Es ist nicht so, dass wir untätig sind, aber die harten Fälle kommen trotzdem nicht. Meist treffen wir sie dann in der Schule der JVA wieder.
? Zwangsabordnungen NRW Sek II
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Wie habt ihr es geschafft plattyplus, dass sie überhaupt aufgetaucht sind?
Naja. Sie wurden regelmäßig angeschrien. Das hat ihnen vielleicht gefallen. Wollte nicht eh jemand schreiben, dass sie eine andere Sprache eh nicht verstünden.
Ich kann mir aber auch vorstellen, dass die Darstellung ausnahmsweise etwas übertrieben ist und die Geschichte nur als Trägersubstanz für reichlich Gepolter fungiert.
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Und wenn man dann immer noch im Hinterkopf hat, wie überheblich seine Aussagen vor einigen Monaten in Bezug auf das Vorgehen des Schulleiters (Stichwort: Schülerzahlen) war ... kommt man jetzt aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus.
Ich habe bemängelt, dass der SL am WBK wollte, dass ich erwachsenen Studierenden hintertelefoniere um sie zum Dableiben zu animieren etc. Damit war ich nicht einverstanden.
Aber was hat das damit zu tun, letztlich nach Wochen der Unsicherheit und Computer anschließen etc an einer 50km vom Wohnort liegenden Schule zu landen, an der die Fakultas gar nicht gefragt ist sondern man für DaZ ins kalte Wasser geworfen wird, dass einem durch das Chaos und den Blutdruck irgendwann ne Ader im Kopf platzt?
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Mehr Schüler = mehr Lehrerstellen = keine Abordnung
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durch das Chaos und den Blutdruck irgendwann ne Ader im Kopf platzt?
Nein, da fehlt noch die genetische Disposition dazu.
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virtuell ein bisschen zu jammern
So vielleicht:
Jetzt bin ich hier also in Internationalen Klassen gelandet, das habe ich mir so überhaupt nicht gewünscht und vorgestellt und eigentlich habe ich ja auch was ganz andres studiert. Was ich mich auch frage, warum genau ich jetzt nicht mehr an meiner Ursprungsschule unterrichten kann, andre Kollegen, die auch keine bessere, vielleicht sogar schlechtere Arbeit als ich leisten, das eben schon weiterhin dürfen.
Ich bin also hier an diesen Klassen und muss sagen, dass ich mich hier total fehl am Platz fühle. Ich bin komplett damit überfordert, die Lernsituationen so zu gestalten, dass alle oder zumindest die Mehrheit davon was hat. Vielleicht habt ihr ja ein paar Tipps, wie ich Schüler, die (.... keine Ahnung, was hier passend wäre) zu motiveren sind, hier tummeln sich doch viele Lehrer aller Fachrichtungen.
Als LK für Fremdsprachen kann ich natürlich schon ein wenig mein Wissen anwenden, aber es ist schon nochmal ne andre Hausnummer, was ich hier leisten soll.
Ich kann nur sagen, das ist echt harte Arbeit und ich ziehe den Hut vor jedem, der das - evtl sogar fachfremd - hier länger durchhält. Ich versuche einfach mich hier über Wasser zu halten und bin an dieser Stelle für konrkete Tipps dankbar.
So würde ich das schreiben, würde ich mal am Gym im zB Fach Physik oder Latein landen (oder sonst ein Fach, vermutlich reicht mein Schulwissen nicht sehr lange aus, um die Gymis zu bespaßen).
Ich könnte auch schreiben:
Oh Gott, ich bin hier bei lauter verzogenen Gymis gelandet, die alle meinen, sie seien etwas Besseres und hätten einen andren Lehrer verdient. Ständig wollen sie irgendwelche Arbeitsaufträge und Erklärungen, permanent rufen die Eltern an und beschweren sich, dass mein Unterricht angeblich zu luschig sei. Die verzogenen Bratzn haben doch keine Ahnung, was Lernen wirklich bedeutet, die bekommen doch seit der ersten Klasse die Hausis von den nannys erledigt und zehnmal erklärt, damit sie nur ja das Gym schaffen. Überhebliche, arrogante, eingebildete Kinder, die teure Klamotten tragen und nicht arbeiten gehen wollen, nur in der Schule mit ihren Handys angeben und nachmittags in schicken, vom Staat bezahlten AGs abhängen.
Ah, das hat jetzt gut getan.
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Ich frage mich auch,
a) wie kurzfristig Abordnungen verlängert/geändert etc werden können?
Das worst-case Szenario wäre, dass sich erstmal gar nichts tut und dann einen Tag vor den Sommerferien ein Brief kommt und die Abordnung in den IK Klassen nochmal um ein Jahr verlängert wird.
b) ob man als Lehrer nicht verlangen kann, entsprechend für DaZ ausgebildet zu werden wenn schon der Einsatz dort von der Bezirksregierung verlangt wird?
Solche Lehrer, ohne 2. Staatsexamen und Verbeamtung, die zB bei freien Bildungsträgern in solchen Klassen deutsch unterrichten werden doch auch nur genommen mit Zertifikatskurs, den sie mitunter sogar selbst bezahlen müssen.
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Das worst-case Szenario wäre, dass sich erstmal gar nichts tut und dann einen Tag vor den Sommerferien ein Brief kommt und die Abordnung in den IK Klassen nochmal um ein Jahr verlängert wird.
Das worst-Case Szenario: Du bekommst am ersten Tag nach den Sommerferien die Abordnung „ab heute“. Habe ich vor einigen Jahren selber mit einer Teilabordnung so wiederholt erlebt.
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Es gibt bei vielen Unis und Bildungsträgern (Goethe Institut, aber auch VHS und Links beim BAMF) Weiterbildungsmöglichkeiten. Frag deine Schulleitung, ob du für die Fortbildung das Okay und die Kosten erstattet bekommst. Aber so wie du dir das vielleicht vorstellst (du gehst erstmal 2 Monate auf Fortbildung und erst dann in die Klasse), wird es leider nicht gehen.
Nebenbei: du kannst als Fremdsprachenlehrkraft die BAMF-Zulassung für solche Kurse beantragen (also außerhalb der Schule), das heißt, du bist offiziell qualifiziert. Zum Glück sehen das nicht alle auch so (sage ich als Fremdsprachenlehrkraft MIT DaZ-Zertifikat, aber ja, jemand, der willig ist und sein Köpfchen ein bisschen einschaltet, kann die Transfertleistung erbringen. Gut, du könntest darauf plädieren, dass du kein Deutsch kannst und dich komplett disqualifizieren. Aber A1-B2 ist möglich und du wirst wahrscheinlich nicht mal über A2 hinauskommen), aber ehrlicherweise gibt es an Schulen auch nicht soooo viele Menschen, die zusätzlich ein DaF-Master gemacht haben.Ja, Abordnungen können recht kurzfristig sein (hast ja gemerkt) und 6 Monate ist definitiv keine Ausschöpfung der Möglichkeit. Sind es nicht jetzt gerade "bis 2 Jahren" geworden?
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Mal so aus Neugier, da das bei uns eher nicht vorkommt: Welcher Typ Mensch sind die Art von Schülern, die einfach nicht mehr zur Schule kommen und Klasse 5 und 6 offiziell bis zu 7 Mal besuchen? Welche sozialen/gesundheitlichen Probleme gibt es da im Hintergrund? Wie ist da das Jugendamt (Inobhutnahme?) involviert? Spielt hier Jugendkriminalität eine Rolle? Einfach, um die Situation der betroffenen Jugendlichen einschätzen zu können...
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Mal so aus Neugier, da das bei uns eher nicht vorkommt: Welcher Typ Mensch sind die Art von Schülern, die einfach nicht mehr zur Schule kommen und Klasse 5 und 6 offiziell bis zu 7 Mal besuchen? Welche sozialen/gesundheitlichen Probleme gibt es da im Hintergrund? Wie ist da das Jugendamt (Inobhutnahme?) involviert? Spielt hier Jugendkriminalität eine Rolle? Einfach, um die Situation der betroffenen Jugendlichen einschätzen zu können...
Ich habe das selbe Klientel in der BBS, das sind völlig unterschiedliche “Typen”. Viele haben psychische Probleme durch irgendwelche familiären Kisten, viele haben Mobbingerfahrung, viele haben irgendeine Art von Verhaltensauffälligkeiten, so dass sie im System Schule anecken. Wirklich aktiv Kriminelle sind auch dabei, aber eher weniger als die erstgenannten Gruppen. Die sind dann halt schon sehr früh oder auch durch die Familie mit kruden Kreisen in Berührung gekommen und haben halt da ihr soziales Umfeld eingerichtet, weil sie woanders keinen Platz gefunden haben.
Man muss sich das mal vorstellen: Wenn ich diese SuS für irgendetwas lobe, dann kommt unglaublich oft zurück “das hat noch nie jemand gesagt”. Find ich traurig. Und ich habe sehr wenig Ärger mit diesen SuS weil ich sie nicht wie “Bodensatz” behandle. “Wie es in den Wald hineinruft” trifft meistens zu. Man kann sie nicht alle retten aber ich hatte noch nie einen Schüler/in, der/die nicht zumindest in der Lage war sich in Teilbereichen zu bessern. Niemand ist nur “scheiße” und niemand ist völlig frei von guten Eigenschaften, es ist halt bei manchen harte Arbeit diese Eigenschaften “herauszuarbeiten”.
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Thema DaZ Qualifizierung: ich kenne jemanden mit Teilabordnung an die Grundschule, der dort den kompletten DaZ Bereich übernehmen musste. Fortbildung gab es zwar bzw. sollte unbedingt gemacht werden, aber berufsbeleitend sowie teilweise als Blockveranstaltung am Wochenende, natürlich ohne jede Entlastung. Ich hab das ja immer für nicht ganz richtig so gehalten, aber jedenfalls würde ich nicht erwarten, für die Fortbildung nicht auch wieder zu Mehrbelastungen führt.
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Das BAMF bezahlt Lehrkräfte besser, wenn sie bestimmte Zertifikate vorlegen, also DaZ-Master oder Deutsch+Zusatzqualifikation.
Die Anbieter müssen aber kalkulieren und überlegen sich, ob sie ihre Kurse dafür zertifizieren und das Geld auszahlen oder ob sie andere Kurse anbieten und entsprechend weniger bezahlen - weit weniger als A13Z, es gibt auch Anbieter, die 40/-Verträge anbieten, gemeint sind 40h Unterricht DaZ.
Die Arbeitnehmenden überlegen sich genau, welche Kurse sie übernehmen, hier ist es auch so, dass sich pensionierte Lehrkräfte die Kurse teilen.
Wenn jemand gut qualifiziert ist (Master), könnte er oder sie ja auch in den Schuldienst gehen.
Es sind also häufig Menschen mit viel Idealismus, die die Sprachkurse geben, Studierende, Pensionierte oder prekär beschäftigte Selbstständige, dabei aber sicher nicht gut verdienen.
Fortbildungen gibt es, sie sind aber sehr verschieden, manche sehr theoretisch, manche knackig und hilfreich.
Da sitzen Lehrkräfte mit Sprachenfach und ohne, die die Aufgabe übernehmen wollen oder müssen. Eine Lehrkraft mit DaZ als vollständigem Fach kenne ich auch, sie hatte jahrelang nur Vertretungsverträge, inzwischen hat sie eine volle Stelle an einer großen weiterführenden Schule.
DaZ-Zusatzqualifikationen gibt es seit einigen Jahren, je nach Uni und je nach Studienseminar.
Auch ich sehe und höre, dass derzeit vor allem SuS beschult werden, die A1 und A2 erreichen müssten, dann gehen sie oft in den anderen Unterricht.
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Fortbildungen gibt es, sie sind aber sehr verschieden, manche sehr theoretisch, manche knackig und hilfreich.
Kann Theorie nicht auch hilfreich sein bzw. ist eine solide Theorie nicht die Grundlage für eine sinnvolle Praxis?
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Kann Theorie nicht auch hilfreich sein bzw. ist eine solide Theorie nicht die Grundlage für eine sinnvolle Praxis?
Wenn man ausreichend Zeit (Geld?) hat, sich entsprechend umfassend aus- und fortzubilden: Unbedingt. Wenn es aber am Ende einfach nur darum geht den Job, den man bereits macht etwas besser/effektiver machen zu können, als das mangels entsprechender Ausbildung möglich ist zum Zeitpunkt X, dann geht es realistischerweise zuallererst darum, was man wie ganz konkret in der Praxis anwenden und umsetzen kann, sprich eher die soliden Küchenrezepte für den Alltag, als die Befähigung eigenständig Gourmetmenüs komponieren zu können.
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Kann Theorie nicht auch hilfreich sein bzw. ist eine solide Theorie nicht die Grundlage für eine sinnvolle Praxis?
Bestimmt,
wenn man aber davon ausgehen kann, dass die Teilnehmenden die Grundlagen beherrschen, kann man anders ansetzen,
wenn man sich in den Details der Theorie verliert, dabei aber die Praxis, z7 der auch befähigt werden soll, aus dem Blick gerät oder vernachlässigt wird oder völlig an den derzeitigen Anforderungen (Alphabetisierung, A1, A2) vorbei geht, ist die Fortbildung weniger zielführende und raubt den Teilnehmenden eher Zeit, als dass sie nutzt.
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Mehr Schüler = mehr Lehrerstellen = keine Abordnung
easy peasy. Wir arbeiten an einer Schüler-Klon-Maschine. Damit können wir auch die Zusammensetzung der Klassen besser steuern.
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easy peasy. Wir arbeiten an einer Schüler-Klon-Maschine. Damit können wir auch die Zusammensetzung der Klassen besser steuern.
Ich kenne und nutze gerne das System der “Karteileichen-nekromantie” d.h., bei der Bildung von Klassen werden einige SuS aufgenommen von denen man weiß, dass sie eh nicht auftauchen. So stimmt dann wieder der Lehrer-Schüler Schlüssel und die Klasse wird künstlich kleiner gehalten. Wenn man vollmachen muss bis >30 ist kein effektiver Unterricht mehr möglich, dann nimmt man lieber 20 SuS die wahrscheinlich auftauchen +10 “Phantome”
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Vorsicht damit. Das hat in meinem Regierungsbezirks mal zu 4 Jahren vollständigem Einstellungsstopp in einer Schulform geführt, als es aufflog.
Halt solange bis der Stellenüberhang "natürlich" abgebaut war.
Heute wäre man froh, wenn man die damals verloren gegangenen potentiellen Lehrkräfte hätte....
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Das BAMF bezahlt Lehrkräfte besser, wenn sie bestimmte Zertifikate vorlegen, also DaZ-Master oder Deutsch+Zusatzqualifikation.
Die Anbieter müssen aber kalkulieren und überlegen sich, ob sie ihre Kurse dafür zertifizieren und das Geld auszahlen oder ob sie andere Kurse anbieten und entsprechend weniger bezahlen - weit weniger als A13Z, es gibt auch Anbieter, die 40/-Verträge anbieten, gemeint sind 40h Unterricht DaZ.
Was soll ich daraus schließen? Dass ich mich mit 20h DaZ, wenn auch ins kalte Wasser geworfen, nicht beschweren soll, weil ich dafür nach A13Z bezahlt werde?
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