicht ernst oder? ... Aber spätestens bei der Mathedidaktik und einer vernünftigen Differenzierung ist es dann vorbei.

    Die TE schrieb, sie musste Mathe studieren und konnte das nicht gut. In Berlin ist das das Studium für die Grundschule (Klassen 1 bis 6) fachlich recht anspruchsvoll angelegt. Darüber gibt es immer wieder Diskussionen, insbesondere, nachdem einige Quereinsteiger:innen schon vor Referendariatsbeginn durch die fachlichen Matheprüfungen fielen.

    Die Didaktik wird überwiegend im Referendariat erlernt - und das würde bei Variante A noch folgen.

    Ich habe mich wahrscheinlich zu salopp ausgedrückt - weil ich eben das Bundesland und die Umstände kenne und die TE nicht so wirkt, als würde sie sofort unbedacht ein Fach übernehmen und "die Grundlagen versemmeln".

    (Ich kann übrigens gut Mathe und unterrichte es trotzdem fachfremd, mit einer Reihe von Fortbildungen. Manchmal denke ich, dass ich Mathe zu gut konnte und es mir daher schwerfällt, die "Stolperstellen" vorab zu finden.)

  • Ich unterrichte selbst kein Deutsch, würde mir aber wegen der Deutschkenntnisse keine größeren Sorgen machen. Vielleicht ist es sogar ein Vorteil, dass du Deutsch formal gelernt hast.


    Bist du bei Option B auch einem Studienseminar zugeteilt und bekommst dort theoretischen Unterricht? Ist das am Ende dem Ref gleichgestellt, also mit zweitem Examen?

    Das sehe ich - und ich unterrichte Deutsch und bin Muttersprachlerin - anders. Wer Deutsch unterrichtet, sollte es auch perfekt sprechen können. Gerade im Bereich der sprachlichen Richtigkeit gibt es leider in allen Stufen große Probleme. Und da ist es nunmal wichtig, dass eine Muttersprachlerin Deutsch unterricht. In deinem Eingangspost oben erkenne ich direkt etliche Fehler in der sprachlichen Richtigkeit und wenn ich mir vorstelle, dass DU die als Deutschlehrerin nicht korrigieren könntest. Nee, nicht ernsthaft. Was Anderes ist natürlich ein Unterricht in anderen Fächern. Aber in Deutsch? Nein, sorry, da muss eine Muttersprachlerin her oder jemand, der perfekt Deutsch spricht. Wenn du nicht in der Lage bist, Fehler korrekt mit dem Fehlerindex zu korrigieren, weil du selbst den Unterschied nicht genau kennst, was soll das werden?

  • Das sehe ich - und ich unterrichte Deutsch und bin Muttersprachlerin - anders. Wer Deutsch unterrichtet, sollte es auch perfekt sprechen können. Gerade im Bereich der sprachlichen Richtigkeit gibt es leider in allen Stufen große Probleme. Und da ist es nunmal wichtig, dass eine Muttersprachlerin Deutsch unterricht. In deinem Eingangspost oben erkenne ich direkt etliche Fehler in der sprachlichen Richtigkeit und wenn ich mir vorstelle, dass DU die als Deutschlehrerin nicht korrigieren könntest. Nee, nicht ernsthaft. Was Anderes ist natürlich ein Unterricht in anderen Fächern. Aber in Deutsch? Nein, sorry, da muss eine Muttersprachlerin her oder jemand, der perfekt Deutsch spricht. Wenn du nicht in der Lage bist, Fehler korrekt mit dem Fehlerindex zu korrigieren, weil du selbst den Unterschied nicht genau kennst, was soll das werden?

    Macht es irgendwie Spaß, einen niederzumachen , oder ist diese verbitterte und arrogante Haltung etwas, woran man sich als angehende Lehrkraft gewöhnen soll? Wahrscheinlich gibt es keinen Lehrermangel bei dir in Rheinland -Pfalz, in Berlin aber schon, dazu ganz viele Wilkommensklassen, aber das nur zur Info. Letztens geht es in meiner Frage darum, dass ich es gestehe, dass ich nicht perfekt deutsch kann. Ich würde gerne auch nur Englisch und DAF unterrichten, wenn mich jemand dazu gefragt hätte, aber ich durfte nicht entscheiden, welche Fächer ich unterrichten mag.


    Ich habe Mathe in meinem Bachelorstudium studiert und wahrscheinlich habe ich mich nicht ganz korrekt ausgedrückt, aber ich kann einfach nicht schnell im Kopf rechnen. Mit den ganzen Regeln hatte ich tatsächlich weniger Probleme, dazu war das sehr komplexe Mathematik. Ich sehe aber, dass es mich während des Unterrichts hindern kann. Ich habe dazu Mathe hier tatsächlich nachstudiert, aber wir wissen alle, wie wenig das Studium an sich mit der Durchführung des Unterrichts zu tun hat. Ich bedanke mich bei den anderen für die Kommentare!

  • Wenn ich es richtig verstehe, geht es vor allem um die Frage, ob du Kinder der Primarstufe oder Jugendliche in der Sekundarstufe unterrichten möchtest, die Umstände der Ausbildung und Bezahlung ändern sich nicht wesentlich. Es ist natürlich schwer, dazu etwas zu raten, weil Berliner Oberschulen sicher kein Zuckerschlecken sind. Aber natürlich haben auch Grundschulen genug verhaltensauffällige Kinder, insofern bleibt nur das Bauchgefühl: stolze Zahnlückenpräsentation und Adventskalender basteln? Oder eher Liebeskummer und richtigen Humor, jenseits von Pupswitzen?


    Ich arbeite an einer Schulform, in der Kinder und Jugendliche von Klasse 1-9 unterrichtet werden. Manche Kolleg*innen haben den Schwerpunkt für die Primarstufe studiert, manche für die Sekundarstufe. Von den Primarleuten gibt es einige, die lieben die Arbeit in der Unterstufe. Einige wollen aber inzwischen nur noch bei "den Großen" unterrichten. Bei den Sekundarleuten sind eigentlich alle froh, wenn sie nicht in Klasse 1-4/5 müssen, die wussten schon im Studium, dass jüngere Kinder nicht ihr Ding sind. Man muss sich überlegen, ob man das genießen kann, was jüngere Kinder so im Alltag brauchen. Die Aufmerksamkeit, auch mitunter körperliche Nähe, Gemütlichkeit, 'Kinderzauber'. Und genauso, ob man gut Pampigkeit von 14-Jährigen aushalten kann, nicht alles persönlich nimmt und dafür schon Menschen im Umbruch zum Erwachsenwerden, zu interessanten Gesprächspartner*innen als Gegenüber hat.


    Am Ende begleitet man alle beim Großwerden :)

  • stolze Zahnlückenpräsentation und Adventskalender basteln? Oder eher Liebeskummer und richtigen Humor, jenseits von Pupswitzen?

    Ich ergänze für Berufskolleg/Abendrealschule/Weiterbildungskolleg: spätpubertäre Tendenzen und über Jahre gefestige psychische Probleme aller Art.


    (Das klingt jetzt total negativ, ich mag meine Schulform).

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