Waldorfschulen

  • Ich täte mich mit den Strukturen an unseren staatlichen Sek-I-Schulen auch schwer, hätte ich Kinder. Ein Kollege in der Chemie hat seine Kinder an einer internationalen Schule und bezahlt auch entsprechend dafür. Die Argumente sind eigentlich immer die gleichen. Als Lehrperson hat man eine grobe Vorstellung, was da läuft und hat dann eben keine Lust drauf. Es ist das Gefühl, wenn ich zahle, darf ich mich auch beschweren. Ich kann's nachvollziehen.

  • Und es sind tatsächlich die Naturwissenschaften, in denen jegliches Fundament fehlt.

    Thread zu Naturwissenschaften an der Waldorfschule, sehr lesenswert.

    Jede Religion erzählt halt auch einfach nur Märchen, egal ob's den anwesenden Katholiken nun passt oder nicht.

    Man kann (die katholische) Religion kritisieren, aber was hat sie mit Esoterik zu tun?

    Esoterik ist nach Etymologie und Definition eine "Geheimlehre" für einen auserwählten Kreis.

    Christentum/Katholizismus will alle Menschen erreichen und hält nichts von seiner Lehre oder Praxis geheim.

    Es ist halt schon eine ziemliche Heuchelei so zu tun, als sei unsere Gesellschaft jenseits der Steiner-Schulen so wahnsinnig an seriöser Wissenschaft interessiert und würde alles Esoterische ganz entschieden und empört ablehnen.

    Ja. Wenn man sich Umfragen anschaut, wie viele Leute (primär Frauen, sorry, ist so) an die Sternzeichen und Horoskope "glauben" und danach Entscheidungen treffen ...

  • Man kann (die katholische) Religion kritisieren, aber was hat sie mit Esoterik zu tun?

    :rotfl:


    (Ich schrieb "Märchen". Hast du ja so auch zitiert. Brennende Dornbüsche und so ;))

  • Und mal ganz ohne rofl: Das Menschen- und insbesondere Frauenbild der katholischen Kirche ist widerwärtig. Wenn das nur im "übertragenen Sinne" zu verstehen ist, dann gilt das auch für Steiner. Das ist kein Whataboutism sondern gleicher Scheiss mit gleichen Massstäben gemessen. Gegen Steiner gibt es nur den rhetorischen Vorwurf des Rassismus. Klärt mich auf, falls ich was verpasst habe aber mir ist nicht bekannt, dass Steiner gemordet, gefoltert und vergewaltigt hat.

  • Und mal ganz ohne rofl: Das Menschen- und insbesondere Frauenbild der katholischen Kirche ist widerwärtig.

    Ebenso ist aber auch nicht richtig sämtliche Religionen als Märchen abzutun. Man kann und muss sicherlich auch die Kirche als Institution kritisieren und man kann für sich selber entscheiden, dass man als Atheist leben möchte. Allerdings gibt es Mrd. von Menschen, die in irgendeiner Form an etwas Göttliches glauben. Solange wir die Existenz von etwas Göttlichen nicht widerlegen können, sollte man auch den Glauben anderer Menschen respektieren. Dazu gehört sicherlich auch Religionen grundsätzlich als Märchen abzutun.

  • Solange wir die Existenz von etwas Göttlichen nicht widerlegen können, sollte man auch den Glauben anderer Menschen respektieren.

    Solange der "Glauben" sich nicht nur im privaten Bereich abspielt, sondern alle Religionen sich in das Leben der "Ungläubigen" einmischen, kann ich Religion schlecht ertragen und schon gar nicht respektieren. Andere Menschen respektiere ich, wenn sie mich nicht mit ihrem Glauben belästigen.

  • Solange der "Glauben" sich nicht nur im privaten Bereich abspielt, sondern alle Religionen sich in das Leben der "Ungläubigen" einmischen, kann ich Religion schlecht ertragen und schon gar nicht respektieren. Andere Menschen respektiere ich, wenn sie mich nicht mit ihrem Glauben belästigen.

    Das ist sicherlich eine andere Situation als wenn ich den Glauben generell diskriminiere. Ich finde eine Kritik an der Kirche oder von mir aus auch an einzelnen Personen durchaus richtig. Aber hier ging es darum, dass Religion grundsätzlich als Märchen bezeichnet wurde. Ein wenig Respekt vor den Glauben anderer Menschen sollte man schon aufbringen können.

  • Tom123Solange wir die Existenz von etwas Göttlichen nicht widerlegen können, sollte man auch den Glauben anderer Menschen respektieren.“


    Das ist erkenntnistheoretisch gesehen völliger Mumpitz!

    Mit demselben Argument kann man alles mögliche und unmögliche annehmen und weil man die Existenz nicht widerlegen kann, folgt daraus was?

    Glaube zu respektieren hängt nicht von irgendeinem Beweis ab.

    Man respektiert den Menschen als Person bzw. dessen Handeln, nicht unbedingt auch noch dessen Glauben an Göttliches oder irgendetwas anderweitig nicht Bewiesenes.


    Hier täte auch einer der ausgesprochen rationalen Kommentaren von O. Meier gut.


    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • … Ein wenig Respekt vor den Glauben anderer Menschen sollte man schon aufbringen können.

    Nein. Man kann aber dennoch respektvoll mit gläubigen Menschen umgehen und deren Glaubensausübung nicht stören, sofern sie damit andere nicht stören oder diskriminieren oder…


    Vermutlich meinst du auch nur bestimmte Glaubensrichtungen oder etwa auch den an den kleinen rosa Elefanten?

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Ebenso ist aber auch nicht richtig sämtliche Religionen als Märchen abzutun.

    Welche Religionen sind denn keine Märchen?

    Zitat

    Man kann und muss sicherlich auch die Kirche als Institution kritisieren und man kann für sich selber entscheiden, dass man als Atheist leben möchte. Allerdings gibt es Mrd. von Menschen, die in irgendeiner Form an etwas Göttliches glauben. Solange wir die Existenz von etwas Göttlichen nicht widerlegen können, sollte man auch den Glauben anderer Menschen respektieren. Dazu gehört sicherlich auch Religionen grundsätzlich als Märchen abzutun.

    Es ist auch nicht widerlegbar, dass es das morphogenetische Feld gibt. Muss man deshalb jeden Schwurbler, der dessen Existenz behauptet Ernst nehmen? Wohl kaum.

    Solange Menschen mit ihren Mythen im Privaten bleiben, soll mir das Recht sein. Bleiben sie aber leider nicht.

  • Ach herrlich, der Böhmermann, der Gesinnungspapst vom ÖR, der sich wünscht, dass Wissenschaftler mit vom Mainstream abweichenden Meinungen zur Corona-Pandemie einfach nicht mehr in Talksendungen eingeladen werden, und der eigenmächtig einen Verfassungsschutzbericht leakt, der Informanten in Lebensgefahr bringen könnte.



    Rassist und Antisemit. Da finde ich „seltsam“ etwas zu verharmlosend.


    Wenn wir hier ne Liste darüber machen wollten, welche berühmten Personen (Schriftsteller, Philosphen etc.) zur damaligen Zeit antisemitische Tendenzen hatten, würde das wohl ein extrem langer Abend werden. Antisemitismus war im frühen 20. Jhd. wirklich weit verbreitet, nicht nur in Deutschland - auch in z.B. England, Frankreich, Russland und den USA.

    Das solche Tendenzen auch bei Steiner vorlagen, sagt erst einmal gar nichts darüber aus, ob seine Erziehungslehre grundlegend was taugt oder nicht.


    Oder sollte man z.B. Kants oder Luthers Ideen und Erkenntnisse deshalb auch pauschal ablehnen?




    Das Menschen- und insbesondere Frauenbild der katholischen Kirche ist widerwärtig.


    Das des Islam um so mehr. Aber das darf man ja nicht sagen, weil man sonst "Rassist" ist.

  • Quittengelee


    Ist doch so. Ganz viele Hohlbirnen setzen Islam- bzw. Religionskritik mit Rassismus gleich.




    BTT:


    Dass Waldorfschulen bestimmte Tendenzen - die man als esotherisch bis teilweise völkisch interpretieren kann - haben, ist doch wirklich nicht Neues. Das kann und sollte man gerne weiter staatlich überwachen. Aber bisher hat es doch wohl keinen triftigen Grund gegeben, diese Schulen zu untersagen. Ob da irgendein pseudo-investigativer reißerischer Bericht jetzt groß was ändert, wage ich zu bezweifeln. Aber wie gesagt, ein Auge darauf haben, kann nicht verkehrt sein.


    Zumindest haben Waldorfschüler, soweit ich mich erinnere, im Schnitt mindestens gleichwertige Abi-Leistungen wie Schüler staatlicher Schulen, und das trotz des fundamental anderen Leistungssystems bzw. - verständnisses. So falsch kann das Lernkonzept also nicht sein.

  • Und? Welche Relevanz haben die Äußerungen von Hohlbirnen?


    M.E. leider eine ganz gewaltige, was die öffentliche bzw. mediale Wahrnehmung betrifft; so dass bestimmte Diskussionen gar nicht mehr geführt werden können, weil Personen sofort in eine bestimmte Ecke gestellt werden bzw. gecancelt werden.


    Umso wichtiger sind Leute wie z.B. Ahmad Mansour oder Henryk Broder, die man eben nicht einfach mit dem Nazi-Argument medial canceln kann.

  • M.E. leider eine ganz gewaltige, was die öffentliche bzw. mediale Wahrnehmung betrifft; so dass bestimmte Diskussionen gar nicht mehr geführt werden können, weil Personen sofort in eine bestimmte Ecke gestellt werden bzw. gecancelt werden.

    Und jetzt möchtest du es diese Leuten unterstützen, indem du ihre These, Islamkritik sei rassistisch weiter verbreitest?

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Und jetzt möchtest du es diese Leuten unterstützen, indem du ihre These, Islamkritik sei rassistisch weiter verbreitest?


    Etwas kritisch zu beleuchten (auch eine These), heißt nicht, etwas zu verbreiten (im Sinne der Personen, die diese Auffassung vertreten).



    Oder ist das jetzt so ein Neusprech-Sprachpolizei-Ding deinerseits? Das ist in meinen Augen nicht vereinbar mit einem emanzipierten, aufgeklärten und reflexiven Menschenbild. Um Dinge zu kritisieren, muss man sie auch benennen dürfen - denn anders ist eine Auseinandersetzung gar nicht möglich.

  • Etwas kritisch zu beleuchten (auch eine These), heißt nicht, etwas zu verbreiten (im Sinne der Personen, die diese Auffassung vertreten).

    Du schriebst, man dürfe eine bestimmte These nicht äußern, weil man dann Rassist sei.


    Ich meine, dass man so etwas sehr wohl äußern darf. Sogar, wenn es falsch wäre.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Das "wird man ja wohl noch sagen dürfen" ist sowas von 2016-AfD-Wutbürgersprech, dass ich es nicht mehr hören kann. Erfunden wurde es, um a) etwas natürlich durchaus zu sagen und nicht nur zu sagen, sondern öffentlich raufundrunterdekliniert zu haben und b) möglichst alle Kritik daran im Keime zu ersticken.


    Wenn du dich zum Frauenbild des Islam äußern willst, mach es doch einfach. Wenn du Rassismus definieren willst, mach das. Aber erzähle bitte nicht, was du nicht sagen dürftest im selben Atemzug, als du es aussprichst.

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