Ich habe mich kürzlich mit einem Kollegen (mwd) unterhalten, der gerade ziemlich frustriert ist. Das Gespräch hat mich noch eine Weile beschäftigt und ich hab erst im Nachhinein festgestellt, warum das so war: es war unheimlich negativ und es ging eigentlich die ganze Zeit darum, was andere falsch machen. Besagte Person arbeitet so viel, weil Teilzeitkräfte (Kollege xy/Kolleginnen kurz vor der Rente/Schulleiter...) so wenig machen und sie das alles auffangen muss. Die Klasse 123 ist so anstrengend, weil deren Klassenleitung so schlecht organisiert ist und die Kinder deswegen so chaotisch. Der Schüler ABC ist so arbeitsintensiv, weil der Vorgängerkollege in einem anderen Schuljahr eine falsche Entscheidung bzgl. dieses Kindes getroffen hat. Und so ging es fort.
Danach habe ich mich gefragt, ob diese Person, die ich übrigens menschlich durchaus schätze, sobald ich den Raum verlasse, sich bei allen anderen beschwert, wie chaotisch/faul/etc. ich bin?
Nun will ich nicht behaupten, dass ich mich noch nie bei einer Kollegin über eine andere beschwert hätte. Aber generell versuche ich das zu vermeiden. Und nur wenn ein Verhalten meine Arbeit direkt beeinflusst, spreche ich das bei der Person, die es betrifft, direkt an.
Wie erlebt ihr das? Habt ihr Dauerlästernde/sich laufend Beschwerende in der Runde? Wie reagiert ihr darauf? Erwischt ihr euch selbst dabei, wie ihr euch sinnlos irgendwo beklagt, außer an der richtigen Stelle und was macht ihr dann, wenn es euch bewusst wird? Gibt es überhaupt ein so abgeklärtes Kollegium ohne Animositäten?