Wir inkludieren doch. Wir haben Jugendlichen im Rollstuhl, mit Beeinträchtigung des Gehörs, Sehbehinderte, Jugendliche mit AD(H)S, Epilepsie, Psychosen, Zwangsstörungen, Asperger Autismus, wir haben Homosexuelle, Transsexuelle und Diverse, wir haben Jugendlichen aus allen sozialen Schichten und allen Ethnien, die die Region nur hergibt. Wir exkludieren einfach alle, die die Übertrittsbedimgungen ans Gymnasium nicht erfüllen. Das ist auch völlig in Ordnung so, wir bilden ja für die allgemeine Studierfähigkeit aus.
? Zwangsabordnungen NRW Sek II
-
-
In einem nach Leistungsstufen gegliederten Schulsystem ist eine Förderschule doch ein völlig regulärer Bestandtteil der Landschaft weiterführender Schulen. Ich sehe da nicht so wirklich den Unterschied zu Realschulen oder Hauptschulen, die ja auch aufgrund unterschiedlicher kognitiver Leistungsfähigkeit oder Lernvoraussetzungen auf eine bestimmte Schülerschaft ausgelegt sind.
Zielgleiche Inklusion finde ich nachvollziehbar und absolut richtig.
Zieldifferente Inklusion ist absurd und ein Bremsklotz. Die GE und LE Kinder, die wir am Gymnasium mitgezogen haben, wären anderswo sicherlich besser aufgehoben gewesen und saßen jahrelang mehr oder weniger halt daneben.
-
Zieldifferente Inklusion ist absurd und ein Bremsklotz. Die GE und LE Kinder, die wir am Gymnasium mitgezogen haben, wären anderswo sicherlich besser aufgehoben gewesen und saßen jahrelang mehr oder weniger halt daneben.
Wie oben bereits geschrieben:
1. "Bremsklotz" i. S. v.: die anderen SuS lernen dadurch langsamer widerspricht, soweit ich weiß, dem wissenschaftlichen Erkenntnisstand.
2. Wenn die SuS mehr oder weniger nur daneben gesessen haben, warum habt ihr ihnen keine adäquaten Aufgaben gegeben?
-
-
Wo liest du das in der UN-Konvention?
https://www.ohchr.org/en/instr…ghts-persons-disabilities
Artikel 24
-
In Mathematik findest du vielleicht noch Aufgabenformate a la "Finde möglichst viele...!", die in sich differenziert sind, aber ab einem bestimmten Punkt kommst du schlichtweg an die Grenzen, ab denen Schüler mit kognitiv sehr unterschiedlicher Ausgangslage nicht mehr gemeinsam an einem Thema arbeiten können. Bereitest du verschiedene Aufgaben vor, hast du einen mehrfachen Arbeitsaufwand, der sich mit dem aktuellen Deputat nicht machen lässt. Bereitest du zwei Aufgaben vor, einmal für die Regelschüler und einmal für die Förderschüler, hast du im Prinzip wieder eine Trennung, auch wenn beide beide Schülergruppen im selben Raum sind.
In Fremdsprachen ist eine Inklusion von GE und Lernen schlichtweg nicht möglich. Im Förderschwerpunkt Lernen ist nur Englisch vorgesehen, bei GE-Schülern liegt der sprachliche Schwerpunkt gar nur auf Deutsch.
Wie sieht es denn bei den Naturwissenschaften aus? Kann man Physik oder Chemie der Sek I soweit herunterbrechen, dass auch diese Schüler etwas davon haben?
-
Hier heißt es auch (Artikel 24, Nr. 5), dass behinderte Menschen Zutritt zum tertiären Bereich, sprich berufliche Schulen, Hochschulen und Erwachsenenbildung erhalten sollen - ohne Diskriminierung und gleichberechtigt mit Anderen. Ist das realistisch?
-
Wenn Sie die Voraussetzungen (=Zugangsberechtigung) mitbringen, auf jeden Fall. Fehlende Aufzüge, kein Blindenleitsystem, keine Audiosystem für Hörgeräte usw. - dafür gibt es keine Entschuldigungen mehr.
-
Wenn Sie die Voraussetzungen (=Zugangsberechtigung) mitbringen, auf jeden Fall. Fehlende Aufzüge, kein Blindenleitsystem, keine Audiosystem für Hörgeräte usw. - dafür gibt es keine Entschuldigungen mehr.
Da wären wir wieder bei der alten Problematik kognitive (bzw. emotional/sozial) vs. körperliche Behinderung. Das ist denke ich der Punkt, den state_of_Trance , Antimon und Schmidt mehrfach aufzeigten.
-
Plattenspieler In einer idealen Welt mag das ja so sein. In einer Klasse mit 28 Leuten, davon 4 Inklusionskinder (in dem Fall 2x GE, 2 x LE), unter den restlichen 24 das normale Spektrum von ADHSlern, Frühpubertierenden, Sensibelchen, Nullbocklern etc., sind wir von Idealbedingungen aber weit weg und es funktioniert so nicht.
Ich hab mich anfangs (Klasse 5, sie waren gerade eingeschult worden) wirklich bemüht, zum regulären Thema passendes Material zu finden oder selbst zu vereinfachen. Inklusionsmaterial gab es nicht, da Haushaltsstopp. Schnelle Erkenntnis: selbst mit Grundschulmaterial oder von mir so weit runtergebrochenem Kram, dass quasi gar kein Inhalt mehr übrig blieb, kamen sie nicht klar. Die beiden GE Schülerinnen waren sehr liebe, bemühte Seelchen, die endlos viel gefragt haben und mich damit in den Wahnsinn getrieben haben, denn es unterbrach gefühlt alle 2 Minuten den regulären Unterricht. Eigentlich hätten sie jemanden gebraucht, der durchgehend daneben sitzt und Hilfestellung gibt. Nun hatte die Klassenlehrerin schon bewusst sehr leistungsstarke und soziale Mitschüler daneben platziert, die sich auch gekümmert haben, aber die das natürlich ständig von den eigentlichen Unterrichtsinhalten abgehalten hat. Irgendwann hatten wir dann mal eine mit wenigen Stunden abgeordnete Sonderpädagogin da, die sich das anguckte und entsetzt anmerke, das sei ja auch viiiieeeeel zu schwer. Öhm ja. Okay. An dem Punkt war ich dann wirklich ratlos, denn die Materialien waren für mein Verständnis ja schon komplett inhaltsleer, was will man da noch rausnehmen. Sie haben dann halt überwiegend gemalt im Unterricht. Das war okay, aber halt auch sinnfrei. Eine gute Freundin von mir arbeitet an einer GE-Schule und kocht und backt mit ihren Kids, lernt mit denen Busfahren oder einkaufen, arbeitet im Schulgarten... all das erscheint mir sinnvoll. Malen im Englisch- oder Erdkundeunterricht nicht. Später haben wir Förderschulhefte bekommen, auch das klappte aber nur so mäßig und brauchte eigentlich permanente Ansprach und Hilfen, was quasi einer Dauerunterrichtsstörung gleich kam. Ich denke nicht, dass der Rest der Gruppe von diesem Inklusionssetting in irgendeiner Weise profitiert hat.
Die Schüler, die mir später in Klasse 8 und 9 aus den GE/LE Bereichen begegnet sind, fielen primär auf durch eine Kombination aus extremem Stören (ich nehme an aus Überforderung oder Frust, weil sie natürlich mitbekamen, dass sie mit den anderen nicht mithalten konnten) und Vollverweigerungshaltung an gesondertem Material zu arbeiten. In diesen Gruppen ging unfassbar viel Unterrichtszeit für Konflikte drauf - mit der Konsequenz, dass ganze Unterrichtsphasen oft in die häusliche Erarbeitung gerutscht sind, denn für Konfliktmediation ist im Lehrplan (gerade unter G8 Bedingungen) nunmal kein großzügiges Zeitkontingent vorgesehen und ich muss halt trotzdem zusehen, dass alle Inhalte abgedeckt werden. War für das Unterrichtsklima alles definitiv nicht förderlich und auch hier sehe ich keinen Mehrwert für irgendwen.
Ich hab wirklich keine Ahnung, wie die Bedingungen aussehen sollen, unter denen von Inklusion angeblich alle Schüler profitieren. Ich weiß nur: hätte ich Kinder, würde ich dafür sorgen, dass sie das nicht durchleben müssen - unabhängig davon, ob mein Kind Förderbedarf hätte oder nicht. Ich bin absoluter Verfechter von möglichst leistungshomogenen Lerngruppen und der entsprechenden Förderung im passenden Kontext 😊
-
Da wären wir wieder bei der alten Problematik kognitive (bzw. emotional/sozial) vs. körperliche Behinderung. Das ist denke ich der Punkt, den state_of_Trance , Antimon und Schmidt mehrfach aufzeigten.
Ich denke nicht, dass die UN-Konvention verlangt, dass Menschen nur deshalb einen Bildungsgang absolvieren können sollen, weil sie eine Beeinträchtigung/Behinderung haben, falls sie das ohne diese Behinderung auch nicht könnten. Aber es ist für Menschen mit Körper-/Sinnesbeeinträchtigungen sowie emotional-sozialen Beeinträchtigungen oder psychischen Erkrankungen oder sonstigen chronischen Erkrankungen immer noch sehr schwer, einen Ausbildungsplatz zu bekommen oder ein Studium zu absolvieren, wir sind da als Bildungssystem nicht sehr inklusiv. Aber die Werkstufe eine Schule für GE z B. könnte durchaus an einem Berufskolleg angesiedelt sein, das ja SuS mit sehr unterschiedlichen Leistungsvoraussetzungen in den verschiedensten Bildungsgängen unterrichtet.
Ich halte es übrigens für sehr kurz gedacht, wenn immer davon gesprochen wird, SuS mit Körperbehinderung, Sehbehinderung, Blindheit, Schwerhörigkeit und Gehörlosigkeit "problemlos" inklusiv zu unterrichten. Wenn das so problemlos wäre, hätten sie nämlich keinen speziellen Unterstützungsbedarf. Ohne spezielles Material, Hilfsmittel, didaktische und methodische Modifikationen ist es vielen dieser SuS nicht möglich, ihr (kognitives) Potenzial auch auszuschöpfen. WIr haben außerdem mehrfach SuS an unsere Schule aufgenommen, die aufgrund ihrer Behinderung an Gymnasien massiv gemobbt worden sind.
-
Wie oben bereits geschrieben:
1. "Bremsklotz" i. S. v.: die anderen SuS lernen dadurch langsamer widerspricht, soweit ich weiß, dem wissenschaftlichen Erkenntnisstand.
Um welche Art der Inklusion geht es?
Dass es einen Unterschied macht, ob man einen Schüler mit Asperger so beschulen, dass er das Abi wie alle anderen in der Klasse schafft oder ob man einen GE Schüler, der das Abitur nicht erreichen wird, einfach mit drinsitzen hat, siehsts du sicher auch.
Zitat2. Wenn die SuS mehr oder weniger nur daneben gesessen haben, warum habt ihr ihnen keine adäquaten Aufgaben gegeben?
Der Unterricht hat ein Ziel, das alle erreichen sollen.
Bei einem Schüler, der bspw. im Rollstuhl sitzt, plane ich den Unterricht für alle so, dass die Behinderung dem Ziel nicht im Wege steht.
Bei einem Kind mit Förderbedarf (GE/Lernen/emotionale Entwicklung) das das Ziel der Stunde, geschweige denn das Abitur, gar nicht erreichen kann, geht das nicht.
Ich jedenfalls habe keine Zeit, den Unterricht doppelt oder dreifach zu planen, weil ich neben dem regulären Unterricht noch zusätzliche Ziele und dazu passende Materialien für Schüler mit Förderbedarf (GE/LE/EE) brauche.
-
Ich halte es übrigens für sehr kurz gedacht, wenn immer davon gesprochen wird, SuS mit Körperbehinderung, Sehbehinderung, Blindheit, Schwerhörigkeit und Gehörlosigkeit "problemlos" inklusiv zu unterrichten. Wenn das so problemlos wäre, hätten sie nämlich keinen speziellen Unterstützungsbedarf. Ohne spezielles Material, Hilfsmittel, didaktische und methodische Modifikationen ist es vielen dieser SuS nicht möglich, ihr (kognitives) Potenzial auch auszuschöpfen.
Mit "problemlos" meine ich, dass ich damit arbeiten kann, wenn Schüler kognitiv leistungsfähig und vernunftfähig genug sind, um das Abitur zu schaffen. Auch nicht behinderte Schüler sind nicht alle gleich.
Natürlich muss ich mich darauf einlassen, Material didaktisch und methodisch anders aufbereiten, ich muss mich einlesen, für mich neue Dinge ausprobieren. Das gehört aber zu meinem Job.
-
Ich zitiere mich mal selbst:
Bei der Diskussion um Inklusion fehlt mir aber immer noch die Berücksichtigung von Art und Grad der Behinderung. Es mir das immer sehr der Eindruck erweckt jeder könne alles.
Es fehlt eine Aufstellung von Art und Grad der behinderung sowie eine Zuordnung des medizinischen/pflegerischen/sozialpädagogischen/pädagogischen etc. Förderbedarfs. Und erst dann kann man m.M.n. sich überhaupt Gedanken dazu machen, was als Inklusion in den verschiedenen Schulformen machbar ist, in welchen Settings mit welcher Unterstützung der Lehrer/Schüler und wo das eben auch nicht möglich ist und eine gesonderte Einrichtung die beste Förderung bieten kann.
-
Spannender Gedanke, Miss Othmar , dass auch im gesellschaftlichen Umgang mit körperlich Behinderten noch große Herausforderungen bestehen. Da kommt es sicher auch noch einmal, wie von SteffdA angesprochen, auf den Grad der Behinderung an; dass bei einer leichten körperlichen Einschränkung der Regelschulbesuch durchaus gut möglich ist, bei einer schweren körperlichen Einschränkung eher ein Förderschulbesuch (wo ja auch die Regelschulabschlüsse erworben werden können, da zielgleicher Unterricht) angedacht wird.
-
bei einer schweren körperlichen Einschränkung eher ein Förderschulbesuch (wo ja auch die Regelschulabschlüsse erworben werden können, da zielgleicher Unterricht) angedacht wird.
Es ist jetzt eine Schätzung meinerseits, aber an den K-Schulen, die ich kenne, dürften maximal 10 bis 15 Prozent der SuS nach Regelschullehrplan unterrichtet werden, der Rest nach L- oder G-Lehrplan. Aber ja, klar, möglich ist es, meist an der K-Schule direkt aber auch nur der Hauptschulabschluss (kann anderswo anders aussehen, ich kenne auch eine K-Schule, die zum Abitur führt).
-
Wie kommst du darauf? Die Studienlage ist meines Wissens doch, dass Inklusion leistungsstarken und durchschnittlichen SuS in ihrer Entwicklung nicht schadet?
Ich verweise einfach mal auf diesen Artikel:
--> https://www.news4teachers.de/2…lich-ist-ein-gastbeitrag/
Zitat daraus: "So hatte die derzeitige KMK-Präsidentin Karin Prien kürzlich „die fortschreitende Inklusion“ als eine mögliche Erklärung für sinkende Kompetenzen von Viertklässlern ins Spiel gebracht."
Anscheinend hat die Politik doch so langsam verstanden.
Wenn der Unterricht für die SuS mit Förderbedarf eine Qual ist und ihnen nichts bringt, sollte dann nicht die erste Maßnahme sein, den Unterricht entsprechend anzupassen, dass er allen SuS etwas bringt und keine Qual darstellt?
Aktuell habe ich für jeden meiner Schüler pro Woche 6 Minuten Zeit (inkl. Unterricht, Vor- und Nachbereitung), meine Ressourcen sind endlich. Innerhalb von 6 Minuten schaffe ich es nicht meinen Unterricht komplett umzuplanen. Außerdem bin ich als Beamter zu meiner eigenen Gesunderhaltung verpflichtet, weshalb ich entsprechend einem Burnout vorzubeugen habe. Man denke da an diesen sehr alten ersten Beitrag zurück:
--> Anti-Burnout, Reduktion der Arbeitsbelastung, Selbstschutz ... und mehr.
Meine Nachteilsausgleiche würde ich euch sehr gerne überlassen, wenn ihr dafür meine Erkrankungen übernehmt.
Ich habe als Schüler in Sport damals auch lauter 5er kassiert. Trotz spastischer Lähmung waren meine Eltern der Meinung, daß ich dort mitmachen und entsprechend die schlechten Noten ertragen müsse, so als Schule für das spätere Leben, in dem einem auch nichts geschenkt wird. Und ja, außerhalb des schulischen und behördlichen Umfelds hatten sie Recht. Entsprechend habe ich auch meine Schüler auf das spätere Leben mit all seinen Härten vorzubereiten.
-
Ich kenne mehrere KME-Schulen, die ausschließlich in den Bildungsgängen LE und GE unterrichten. In Köln gibt es ein Gymnasium mit Internat für KME-SuS. Das war‘s.
-
Wie oben bereits geschrieben:
1. "Bremsklotz" i. S. v.: die anderen SuS lernen dadurch langsamer widerspricht, soweit ich weiß, dem wissenschaftlichen Erkenntnisstand.
Wobei aber auchschon erwiesen ist, daß die Studien mangelhaft sind, weil die Vergleichsgruppe gefehlt hat, Leuchtturm-Projekte und eben nicht der reale Schulalltag untersucht wurden oder nur leichte Behinderungen betrachtet wurden.
--> https://www.news4teachers.de/2…lich-ist-ein-gastbeitrag/
Zitat daraus:
"So hatte die derzeitige KMK-Präsidentin Karin Prien kürzlich „die fortschreitende Inklusion“ als eine mögliche Erklärung für sinkende Kompetenzen von Viertklässlern ins Spiel gebracht. Aber das war wohl zu viel Diskurs – jedenfalls stimmten 4 Wissenschaftler im Spiegel eine vehemente Gegenrede an. Inklusion sei tatsächlich gar nicht fortgeschritten, und gemeinsamer Unterricht habe neutrale bis positive Auswirkungen auf Regelschüler.
Das grenzt an ein Wedeln mit Fakes. Denn seit 2011 stieg die Inklusionsquote stetig. Und die Leistungseffekte von Gemeinsamem Lernen beurteilt die Forschung reichlich uneinheitlich; mal waren zudem Leuchtturm-Ressourcen im Spiel, mal nur ‚leichtere Fälle‘ einbezogen (BeLieF), mal fehlte eine Kontrollgruppe (RIM). Überhaupt ist das Hantieren mit Landesmittelwerten bezüglich Folgen der Inklusion irreführend, so obiges Statement von Rainer Dollase: „Die Belastung durch Inklusion wird dort, wo sie vorkommen kann, durch die Verrechnung mit (fast) inklusionsfreien Schulen aus ideologischen Gründen banalisiert.“ „Liebe Lernbehinderte“ seien für den Lernfortschritt in Klassen kein Problem – aber ein einziges verhaltensauffälliges Kind ohne angemessene Betreuung könne den ganzen Laden lahm legen.
Der schulischen Alltagserfahrung würde völlig zuwiderlaufen, wenn – angesichts fehlender Sonderpädagogen und unterqualifizierter Regellehrkräfte – inklusiver Unterricht die tägliche Förder- und Unterrichtsqualität an Regelschulen gar nicht beeinträchtigen würde. Das aber – und auch die Belastung und Erschöpfung der Lehrerschaft – zu beschweigen, halte ich für riskant. So kann die öffentliche Zustimmung zur Inklusion – und übrigens auch der Zustrom zum Lehrberuf – nur Schaden nehmen."
Fazit daraus: Die Grundsätze wissenschaftlichen Arbeitens wurden bei den Studien nicht erfüllt, weshalb die Ergebnisse nicht valide sind.
-
Wie oben bereits geschrieben:
1. "Bremsklotz" i. S. v.: die anderen SuS lernen dadurch langsamer widerspricht, soweit ich weiß, dem wissenschaftlichen Erkenntnisstand.
2. Wenn die SuS mehr oder weniger nur daneben gesessen haben, warum habt ihr ihnen keine adäquaten Aufgaben gegeben?
Da möchte ich zu 2. mal zurückfragen:
Bist du mit den Schülern in einer Förderklasse so wenig ausgelastet, dass du gleichzeitig mit deiner Klasse noch einen Schüler unterrichten könntest, der erfolgreich ein Zentralabitur ablegen möchte? Am besten noch mit Material, dass die Themen aus den Förderplänen deiner Klasse auf dem E-Niveau des einzelnen Schülers behandelt und auch noch die Bildungsplananforderungen erfüllt. In Mathematik ist die Abiturprüfung in BW inzwischen für die meisten Schüler eine mündliche Prüfung, auch das muss daher ausführlich im Unterricht geübt werden.
Wäre das für dich wirklich im Rahmen deiner Arbeitszeit möglich?
Ich weiß nicht, was der offizielle Klassenteiler in Förderklassen ist, lese hier aber öfter von 6 - 10 Schüler in einer Klasse. Wenn also in einer Regelklasse am Gymnasium nur ein Schüler von dreißig durch einen von zehn Schülern ersetzt wird, hat man plötzlich 97% der Regelklasse und 10% einer Förderschulklasse zu unterrichten. Wie soll das mit einer einzigen Person gehen, die schon 97% ihrer Arbeitszeit für die Regelklasse benötigt?
Ich habe schlicht und ergreifend keine Kapazitäten verfügbar, um meine Unterrichtsstunden immer doppelt zu planen. Es ging während Corona nicht, guten Präsenz- und guten Fernunterricht parallel anzubieten, und es klappt auch in der Inklusion nicht, alles auf zwei Arten vorzubereiten. Jedenfalls nicht im Rahmen der vorgesehenen und bezahlten Arbeitszeit.Bei der Abordnung bzw. dann sogar geplanten Versetzung von Gymnasiallehrern an eine Förderschule GE bin ich tatsächlich auch überrascht. Das bedeutet für den Kollegen eine aufwändige Einarbeitung und für die Schüler in der Zeit in der Regel keine optimale Förderung. Machbar ist es vermutlich, aber wenn es so überhaupt nicht den Vorstellungen der Kollegen entspricht, ist es sehr verständlich, wenn sie alle legalen Mittel ausschöpfen.
Werbung