? Zwangsabordnungen NRW Sek II

  • Für GE braucht man ja auch doch nochmal ganz andere Kompetenzen als für LE oder ESE. An die Förderschule mit Schwerpunkt Hören würden sie ja hoffentlich auch niemanden schicken, der keine Gebärdensprache kennt. Beamte hin oder her, das ist nicht richtig. Dann lieber Studierende im Master, die wenigstens ein bisschen Ahnung haben und sich die Ahnung verschaffen wollen.

  • Naja, andererseits hatte ich bereits GE Schüler in Inklusionsklassen sitzen, mit denen ich auch (ohne Ausbildung) alleine war. Ist so gesehen ja nur die Fortsetzung dieser völlig absurden Praxis.

  • Am BK landen auch immer wieder GE-Schüler. Keiner von uns hat diesen Förderschwerpunkt. Das Studium eines Förderschwerpunktes am BK wurde zudem in NRW abgeschafft, da SuS mit Übertritt aufs BK diesen FöSpchwerpunkt "verlieren". Außer GE oder KME.

    Aktuell haben wir in einer Klasse 2 oder 3 GE-Schüler.

  • Am BK landen auch immer wieder GE-Schüler. Keiner von uns hat diesen Förderschwerpunkt. Das Studium eines Förderschwerpunktes am BK wurde zudem in NRW abgeschafft, da SuS mit Übertritt aufs BK diesen FöSpchwerpunkt "verlieren". Außer GE oder KME.

    Aktuell haben wir in einer Klasse 2 oder 3 GE-Schüler.

    BVJ und BF1 haben ganz häufig frühere Förderschüler(innen) und auch andere, die das zwar formal nicht waren, es aber defacto sind mit sozial-emotionalem Förderbedarf, Lernschwierigkeiten...

    Und die KuK werden vom System damit allein gelassen.

  • Keine Ahnung, was dein Problem ist.

    Meiner Meinung nach ist es abwertend zu behaupten, jeder dahergelaufene Gymnasiallehrer könne easy peasy den Job eines Grundschullehrers oder Förderschullehrers machen. Ich habe weder im Studium noch im Ref noch in der Berufspraxis irgendetwas mit Primardidaktik, Schriftspracherwerb oder mit Förderschwerpukten zu tun gehabt. Dass du am Gymnasium guten Unterricht machen kannst, ist deutlich wahrscheinlicher, als das ich an einer Grund- oder Förderschule guten Unterricht machen kann.

    Das bezweifle ich. Die Realschulkollegen glaubten, guten Unterricht zu machen. Sie ließen einfach alles anspruchsvolle weg. Sie hielten völlig anderen Unterricht, andere Didaktik (mir erklärte eine mal, das an Realschulen mehr geführt werde (und das taten sie), es gab vor Jahren mal ein Programm in Baden-Württemberg, Realschulkollegen in Sek. I ans Gymnasium). Zum Glück war das Problem bekannt, sie wurden nie länger als ein Jahr in einer Klasse eingesetzt. Der Kollege anschließend hatte trotzdem Probleme, wenn er im Jahr danach versuchte, auf Gymnasiumniveau zu unterrichten (zu schwer, erkläre zu wenig, was, ich soll das selbst erarbeiten? Die Kids waren so unselbständig.)


    Und das waren Realschulkollegen in Sek. I am Gymnasium. Ein Grundschullehrer würde noch mehr führen, es ist eine völlig andere Didaktik.


    Und dann fehlte noch das Fachliche. Ich erwähnte gestern bereits pH. Statt Logarithmus, Oxoniumion, Reaktion und Unterschied saure Lösung und Säure, "färbten Säuren Indikator rot" (4 Fehler/Ungenauigkeiten in 4 Worten). Salzsäure war eine Säure usw., diesen Schülern kann niemand empfehlen, Chemie in der Kursstufe zu wählen (Problem, weder Kollegen noch Schülern war dies bewusst).

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

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  • Kris24

    Ein Gymnasiallehrer hätte umgekehrt auch an der Realschule Schwierigkeiten. Wie sagte mir eine Hauptseminarleiterin Mal, man müsse die SuS da abholen wo sie stehen. In den meisten Realschule würden sich 80% der SuS mental verabschieden, wenn man auf gymnasialem Niveau unterrichtet.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Kris24

    Ein Gymnasiallehrer hätte umgekehrt auch an der Realschule Schwierigkeiten. Wie sagte mir eine Hauptseminarleiterin Mal, man müsse die SuS da abholen wo sie stehen. In den meisten Realschule würden sich 80% der SuS mental verabschieden, wenn man auf gymnasialem Niveau unterrichtet.

    Das sehe ich genauso. Aber wenn noch nicht einmal Realschule und Gymnasium Sek. I funktioniert, wie dann andere Schultypen (wie ein paar wie Plattenspieler hier meinen).


    Die Didaktik ist völlig verschieden. (Das fachliche Niveau ist meiner Meinung nach eher vom Kollegen anpassbar. )


    (Ich kenne halt nur Realschulkollegen an Gymnasien, war vor ca. 15 Jahren in manchen Regionen hier häufig.)

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  • Solche Probleme erlebte ich auch an einem BK:


    Ich kam neu hin vor allem für das berufliche Gymnasium. Aber es gab einige Füllstunden in der Berufsschule. Dort hatten es sich aber über Jahre KuK gemütlich gemacht. Alles, was nicht für die IHK Prüfung relevant war, wurde auf Sparflamme unterrichtet. Ein paar Referate und Diskussionen zur aktuellen Politik statt lehrplangemäß methodisch und inhaltlich sich an den AFBs abzuarbeiten.


    Nun kam ich mit meinen Füllstunden hin und machte genau das was der Lehrplan vorsah. Die Büroazubinen waren fast alle Abiturientinnen. Warum sollten die nicht zB politische Reden analysieren und dort behauptete Aspekte vor dem Hintergrund zweier politischer Systeme beurteilen und bewerten können?


    Es gab dann durchaus öfter von mir die Note „ausreichend“ auf dem Zeugnis. Dann hieß es: „In der Nachbarklasse bei Herrn X halten die nur Referate und bekommen alle ne 1 und 2, bei Ihnen müssen wir analysieren und viele haben nur ne 4.“


    Ging rauf bis zur Chefin, die dann mal in meinem Unterricht saß.


    Auch so ein Fall: viel Arbeit gemacht und als Dank ne Vorführstunde und Gespräch mit der Chefin. Hätte es dort Abordnungen gegeben wäre ich sicher auch ein heißer Kandidat gewesen.


    Der beste Kurs scheint mir: möglichst ruhig mit dem Strom mitschwimmen. Idealerweise mal eine A14 und dazu eine Tätigkeit, die einen unabkömmlich macht.

  • Ein Gymnasiallehrer hätte umgekehrt auch an der Realschule Schwierigkeiten.

    Ich unterrichte beide Niveaus, ganz so schlimm ist es jetzt schon nicht. Ich bin einfach für Sekundarstufe II ausgebildet. Ich habe mal ne Stellvertretung in der Sek I gemacht, das ist nichts für mich, auch nicht am Progymnasium. Ich habe kein Problem mit dem weniger intellektuellen Niveau, ich kann einfach nicht mit jüngeren SuS und schon gar nicht mit Kindern.

  • Ich bin froh, dass es bei uns an der Schule respektiert wird, wenn man nicht an der FMS unterrichten will. Es ist für das tiefere Niveau immer schlimmer, wenn da Leute stehen, die es nicht können und keine Lust haben. Ich beobachte aber schon auch, dass man sich gewöhnt, wenn man viele Jahre nur das eine oder das andere unterrichtet. Wir haben KuK, die nur gelegentlich am Gymnasium eingesetzt werden, da wundert man sich dann gerne mal über den Klassenschnitt. Mit der Zeit fehlt da die Referenz, was man eigentlich erwarten können müsste. Mir ist es wichtig, dass ich immer beides habe. Zwischenmenschlich kann ich es mit den FMSis fast sogar besser. Ich bin da oft über mich selbst erstaunt, wie unfassbar geduldig ich doch sein kann ^^

  • Kris24

    Ein Gymnasiallehrer hätte umgekehrt auch an der Realschule Schwierigkeiten. Wie sagte mir eine Hauptseminarleiterin Mal, man müsse die SuS da abholen wo sie stehen. In den meisten Realschule würden sich 80% der SuS mental verabschieden, wenn man auf gymnasialem Niveau unterrichtet.

    Ist dir bewusst, dass es in einigen Bundesländern auch Gesamtschulen mit gymnasialer Oberstufe gibt? Da unterrichten dann auch Gymnasiallehrkräfte Schülerinnen und Schüler der gesamten Bandbreite (von Kindern mit Förderbedarf LE bis hin zu künftigen Abiturienten). Das bringt seine Herausforderungen mit sich, ist aber nicht das Prolem, zu dem es hier gemacht wird.

  • Selbstverständlich bin ich mir dessen bewusst. Allerdings gibt es dort auch eine äussere Differenzierung indem man Schülern Kurse mit unterschiedlichen Leistungsanforderungen zuweist. Die KuKs dort sind auch trainiert zwischen diesen beiden Leistungsmodi umzuschalten. Die anderen sind es nicht gewohnt und haben z.t. eben auch ihre persönlichen Schwierigkeiten damit, weswegen sie sich ja vielfach auch bewusst für das gegliederte Schulsystem entschieden haben. Da jetzt zwischen den Schulformen zu wechseln kann im Einzelfall funktionieren, kann aber auch ins Auge gehen. Übrigens gibt es auch den umgekehrten Fall, dass Kollegen die im bestehenden System total unglücklich ins Burnout schlittern beim Wechsel zu einer Gesamtschule total aufblühen.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Ich bin nicht sicher, ob das Niveauargument (zumindest in NRW) unbedingt immer zieht. Ich hab nach dem Ref kurz an einer Realschule gearbeitet, die ein höheres Niveau hatte als mein späteres Gymnasium. Auf letzterem haben sich in der Oberstufe oft die Wechsler von der Realschule an die Leistungsspitze gesetzt. Ursache vermutlich u.a. auch die hohe Quote an Kindern, die ohne Gymnasialempfehlung dort eingeschult wurden, gepaart mit der Prämisse, bitte möglichst hiemanden abzuschulen. Ein Hoch auf freie Schulformwahl und Bildungsinflation.

  • Am BK landen auch immer wieder GE-Schüler. Keiner von uns hat diesen Förderschwerpunkt. Das Studium eines Förderschwerpunktes am BK wurde zudem in NRW abgeschafft, da SuS mit Übertritt aufs BK diesen FöSpchwerpunkt "verlieren". Außer GE oder KME.

    Aktuell haben wir in einer Klasse 2 oder 3 GE-Schüler.

    BVJ und BF1 haben ganz häufig frühere Förderschüler(innen) und auch andere, die das zwar formal nicht waren, es aber defacto sind mit sozial-emotionalem Förderbedarf, Lernschwierigkeiten...

    Und die KuK werden vom System damit allein gelassen.

    Ehemalige Förderschüler*innen haben wir auch immer mal wieder. Aber ich wüsste nicht, dass da mal jemand mit dem Förderschwerpunkt "geistige Entwicklung" dabei war.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Aber wenn offenbar schon Sek I KuK nicht unbedingt im Gym gewünscht sind, weil tlw die Noten hergeschenkt werden… was soll dann an einer Förderschule GE mit KuK vom (Abend-)Gymnasium passieren, die grade aus ihren LKs kurz vor dem Abi rausgerissen werden durch Abordnung?

  • Ist dir bewusst, dass es in einigen Bundesländern auch Gesamtschulen mit gymnasialer Oberstufe gibt? Da unterrichten dann auch Gymnasiallehrkräfte Schülerinnen und Schüler der gesamten Bandbreite (von Kindern mit Förderbedarf LE bis hin zu künftigen Abiturienten). Das bringt seine Herausforderungen mit sich, ist aber nicht das Prolem, zu dem es hier gemacht wird.

    Ich war 6 Jahre an einer integrierten Gesamtschule in NRW und bin oft verzweifelt. Und genauso ging es meinen Kollegen mit Gymnasialausbildung. Wie bringe ich einer Sechstklässlerin 3 mal 4 bei? Ich habe mir selbst etwas zusammen gebastelt, aber gut war es nicht. Wir diskutierten viel im Lehrerzimmer, ich habe viel gelernt, soviel, dass ich weiß, wieviel fehlt und es anders sehe als du.


    Interessanterweise hatten die Kollegen mit "Hauptschulausbildung" wenig Probleme. Sie ließen einfach alles anspruchsvolle weg. Und Schüler (und die meisten Eltern) merken nicht, was fehlt, freuen sich, wenn sie alles verstehen. Wenn ich mir meine alten Unterlagen von E (plus)-Kursen anschaue, bin ich entsetzt. Das Niveau war viel zu niedrig.


    (Als Ersatzschule hatten wir viele Kinder mit "Gymnasialempfehlung". Pluskurse wurden bei uns heimlich eingerichtet, um wenigstens etwas auf Oberstufe vorzubereiten.)

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  • Jetzt wird aber schon ein bisschen arg viel generalisiert. Vielleicht sind es auch einzelne KuK, die nicht in der Lage sind zu adaptieren. Was machen denn die KuK an den berufsbildenden Schulen, da landet doch auch wieder alles und jeder. Mir hat übrigens keiner speziell beigebracht, wie ich FMS unterrichten muss.

  • Ich glaube nicht, dass jemand hier bewusst abwertend gegen Kinder oder Förderschüler schießt. Ich möchte trotzdem mit beiden Gruppen definitiv nicht arbeiten und würde es für mich als Höchststrafe empfinden, an einer Grundschule zu landen. Ich fand auch die Arbeit mit Förderschülern im Rahmen der Inklusion nie angenehm. Das lag nicht zwingend persönlich an den Kindern, sondern an der generellen Inkompatibilität. Ich finde, dass man das auch als Lehrer äußern dürfen sollte.

    Auf jeden Fall. Würde ich an eine Förderschule versetzt werden oder müsst dort mehrere Jahre verbringen, würde ich um Entlassung bitten.

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