Alternativen zum Unterrichten

  • Guten Morgen,


    im nächsten Jahr starte ich voraussichtlich in Referendariat bzw. könnte ich es. Jetzt frage ich mich jedoch was für Alternativen es gibt. Meine Chancen auf Verbeamtung sind schlecht. Ich weiß Geld ist nicht alles aber mit zwei Kindern verheiratet, ist der Gehaltsunterschied zwischen Beamten und Angestellten echt riesig. Befristete Verträge und mögliche Arbeitslosigkeit, kann ich mir mit den Kids definitiv nicht leisten.


    Vielleicht hat hier jemand Ideen oder Erfahrungen was ich mit meinem abgeschlossenen Studium noch machen kann.


    Danke euch!

  • Sind lediglich deine Chancen auf eine Verbeamtung nicht gut oder auch die auf eine unbefristete Einstellung im Angestelltenverhältnis in deiner Schulart/Region mit deinen Fächern?

    In ersterem Fall: Bewusst machen, dass man auch im Angestelltenverhältnis einen unbefristeten Vertrag und eine Planstelle erhalten kann.

    In letzterem Fall: Wie sieht es mit einem Wechsel der Schulart aus (jenseits der Gymnasien werden deutlich mehr Lehrkräfte gesucht, sodass man auch mit häufig vertretenen Fachkombinationen eine Stelle finden kann)? Oder einem Wechsel der Region /des Bundeslandes? Oder der Tätigkeit für eine private Schule?


    Wenn es dir wirklich um Alternativen außerhalb des Schuldienstes geht : Welche Fächer hast du studiert, welche Praktika jenseits der Schule gemacht, welche Berufserfshrung hast du? Irgendetwas findet sich immer, wenn es dir aber um ein möglichst hohes Gehalt plus möglichst hohe berufliche Sicherheit geht, wirst du je nach Berufserfahrung und Studium noch eine zusätzliche Ausbildung absolvieren müssen, um deine Ziele verwirklichen zu können (z. B. Geschichtslehrer werden nun mal nicht wie Sand am Meer gesucht in der freien Wirtschaft) oder solltest eher über eine Tätigkeit im Angestelltenverhältnis nachdenken ggf. samt Schulartwechsel. E12-E13 sind so schlecht nicht als Verdienst.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Danke für deine Antwort. Ich studiere Förderschullehramt. Dort sind die Chancen ja sehr gut eine Stelle zu finden.


    Ich bin ehrlich, ich möchte nicht die selbe Arbeit machen für deutlich weniger Geld wie meine Kollegen. Ich habe schon an einer Schule gearbeitet und das wirklich sehr gut und immer gewissenhaft. Habe mich richtig reingehangen und auch viel nebenbei gemacht. Andere Beamte haben einfach nur das nötigste gemacht (natürlich nicht auf alle zutreffend) aber das finde ich nicht fair. Daher überlege ich den Schuldienst gar nicht erst anzutreten. Das der Verdienst immer noch gut ist, ist mir an sich schon bewusst.


    Ich bin auch noch ausgebildete Erzieherin. Da stehen mir natürlich auch ein paar Türen offen. Dachte nur es gäbe vielleicht einen Beruf der meine Studium berücksichtigt. Soll ja auch nicht umsonst gewesen sein.


    Mein Problem mit der Verbeamtung ist, dass ich in meiner Schwangerschaft grenzwertige Zuckerwerte hatte, also die Diagnose Schwangerschaftsdiabetes bekommen habe. Meine Mutter hat auch diabetes. Das würde mir der Amtsarzt natürlich wunderbar auslegen..zudem habe ich des Öfteren Abzesse. Zwei mal wurde ich deswegen operiert. Mich beeinträchtigen sie nicht aber auch das kann man mir richtig blöd auslegen.

  • (z. B. Geschichtslehrer werden nun mal nicht wie Sand am Meer gesucht in der freien Wirtschaft)

    Im Profil steht "Förderschule", ich glaube, dass man da das Fach Geschichte nicht vorrangig studiert.

    Zummindest in NRW sind Sonderpädagogen sehr gesucht.

    Was die Verbeamtung angeht, können "eigentlich" nur zwei Dinge dagegen sprechen: Fortgeschrittenes Alter oder sehr schlechter Gesundheitszustand, gibt es noch etwas? Elsa93: Dein Beitrag habe ich erst nach dem Abschicken meines Posts gesehen.

  • Mach doch erstmal die Untersuchung und lass dich vorher anwaltlich/ fachlich/ gewerkschaftlich fundiert beraten, welchen Erfordernissen/ Ansprüchen du überhaupt genügen musst. So sind es nur Luftschlösser,..


    Wenn dir der Beruf Spaß macht, sehe ich keinen Sinn, was anders zu machen, zumal sehr wahrscheinlich schlechter bezahlt als der Lehrerjob…

  • Immer wieder dieser Rat doch einfach angestellt den Job zu machen. Nein. Dafür würde ich nicht aufstehen.

    Mag ja sein, dass das bei dir der Fall ist, viele KuK mit Behinderung haben aber von vornherein so schlechte Karten verbeamtet zu werden, dass sie sich frühzeitig die Frage nach der Motivation für den Beruf an sich auch ohne Pension und bei höheren Abzügen stellen müssen. Darüber hinaus gibt es nun einmal eine Option im Schuldienst auch ohne Verbeamtung unbefristet tätig zu sein auf einer Planstelle, die vielen Menschen nicht bewusst ist und auf die man insofern zumindest hinweisen sollte.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Im Profil steht "Förderschule", ich glaube, dass man da das Fach Geschichte nicht vorrangig studiert.

    Sehe ich am Handy nicht direkt. Danke für den Hinweis.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Genau ich habe Förderschullehramt studiert mit dem Fach Geographie und der Fachrichtung Lernen und Geistige Entwicklung. Am liebsten würde ich auch in der Richtung der Gesitigbehindertenpädagogik bleiben. Das liegt mal einfach sehr gut.


    Ja das stimmt, ich könnte die Untersuchung abwarten aber ich brauche Alternativen, weil ich die Sicherheit mit zwei Kindern brauche. Ich selbst würde mich überhaupt nicht als krank oder gefährdet bezeichnen aber habe schon oft gehört, dass der Amtsarzt das ganz anders sehen kann.

  • Mein Problem mit der Verbeamtung ist, dass ich in meiner Schwangerschaft grenzwertige Zuckerwerte hatte, also die Diagnose Schwangerschaftsdiabetes bekommen habe. Meine Mutter hat auch diabetes. Das würde mir der Amtsarzt natürlich wunderbar auslegen..zudem habe ich des Öfteren Abzesse. Zwei mal wurde ich deswegen operiert. Mich beeinträchtigen sie nicht aber auch das kann man mir richtig blöd auslegen.

    Gestationsdiabetes ist kein Ausschlussgrund. Auch bei Abszessen kann ich spontan nicht erkennen, warum diese zu einer vorzeitigen Dienstunfaehigkeit führen sollten. Der Diabetes deiner Mutter erhöht zwar ggf deine genetische Wahrscheinlichkeit ebenfalls an Diabetes zu erkranken, ist aber ja keine 100% Garantie, dass du die Erkrankung entwickeln wirst. Das als Argumentation heranzuziehen für eine Nichtverbeamtung halte ich insofern für rechtlich nicht haltbar. Lass dich doch einfach von einer Schwerbehindertenvertretung beraten in der Frage und dann lass erst einmal die Untersuchung kommen, ehe du deren Ergebnis vornewegnimmst.


    Es gibt sicherlich Berufe, in die du mit deinem Studium und deiner Ausbildung problemlos hineinrutschen kannst, mir fällt ehrlich gesagt aber nichts ein, wo du ähnlich verdienen würdest, wie im Schuldienst ohne in eine weitere Ausbildung zu investieren.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Aber als Erzieherin verdienst du noch weniger als als angestellter Lehrer. Ich habe auch 6 Jahre angestellt gearbeitet und wusste, dass ich nicht mehr entlassen werde, außer ich werde kriminell. Brutto erhielt ich damals übrigens mehr, netto 500 DM weniger.


    Und zu unterschiedlicher Verdienst. Jedes Bundesland zahlt anders, manche erhalten Regelbeförderung, auch ich bekam noch A14 ohne zusätzliche Arbeit, andere nicht. Aber nicht jeder kann in Bayern arbeiten.


    Schwangerschaftdiabetes muss ja nicht zu dauerhafter Diabetes führen, Diabetes nicht zu frühzeitiger Arbeitsunfähigkeit.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Und auch eine bestehende Diabetes ist nicht unbedingt ein KO-Kriterium. Die Schwerbehindertenvertretung hilft da gerne weiter😀

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Das Wichtigste wurde schon genannt. Du verdienst auch woanders in der Regel nicht mehr als als angestellte Lehrkraft. Daher einfach in Ruhe des Ref machen, sich beraten lassen und das Ergebnis der Untersuchung abwarten.

  • Mein Problem mit der Verbeamtung ist, dass ich in meiner Schwangerschaft grenzwertige Zuckerwerte hatte, also die Diagnose Schwangerschaftsdiabetes bekommen habe. Meine Mutter hat auch diabetes. Das würde mir der Amtsarzt natürlich wunderbar auslegen..zudem habe ich des Öfteren Abzesse. Zwei mal wurde ich deswegen operiert. Mich beeinträchtigen sie nicht aber auch das kann man mir richtig blöd auslegen.

    Hatte ich auch: Insulinpflichtig! Kein Problem bei der Verbeamtung, wenn die Werte danach normal sind.


    Und nach Deinen Eltern darf gar nicht gefragt werden.

  • Vielleicht hat hier jemand Ideen oder Erfahrungen was ich mit meinem abgeschlossenen Studium noch machen kann.

    Nein, mit diesem Studium gibt es nichts, wo man dich sonst einstellen würde. Mir würde auch keine Branche einfallen, in der man für das 1. Staatsexamen im Lehramt Sonderpädagogik mehr zahlen würde, als der Staat das nach dem Ref tut. Also selbst wenn dich jemand in einer Wohngruppe o.ä. einstellen würde, würdest du natürlich nicht besser verdienen. Generell sind Lehrkräfte in sozialen Berufen sowieso nicht gern gesehen. Sozialpädagogenstellen werden an Sozpäds vergeben, weil deren Studium entsprechend darauf besser vorbereitet, Lehramt ist leider sehr spezifisch.

  • Die Töchter ehemaliger Nachbarn haben beide Sonderpädagogik studiert und sind dann nie an die Schule gegangen, sondern haben ein großes Förder-und Nachhilfezentrum gegründet. Also nicht nur rein fachliche Nachhilfe, sondern auch mit angeschlossener Logopädie usw. Ich hab mich damit nie eingehender beschäftigt und kann nichts weiter dazu sagen, es läuft aber wohl sehr erfolgreich. Wie es in Sachen Verdienst aussieht, weiß ich allerdings natürlich nicht. Ich vermute auch, dass sie ein ordentliches Startkapital in der Hinterhand hatten. Aber ist auf jeden Fall ein alternativer Weg zur Schule gewesen.

  • Danke euch!


    Das mit dem Diabetes ist immer so eine Sache. Meine Werte sind seit der Geburt ja vollkommen normal und auch in der SS gab es nur hin und wieder mal Abzweigungen beim Nüchternwert. Der Diabetologe selbst sprach sich nur von grenzwertigen Werten. Der Frauenarzt aber von SSDiabetes.


    Sissymaus: Das klingt ja wahnsinnig gut!! Kannst du mir sagen was der Amtsarzt damals genau dazu gesagt hat? Musstest du nochmal zum Diabetologen? und zum Thema Eltern. In dem Fragebogen von Hessen wird genau danach gefragt. Diabetes bei den Eltern. Dann muss man das doch beantworten oder?


    Zum Thema mit dem Abzessen: Die kann man einfach so mal bekommen aber sie können auch Symptom von Krankheiten sein. Bsp. Akne Inversa. Ist eine chronische Erkrankung. Jedoch eigentlich nicht auf mich zutreffend und auch sonst bin ich eigentlich fit. War jedoch schon mal in einer Sprechstunde dafür. Kann sich der Amtsarzt meine komplette Akte anfordern?


    Zum Thema Angestellter Lehrer: ich weiß, dass ich dann immer noch besser verdiene als wenn ich als Erzieherin arbeite. Aber die gleiche Arbeit wie meine Kollegen zu machen für weniger Geld. Dann arbeite ich lieber auf Augenhöhe für insgesamt weniger Geld? Könnt ihr das nachvollziehen?


    Die Untersuchung werde ich auf jeden Fall abwarten. Je nach dem was da raus kommt, schaue ich mal welche Möglichkeiten ich habe.

Werbung