Hohe Krankenstände und keine Konsequenzen

  • Das ist richtig. Nur wenn das Kind die Eltern ansteckt, sollte man doch sich selbst krankmelden und nicht die Kinderkrankentage verbrauchen.

    Wenn bspw. das Kind wegen Magen-Darm Montag bis Freitag krank ist und es erwischt die Eltern ab Mittwoch, dann sollte man in der Schule klar kommunizieren, dass es nur zwei Kinderkrankentage waren und nicht fünf.

    Du musst doch dann sowieso eine Krankmeldung und ggf. eine AU abgeben. Damit sollte es für die Schule eindeutig. Ansonsten kann man später immer noch meckern.

    Viel spannender ist, dass in Nds. auch drin steht, dass Voraussetzung ist, das keine andere Person zur Verfügung steht. Darüber kann auch man auch gut streiten. Gerade bei Doppellehrer-Haushalten ist die Frage, ob immer die gleiche Person zu Hause bleiben muss.

  • ... Am Ende gibt es das Interesse der Schule und das Interesse der Lehrkraft. Und da ist es halt ein Kompromiss.

    Das ist keine sinnvolle Erklärung, denn du könntest als Angestellte*r auch länger mit dem kranken Kind zu Hause sein, bekommst aber dann nichts mehr bezahlt.


    Außerdem beruhen die Regelungen auf dem SGB V, einem Bundesgesetz, da interessieren die Wünsche "der Schule" (was immer du darunter rechtlich verstehst) nicht.


    Und woraus zitierst du in deinem Beitrag?

  • Kannst du mir den Post nochmal erläutern?


    2a) 1Abweichend von Absatz 2 Satz 2 kann im Urlaubsjahr 2022 Urlaub nach Absatz 2 Satz 1 je Kind für bis zu zehn Arbeitstage im Urlaubsjahr erteilt werden. 2Abweichend von Absatz 2 Satz 4 darf der Beamtin oder dem Beamten Urlaub im Urlaubsjahr 2022 insgesamt aber nur für bis zu zwanzig Arbeitstage im Urlaubsjahr, einer alleinerziehenden Beamtin oder einem alleinerziehenden Beamten für bis zu dreißig Arbeitstage im Urlaubsjahr erteilt werden.


    Ich lese dort immer noch zehn Tage je Kind?!

  • Ich verstehe ,..


    die regulären fünf Tage werden auf zehn Tage hochgedreht, auf die man definitiv Anspruch hat…


    und die im Ermessen liegenden auf 20 Tage ,..also zehn zusätzliche Tage zu den zehn auf die Anspruch immer bestehen…


    …natürlich gibt es Interessen beider Seiten, aber bei Beamten auf Fürsorgepflicht für die Familie…wie kann es sein, dass die Fürsorge in einem Land mit 60 Tage bewertet wird, im nächsten mit vier, im nächsten mit…?

  • Das ist keine sinnvolle Erklärung, denn du könntest als Angestellte*r auch länger mit dem kranken Kind zu Hause sein, bekommst aber dann nichts mehr bezahlt.

    Du kannst auch als Beamter Urlaub unter Wegfall der Bezüge bekommen. In Niedersachsen ist das ein halbes Jahr. Wenn es wirklich am Ende keine andere Möglichkeit gibt, habe ich noch nie gehört, dass es keine Lösung gibt. Insbesondere im Schuldienst. Wir hatten selber einmal den Fall, dass sich eine Kollegin massiv beschwert hat, dass sie mehr Tage braucht. Mein Chef hat ihr damals angeboten, dass sie noch 2 Tage mehr zu Hause bleibt und Minusstunden macht und die dann wieder abarbeitet. Am Ende wollte sie das aber nicht und ihr Mann ist zu Hause geblieben.

  • Das kann ja sein, dass dein Chef eine individuelle Lösung findet, aber in deinem Beitrag klingt es so, als ob es auf das Wohlwollen einzelner und Kompromisse ankommt, damit alle Interessen gleichermaßen gewahrt werden. Dem ist aber nicht so, es ist keine Gnade des Stundenplaners/Schulleiters, ob ein Elternteil Kindkranktage erhält und wie viele, sondern ein Recht auf Krankengeld, welches das Sozialgesetzbuch für Arbeitnehmende gewährt, für Landesbeamte entsprechend angepasst.

  • Zurück zum Thema Krankenstand: unsere Schule kämpft seit den Herbstferien mit einem richtigen Influenzaausbruch. Etliche Kinder und vor allem Erwachsene sind schon seit 3 Wochen krank und kein Ende in Sicht. Dazu kommen noch diverse andere Erkrankungen (von Noro über Corona bis RSV), so dass die Situation bei uns auch ziemlich angespannt ist.


    Influenza ist kein Zuckerschlecken, da sind viele schon echt richtig krank und das auch ziemlich lange und sie ist dieses Jahr erheblich früher dran als sonst. Bei uns hat es diesmal viele KuK getroffen, die sich eigentlich impfen lassen wollten, die Infektion kam der Impfung aber zuvor.

    Wer sich also schützen will und noch nicht geimpft ist, sollte sich ranhalten.

  • CDL So weit sind wir voneinander gar nicht entfernt. Du kannst mir glauben, dass ich aus bitterer Erfahrung genau weiß, was mein Schüler durch ihre Schwurbeleltern sich anhören mussten. Ich habe immer versucht gegenzusteuern…ich konnte nie diese dummen Theorien einfach so stehen lassen. In meiner neuen ersten Klasse weise ich allgemein auf die hohen Infektionszahlen vieler Infektionen hin. Und bitte um entsprechendes Verhalten. Doch es gibt immer wieder viele Eltern und auch leider Kollegen, die die Probleme kleinreden und somit keinen Handlungsbedarf sehen. Und natürlich hast Du recht, dass man im Präsenzunterricht eher Einfluss nehmen kann. Aber, wenn nur noch ein kleiner Teil der Schüler gesund in der Klasse sitzt, bringt das auch nicht wirklich was😌. Ich habe Homeschooling nie als heiligen Gral gesehen…doch ist es immer noch besser Schüler online zu erreichen, als gar keinen Kontakt zu haben…

    1.Wer krank ist nimmt im Regelfall - von Einzelfällen abgesehen- auch nicht am Onlineunterricht teil.

    2. Gar kein Kontakt ist aber leider eine Folge von Fernunterricht, da nicht alle SuS darüber erreichbar sind. Genau deshalb ist Präsenz unerlässlich, um eben auch außerhalb der Familien, in einem hoffentlich sicheren Umfeld Ansprechpartner zu haben. Schließlich müssen manchmal auch Kinder vor ihren Eltern geschützt werden, was es erforderlich macht, dass wir Dinge sehen wie blaue Flecken und Schrammen, abrupt verändertes Verhalten wahrnehmen etc.


    Ich glaube dir, dass du deine SuS schützen willst. Ich sehe nur nicht, weshalb mehr Homeschooling das leisten können sollte.

    Ich könnte deiner Argumentation folgen, wenn das Homeschooling lediglich ein ergänzendes Angebot sein sollte für bereits erkrankte SuS, um den Kontakt nicht zu verlieren. Komplett in Homeschooling zu gehen auch mit gesunden SuS halte ich für eine fatale Forderung, die mehr Leid verursacht, als sie - aktuell zumindest - Gutes tun würde.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • In Sachsen kommt eh kein Homeschooling diesen Winter, das kann man vergessen. Ich bin froh, dass es bei uns im Kollegium sehr achtsam zugeht, die Leute bei Symptomen testen oder vorsichtshalber Maske tragen, wenn sie mit jemand Positivem zusammen waren aber selbst (noch) negativ sind. Die SuS kann man zum Händewaschen anhalten und wer skeptisch ist, muss nichts anfassen, was die Kinder in der Hand hatten. Selber Maske tragen, Seifenspender mitbringen, falls die Schule nicht in der Lage ist, die Vorräte aufzufüllen und ansonsten damit leben, dass wir in einem Beruf mit Menschen arbeiten. So sehe ich das und ich habe weiß Gott Grund zur Vorsicht.


    Ich weiß noch die Wette, ob in Deutschland die Schulen geschlossen werden, das hat kaum einer für möglich gehalten. Es ging, oft nur leidlich, aber es ist wohl eher kein Konzept für jeden grassierenden Magen-Darm-Infekt.

  • In Sachsen kommt eh kein Homeschooling diesen Winter, das kann man vergessen.

    Gerade Sachen hat aber gerade über 1000 Neuinfektionen und 11 Todesfälle gemeldet, also so ganz ohne ist es da eben auch nicht.


    Homeschooling gibt es aktuell in der Schule meines Kindes regelmäßig, es fehlen soviele Kollegen, dass eh schon kritischer Unterrichtsausfall gemeldet ist (und zwei Vollzeitstellen ausgeschrieben sind) und daher gehen meist die 6. Klassen abwechselnd für 4-8 Stunden in der Woche ins Homeschooling

  • Gerade Sachen hat aber gerade über 1000 Neuinfektionen und 11 Todesfälle gemeldet, also so ganz ohne ist es da eben auch nicht.


    Homeschooling gibt es aktuell in der Schule meines Kindes regelmäßig, es fehlen soviele Kollegen, dass eh schon kritischer Unterrichtsausfall gemeldet ist (und zwei Vollzeitstellen ausgeschrieben sind) und daher gehen meist die 6. Klassen abwechselnd für 4-8 Stunden in der Woche ins Homeschooling

    Verständnisfrage:

    Sind Lehrer krank, muss es ausfallen, sind Kinder krank, können sie auch nicht am Homeschooling teilnehmen.

    Welchen Vorteil hat das Homeschooling?

    Was macht ihr denn da mit welchem Lehrer im Homeschooling? Oder ist das nur ein Synonym für "Unterricht fällt aus und es werden Aufgaben mitgegeben"?

  • Das kann ja sein, dass dein Chef eine individuelle Lösung findet, aber in deinem Beitrag klingt es so, als ob es auf das Wohlwollen einzelner und Kompromisse ankommt, damit alle Interessen gleichermaßen gewahrt werden. Dem ist aber nicht so, es ist keine Gnade des Stundenplaners/Schulleiters, ob ein Elternteil Kindkranktage erhält und wie viele, sondern ein Recht auf Krankengeld, welches das Sozialgesetzbuch für Arbeitnehmende gewährt, für Landesbeamte entsprechend angepasst.

    Ich glaube, dass du das nicht verstanden hast. Wenn Du verheiratet bist, hast Du 2022 10 Tage Anspruch auf Kinderkrankentage. Die bekommst Du relativ einfach. Wenn die nicht ausreichen, kannst Du noch weitere Tage nach Ermessen bekommen. Wobei Ermessen nicht bedeutet, dass der Schulleiter das frei entscheidet, sondern er muss das abwägen.


    Jetzt kann es ja durchaus passieren, dass man trotzdem mehr Tage braucht. Auch wenn Du es anders siehst, hat man dann keinen Anspruch. Trotzdem wird man in diesen Situationen in der Regel eine Lösung finden. Das hat auch nichts mit Gnade zu tun sondern wir in der Regel aufgrund der akuten Situation entschieden. Im Zweifel kann dein Dienstherr von dir nicht verlangen, dein krankes Kind zu Hause alleine zu lassen. Er kann aber deine Bezüge für diese Zeit kürzen.


    Ich weiß nicht, was du für Rechte aus SGB V leitest. Vielleicht nennst du einmal die konkrete Paragrafen. Grundsätzlich geht es bei SGB V um die gesetzliche Krankenkasse. Das wird für die meisten von uns gar nicht zutreffen. Ich vermute mal, dass Du dich auf das Krankengeld beziehst. Das ist aber eine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung. Da kannst Du nicht ableiten, dass das ein Rechtsanspruch ist. Letztlich gibt es in der Regel ähnliche Regelungen für Landesbeamte. Aber nur weil die gesetzliche irgendwas bezahlt, kannst du nicht darauf klagen, dass die Beihilfe das genauso machen muss. Zumal bei uns auch der Dienstherr die Bezüge einfach normal weiterzahlt. In der Regel bist Du als Beamter eher besser gestellt.

  • Oder ist das nur ein Synonym für "Unterricht fällt aus und es werden Aufgaben mitgegeben"?

    Natürlich, was denn sonst?



    Grundsätzlich möchte ich den ganzen "Homeschooling"-Fans hier (Wie ich diesen Begriff hasse) mal den Art. 7 Abs. 1 GG ans Herz legen - der wird hier nämlich meines Erachtens nach stark unterlaufen

  • Heute haben in der Klasse, in der ich Musik unterrichte 9 von 22 Kindern gefehlt. Die Lehrerin auch schon länger. Die scheinen aber alle nicht Corona zu haben, sondern diesen fiesen Husten mit hohem Fieber. Also die Tests sind anscheinend nicht coronapositiv

  • Natürlich, was denn sonst?



    Grundsätzlich möchte ich den ganzen "Homeschooling"-Fans hier (Wie ich diesen Begriff hasse) mal den Art. 7 Abs. 1 GG ans Herz legen - der wird hier nämlich meines Erachtens nach stark unterlaufen

    Genau, sonst werden die 6. Klassen aufgeteilt, 6. Klässler sitzen dann zu zweit oder dritt z.B. auch in der Flex-Klasse, macht noch weniger Sinn, da kann niemand konzentriert arbeiten. Homeschooling heißt es gibt Aufgaben ohne Betreuung

  • Richtig so, weil es auch völliger Quatsch war.

    Hilft gegen Schmierinfektionen wie z. B. Magen-Darm (bei unseren Kleinen aktuell das größere Problem).


    Quatsch ist es nur bei Corona.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

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