Familienzuschlag/Regionalklassen NRW

Zitat von Bolzbold

Vom Grundprinzip her ist diese Diskussion vergleichbar mit dem allseits bekannten BeamtInnenbashing. Ich sage den BasherInnen immer, dass es jedem/jeder freistehe, bzw. freigestanden hätte, ebenfalls Beamte/r zu werden. Ebenso steht/stand es jedem/jeder frei, Kinder in die Welt zu setzen, an einem Ort mit hoher Mietstufe zu leben und dann "fett zu kassieren"... Männer sind sogar biologisch im Vorteil...

Ach, dann hätten wir aus Sachsen also alle nach der Wende gleich in den Westen gehen sollen, so so.....

Zitat von Mathefreund

Ach, dann hätten wir aus Sachsen also alle nach der Wende gleich in den Westen gehen sollen, so so.....

Warum eigentlich nicht? Die DDR hat doch nur deswegen 1961 eine Mauer gebaut, weil die gutausgebildeten Fachkräfte zu Millionen die Republik gen Westen verlassen haben.

Zitat von Bolzbold

Also der Grundtenor ist doch, dass Leute ohne Kinder den Familienzuschlag für ungerecht halten und Leute mit Kindern vorrechnen, dass sie ja auch Kosten haben und das irgendwo angemessen finden.

Darüber haben wir uns jetzt über 22 Seiten ausgelassen. Gibt es dazu noch irgendetwas Neues zu sagen?

Aber keiner der Kollegen mit Kindern gibt in dieser Diskussion zu, dass die Familienzuschläge+Mietstufe in NRW völlig ungerecht ggü. Kinderlosen und Angestellten sind. Dass dies von den meisten Forenteilnehmern als selbstverständlich angenommen und auch noch damit argumentiert wird, dass Kinder ja Geld kosten würden, ist eine absolute Frechheit. Kein Arbeitgeber subventioniert dir den Wohnort und die Anzahl der Kinder derart, dass jeden Monat mehr als 1000€ Netto! mehr dabei herausspringen.

Zitat von NRW-Lehrerin

Das ist absolut unwahr!

Ich habe mehrfach gesagt, dass ich es absolut nicht ok finde, dass Beamte ohne Kinder keine Mietzuschläge bekommen !!

Zu Angestellten habe ich mich nicht explizit geäußert. Finde ich da aber natürlich auch total beschissen.

Du bist da die einzige in diesem Forum.

Zitat von watweisich

Aber keiner der Kollegen mit Kindern gibt in dieser Diskussion zu, dass die Familienzuschläge+Mietstufe in NRW völlig ungerecht ggü. Kinderlosen und Angestellten sind. Dass dies von den meisten Forenteilnehmern als selbstverständlich angenommen und auch noch damit argumentiert wird, dass Kinder ja Geld kosten würden, ist eine absolute Frechheit. Kein Arbeitgeber subventioniert dir den Wohnort und die Anzahl der Kinder derart, dass jeden Monat mehr als 1000€ Netto! mehr dabei herausspringen.

Stimmt absolut nicht. Das wird durchaus als enorme Ungerechtigkeit empfunden, die den Spalt zwischen angestellten und verbeamteten KuK noch verschärft. Das höre ich wenigstens aus unserem Kollegium heraus.

Zitat von watweisich

Aber keiner der Kollegen mit Kindern gibt in dieser Diskussion zu, dass die Familienzuschläge+Mietstufe in NRW völlig ungerecht ggü. Kinderlosen und Angestellten sind. Dass dies von den meisten Forenteilnehmern als selbstverständlich angenommen und auch noch damit argumentiert wird, dass Kinder ja Geld kosten würden, ist eine absolute Frechheit. Kein Arbeitgeber subventioniert dir den Wohnort und die Anzahl der Kinder derart, dass jeden Monat mehr als 1000€ Netto! mehr dabei herausspringen.

Natürlich ist das ungerecht. Ich glaube das sieht niemand anders.

Die Frage ist halt, was man daraus macht. Eine Forderung auch die Angestellten zu berücksichtigen oder eine Neidhammeldebatte.

Einige prominente Posts hier im Forum gingen mehr in letztere Richtung. Dem muss man nicht zustimmen, selbst wenn man das Problem als ungerecht und lösungsbedürftig empfindet.

Alternativ kann man sich auch damit auseinandersetzen, ob das Konzept Alimentierung noch zeitgemäß ist.

Zitat von state_of_Trance

Du bist da die einzige in diesem Forum.

Quatsch, das haben ein paar der KuK aus NRW mit Kindern bereits geäußert. Nur um die geht es hier, denn in anderen Bundesländern gibt es derart eklatante Zuschläge zur Vermeidung einer Erhöhung der Grundbesoldung für alle Lehrkräfte bislang meiner Kenntnis nach nicht, lediglich die üblichen Zuschläge für Familien mit Kindern, die ich für normal erachte angesichts der Vorgaben des Beamtenrechts, mir aber auch für Angestellte KuK wünschen würde im Sinne einer Gleichbehandlung.

Zitat von CDL

mir aber auch für Angestellte KuK wünschen würde im Sinne einer Gleichbehandlung.

Gabs ja vor der Überführung in den TVL, der alte Tarifvertrag hatte das doch drin.

Mit Betonung auf "gab es", "alt" und "hatte".

Zitat von kodi

Alternativ kann man sich auch damit auseinandersetzen, ob das Konzept Alimentierung noch zeitgemäß ist.

Gibt es da tatsächlich ein "ob"?

Zitat von state_of_Trance

Du bist da die einzige in diesem Forum.

Das ist eine bemerkenswert selektive Wahrnehmung.

An sich ist die Idee eines Familienzuschlags nicht schlecht. Jedoch wäre es mehr als angemessen, diesen dann auch den angestellten Mitarbeitenden zu bezahlen. Wer früher mal nach BAT bezahlt wurde, kann sich bestimmt noch erinnern, dass es auch hier eine Zulage je nach Kinderzahl gab. Die Höhe finde ich allerdings happig. Außerdem, wenn es einen Ausgleich für teures Wohnpflaster geben soll, dann sollte es gerade diesen für alle geben, denn auch die Singles oder Paare sind wohnortgeschädigt, was die Mietkosten anbelangt.

Zitat von chemikus08

Außerdem, wenn es einen Ausgleich für teures Wohnpflaster geben soll, dann sollte es gerade diesen für alle geben, denn auch die Singles oder Paare sind wohnortgeschädigt, was die Mietkosten anbelangt.

Und dann stellt sich auch die Frage, ob dieser Ausgleich sich nach dem Dienst-/Arbeitsort oder nach dem Wohnort richtet.

Selbstverständlich nach dem Dienstort, es ist doch deine Sache, wo du wohnst. Du kriegst ja auch keinen Entfernungszuschlag, wenn du weit pendelst.

Zitat von Miss Othmar

Selbstverständlich nach dem Dienstort, es ist doch deine Sache, wo du wohnst. Du kriegst ja auch keinen Entfernungszuschlag, wenn du weit pendelst.

Meine ich ja auch, in NRW geht es aktuell aber nach dem Wohnort.

Deswegen habe ich an anderer Stelle ja schon ketzerisch formuliert, dass man bei mehreren Kindern gezielt in eine teure Stadt ziehen sollte, um die entsprechend exorbitanten Familienzuschläge in NRW zu kassieren. Sind die Kinder dann aus dem Haus, stößt man die Wohnung in Düsseldorf wieder ab und hat so durch dieses zeitweise selber bewohnte Investitionsobjekt ein um ca. 100.000€ höheres Lebenseinkommen erzielt.

Zitat von plattyplus

Sind die Kinder dann aus dem Haus, stößt man die Wohnung in Düsseldorf wieder ab und hat so durch dieses zeitweise selber bewohnte Investitionsobjekt ein um ca. 100.000€ höheres Lebenseinkommen erzielt, ...

... das man hoffentlich größtenteils gespart bzw. gut angelegt hat, um seinen Kindern eine Ausbildung (mit) zu finanzieren...
[... was wir auch ohne überdimensionierte Zuschläge geschafft haben...]

Zitat von pepe

... das man hoffentlich größtenteils gespart bzw. gut angelegt hat, um seinen Kindern eine Ausbildung (mit) zu finanzieren...

… das man gar nicht hätte ansparen können, hätte man mit den Kindern in einem Ort mit Mietstufe 1 gewohnt.

Wieso? Man setzt Prioritäten. Verbeamtete Lehrer hatten damit eher wenig Probleme, behaupte ich einfach mal dreist.

Die Zuschläge werden gezahlt, um eine durchaus teurere Besoldungserhöhung für alle zu umgehen.

Zitat von pepe

Wieso? Man setzt Prioritäten.

Und die Priorität des Landes NRW ist es möglichst billig dabei wegzukommen, denn wie Du schon richtig sagtest:

Zitat von pepe

Die Zuschläge werden gezahlt, um eine durchaus teurere Besoldungserhöhung für alle zu umgehen.

Und bis die Gerichte der Landesregierung vorschreiben wie die Beamtenbesoldung zu erfolgen hat und nicht bloß, wie sie nicht zu erfolgen hat, sind wir eh wieder in einer neuen Legislaturperiode.