Ja, können kann ich einiges. In der Theorie.
Aber seien wir mal ehrlich: als Land würde ich es vermutlich genauso machen, wenn sich am Ende keine*r wehrt.
Und ich benutze nicht das Wort "wehren" wegen der Zielschule an sich sondern wegen des Maßnahmenpackets.
Ich würde mich gegen jede Versetzung versuchen zu wehren. Nur bei einigen würde ich gleichzeitig einsehen, dass meine Chancen sehr niedrig sind (anderes Gymnasium, Gesamtschule, Sek1, BK), bei anderen würde ich die Welt nicht verstehen.
und das tue ich hier auch nicht. Für mich klingt es nach einem falschen Gag, den sich ein gelwangweilter Kollege mit uns erlaubt (nein, ich glaube es, aber trotzdem) [alles unabhängig von seiner Haltung, die ich ablehne, aber ICH könnte es einfach nicht.]
? Zwangsabordnungen NRW Sek II
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Weil ich als Gymnasiallehrerin - wie du es selbst schon gesagt hast - durchaus in einer Blinden- oder Schwerhörigenschule arbeiten könnte. Auch mit Kids mit KMW-Schwerpunkt.
Ja, es fehlt (mindestens) Sprache.Ja, weil dort abgesehen von körperlichen Beeinträchtigungen, ganz normaler Unterricht möglich ist. Man kann blinde oder schwerhörige Schüler auch regulär beschulen, das machen wir auch.
Es geht hier aber ganz explizit um GE/Lernen/emotionale-soziale Entwicklung. Wenn ich jemanden in der Klasse habe, bei dem ich einen entsprechenden Förderbedarf vermute, kommen professionelle Menschen um das zu prüfen und Eltern entsprechend zu beraten.
Ich verstehe beim besten Willen nicht was so schwer verständlich daran ist, dass sich Menschen explizit und mit Absicht nicht für das Förderschullehramt (oder auch das Grundschullehramt) entschieden haben und deshalb auch nicht in diesen Schulen unterrichten wollen. Ich bin mit voller Absicht keine Förderschullehrkraft und es ist auch nicht meine Pflicht, ein halbes Studium nachzuholen und de facto noch mal bei Null zu starten, weil es der Dienstherr versäumt hat, für genügend Lehrer zu sorgen, die sich für genau diese Schularten entschieden haben.
Option 3: Das gesonderte Studium Lehramt für Förderschulen ist nach wie vor sinnvoll, weil damit Lehrkräfte auf die besonderen pädagogischen, didaktischen und diagnostischen Anforderungen vorbereitet werden, die das Klientel mit sich bringt. Es kann von anderen Lehrkräften erwartet werden, dass sich diese im Rahmen des lebenslangen Lernens Kompetenzen im Umgang mit Kindern mit Förderbedarf aneignen, um auch den steigenden Anforderungen ihres Amtes gewachsen zu sein. (vgl. u.a. §22 NBG bzw. analoge Regelungen der anderen Länder).
Ich bezweifle, dass damit gemeint ist, dass man sich gefälligst für ein ganz anderes Lehramt zu qualifizieren hat, wenn der Dienstherr das so will. Fortbildung ist nicht dasselbe wie Umschulung. Ich bin Gymnasiallehrer, kein Förderschullehrer. Innerhalb dieses Amtes bilde ich mich erfolgreich fort.
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Ich bezweifle, dass damit gemeint ist, dass man sich gefälligst für ein ganz anderes Lehramt zu qualifizieren hat, wenn der Dienstherr das so will. Fortbildung ist nicht dasselbe wie Umschulung. Ich bin Gymnasiallehrer, kein Förderschullehrer. Innerhalb dieses Amtes bilde ich mich erfolgreich fort.
Da bin ich ja grundsätzlich erst einmal bei dir. Wir hatten aber auch schon festgestellt, dass die entsprechende Verwendung vermutlich amtsangemessen ist und nicht einfach pauschal dadurch abgelehnt werden kann, dass man nicht bereits von Anfang an dafür hinreichend qualifiziert war.
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Amtsangemessenheit kann sich doch nicht ausschließlich an der Gehaltsstufe festmachen und Qualifikation vollkommen ignorieren. Sorry, aber das finde ich absurd. Dann fände ich eine A13er Stelle in der Verwaltung ebenso amtsangemessen - dafür fehlt mir ggf. zwar auch die Qualifikation, aber macht ja scheinbar nichts.
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Da bin ich ja grundsätzlich erst einmal bei dir. Wir hatten aber auch schon festgestellt, dass die entsprechende Verwendung vermutlich amtsangemessen ist und nicht einfach pauschal dadurch abgelehnt werden kann, dass man nicht bereits von Anfang an dafür hinreichend qualifiziert war.
Und das ändert nichts daran, dass so eine Zwangsversetzung unzumutbar ist. Und zwar für alle Beteiligten. Selbst, wenn sie rechtens wäre.
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Könntest du dich nicht theoretisch aus jetziger Position heraus direkt auf ausgeschriebene A14 Stellen bewerben und dafür noch eine Beurteilung von deiner jetzigen Schulleitung bekommen? Diese Beurteilung kannst du ja auch aus der Abordnung heraus noch für Bewerbungen nutzen, wenn es nicht direkt klappt.
Das könnte ich tun. Dann müsste ich mal schauen, ob überhaupt an interessierenden Schulen solche Stellen ausgeschrieben sind.
Ich könnte natürlich auch einen SL davon überzeugen, die nächste A14 für mich auszuschreiben, das dürfte aber eher praxisfern sein.
Oder meinst du, einfach nur bewerben auch ohne Chance, nur, um das Gutachten noch zu bekommen?
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Mein Gedanke war, das Gutachten schonmal zu bekommen. Als unsere letzte Schulleitung ging, wurden vorher auch noch schnell gefühlt reihenweise Gefälligkeitsrevisionen durchgeführt und entsprechende Gutachten erstellt für spätere Bewerbungen.
Aber keine Ahnung, ob das letztlich wirklich vorteilhaft ist. Ist mal so gar nicht mein Thema.
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Also ich hätte keine Lust, dann Unterrichtsbesuche an der Grund-oder Förderschule zu machen.
Eine solche unpassende Abordnung ist echt ein Schlag ins Gesicht bezüglich der Karriereplanung.
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Oder meinst du, einfach nur bewerben auch ohne Chance, nur, um das Gutachten noch zu bekommen?
Es gilt die BEstenauslese.
Warum dann "ohne Chance"? Deine Schulleitung muss dich gerade aufgrund deiner nicht interessanten Fächerkombination gehen lassen, das heißt nicht, dass du keine schöne Bewertung brauchst. Mach das jetzt, wo die SL dein ganzes Engagement noch einschätzen kann, und wo dein Unterricht in der Schulform ist, die du kennst. -
Kann man sich denn eine dienstliche Beurteilung spontan anfertigen lassen ohne Bewerbung auf eine Stelle?
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Amtsangemessenheit kann sich doch nicht ausschließlich an der Gehaltsstufe festmachen und Qualifikation vollkommen ignorieren. Sorry, aber das finde ich absurd. Dann fände ich eine A13er Stelle in der Verwaltung ebenso amtsangemessen - dafür fehlt mir ggf. zwar auch die Qualifikation, aber macht ja scheinbar nichts.
Macht ja wirklich nichts, sind doch immer wieder Stellen ausgeschrieben bzw. Abordnungen zu vergeben. Woher sollen Lehrkräfte dafür die Qualifikation haben?
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Weiß ich nicht. Kann sein, dass man sich dann auch zumindest pro forma mal irgendwo bewerben muss. Das wissen andere sicher besser, ich habs nicht verfolgt.
https://bass.schul-welt.de/17424.htm
Vielleicht greift hier 3.2.5?
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Kann man sich denn eine dienstliche Beurteilung spontan anfertigen lassen ohne Bewerbung auf eine Stelle?
Nein. Laut SL sind anlasslose Beurteilungen nicht möglich.
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Mir persönlich wäre es vollkommen egal, ob ich mit Kindern, die körperliche Behinderungen haben, arbeiten soll, damit kann ich gut umgehen (und habe das auch schon recht häufig an meinen Regelschulen gehabt). Null problemo.
Ich würde mich mit Händen und Füßen und allen rechtlich verfügbaren Mitteln dagegen wehren an eine Förderschule für lernbehinderte Kids oder für emotional-sozial benachteiligte Kids zu gehen. Ich will da auf gar keinen Fall hin. Ich hatte an meiner Gesamtschule sechs emo-soz Kids bei mir in der Klasse (alle zunächst nicht diagnositiziert und erst im Laufe der 6. Klasse durchs AOSF "gejagd") und es hat gut geklappt, die Eltern waren sehr zufrieden und die sechs haben es allesamt zu vernünftigen Abschlüssen gebracht. Aber: Ich habe da auf Dauer absolut keinen Nerv drauf, nicht in dem Maße, völlig egal ob ich es "hinbekomme" oder nicht. Mein Job muss mir bis zu einem gewissen Grad Spaß machen und ich weiß zu 100%, das dies nicht mehr der Fall wäre.
Ich habe mich von Anfang an bewusst gegen Grundschul- und Sonderpädagogik entschieden, weil ich genau weiß, dass ich dafür weder die Geduld, noch die notwendige Ruhe oder notwendige Menge an Rücksicht habe, um mich tagtäglich vor so eine Klasse zu stellen. Ich wäre todunglücklich. Ich kann von daher jede Person verstehen, die eine Versetzung von einer normalen Regelschule an eine Förderschule (ohne die dafür notwendige Ausbild) als Zumutung empfindet. Ich empfände es genauso.
Nachtrag: Ich finde es anmaßend, Menschen wie mir "Menschenfeindlichkeit" zu unterstellen. Das ist nicht "menschenfeindlich", sondern das Bewusstsein, sich aktiv gegen etwas zu entscheiden, weil man dazu absolut ungeeignet ist und das auch weiß.
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Nein. Laut SL sind anlasslose Beurteilungen nicht möglich.
Diese Aussage ist im hier aufgeführten Zusammenhang falsch. Eine dienstliche Beurteilung ist u.a. auf Wunsch vor einer Versetzung aus dienstlichen Gründen, vor deiner Abordnung von mehr als einem Jahr usw. zu erstellen (vgl. hierzu 3.2.5. der Richtlinien für dienstliche Beurteilung (...) , Rd.Erl. v. 19.07.2017, Abl. NRW 09/17 S.35). Die Abordnung stellt also gerade einen hinreichenden Anlass dar.
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Nachtrag: Ich finde es anmaßend, Menschen wie mir "Menschenfeindlichkeit" zu unterstellen.
Ich glaube nicht, dass dir das jemand hier unterstellen würde. Es ging nicht um diese Position, die sicherlich nachvollziehbar ist, sondern es ging um spezielle, inzwischen nicht grundlos gelöschte Aussagen und Formulierungen in einzelnen Beiträgen.
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Ich glaube nicht, dass dir das jemand hier unterstellen würde. Es ging nicht um diese Position, die sicherlich nachvollziehbar ist, sondern es ging um spezielle, inzwischen nicht grundlos gelöschte Aussagen und Formulierungen in einzelnen Beiträgen.
Anscheinend reichte es ja schon, eine Abordnung an eine Förderschule als "Zumutung" zu beschreiben. Genau das ist es jedoch meiner Ansicht nach, wenn die Person sich aus guten Gründen gegen das Förderschullehramt entschieden hat. Siehe hier:
Doch ist es.
Du kannst sagen: "Man kann es mir nicht zutrauen." Dann geht es um deine nicht vorhandene Qualifikation.
Aber zu sagen "Man kann es mir nicht zumuten" - da schiebst du die Verantwortung dann auf die Situation in der Schule, auf die Rahmenbedingungen, auf die Kindern. Du willst nicht mit den Kindern arbeiten. Und das ist schon etwas Ausgrenzung und behindertenfeindlich.
Finde ich absolut daneben. Es ist nicht behindertenfeindlich (oder menschenfeindlich), wenn ma nicht mit behinderten Menschen arbeiten möchte. Un dich rede hier nicht davon, dass man mit ihnen zusammen im Büro sitzt und seinem Job nachgeht, sondern dass man für diese behinderten Menschen Verantwortung trägt. Will ich nicht.
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Pauker
OT: Magst du dir nicht mal einen neuen Begriff für unsere Berufsgruppe aussuchen? Gibt ja genügend. Ich meine, du bist doch sicher noch keine 120.
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Puh, lange habe ich hier mitgelesen und überlegt, ob ich meinen Senf hinzugebe. Ich kann die Frustration bzgl. der Abordnung schon verstehen, für mich persönlich wäre es auch nur schwer vorstellbar. Ich glaube die studierten Fächer spielen überhaupt keine Rolle. Ich war mal als Lernbegleitung mehrere Stunden in der Woche in der FS GE und habe dort einen Schüler unterrichtet, der ein höheres Niveau brauchte. In der ersten Stunde ging es immer darum, dass alle sich ein Mittagessen aussuchen, was die Lehrerin dann ankreuzte. Das dauerte dann bei 10 Kindern tatsächlich 60 Minuten. Der Unterricht war meistens auf einem ganz ganz basalen Niveau. FS verfolgen ja eher das Ziel, dass die Kinder möglichst selbstständig leben können. Viele der Kids die ich kennengelernt habe, werden das aufgrund der Schwere ihrer Beeinträchtigung aber niemals können. Es kam auch immer wieder zu medizinischen Not- oder Zwischenfällen, wo dann Pfleger/Sanitäter kamen und sich um die Kids kümmerten. Dafür ist mein Nervenkostüm zu dünn. Ich habe selbst jedes Mal einen halben Herzinfarkt bekommen.
Ich finde es in Ordnung zu sagen: „Das kann ich nicht und das wird mich auf lange Sicht nicht glücklich machen.“
Eine Förderschule GE kann man auch beim besten Willen nicht mit der Inklusion von ESE- oder Lernen-SuS vergleichen (und ich habe in meiner Klasse 5 LE-SuS + einige nicht diagnostizierte). Die Arbeit an der FS hätte für den TE fast nichts mehr mit der eigentlichen Profession zu tun. Ich kann den Frust gut nachvollziehen und ich bitte mal die ganzen Kolleg:Innen die sofort „behindertenfeindlich“ rufen, von ihrem hohen Ross herunterzukommen. Es ist leicht eine solche Situation so gelassen zu sehen, wenn man nicht selbst betroffen ist.
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Zitat
Anscheinend reichte es ja schon, eine Abordnung an eine Förderschule als "Zumutung" zu beschreiben.
Die Unmöglichkeit, ein passendes Äquivalent für eine andere Schulform zu schreiben zeigt, wie menschenfeindlich diese Aussage ist.
'Es ist eine Zumutung für Jugendliche verantwortlich zu sein, die das Abitur anstreben.' Echt jetzt?
Erstens gibt es allein in Sachsen 7 verschiedene Forderschultypen, von 'der Förderschule' zu reden zeugt einfach nur von einer diffusen Angst, ohne Bereitschaft dazu, sich 5 min damit auseinanderzusetzen, was genau man meint, wenn man "Behinderte sind mir nicht zuzumuten" quakt .
Und zum zweiten waren wir vor ein paar Jahren tatsächlich an einem Punkt, dass nicht weniger als die United Nations den Begriff der 'Inklusion' salonfähig gemacht hatten. Und bitte an dieser Stelle keine Diskussion über die Bedingungen der Inklusion, das wurde tausendfach durchgekaut. Was entscheidend ist: wagte man das Gedankenexperiment, dass das Förderschulsystem abgeschafft würde, säße tatsächlich in allen Klassen der Querschnitt der Bevölkerung und der ist nunmal männlich, weiblich, divers, dunkelhäutig, hellhäutig, dick, dünn, asozial, teamfähig und auch mit funktionierendem Hörnerv oder ohne.
Allein die Tatsache, dass Kinder in Deutschland mit Sehbeinträchtigungen in einer Schule unterrichtet werden und welche mit Sprach- und Sprechstörungen in einer anderen ist kein Anlass dafür, dass man es einer Lehrkraft nicht zumuten kann, dort zu unterrichten. Kinder sind wie sie sind und der Umstand, sie nach Einschränkungen aufzuteilen hat rein praktische Erwägungen. Es bedeutet nicht, dass andere Leute ein Recht darauf hätten, nichts mit ihnen zu tun zu haben.
Und ja, ich finde die oben genannte Sichtweise (Wortwahl ist ja nur ein Medium für die Sichtweise) menschenverachtend.
Ich kann den Frust gut nachvollziehen und ich bitte mal die ganzen Kolleg:Innen die sofort „behindertenfeindlich“ rufen, von ihrem hohen Ross herunterzukommen.
Wenn du den Strang verfolgt hast, hast du sicher festgestellt, dass nicht "sofort" irgendwer irgendwas gerufen hat, sondern dass es um bestimmte Aussagen ging. Also bitte etwas differenzierter, oder findest du folgende Aussage angemessen?: Ich bitte die Kollegen, die sofort "Cancel culture!" rufen, von ihrem pikierten Pfau runterzusteigen
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