Familienzuschlag/Regionalklassen NRW

  • Informatiker, Informatiker, BWLer, Ingenieur... Aha.


    Wo sind denn die Lehrerinnen, deren Mann beispielsweise Geisteswissenschaftler und NICHT-Lehrer ist. Oder einen Ausbildungsberuf ausübt? ;)

    Mein Mann ist Physiker.

    Als GS-Lehrerin wäre meine Karriere maximal bis A13 als SL gegangen. Mein Mann hatte da mehr Möglichkeiten. Daher blieb aber alles an mir hängen. Ich habe es immer gerne gemacht.

  • Mich würde eine Umfrage hier interessieren, wenn der Partner nicht Lehrer ist, ob er ungefähr gleich, deutlich mehr oder deutlich weniger verdient. Ich glaube, wenn der Partner nicht deutlich mehr verdienen würde, wären deutlich weniger Lehrerinnen in Teilzeit, oder würden in Teilzeit mehr Stunden unterrichten.

    Mein Lebensgefährte verdient nicht deutlich, aber doch einige hundert Euro weniger als ich mit A13+Z, und ich arbeite seit einigen Jahren Teilzeit (hatte bisher sechs Stunden reduziert und im nächsten Schuljahr werden es mehr sein, aus gesundheitlichen Gründen). Durch meine Teilzeitarbeit kommt unser Verdienst dann ungefähr auf dasselbe 'raus.

    Wir haben allerdings keine Kinder.

    Wo sind denn die Lehrerinnen, deren Mann beispielsweise Geisteswissenschaftler und NICHT-Lehrer ist. Oder einen Ausbildungsberuf ausübt?

    Hier auch (schrieb ich m. E. bereits mehrmals)! Mein Lebensgefährte ist seit Jahrzehnten (nächstes Jahr sind es 40 Jahre!) im selben Industriebetrieb tätig, hat dort damals eine Ausbildung im technischen Bereich - in der Produktion - gemacht und arbeitet in diesem Betrieb mittlerweile im Qualitätsmanagement, also im Bürobereich.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Mein Mann ist erwerbsunfähig ohne EM-Rente. Ich finde (trotz des Mimimis von mir als Themaeröffnerin), dass wir von meinem A13Z mit zwei Kindern und Mietstufe 1 gut leben können - trotz pubertierendem Bonuskind, für das ich ja keinen Kinderzuschlag bekomme.

    Gut leben heißt für mich aber vielleicht auch was anderes als für die meisten hier: weder die steigenden Energiekosten noch die Lebensmittelpreise bringen mich um den Schlaf. Auch nicht übernommene Beihilferechnungen, kaputte Waschmaschinen oder ein benötigtes größeres Rad für ein Kind sind kein Problem. Wenn das alte Auto kaputt ist, wird es repariert oder ersetzt durch wieder ein gebrauchtes. Urlaub geht auch, in einer bescheidenen Ferienwohnung oder auf dem Campingplatz, Ferienfreizeiten oder Freizeitaktivitäten/Musikunterricht für die Kinder sowieso. Mittlerweile wohnen wir sogar in einem Mietshaus mit Garten. Und das ganz ohne finanzielle Sorgen.

    Was will man mehr?

  • Urlaub geht auch, in einer bescheidenen Ferienwohnung oder auf dem Campingplatz

    Wie stellst Du dir das auf dem Campingplatz vor? Als ich selber Kind war, haben meine Eltern ein Wohnmobil angemietet und sind mit mir losgefahren. Rückblickend betrachtet war Camping auf diversen Campingplätzen, so schön es auch war, finanziell extrem teuer, teurer als eine Flugreise auf die Balearen oder Kanaren inkl. Hotel.

  • Ich hab das schon mal irgendwo geschrieben. Ich bin nicht verbeamtet, E13, Stufe 5. Mein Lebensgefährte ist Techniker und Planer in einem Ingenieurbüro. Leitet große Projekte u.a. In Krankenhäusern und trägt da erhebliche Verantwortung. Er verdient netto mehr als 1400€ weniger als ich. Bei manchen frage ich mich echt, in welchen Kreisen sie sich so bewegen....

  • Hallo plattyplus,


    Wohnwagen mieten und auf einen Zeltplatz gehen oder ein Mobilehome auf einem Zeltplatz ist nicht billig, aber man kann auf vielen Zeltplätzen noch immer Zelten. Dann wird es selbst mit Zeltkauf billiger als andere Unterkünfte.

    Allerdings hatten wir mal Zeltnachbarn, die sich alles (Zelt, Campingtisch und -stühle, relativ große Kochgelegenheit,…) für das erste Zelten mit ihren kleinen Kindern angeschafft hatten, und dann den Eindruck machten, als würden sie nie wieder zelten wollen. Dann ist es herausgeworfenes Geld. Man sollte sich das also schon gut überlegen. Wenn einem das Zelten Spaß macht, dann kann man damit im Urlaub doch günstig unterwegs sein.

  • Manche Beiträge hier sind sehr aufschlussreich:

    Der gemeine verbeamtete Lehrer will wesentlich bessere Arbeitsbedingungen anderer Berufe nicht wahrhaben und verteidigt dazu noch vehement seine eigenen unerquicklichen Arbeitsbedingungen und sein vergleichsweise schlechteres Gehalt im Vergleich zu ähnlich qualifizierten Berufen. Wie soll eine Berufsgruppe denn bessere Rahmembedingungen erzielen, wenn doch alles so toll ist? 🙄

    Es ist schlicht unwahr allein auf Basis von Statistiken und Tabellen.

  • Meine Frau hat mir damals (noch unverheiratet, zu DM-Zeiten) als Bankkaufrau das unterbezahlte Referendariat mitfinanziert. Unsere Einkünfte unterscheiden sich jetzt, knapp 35 Jahre später, kaum. Soll heißen: Mit A12 allein wäre alles etwas schwieriger geworden: Wohnung, Familie, Autos, Urlaube.... Zusammen war und ist es okay, und das Zelten hat uns über viele Jahre sogar mit 2 Kindern sehr viel Spaß gemacht.

    Ansprüche...

    Bei manchen frage ich mich echt, in welchen Kreisen sie sich so bewegen....

    Ich mich auch.

  • Wie stellst Du dir das auf dem Campingplatz vor? Als ich selber Kind war, haben meine Eltern ein Wohnmobil angemietet und sind mit mir losgefahren. Rückblickend betrachtet war Camping auf diversen Campingplätzen, so schön es auch war, finanziell extrem teuer, teurer als eine Flugreise auf die Balearen oder Kanaren inkl. Hotel.

    Es kommt drauf an, wie man zeltet.


    Reale Fälle sind:

    Reisekosten für 3 Wochen Estland letztes Jahr zu fünft:

    Zeltplätze: 0 Euro

    Neue Isomatte fürs Bonuskind: 80 Euro

    Fähre: 420 Euro hin und zurück für alle und den Kleinwagen

    Sprit & Fähren: 400 Euro

    Ferienwohnung in Tallinn für 4 Tage: 200 Euro

    Eintritte etc: ca. 150 Euro

    Essen zum Selbstkochen wie daheim plus mal ein Eis oder so

    Jeden Tag baden, Museen, Moorwanderungen, Lagerfeuer, Kontakt zu einheimischen Kindern, wandern..


    Vorletztes Jahr - 3,5 Wochen Radtour durch Dänemark

    Bahnfahrt ab und nach NRW: 200 Euro

    Sonstiger Transport: 50 Euro

    Zeltplätze: 1x 50 Euro, sonst kostenlos in Dänemark

    Radreparaturen: 350 Euro

    Essen zum selbst kochen unterwegs etwas teurer als daheim

    Museen und Legoland 400 Euro

    Regennacht im Hotel 130 Euro


    Ostern in Südfrankreich (12 Tage) letztes Jahr

    Bahnfahrt 220 Euro hin und zurück

    Zeltplatz auf dem Bauernhof 350 Euro


    Unser Zelt ist von 2009, zugegebenermaßen brauchen wir nach über 450 Nächten langsam ein neues oder langsam zwei. Das ist aber auch kein Problem, die Investition bewegt sich für ein gutes im Bereich 500-1000 Euro, also pro Nacht 1-2 Euro extra.


    Das ist natürlich kein zelten im Wohnmobil auf einem fünf Sterne Campingplatz mit Wasserrutsche, aber ins Spaßbad kann man ja trotzdem.. aber machbar ist das auf jeden Fall.

  • Informatiker, Informatiker, BWLer, Ingenieur... Aha.


    Wo sind denn die Lehrerinnen, deren Mann beispielsweise Geisteswissenschaftler und NICHT-Lehrer ist. Oder einen Ausbildungsberuf ausübt? ;)

    Da hier alle studiert haben, wirst Du den Fall seltener finden. In Partnerschaften überwiegt der Anteil mit ähnlichem Bildungsniveau. Oder was willst Du uns nun sagen? Dass sich Lehrerinnen nur Besserverdienende Männer suchen? Also, ich hab meinen Mann im Studium kennengelernt. Ich hab auch den viel besseren Abschluss, trotzdem hatte ich nach meinem Studium als Alleinerziehende viel weniger Geld als er. Das hat mich echt frustriert.


    https://www.destatis.de/DE/Pre…18/11/PD18_422_12211.html

  • Wird er leider nicht. Es ist nur meine persönliche Meinung. Dieser Zuschlag kotzt mich an und mehr als einmal habe ich deshalb über die Kündigung nachgedacht, weil ich diese Ungleichbehandlung kaum ertrage.

  • Der Familienzuschlag ist elementarer Bestandteil des Alimentationsprinzips, das wiederum Grundlage des Beamtenverhältnisses ist. Insofern ist die Grundlage eine Fürsorgepflicht des Dienstherren gegenüber dem Beamten, die auch seine Existenz außerhalb der Dienstzeiten, ja sogar seine Familie umfasst. Das wiederum ist, von freiwilligen Leistungen meist kleinerer Unternehmen abgesehen, nicht die Grundlage von Arbeitsverhältnissen.


    Wer hier eine Ungerechtigkeit zu den Angestellten des ÖD sieht, der muss konsequenterweise derartiges als Forderung an seine Gewerkschaft formulieren. Nur diese könnten etwas Vergleichbares im Rahmen von Tarifverhandlungen durchsetzen.


    Eine freiwillige Übernahme dieser Leistungen durch die öffentlichen AG auch für Angestellte ist nicht erwartbar. Noch dazu, wo erstere derzeit nicht einmal Tarif-Angebote zuwege bringen.

  • Der alte Familienzuschlag, ja.


    Der neue völlig kranke mit Geldsegen beim vermehrten Gebären und der völlig unsozialen Staffelung nach Mietstufen: Nein!

    Ah ok. Über die Variante mit den Mietstufen kann ich auch nur den Kopf schütteln. Hier sollen monetäre Ungerechtigkeiten, die sich aus der persönlichen Wohnortwahl ergeben, durch zusätzliche Gelder pauschal geglättet werden. Allein die Pauschalität, die unbeachtet lässt, ob ich in München im geerbten Häuschen wohne oder in einer teuren Wohnung kurz vor der Stadtgrenze, schafft neue Ungerechtigkeiten. Die Kosten des Pendelns innerhalb der ersten beiden Mietstufen (ebenfalls Resultat einer persönlichen Wohnortwahl) wiederum finden auf Seiten der Besoldung keinen Niederschlag.

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

  • Gibt es diese Mietstufenzuschläge in NRW eigentlich nur für KuK mit Kindern oder für sämtliche Lehrkräfte?

    Die Mietzuschläge gibt es nur auf die Familienzuschläge, also bekommen wieder nur KuK mit Kindern den Zuschlag.


    Das Problem ist die enorme Höhe dieser Zulagen, z.T. über 1.000€ je Kind und Monat.

  • Das System gibt es im Auslandsschuldienst ja schon seit Jahren - wenn du in gefährliche und unbeliebte Regionen, wie Venezuela oder den Kongo gehst, kriegst du höhere Zulagen. Da ist es letztlich nur Konsequent mit Gelsenkirchen genau so zu verfahren.

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