? Zwangsabordnungen NRW Sek II

  • Das wird zu Recht kritisiert, auch wenn 'menschenverachtend' zunächst einen Shitstorm ausgelöst hat, sind da offenbar doch alle einer Meinung.

    Naja ich bin nach wie vor der Meinung, dass es massiv unpassend ist einen Kollegen mit Gym-Ausbildung an die Förderschule zu schicken und verstehe total, wenn man die Arbeit dort nicht machen möchte. Da bleibe ich dabei.


    Die neuesten Äußerungen finde ich tatsächlich aber auch irritierend, besonders bezüglich des Nicht-Deutsch-Sprechens.


    Ohne Migration wären gerade die meisten WBKs längst zu gewesen, die Zeiten, dass da nur motivierte Ex-Azubis ihr Abi nachholen sind längst vorbei.

  • Ich sehe die Argumente. Aber es muss doch auch zugestanden sein, dass man mit Kindern nicht zurecht kommt. Sich in ihre Gedankenwelt nicht hinein versetzen kann, gar zurück schreckt, wenn sie wieder mit unberechenbaren Ideen kommen.

    Absolut, nur hättest du dann eben noch vor dem Ref und nach den ersten Praktika das Studium für gymnasiales Lehramt verlassen sollen, um durch ein Studium, welches dich zielgerichtet nur an die BBSen oder an die Hochschule führen kann eben dies zu vermeiden. Oder angesichts deiner mangelnden Empathie generell die Arbeit mit Menschen, noch dazu solchen, die von dir abhängig sind, nicht zu wählen zu deinem und ihrem besten. Oder lange vor der Abordnung, als dir bereits schwante, dass der Standort abgebaut werden könnte, dich proaktiv zu bewerben für Stellen mit weniger Kundenkontakt (denn den armen SuS an den BBSen scheint man dich nicht wirklich zumuten zu können..), statt die Situation aussitzen zu wollen und dann zu jammern, wenn am Ende jemand dich nicht nur abordnet, sondern derart auch in eine Position bringt, wo dein Unwillen dich auf deine SuS einzulassen und in die neue Aufgabe einzuarbeiten plötzlich offenkundig wird, so dass durchmogeln und Dienstanweisungen zu ignorieren plötzlich unangenehmere Folgen haben könnte, als bislang.


    Was du hier immer wieder aufs Neue über dich selbst offenbarst ist ein Armutszeugnis für unseren Beruf und das Beamtentum. Mangelnde Empathie scheint mir nicht deine einzige charakterliche Baustelle zu sein.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Vielleicht sollten die, die Aviator hier (durchaus nicht zu unrecht) kritisieren, trotzdem die Empathie entgegen bringen, die sie von ihm erwarten. Von außen lässt sich die Situation sicherlich rational anders betrachten.


    Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass ich sehr hässliche Gedanken entwickelt habe, weil ich mich selbst ungerecht behandelt gefühlt habe und durch die Arbeitsbedingungen krank wurde. Gedanken, die ich unter anderen Umständen durchaus verurteilt hätte.


    Ich finde es übrigens erstaunlich, dass Aviator hier noch immer antwortet.

  • Vielleicht sollten die, die Aviator hier (durchaus nicht zu unrecht) kritisieren, trotzdem die Empathie entgegen bringen, die sie von ihm erwarten. Von außen lässt sich die Situation sicherlich rational anders betrachten.

    Empathie für die teilweise menschenverachtenden, behinderten- und ausländerfeindlichen Aussagen von Aviator?

    Empathie dafür, dass er deutlich schreibt, Dienstanweisungen an seinem WBK die er als unzumutbar empfunden hat einfach ignoriert hat, obgleich diese ein normaler Teil seiner Arbeit gewesen wären?

    Empathie dafür, dass er erwartet, weiterhin gepampert zu werden an einer aussterbenden Schulform, die a) vielleicht besser dastehen würde, wenn Leute wie er, sich um ihre SuS bemühen würden im Rahmen ihrer Aufgaben und an der b) vor allem zahlreiche SuS mit Migrationshintergrund zu finden sind, mit denen er die Arbeit qua Migrationshintergrund jedoch genau genommen für unzumutbar und wahlweise eine Unter- oder Überforderung seines Intellekts erachtet?


    Ja, manches hätte besser laufen können bei der Abordnung des TE. Nachdem er aber die Arbeit mit „kleinen Kindern“ aka Unterstufe für unzumutbar hält, die Arbeit mit SuS mit Migrationshintergrund/ ausländischer Herkunft und noch unzureichenden Deutschkenntnissen für unzumutbar hält, die Arbeit mit ganzen Klassenverbänden (also mehr als 4-6 SuS) für unzumutbar hält, die Arbeit mit SuS mit Förderschwerpunkt für unzumutbar hält bleibt übrig, dass er weder am Gymnasium eingesetzt werden kann, noch an der Gesamtschule (wobei er seine Planstelle mal für GymGes erhalten hat). Auch BBSen fallen damit heraus. Das WBK fällt, wenn man eine entspr3chende Dienstauffassung voraussetzt, ebenfalls heraus. Es bleibt also welche Schulart übrig, an der man deines Erachtens den TE angesichts seiner Qualifikationen, seines selbst beschriebenen Engagements, seiner Dienstauffassung und Empathiefähigkeit, sowie seinen Haltungen gegenüber jüngeren SuS, SuS mit Migrationshintergrund, SuS mit Förderschwerpunkt, SuS ohne ausreichen Deutschkenntnisse, vielen SuS auf einmal noch guten Gewissens einsetzen könnte, so dass man all seine Empathie darauf verwenden könnte ihm einen Einsatz dort zu wünschen?


    Wenn du diese Art Gedankengänge verstehen kannst, ist das deine Sache. Ich habe an der Stelle zuallererst Empathie mit den SuS, die sich Aviator als Lehrkraft nicht aussuchen können und ihn dennoch zugemutet bekommen- egal an welcher Schule oder Schulart.

    Narzissmus ist übrigens ein ganz und gar brillanter Schutz gegenüber kritischen Äußerungen in diesem Thread, so dass man die eigene Nabelschau einfach weiterbetreiben kann ohne irgendwann einmal ernstlich Gefahr zu laufen sich selbst hinterfragen zu müssen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Die Gedanken eines anderen zu verstehen heißt doch nicht, sie gutzuheißen. Ich kann auch Menschen Empathie entgegen bringen und versuchen, sie in ihren Ansichten zu verstehen, wenn ich ihre Ansichten nicht teile.

    Wir kennen Aviator nicht, deshalb wäre ich mit rigorosen Verurteilungen jeglicher Art einfach etwas vorsichtiger.

  • Meist bemühe ich mich um das Prinzip der wohlwollenden Interpretation, aber auch in einem solchen Forum kann man nur auf das reagieren, was geschrieben wird.


    In diesem Fall (wobei auch ich eine Abordnung an eine Förderschule unsinnig fand) ist m. E. inzwischen ein gewisses Maß an Unerträglichkeit erreicht. Da müsste man schon extrem wohlwollend überinterpretieren, um nicht eine gewisse abfällige Haltung gegenüber Kindern bzw. Jugendlichen, die „nicht in den Kram passen“ zu konstatieren.


    Das empfinde ich nicht als „rigorose Verurteilung jeglicher Art“.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Ich bin normalerweise ein sehr empathischer Mensch, der jeden Kollegen und jede Kollegin irgendwie noch am richtigen Platz sehen will. Aber ich muss gestehen, dass ich es gerade zu als unfair empfinden würde, wenn du, Aviator:

    - mit der Einstellung gegenüber den Kindern in der Vorbereitungsklasse für den Auslandsschuldienst angenommen würdest. Die Anforderungen dort sind auch sehr hoch, das Klientel teils sehr schwierig und mindestens genauso pubertär (und inklusiv) wie in Deutschland.

    - in einer Behörde angeordnet oder befördert würdest. Auch dort würde ich ein überdurchschnittliches Engagement, Empathie und Anpassungsfähigkeit erwarten.


    All diese Stellen sollten mit den bestmöglichsten, engagiertesten und anpassungsfähigsten Lehrkräften besetzt werden, die es gibt.


    Auch das Prüfungsamt von Universitäten oder ähnliches ist keine Auffangstelle für Lehrkräfte, die nicht mit Kinder umgehen können, sondern ein Einsatzort für besonders engagierte Menschen und evtl. noch für solche, die das einmal waren, aber aus gesundheitlichen Gründen wirklich nicht mehr zurück in die Schule können, aber trotzdem weiter ihre Leistung bringen wollen.


    Ja, ich fand die Abordnung an die Förderschule für GE auch "spannend" und obwohl ich sie als Herausforderung und Abwechslung und Teil meines Beamtentums akzeptiert hätte, konnte ich den Widerspruch verstehen und finde es gut, dass eine andere Lösung gefunden wurde.

    Aber der Einsatz in einer internationalen Sprachförderklasse und noch dazu an einem Gymnasium ist mehr als zumutbar. An vielen Schulen sind das sogar heiß umkämpfte Stunden in Kollegien, weil kleinere Klassen, interessante, sinnstiftende Arbeit, viel Freiheit und wenig Korrekturen.

    Setz dich halt mal mit Konzepten dafür auseinander, besuch eine Fortbildung dazu - gibt es an jeder Uni in NRW und lass dich im Kommunalen Integrationszentrum beraten, in Vernetzungsrunden aufnehmen. Mach was aus dieser 2. Chance.

    Oder orientier dich beruflich um.


    Aber bitte, solange du die Einstellung hast, die du hier immer wieder deutlich machst, bleib dem Auslandsschuldienst, den Universitäten oder Behörden mit Entscheidungs- oder Publikumskompetenzen fern.

    Einmal editiert, zuletzt von TwoRoads ()

  • CandyAndy

    Mit den 30 Tagen Urlaub hört sich zunächst erschreckend an, aber man muss das Ganze sehen. Die Anzahl erhöht sich bei den meisten deutlich aufgrund der Gleitzeitkonten. Da kommen dann locker nochmal 10 bis 20 Tage im Jahr dazu . Als Schwerbehinderter gibt es nochmals fünf bis zehn zusätzliche Urlaubstage. Unter dem Gesichtspunkt sieht das dann schon anders aus🤷

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • ach, übrigens, mein Vorschlag (Behörde) war nicht ernst, weil mir klar ist, dass Aviator niemals im Leben irgendwohin möchte, wo er 8 Stunden 12 Minuten am Tag jeden Tag des Jahres mit nur 30 Tagen Urlaub verbringen möchte (und könnte?).

    Aviator, denk dir nix - hier wirst du grundsätzlich in den ersten

    Wochen ange*****, das scheint sich aber auf Dauer irgendwie zu legen.

    Vermutlich hängt das damit zusammen, dass manche wenig Empathie haben.

    Das aber im Gegensatz zu dir nicht gern zugeben.

  • Aviator, denk dir nix - hier wirst du grundsätzlich in den ersten

    Wochen ange*****, das scheint sich aber auf Dauer irgendwie zu legen.

    Vermutlich hängt das damit zusammen, dass manche wenig Empathie haben.

    Das aber im Gegensatz zu dir nicht gern zugeben.

    Davon kann ich keinen einzigen Aspekt bestätigen - im Gegenteil!

    Ist hier eher so: „Wie man in den Wald hineinruft, …“

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Aviator, denk dir nix - hier wirst du grundsätzlich in den ersten

    Wochen ange*****, das scheint sich aber auf Dauer irgendwie zu legen.

    Vermutlich hängt das damit zusammen, dass manche wenig Empathie haben.

    Das aber im Gegensatz zu dir nicht gern zugeben.

    Schöner Rundumschlag gegen die User*innen dieses Forums (dich selbst natürlich ausgenommen)! Macht dich echt nicht sympathischer.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • chemikus08

    Ich verstehe schon, was du sagst und will deinen Beitrag jetzt nicht tagelang unkommentiert lassen, bin aber gleichzeitig wochenendsreif und schreibfaul.

    Deswegen in aller Kürze:

    Das Verständnis, das ich über Aviators Ärger am Anfang meines Posts artikuliert habe, meine ich durchaus ernst. Und natürlich soll man sich dagegen wehren, als Verfügungsmasse für die Fehler von 20 Jahren gescheiterter Schulpolitik verwendet zu werden.

    Aber die Art und Weise, wie Aviator das macht, ist halt auch aus bildungs- und arbeitspolitischer Sicht nicht zielführend. Die innere Immigration, das Schimpfen über gesellschaftlicher Gruppen, die ohnehin an den Rand gedrängt sind und das ständige Jammern werden keine Änderung erreichen - weder an der eigenen Situation, noch gesamtgesellschaftlich oder bildungspolitisch.

    Zielführender - und zumindest aus meiner Sicht auch befriedigender - ist es doch, proaktiv für eine Veränderung der eigenen und der gesamten Situation ein zutretren. Das hat Aviator ja eben gerade nicht gemacht. Das ist mein Vorwurf.

    Schönes Wochenende allerseits!

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