? Zwangsabordnungen NRW Sek II

  • Ich würde wohl auch mit so ziemlich allen Förderbedarfen klarkommen außer mit emotionalem und sozialem Förderbedarf. Da sehe ich mich eher in der Rolle, daß ich die übrigen Schüler vor diesen Personen zu schützen habe.

    Wenn ich dem Stil dieses Threads treu bleiben wollte, könnte ich jetzt prima ein Fass aufmachen ;)

    Als leidenschaftliche Lehrerin für ESE seit 34 Jahren würde ich meine SuS nicht primär als „Personen, vor denen man andere zu schützen hat“ bezeichnet wissen wollen.

  • Ich würde wohl auch mit so ziemlich allen Förderbedarfen klarkommen außer mit emotionalem und sozialem Förderbedarf. Da sehe ich mich eher in der Rolle, daß ich die übrigen Schüler vor diesen Personen zu schützen habe.

    Auch hier wieder bitte nicht zu klischeehaft: Natürlich gibt es E-SuS mit aggressivem, externalisierendem Verhalten, die dieser Vorstellung entsprechen.

    Genauso fallen unter den Förderbedarf emotional-soziale Entwicklung aber auch SuS mit erheblichen internalisierenden Störungen (Ängste, Depressionen, Verweigerungsverhalten, ...). Vor diesen musst du niemanden schützen. Höchstens sie selbst.

    Und natürlich viele SuS "dazwischen" oder in noch einmal anderen Problemlagen ...

  • Ich würde diese Stelle nicht antreten und, wenn es wirklich dabei bleibt, auf Entlassung/Neueinstellung irgendwo anders setzen. Es gibt Bundesländer, in denen auch die Gymnasien noch nicht "dicht" sind.

    Mit Geschichte/ Deutsch, wie offenbar beim TE? Plus der durchaus als menschenverachtend zu bezeichnenden Haltung, die in seinem moderierten Beitrag ursprünglich noch sehr gut nachzulesen war? Plus der bereits vor der Abordnung geäußerten Haltung, dass berufliches Engagement ihm nicht zumutbar bzw. von ihm nicht zu erwarten wäre, wenn er an eine andere Schulart als ein WBK versetzt werden würde, weil Unter- und Mittelstufe unzumutbar sind, weil womöglich Gesamtschule unzumutbar wäre (trotz einer Planstelle für GymGes, die er einmal angetreten hatte), weil ein höheres Deputat unzumutbar wäre, weil höhere Schülerzahlen unzumutbar wären (wobei natürlich auch am WBK alles mögliche unzumutbar ist für ihn..), weil Brennpunkt unzumutbar wäre (wo am ehesten an Gymnasien auch mit eigentlich völlig überlaufenen Fächern Bedarf sein könnte) und und und.


    Ich glaube, jemand der einerseits so hohe Ansprüche an für ihn perfekte Arbeitsbedingungen hat, die der AG gefälligst herzustellen hätte, dabei aber andererseits sich selbst nicht dazu zu verpflichten bereit ist, generell eine gute Arbeitsleistung zu Verfügung zu stellen, der wird einerseits niemals das Berufsbeamtentum verlassen- egal, wie viel er hier über für ihn utopische Bedingungen in der freien Wirtschaft faseln mag- weil er in keinem anderen Arbeitsverhältnis so lange bei so hoher beruflicher Sicherheit und (angesichts der studierten Fächer) so guter Bezahlung seinen unmotivierten Stiefel fahren könnte und andererseits an ausnahmslos jeder Schule und Schulart die Art Kollege sein, auf die wir alle gut verzichten können, weil er nur rummosert, nichts aktiv und konstruktiv zu ändern bereit ist und im Zweifelsfall halt dank seiner unmotivierten Vorstellung eines Dienstes nach Vorschrift (die eben diesem nicht genügt) anderen KuK zusätzliche Arbeit aufbürdet.

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    Mal abgesehen von dem TE, dessen Haltung zu unterstützen ich für indiskutabel halte, habe ich Verständnis dafür, dass man als Lehrkraft nicht einfach quasi willkürlich an jeder Schulart, an der gerade Mangel besteht eingesetzt werden möchte. Wenn unsere Dienstherren das möchten sollten sie- sowohl um der beruflichen Zufriedenheit ihrer Lehrkräfte willen, als auch um der Qualität der Lehre willen, auf die SuS ein Anrecht haben- das Lehramtsstudium von vornherein anders aufbauen, ohne die Spezialisierung' die es bislang gibt, auf das wir alle tatsächlich dazu befähigt sind an allen Schularten eingesetzt zu werden. Das würde konsequenterweise Hand in Hand gehen mit der Auflösung des geteilten Schulsystems hin zu einer gemeinsamen Primar- und Sekundarbeschulung, wie in manch anderen Ländern. Darauf wäre man dann vorbereitet und würde sich mit der Entscheidung für ein Lehramtsstudium bewusst dafür entscheiden. Eine solche Änderung des Schulsystems oder Studiums ist aber nicht intendiert von genau den politischen Parteien, die jetzt in NRW derart schulartferne Abordnungen zuzulassen zu scheinen.


    Kein Verständnis dafür habe ich, wenn die eigene berufliche Entscheidung gegen eine Tätigkeit an einer Förderschule in einer Art und Weise artikuliert wird, die man- auch wenn man Aviators Äußerungen komplett ausklammert- teilweise als behindertenfeindlich verstehen kann. Soviel Selbstreflektion und sprachliche Finesse darf man wohl von allen hier erwarten, dass sie bei einem klar sensiblen Thema nicht einfach sprachlich den Hammer auspacken, nur um ihren Standpunkt mit ausreichender rhetorischer Aggression zu verdeutlichen. Dass es auch anders geht lässt sich ja ebenfalls sehr gut nachlesen in diesem Thread.

    Ich persönlich würde mich eindeutig nicht ausreichend gerüstet sehen für einen Einsatz an einer Förderschule, auch wenn ich so eine Abordnung- zumindest wenn es tatsächlich nur um eine solche gehen würde und nicht um eine Versetzung- als ebenso interessant, wie bereichernd empfinden würde. Ich habe immer wieder zieldifferent beschulte SuS, denen ich meines Erachtens nicht gerecht werde mit meinem Unterricht. Ich würde so eine Abordnung insofern als Chance betrachten zu lernen, besseren Unterricht mit und für inklusive beschulte SuS mit Förderschwerpunkt zu machen.

    Obwohl mir Beziehungsarbeit sehr wichtig ist in meiner Arbeit als Lehrerin, ist es mir aber auch wichtig eine bestimmte inhaltliche Arbeit mit SuS machen zu können auf einem bestimmten Niveau. An einer Förderschule GE würde mir insofern zumindest eine Säule zu meiner beruflichen Zufriedenheit in Teilen fehlen, auch wenn dort andere Teile in besonderem Maße auf ihre Kosten kommen würden. Ich habe aber auch bei Aufnahme des Lehramtsstudiums ernsthaft erwägt Förderschullehrerin zu werden, habe auch mehrere Jahre ehrenamtlich mit Schwerstmehrfachbehinderten gearbeitet, bin also dieser Arbeit gegenüber bereits aufgeschlossen und habe sicherlich weniger Berührungsängste bei dem Thema als manch andere.


    Ich finde es legitim zu sagen, dass man sich für nicht geeignet oder auch nicht ausreichend qualifiziert hält für die Tätigkeit an einer Förderschule. Die mangelnde eigene Eignung kann sich dann ja wahlweise auf persönliche Interessen, Vorlieben, ... beziehen und man verzichtet durch diese ehrliche Selbstzuschreibung des Mangels darauf, behinderte Menschen qua Behinderung abzuwerten oder gar zu entwerten.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL ()

  • Ich hatte vor 7 Jahren mal einen ESE Schüler in Klasse 5, der regelmäßig mit Stühlen oder Besen auf Mitschüler losgegangen ist. Dass er sowieso älter und einen Kopf größer als der Rest war, hat die Situation noch befeuert. Die Eltern der Mitschüler sind (berechtigterweise) Sturm gelaufen und zumindest bei mir bestand der Unterricht aus Freiarbeit/Lernzirkeln und Dauerbewachung des Kindes, um ggf. zügig den Besen abringen zu können. Er musste schließlich fast jeden Tag früher abgeholt werden und zum Glück konnten wir ihn vergleichsweise schnell nach einem Halbjahr wieder abgeben. Das war meine bisher einzige ESE Erfahrung und zumindest auf diesen Fall gemünzt kann ich dem Satz oben nur zustimmen.

    Das Lernziel hat in dieser Phase kaum jemand erreicht und ich bin schweißgebadet aus jeder Stunde gekommen.

  • Nein Quittengelee, es ist auch eine vernünftige Begründung zu sagen, dass man keine Lust darauf hat. Das habe ich nicht studiert und es würde mich totunglücklich machen.

    Wenn du mir sagen könntest, was "das" meint, könnten ich und andere dich sicher verstehen. Muss natürlich nicht sein, aber es scheint dir irgendwie wichtig zu sein.


    Ich sehe gerade, CDL hat alles gesagt, was es dazu zu sagen gibt.


    Frohen vierten Advent :weihnachtsmann:

  • Ich hatte vor 7 Jahren mal einen ESE Schüler in Klasse 5, der regelmäßig mit Stühlen oder Besen auf Mitschüler losgegangen ist. Dass er sowieso älter und einen Kopf größer als der Rest war, hat die Situation noch befeuert. Die Eltern der Mitschüler sind (berechtigterweise) Sturm gelaufen und zumindest bei mir bestand der Unterricht aus Freiarbeit/Lernzirkeln und Dauerbewachung des Kindes, um ggf. zügig den Besen abringen zu können. Er musste schließlich fast jeden Tag früher abgeholt werden und zum Glück konnten wir ihn vergleichsweise schnell nach einem Halbjahr wieder abgeben. Das war meine bisher einzige ESE Erfahrung und zumindest auf diesen Fall gemünzt kann ich dem Satz oben nur zustimmen.

    Das Lernziel hat in dieser Phase kaum jemand erreicht und ich bin schweißgebadet aus jeder Stunde gekommen.

    Das ist auch eine in jeder Hinsicht unhaltbare Situation. Solche Schüler (ja, es sind mehrheitlich Jungen) gibt es tatsächlich. An einer Förderschule ESE ist ihr Verhalten übrigens nicht weniger problematisch. Hatte der Junge ein AO-SF? Und wohin habt ihr ihn abgegeben?

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

  • Mit Geschichte/ Deutsch, wie offenbar beim TE? Plus der durchaus als menschenverachtend zu bezeichnenden Haltung, die in seinem moderierten Beitrag ursprünglich noch sehr gut nachzulesen war? Plus der bereits vor der Abordnung geäußerten Haltung, dass berufliches Engagement ihm nicht zumutbar bzw. von ihm nicht zu erwarten wäre, wenn er an eine andere Schulart als ein WBK versetzt werden würde, weil Unter- und Mittelstufe unzumutbar sind, weil womöglich Gesamtschule unzumutbar wäre (trotz einer Planstelle für GymGes, die er einmal angetreten hatte), weil ein höheres Deputat unzumutbar wäre, weil höhere Schülerzahlen unzumutbar wären (wobei natürlich auch am WBK alles mögliche unzumutbar ist für ihn..), weil Brennpunkt unzumutbar wäre (wo am ehesten an Gymnasien auch mit eigentlich völlig überlaufenen Fächern Bedarf sein könnte) und und und.

    Ehrlich gesagt habe ich auch nicht die Kraft bzw. nicht den Willen die noch vorhandene Kraft dafür aufzuwenden, die Erziehungsdefizite von irgendwelchen Leuten, die sich in problematischen SuS an manchen Schulformen meist abseits des WBKs und Gyms zeigen, zu kanalisieren. Die Folge könnte unter anderem eine monatelange Krankschreibung sein. Ist "dem System" denn damit gedient? Dann müssten die Arbeit ja auch die anderen KuK mitmachen.


    Ich hatte eine schöne Stelle an einer BBS in Niedersachsen. Da wollte ich aus persönlichen Umständen weg, zurück nach NRW, weil ich über Jahre jeden Donnerstagnachmittag und Sonntagabend für 3h unterwegs war bei der Pendelei. Allerdings hatte ich mir geschworen, nur solche Stellen anzunehmen, die vergleichbar waren, also vor allem BK und WBK. Und nun zu einer Sonderschule oder - selbst wenn das nicht durchgehen sollte - an eine Gesamtschule mit den ganzen Problemen? Ich schaff das nicht, ganz ehrlich.

  • CDL

    Ja, auch mit einer ungünstigen Fachkombi. Für mich käme das wirklich absolut gar nicht in Frage und ich würde lieber komplett den Beruf wechseln, auch unter finanziellen Einbußen, als in bestimmten Kontexten und mit bestimmtem Klientel (hiermit meine ich Brennpunktstandorte) zu arbeiten. Ich kann nicht für andere sprechen, aber mir ginge es dabei primär um mein Nervenkostüm, das schon in der Unterstufe arg angekratzt war, und dass ich meine Reaktion auf chronische Unzufriedenheit kenne. Der Zustand ist toxisch und ungesund und mir persönlich wäre das restliche Berufsleben zu lang, um die Jahre irgendwie abzusitzen. Muss aber jeder selbst wissen.


    Ansonsten mag man Aviators Ansprüche als hoch empfinden, was sie sicherlich teilweise auch sind, aber letztlich ist das Empfinden ja individuell und jeder hat halt andere "Schmerzgrenzen". Irgendwann kommt dann nur der Punkt, an dem das Wüten und Jammern nichts mehr bringt und man konstruktiv nach vorne schauen und sich überlegen muss, welche Konsequenzen man jetzt zieht. Wenn die Konsequenz nach dieser Nummer "Dienst nach Vorschrift und Priorität auf Freizeit" heißt, finde ich das zumindest nachvollziehbar, denn übel mitgespielt wird ihm hier mit dieser schulformfremden Geschichte ganz klar schon.

  • Das ist auch eine in jeder Hinsicht unhaltbare Situation. Solche Schüler (ja, es sind mehrheitlich Jungen) gibt es tatsächlich. An einer Förderschule ESE ist ihr Verhalten übrigens nicht weniger problematisch.

    Die Förderschule kann aber ganz anders darauf reagieren. Ich kenne privat einen Kollegen, der an einer Förderschule speziell für solche Schüler arbeitet. Er hat 4 bis maximal 6 Schüler in der Klasse und geht immer mit zwei Bodyguards in den Unterricht. Einer dieser Helfer ist dafür da den Lehrer zu schützen und der zweite hat die Aufgabe Schüler, die im Unterricht abdrehen, zum Anti-Aggressionstraining zu bringen.


    Der Unterricht findet dort auch im Internatsbetrieb statt. Besagter Kollege sagt dazu immer nur: „Wir brauchen keine Gitterstäbe, wir haben sehr gutes Panzerglas!“


    Ich selber könnte mir jedenfalls eher vorstellen Azubis im Justizvollzug zu unterrichten als solche Förderschüler.

  • Das ist auch eine in jeder Hinsicht unhaltbare Situation. Solche Schüler (ja, es sind mehrheitlich Jungen) gibt es tatsächlich. An einer Förderschule ESE ist ihr Verhalten übrigens nicht weniger problematisch. Hatte der Junge ein AO-SF? Und wohin habt ihr ihn abgegeben?

    So richtig bin ich da ehrlich gesagt nicht im Thema. Ich hatte ihn eine einzige Stunde in der Woche im Nebenfach und war immer froh, dass das Gros des Dramas an mir vorbei ging (bei den Hauptfachlehrern sind die Eltern auf die Barrikaden gestiegen angesichts des dauergestörten Unterrichts). Er hatte zumindest definitiv keine Schulbegleitung, weil die Eltern keine Notwendigkeit gesehen haben und das Verfahren nicht unterstützt haben. Wir hatten ihn von einer Gesamtschule bekommen mit der Idee, dass die Klassenatmosphäre am Gymnasium vielleicht weniger Eskalationspotential für ihn bieten könnte als dort. Weitergereicht wurde er an eine Realschule. Insgesamt ein für alle Beteiligten ganz tragischer Fall. Der Junge war auch völlig überfordert und hat oft geweint.

  • Ehrlich gesagt habe ich auch nicht die Kraft bzw. nicht den Willen die noch vorhandene Kraft dafür aufzuwenden, die Erziehungsdefizite von irgendwelchen Leuten, die sich in problematischen SuS an manchen Schulformen meist abseits des WBKs und Gyms zeigen, zu kanalisieren. Die Folge könnte unter anderem eine monatelange Krankschreibung sein. Ist "dem System" denn damit gedient? Dann müssten die Arbeit ja auch die anderen KuK mitmachen.


    Ich hatte eine schöne Stelle an einer BBS in Niedersachsen. Da wollte ich aus persönlichen Umständen weg, zurück nach NRW, weil ich über Jahre jeden Donnerstagnachmittag und Sonntagabend für 3h unterwegs war bei der Pendelei. Allerdings hatte ich mir geschworen, nur solche Stellen anzunehmen, die vergleichbar waren, also vor allem BK und WBK. Und nun zu einer Sonderschule oder - selbst wenn das nicht durchgehen sollte - an eine Gesamtschule mit den ganzen Problemen? Ich schaff das nicht, ganz ehrlich.

    Dann setz dich jetzt mit allen zulässigen Mitteln zur Wehr, die dir bereits mehrfach in diesem Thread aufgezeigt wurden und überleg dir im Zweifelsfall, welcher Kompromiss das kleinere Übel für dich darstellt: Die Bereitschaft an einer anderen Schulart als WBK oder Gym tätig zu werden (zumindest Gesamtschulen sind ja nun einmal Teil deines Studiums und deiner Planstelle, diese auszuschließen ist dir also nicht möglich ohne Bundeslandwechsel) oder die Kündigung deiner Planstelle als Beamter mit allen damit verbundenen Nachteilen und der Neubeginn als Angestellter mit mehr Flexibilität bei der Wahl der Schule, weil du eben weniger verlierst bei einer Kündigung (Erfahrungsstufen lassen sich ja anerkennen als berufliche Vorerfahrung) infolge einer ungewünschten Zuweisung, sehr einfach das Bundesland wieder wechseln könntest,...


    Und hör bitte auf damit schon jetzt, vorab „ monatelange Krankschreibungen“ zu antizipieren für die es aktuell keinen gesundheitlichen Grund gibt. Das hat nämlich einen gewissen Beigeschmack, auch wenn unbestritten berufliche Belastungen so etwas auszulösen vermögen. Ob sie das aber tatsächlich werden weißt du nicht und solltest du dir auch weder vorab selbst einreden, noch als Exitstrategie mit einplanen.


    Welche Kröte soll es also werden?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Welche Kröte soll es also werden?

    Auch BKs suchen D und E (GE glaube ich eher weniger), geschweige denn M.


    Gesamtschule wäre für mich etwas, was ich kurzzeitig tolerieren würde, aber eine Versetzung würde ich nicht hinnehmen. Grund- und Förderschule da würde ich schon bei kürzester Abordnung Sturm laufen.

  • Auch BKs suchen D und E (GE glaube ich eher weniger), geschweige denn M.


    Gesamtschule wäre für mich etwas, was ich kurzzeitig tolerieren würde, aber eine Versetzung würde ich nicht hinnehmen. Grund- und Förderschule da würde ich schon bei kürzester Abordnung Sturm laufen.

    Ok, es geht aber zum Glück ja gar nicht um deine Abordnung oder gar Versetzung. Dass ein BK ebenfalls eine Option wäre ist mir klar. Auch dafür müsste der TE aber bereit dazu sein, auch an einer anderen Schulform als nur WBK oder Gym tätig zu werden.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich finde, man muss unterscheiden zwischen Abordnungen/Versetzungen, die Schulformen im Rahmen des studierten Lehramts betreffen, und solchen an Schulen völlig außerhalb davon.

    Eine Abordnung/Versetzung von LuL mit Lehramt GymGe an eine Gesamtschule entspricht dem studierten Lehramt, auch wenn man momentan an einem Gymnasium oder einem WBK arbeitet und sich eine Gesamtschule nicht wirklich als Arbeitsplatz vorstellen kann.

    Eine Abordnung/Versetzung an eine Förderschule GE entspricht dem nicht nicht, egal, ob man das jetzt persönlich will oder nicht. Man ist einfach nicht qualifiziert für eine Förderschule, hat null Ahnung von den Lernbedürfnissen der SuS, von der Schulorganisation usw. Vermutlich ist man auch bei sehr gutem Willen erstmal eine Belastung für die KuK dieser Schule. Wie irgendein Entscheidungsträger denken kann, damit könnte man dem Lehrermangel sinnvoll begegnen, ist mir völlig unverständlich.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

  • Wie irgendein Entscheidungsträger denken kann, damit könnte man dem Lehrermangel sinnvoll begegnen, ist mir völlig unverständlich.

    Was wäre deines Erachtens eine sinnvolle Möglichkeit, einem möglicherweise bestehenden akuten massiven Lehrermangel an G-Schulen bei nicht vorhandenem passend ausgebildeten Personal zu begegnen?

  • Was wäre deines Erachtens eine sinnvolle Möglichkeit, einem möglicherweise bestehenden akuten massiven Lehrermangel an G-Schulen bei nicht vorhandenem passend ausgebildeten Personal zu begegnen?

    Ein Programm wie z. B. VOBASOF. Es gibt tatsächlich Menschen, die möchten an einer Schule für GE oder ESE arbeiten. Wir haben im Moment zwei VOBASOF-Fortbildungen im Kollegium laufen. EInmal ESE, einmal GE.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

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