? Zwangsabordnungen NRW Sek II

  • Ich finde es erschreckend, mit welcher Naivität manche WBK-Kollegen an das BK herangehen. An meiner Referendariatsschule geht jetzt wohl auch die Abordnerei los und die wollen alle ans BK, weil da ja "Erwachsene" sind. Währenddessen habe ich dank Abordnung und so aktuell nur noch Ausbildungsvorbereitungsklassen (am BK!) und denke mir: Das hätte ich im Referendariat zum Kotzen gefunden.


    BTW kann ich mir inzwischen auch das WBK von Aviator zusammenreimen. Die Schule ist schon länger am Sterben.

  • Ich finde es erschreckend, mit welcher Naivität manche WBK-Kollegen an das BK herangehen. An meiner Referendariatsschule geht jetzt wohl auch die Abordnerei los und die wollen alle ans BK, weil da ja "Erwachsene" sind.

    Ich glaube, es kommt drauf an, was man kennt. Wer am WBK auch den Bildungsgang Abendrealschule kennt, muss sich nicht groß umgewöhnen, wenn es in die Ausbildungsvorbereitung geht.

  • Ich denke, wir müssen uns nicht groß darüber streiten, dass manche Einlassungen Aviator s mangelnde Empathie gegenüber seinen Schutzbefohlenen vermuten lassen. Auch lässt sich aus seinen Äußerungen vermutenderweise (alles Interpretation) herauslesen, dass seine/ihre SL ihn/sie nicht ohne Hintergedanken "geopfert" hat.

    Was aber berechtigterweise als Kritik an den Bezirksregierungen hängen bleibt, ist die mitunter doch sehr unerfreuliche perspektivische Personalplanung: Beim TE ist sicherlich nicht alles gut gelaufen, ich selbst kenne mittlerweile mehrere Fälle, in denen recht kurzfristig Abordnungen stattgefunden haben. Das finde ich kontraproduktiv. Der Mangel in einigen Regionen und bei manchen Schulformen ist nicht über Nacht entstanden, die neue Landesregierung ist fast ein Jahr im Amt, da kann man, finde ich, schon erwarten, dass die längerfristigen Leitlinien des Handelns deutlich werden. Frau Gebauer hat gegen Ende ihrer Amtszeit (manch einer mag vermuten: auch davor) nichts Sinnvolles getan, aber nun ist auch Frau Feller ein Jahr im Amt, und neben dem Handlungskonzept gibt es "nur" viele Besuche von Schulen und ZfSL, die vielleicht manchen beruhigen mögen, nicht aber die Lehrkräfte. Das ist mir noch zu unverbindlich.

    Zum eigentlichen Thema kann ich leider nur dies beitragen: Ich bin auch bei meinen GymnasialkollegInnen immer wieder überrascht, wie selten sie sich klar machen, dass eine Teilzeitbeschäftigung von bspw. 12,5 Stunden heißt, dass man 21 Zeitstunden pro Woche arbeiten müsste...

  • Die kurzfristigen Abordnungen sind in der Regel durch Erkrankungen bedingt,

    alles andere sind Halbjahres- oder Jahresplanungen, das würde ich auch hier vermuten, durch das Verfahren zieht sich ja alles schon länger hin.


    Die Perspektive der anderen Schulen fehlt hier sehr vielen.


    Bei einem Ausfall muss die Schule 6 Wochen selbst überbrücken, es sei denn, es liegen langfristige Krankschreibungen vor, aber auch das dauert häufig einige Tage. Bei Schwangerschaften wird in der Regel die Bewertung der Gyn abgewartet (Titer-Bestimmung), danach die Gefährdungsbeurteilung geschrieben, was auch etwas dauert.

    Anschließend oder parallel wird der/die Dezernentin in Kenntnis gesetzt. Die schaut sich die Zahlen in der Statistik an und fragt dann Abordnungen an bestimmten Schulen an, oft mit einer Frist, bis wann sie Bescheid haben möchte, wer geht.

    Erst an dieser Stelle erfahren die möglichen Kolleginnen davon, das geht ja aber nicht früher.

    Innerhalb der Schule kommt es zum Auswahlprozess, der Personalrat wird beteiligt.

    Bis zur Abordnungsverfügung ist noch Papierkram zu erledigen.

    Bei Widersprüchen irgendwelcher Art verzögert es sich weiter.


    Seid ihr noch nie in der Lage gewesen, dass es an eurer eigenen Schule zu hohem Mangel kam und ihr nicht wusstet, wie ihr es bewerkstelligen sollt, alle SuS zu betreuen?

    Oder sind Lehrkräfte in großen Systemen so unbehelligt davon, dass sie sich darum keine Gedanken machen?


    Wenn Schüler nicht nach Hause geschickt werden können, braucht es für jede Stunde Betreuung. Der Fall der Grundschule in Wiefelstede war gerade in den Medien, ist aber kein Einzelfall, sondern der einzelne Fall, der medial so präsent wurde. Wie sehr es an anderen Schulen brennt, scheint ja nicht mal Kolleg:innen anderer Schulen verständlich zu sein.


    Ja, Abordnungen sind doof, ein System, dass auf Lehrkräfte-Reserve setzt, wäre viel besser, dass in den Grundschulen 20 Jahre lang auf nichtlehrendes Betreuungspersonal gesetzt wurde, fällt einem nun auf die Füße, denn die Verträge und Rechte wurden inzwischen geschärft und nicht-lehrendes Personal kann nicht mehr, wie früher, 28h der Lehrkraft ersetzen (das hat das Yolandas nicht begriffen) und soll und darf den langfristigen Ausfall nicht übernehmen.


    Wenn dann an einer Schule 140% Lehrkräfteversorgung sein soll, ist es doch klar, dass dort nach verfügbaren Lehrkräften gesucht wird für Schulen die über Wochen täglich ihre Unterversorgung stemmen.

    Eine solch gute Versorgung braucht es übrigens nicht für eine Anfrage, wer über 90% liegt, ist auch dabei.

  • Ich denke, Palim hat’s benannt. In einem System ohne Puffer ist Flexibilität schwierig.


    Trotzdem kann sich das Land keine massive Überbesetzung an wenig nachgefragten Schulen leisten.


    Ich glaube übrigens auch, dass eine einzelne Schule, oder gar eine einzelne Lehrerin, wenig machen kann, wenn die Schulform nicht mehr nachgefragt wird.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Das man sich als Gym oder Sek 2 Lehrkraft gegen die Abordnung an eine Förderschule sträubt kann ich durchaus nachvollziehen. Ich wäre auch nicht begeistert, weil ich keine Ahnung habe wie man dort arbeitet etc. (auch wenn ich so etwas vielleicht dann auch eher als neue Herausforderung sehen würde). Die Art wie über dortige SuS geschrieben wurde, war für mich allerdings nicht mehr nachvollziehbar und sehr verachtend gegenüber Menschen mit Einschränkungen.

    Das man sich als Gym-Lehrkraft über die Abordnung an ein Gymnasium beschwert, auch wenn aktuell IK-Klassen, kann ich nicht verstehen. Habe ich auch schon geschrieben. Da frage ich mich eher, warum man überhaupt diesen Beruf ergriffen hat. Die mangelnde Empathielosigkeit, die scheinbar früher schon von Außen mitgeteilt wurde, wird hier im Thread sehr deutlich.


    Zum Ministerium, die benötigen mind. ein Jahr nach einer Wahl um sich neu zu finden. Und spätestens ein Jahr vor der nächsten Wahl passiert nix mehr, weil man ja nicht weiß, welche Wünsche oder Richtungen kommen. Leider in Projekten erlebt...

  • Meer

    Dieses Handeln und Denken im Wahltakt ist auch eines der großen Probleme unserer Zeit, vielleicht sollte man die Wahlabstände vergrößern, dafür aber mehr direkte Mitsprachemöglichkeiten schaffen.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Was bitte ein jeder, der eine Abordnung oder Versetzung erfährt prüfen sollte ist Folgendes:

    Wenn der neue Dienstort mehr als 30 km vom Wohnort entfernt ist, besteht nach meiner Interpretation der TEVO (Trennungsentgelt-VO) ein Anspruch auf tägliche Wegstreckenentschädigung. Das kann dann auch noch, bei Fahrt mit dem PKW, einige hundert Euro im Monat ausmachen.🤷

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Das gilt nur bei Versetzung oder Abordnung auf Weisung des Dienstherrn/ Arbeitgebers.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • trotzdem die Empathie entgegen bringen, die sie von ihm erwarten.

    Zum einen hat er jede Menge Zuspruch bekommen bzgl. seiner Situation und auch jede Menge Tipps. Zum anderen haben seine Schülerinnen Anspruch darauf, professionell von ihm behandelt zu werden. Das kann er mit oder ohne Empathie regeln. Ich (und alle anderen hier) muss mich mit dieser Person schon gar nicht auseinandersetzen. Auf Empathie hat er keinen Anspruch.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Was bitte ein jeder, der eine Abordnung oder Versetzung erfährt prüfen sollte ist Folgendes:

    Wenn der neue Dienstort mehr als 30 km vom Wohnort entfernt ist, besteht nach meiner Interpretation der TEVO (Trennungsentgelt-VO) ein Anspruch auf tägliche Wegstreckenentschädigung. Das kann dann auch noch, bei Fahrt mit dem PKW, einige hundert Euro im Monat ausmachen.🤷

    Muss man das beantragen oder wird das automatisch gewährt?

    Wenn beantragen: wo?


    Es ist unglaublich anstrengend in den IK Klassen.

    Ständig neue S, keine Konstanz, oft wenig Freude am Lernen, hohe Störrate, man kann sich nie mal für 15 Minuten zurück nehmen in einer Arbeitsphase, dazu ins kalte Wasser geworden als Englischlehrer. Ein paar DaZ Bücher hingelegt und los geht’s.


    Dazu wurden für die IK Klassen die schlechtesten Räume an der Schule gewählt ohne jede moderne Technik, obwohl gerade da Audio- und Videotechnik gut wäre.


    Ich glaube das zeigt auch, wie von Seiten der Bezirksregierung und der Schule der Stellenwert der IK Klassen angesehen wird.

  • dazu ins kalte Wasser geworden als Englischlehrer. Ein paar DaZ Bücher hingelegt und los geht’s.

    Ich hatte bereits im vorangegangenen Thread-Verlauf erwähnt, dass auch ich die Idee „erst Fortbildung, dann Einsatz“ bevorzuge. Klappt an der Schule oft nicht. Senkt den Wirkungsgrad.


    Aber es ist, wie’s ist. Der erste Jahrgang wird zäh, der zweite wird schon besser.

    Dazu wurden für die IK Klassen die schlechtesten Räume an der Schule gewählt ohne jede moderne Technik, obwohl gerade da Audio- und Videotechnik gut wäre.

    Fordere ein, was du brauchst.


    Zumindest hast du dich soweit eingearbeitet, dass du weißt, dass die Technik hülfe.


    h glaube das zeigt auch, wie von Seiten der Bezirksregierung und der Schule der Stellenwert der IK Klassen angesehen wird.

    Wundert dich das? Du hast selbst nicht sonderlich wertschätzend über diese jungen Menschen gesprochen. Glaubst du, dass es gänzlich unmöglich ist, dass andere auch so denken?

  • Es ist unglaublich anstrengend in den IK Klassen.

    Ständig neue S, keine Konstanz, oft wenig Freude am Lernen, hohe Störrate, man kann sich nie mal für 15 Minuten zurück nehmen in einer Arbeitsphase, dazu ins kalte Wasser geworden als Englischlehrer. Ein paar DaZ Bücher hingelegt und los geht’s.


    Ich glaube das zeigt auch, wie von Seiten der Bezirksregierung und der Schule der Stellenwert der IK Klassen angesehen wird.

    Stell Dir vor, dass diese geringe Wertschätzung, der fehlende Respekt Dich bereits eine ganze Zeitlang im deutschen Schulsystem begleitet. Wie würde es Dir gehen? Kämst Du gern und regelmäßig an einen Ort, an dem man Dir nur Geringschätzung entgegen bringst? Kommst Du gern in einen Unterricht eines Lehrers, der Dich als Zumutung betrachtet?


    Kinder und Jugendliche haben feinste Antennen. Wenn man ihnen zeigt, dass man Respekt vor ihnen hat und man ihnen helfen will, dann machen sie alles für Dich. Das kannst Du nutzen, indem Du Dich auf ihre Seite schlägst.

  • Aviator

    Wäre ich zynisch würde ich sagen, willkommen in der Realität. Wobei die Raumausstattung und der Raumverteilungsplan nichts ist, wo sich eine BezReg im entferntesten mit beschäftigt. Es ist eine vollkommene Mangelverwaltung und Du kannst nur schauen jeden Tag ein klein wenig besser für alle Beteiligten zu machen.

    15:Minuten zurücknehmen? Oh je, da hast Du aber lange Zeit im Paradies gearbeitet. Glaube das kannst Du in der Sek1 an kaum noch einer Schulform. Es ist eine Konzentrationsbelastung wie beim Fluglotsen. Allerdings, dies mag beruhigen, stürzen bei Dir keine Flugzeuge ab.

    Hast Du sonst noch Kollegen mit diesem Aufgabenbereich an Deiner Schule? Mit Allianzen kommt man weiter.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

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