Stress mit meiner Kollegin! Es nervt tierisch! HILFE!!!

  • Hallo,


    seit September bin ich an einer neuen Grundschule gelandet. Dort fühle ich mich sehr wohl. Besonders meine SL und Kollegen sind sehr freundlich und hilfsbereit! Meine Klasse ist leider recht "schwierig", aber auch das wird langsam besser! Es gibt gute und schlechte Tage! Eine Herausforderung ist es natürlich auf jeden Fall!
    Gerne würde ich an meiner Schule bleiben!


    Ein Problem gibt es allerdings:

    Da meine Klasse als sehr schwierig gilt, habe ich als Team-LK an manchen Tagen eine Kollegin im Unterricht dabei! Sie unterrichtet meine Klassen ebenfalls in einigen anderen Fächern.

    Sie soll meine Unterstützung sein oder auch mal Kinder aus dem Unterricht herausholen und fördern.

    Leider funktioniert es nicht! Mir geht's aufgrund dessen wöchentlich schlechter! Heute ist es besonders arg!

    Da ich gerade frisch mit dem Ref. fertig geworden bin, werde ich wahrscheinlich als "zu unerfahren/ unfähig" von ihr betrachtet. Das ist meine Erklärung für ihr einmischendes Verhalten in meinem Unterricht! Sie war auch immer Betreuungslehrerin für Referendare. Ich muss dazu sagen, dass sie wirklich eine super Lehrerin ist. Sympathisch finde ich sie auch.

    Nur würde ich einfach wirklich gerne eigene Erfahrungen sammeln!


    Es gestaltet sich folgendermaßen:

    Sie gibt mir fast jeden Tag einen "guten Tipp"! Dieser Tipp bezieht sich manchmal auf die Gestaltung von Proben-Situationen, aber auch auf meinen Unterricht.

    Zum Beispiel im Fach HSU,(Heimat- und Sachunterricht) sagte sie mir mitten im Unterricht, dass sie das Thema anders aufgezogen hat und kritisiert meine Umsetzung.

    Das geht einfach gar nicht! Meiner Meinung nach gibt es verschiedene Umsetzungsmöglichkeiten, ein Thema aufzugreifen und zu behandeln. Und jede Umsetzung (sofern die S. etwas lernen) hat seine Berechtigung.

    Ich arbeite gerne mit Tafelbildern und Anschauungsmaterial. Sie macht gerne einfach alles aus dem Buch. Beides ist in Ordnung.

    Die Probe fiel übrigens wirklich gut aus! Die Kinder haben das Thema auch mit meiner Umsetzung gut verstanden! ;)


    Oder im Fach Deutsch:
    Ständig muss ich mich rechtfertigen, warum ich etwas so mache, wie ich es eben mache! Sie erklärt mir dann gerne, wie sie es immer gemacht hat.

    Für mich ist das purer Stress! Vor allem, weil es während MEINEM U. ist. Die SuS bekommen das ja auch irgendwie mit.....


    Zu jedem Aspekt muss sie mir irgendetwas rückmelden. Ich merke auch, wie mein Stresslevel ansteigt, sobald wir beide im U. sind. Bei anderen Kollegen z.B. der Lehramtsanwärterin ist das überhaupt nicht der Fall.

    Inzwischen bin ich richtig frustriert, wenn sie in meinen Stunden dabei ist. Die Stunde letztens lief wirklich ganz gut und meine Kinder waren sehr fleißig. Ich war eigentlich ganz zufrieden, bis sie wieder auf mich zukam und mir sagte, dass sie denkt, es haben einige nicht verstanden und warum ich es nicht SO und SO mache....

    Danach hätte ich heulen können, weil ich mir einfach SO Mühe gegeben habe, mit genau dieser Stunde. Habe ich ihr auch rückgemeldet und sie meinte nur, dass sie ja dazu da ist, mir zu helfen und mich zu beraten. Irgendwie dringt das gar nicht zu ihr durch! Sie sieht sich absolut im Recht und denkt wohl, dass sie mir helfen muss, damit mein Unterricht besser wird. Versteht mich nicht falsch: Mein Unterricht ist nicht perfekt, und ich muss bestimmt noch viel lernen! Aber ich würde sooo gerne eigene Erfahrungen machen und sammeln! Jeder fängt mal klein an!

    Meine größte Sorge ist, dass sie der Schulleitung berichtet, dass ich keinen guten Unterricht mache bzw. noch so unerfahren bin. Dann stehen meine Chancen wohl sehr schlecht, dass ich bleiben kann.


    Ich fühle mich oft wie im Referendariat. Sogar noch schlimmer, da ich ja jetzt gefühlt jede Woche vier Stunden beraten werde! Das schlimmste für mich ist, dass ich inzwischen oft denke, dass ich wirklich keinen guten Unterricht mache. Scheinbar ist ja alles falsch, und man macht es "eigentlich" anders.

    Das frustriert mich so sehr. Auf das SJ habe ich mich so gefreut: Endlich nicht mehr ständig unter Beobachtung und viel ausprobieren.... Pustekuchen!



    Habt ihr einen Ratschlag für mich? Gespräche führten bisher irgendwie zu nichts....Bin so unglücklich heute! Eigentlich freue ich mich auf meine Klasse, aber die Kollegin schwebt wie ein Schatten über mir.


    Liebe Grüße

  • Hallo,

    ich denke, da gehört schnell ein klärendes Gespräch geführt und zwar darüber, welche Aufgaben sie und welche du.


    Ist sie in deiner Klasse, um die schwachen Kinder zu unterstützen oder um deinen Unterricht beratend zu verbessern?

    Das ist ja ein großer Unterricht.


    Fakt ist, ihr seid beide fertig ausgebildet. Ja natürlich gibts immer Gefälle beim Erfahrungsschatz. Heißt aber nicht, dass "die alten"

    den neuen sagen wie Unterricht läuft.

    Wenn man liest, dass sie eher nur mit dem Buch arbeitet ;) könnte man ja auch mutmaßen, dass sie auch etwas von dir lernen könnte.

    Unterm Strich können wir ja alle voneinander lernen.


    Kritisieren während des Unterricht geht meiner Meinung nach gar nicht und ehrlich gesagt, sollte man das als Ausbilderin auch wissen.

    Klar, kann man beim Teamteaching (ist es das überhaupt? Hört sich eher nicht danach an.) mal sagen "hey wollen vielleicht am Ende

    der Std. noch xy machen, ich merke einige haben etwas noch nicht verstanden", aber ein "ich habe das immer so gemacht" hat das nichts

    verloren.


    Wenn sie dich wirklich methodisch unterstützen möchte, übernimmt sie entweder Parts des Unterrichts und zeigt dir sozusagen, wie

    sie etwas umgesetzt, damit du sehen kannst, wie die Klasse darauf reagiert und entscheiden kannst, ob die Methode auch etwas für dich

    ist oder ihr trefft euch zu abgesprochenen Reflexionsgesprächen, natürlich ohne die Schüler:innen.

    Im Unterricht selbst bin ich mit den Schüler:innen beschäftigt, da brauche ich niemand an meiner Seite, der mir sagt, wie das das anders

    machen kann.


    Klare Grenzen abstecken ist nun angesagt und zwar nicht zwischen Tür und Angel, das ist zwar immer beliebt, weil man keine

    extra Zeit für ein richtiges Gespräch aufwenden muss, hat aber oft wenig Effekt.


    Also zuerst ruhiges 4 Augen Gespräch suchen. Führt das zu nichts, über die die Schulleitung gehen, denn die SL hat ja sicherlich

    auch gewisse Vorstellungen wozu sie die Kollegin bei dir eingesetzt hat.


    LG

  • Hallo,


    vielen Dank für deine ausführliche Antwort! :)


    Laut der Schulleitung ist sie eigentlich "nur" dafür da, schwache SuS zu unterstützen. Eine Team-LK ist es eigentlich nicht, das habe ich falsch ausgedrückt. Die Möglichkeit besteht also, dass ich schwache Kinder mit ihr rausschicke und sie mit diesen den Stoff nochmal in Einzelbetreuung übt.

    Meistens ist sie dann so schnell fertig, dass sie eben die restliche Zeit in meinem Unterricht verbringt.

    Und in diesen Momenten kommt es dann zu solchen Gesprächen. Sie ist mit fünf Stunden auch sehr häufig in meinem Unterricht.


    Ich sehe es genauso wie du: Man kann voneinander lernen und auch miteinander. Schön wäre es auf Augenhöhe!

    Wie bereits erwähnt: Sie ist eine sehr gute Lehrerin und hat einen großen Erfahrungsschatz. Ich schätze sie als Kollegin. Mich verletzt es nur, dass mein Unterricht von ihr stets beurteilt wird.


    Hoffentlich bringt das Gespräch nächste Woche etwas. Es wäre gut, wenn wir eine Lösung finden! Die Klasse ist schon anspruchsvoll genug, da muss es nicht noch zwischen den Kollegen kompliziert sein.

  • Richtig, die Schüler:innen benötigen eure Energie und nicht die "so kannst du das besser machen" Gespräche während dieser

    Zeit.


    Man sollte in meinen Auge die Qualität des Unterrichts auch in erster Linie an den Reaktionen und Lernerfolgen der Schüler:innen

    lernen abzulesen und nicht an Beobachtungen von anderen Kolleg:innen ;)

    Was natürlich nicht heißt, dass immer alles alle verstanden haben müssen, mal ehrlich das ist auch utopisch.

  • Schicke sie mit ein paar schwachen Kindern raus in ein anderes Zimmer, notfalls in den Flur. Sag ihr, dass du sie zur Unterstützung der Kinder einsetzt, damit möglichst viel Nutzen aus der Doppelbesetzung gezogen wird. Oder gib ihr die Störer (4 oder 5), damit du mehr Ruhe mit der Klasse hast. Gib ihr das Material mit und sie soll damit arbeiten.

  • Es kommt auf die Schule und das Kollegium an, auch auf die SL - und darauf, was du schultern und aushalten kannst.


    Du sagst ihr, dass du dein Referendariat erfolgreich abgeschlossen hast und damit durchaus eigenständig Unterricht planen kannst. Du spiegelst ihr, das sie dich wie eine Referendarin behandelt und dass du es ungünstig findest.

    Du könntest ihr auch vorschlagen, dass sie selbst Stunden übernimmt und du ihr dann Rückmeldung zu ihrem Unterricht gibst :) . Aber ja, damit schlägst du sie wahrscheinlich vor den Kopf.


    Du erklärst ihr, dass du die Diskussion über Unterrichtsmöglichkeiten außerhalb des Unterrichts führen möchtest.


    Du schickst sie mit Kindern raus, wie Zauberwald schon schrieb ... und du hast einen Schrank voller Übungsmöglichkeiten oder eine Liste an der Tafel, wer nach und nach an der Reihe ist ... so viele, dass die Stunde nie ausreicht!

    - Ich hatte dazu auch schon einen Streife mit Namen darauf, da ging die Wäscheklammer einfach immer weiter bis zum Stundenende und dann beim nächsten Mal an der Stelle wieder los.

    - Man kann sie immer zum übenden Lesen einsetzen.

    - Es gibt in fast allen Klassen Kinder, die etwas gesondert üben oder nacharbeiten müssen.

    Also gibt es eine Planung, was an den verschiedenen Tagen erfolgen soll... und wenn sie damit fertig ist, nutzt sie die Unterrichtszeit, um allgemeine Übungen mit einzelnen Kindern durchzuführen (1+1 oder 1x1 abfragen/üben, lesen geht eigentlich immer, Übungen zur Schrift/ zur Rechtschreibung auch). Wenn du das umsetzen möchtest und Ideen brauchst, gibt es hier bestimmt hilfreiche Kolleg:innen, die dir Tipps geben können, wie du es schnell und mit wenig Aufwand umsetzen könntest.


    Du sagst ihr, was zu üben ist und bittest sie, selbst Material vorzubereiten - aus ihrem Erfahrungsschatz, damit die Zeit effizient genutzt wird. Dabei kannst du ihr sagen, dass du die Unterrichtszeit gerne für möglichst viel / viele Kinder genutzt wissen möchtest.


    Ihr müsst unendlich gut ausgestattet sein, wenn eine Lehrkraft so viele Stunden zusätzlich mit in der Klasse sein kann, und es ist für die Lehrkraft eine große Entlastung, dass sie 5 Stunden ohne Vor- und Nachbereitung erhalten hat.

  • Erstmal TAUSEND Dank! Mir hilft der Austausch hier gerade sehr weiter!


    Eure Ideen finde ich gut und v.a. die Kombination daraus! Da sie ja immer so früh zurückkommt mit den SuS (5- 10 Minuten), bietet es sich ja wirklich an, dass ich sie manchmal zum übenden Lesen einsetzte. Und: Zahlreiche (sinnvolle) Übungsmöglichkeiten wie z.B. Übungen zur Rechtschreibung. Meine Klasse ist eher schwach und Zusatzübungen helfen ihnen schon sehr.

    Dankeschön! Werde ich direkt so umsetzten!


    Hoffentlich geht sie damit! Bisher habe ich das Gefühl, dass sie gerne so schnell wie möglich wieder im Klassenraum ist. Selbst wenn ich sie mal nicht "brauche", weil wir nur einen Hefteintrag oder Probe schrieben, möchte sie im Klassenzimmer sein.

    Das Gespräch wird es zeigen! Mein größter Wunsch ist es, dass wir einen (stressfreien) Weg finden und gut zusammenarbeiten.


    Palim: Die Idee, dass sie selbst Material vorbereitet, finde ich richtig gut. Das würde mich am meisten entlasten. Sie hat ja tatsächlich sehr viel Erfahrung! Wobei ich denke, dass dies wohl eher meine Aufgabe sein wird.


    Ja, wir sind gut ausgestattet! Ist ein echter Luxus und auch gewinnbringend für die Kinder, wenn es eben gut funktioniert.
    Manchmal hab ich auch eine LAA in der Klasse dabei! Sie ist eine richtige Entlastung und Unterstützung für mich.

  • Eine Frage noch:
    Wir haben nun alle Mitarbeitergespräche mit meiner Schulleitung.

    Ihr Gespräch ist bereits am Montagnachmittag.


    Was mache ich, wenn sie tatsächlich der SL rückmeldet, dass sie meinen Unterricht nicht so zielführend findet oder ähnliches?

    Das ist meine größte Sorge! Da ich ja ganz neu bin, wünsche ich mir, dass meine SL sich erstmal ein eigenes Bild machen kann, ohne das meine Kollegin ihr direkt "Kritikpunkte" zu meinem Unterricht nennt.


    Zum Glück kommt demnächst sowieso meine SL zu einem Unterrichtsbesuch! Dann kann mir meine SL mal Rückmeldung geben.... Hoffentlich unvoreingenommen.

    Sie muss nicht alles gut finden, aber zuerst möchte ich zumindest die Chance erhalten, zu zeigen, was ich kann.

  • Bei dem Mitarbeitergespräch wird deine Schulleitung mit der Kollegin doch nciht über DICH (bzw. andere Kollegen) sprechen, sondern über die Kollegin selber.
    Ich habe Verständnis dafür, dass deine Situation nicht einfach ist, aber dieses GEspräch morgen würde mir weniger Sorgen bereiten.

  • Ich finde es wichtig, Dinge offen und direkt zu kommunizieren - also nicht nur SuS "mitschicken", sondern ihr auch sagen, dass dich das stört und nicht hilfreich oder gewollt ist. Insbesondere haben solche Kommentare vor den SuS nichts zu suchen. Das ist bestimmt kein angenehmes Gespräch, muss aber sein. Ablenkungsmanöver à la "geh mal mit diesen SuS nach draußen" wird sie nicht verstehen. Sie scheint ja nicht so geübt darin zu sein, sich in andere hineinzuversetzen. Vllt. folgt darauf eher noch mehr ungewolltes Feedback...


    Zu dem Gespräch: Würde so etwas gesagt werden - was ich nicht erwarte - kannst du ja erwidern, dass du sehr verwundert bist, dass die Kollegin das Mitarbeitergespräch dazu nutzt, über dich zu sprechen und das du dir das anders vorstellst. Es geht ja nicht nur darum, dass Leute dich bewerten. Du machst dir ja auch ein Bild von deinem Kollegium und der Schulleitung. Du hast auch Erwartungen.


    Ich versteh aber, wie das ist ... mir wurde damals zu Beginn auch "Teamteaching" aufgebrummt, um mich an die neue Schulform zu gewöhnen. Nett gedacht, aber der Kollege war ein ziemlicher Eigenbrötler. Es war verdammt schwierig und wenn man neu ist, ist man ja doch recht vorsichtig. Ich habe mir da auch zu viel gefallen lassen. Mit der Zeit lernt man halt dazu.

  • In meinen Augen hilft nur dies:

    Klare Grenzen abstecken ist nun angesagt und zwar nicht zwischen Tür und Angel, das ist zwar immer beliebt, weil man keine

    extra Zeit für ein richtiges Gespräch aufwenden muss, hat aber oft wenig Effekt.


    Also zuerst ruhiges 4 Augen Gespräch suchen. Führt das zu nichts, über die die Schulleitung gehen, denn die SL hat ja sicherlich

    auch gewisse Vorstellungen wozu sie die Kollegin bei dir eingesetzt hat.

    Da dranbleiben! Wenn die Kollegin nach allen deutlichen Versuchen dennoch nicht über ihren Schatten springen kann, würde ich die Schulleitung mit ins Boot holen. Du musst aber selbst deutlich werden, nämlich, dass du diese Ratschläge in keiner Situation ungefragt willst. Ich würde mich dafür nicht einmal rechtfertigen.

    Vielleicht zum Verständnis der anderen Kollegin: Je nachdem, wie man tickt, ist es manchmal sehr schwer, sich zurückzuhalten, wenn man anderer Auffassung ist. Dennoch muss auch sie das lernen, dass man nicht überall ungefragt seinen Senf dazu gibt.


    Aus eigener Erfahrung, wenn auch nicht gerade zum konkreten Thema: Wenn sich jemand über die Maßen in meine Klassenlehrertätigkeit eingemischt hat, habe ich das immer zurückgemeldet, erst diplomatisch, wenn es nicht kapiert wurde, dann deutlicher. Auch mit Doppelbesetzungen/Elternberatungen mit dem mobilen sonderpädagogischen Dienst mussten erst die Bereiche abgesteckt werden. Da beide Seiten erst ihre Rollen finden mussten, hat man sich aufeinander zubewegt, denn jeder wollte ja stressfrei bleiben.

  • Was mache ich, wenn sie tatsächlich der SL rückmeldet, dass sie meinen Unterricht nicht so zielführend findet oder ähnliches?

    Das ist meine größte Sorge! Da ich ja ganz neu bin, wünsche ich mir, dass meine SL sich erstmal ein eigenes Bild machen kann, ohne das meine Kollegin ihr direkt "Kritikpunkte" zu meinem Unterricht nennt.

    Traust du deiner Schulleitung nicht zu, dass sie selbst Einschätzungen des Unterrichts von Kolleg*innen vornimmt? Es wäre eher unnormal, wenn sie als erstes jemand anderen fragen würde 'und, wie ist die Neue so?' Und selbst wenn es irgendwas an deinem Unterricht zu verändern gäbe, warum sollte sie dich dann gleich rauswerfen wollen? Unterricht kann man immer reflektieren, das machen ich und mir bekannte Kolleg*innen auch nach vielen Dienstjahren noch in Eigenregie. Denn wie du schreibst, Unterricht kann man verschieden machen, es gibt nicht nur falsch und richtig.


    Übrigens: wenn du jetzt schon eine LAA mit im Unterricht hast, scheint der Vertrauensvorschuss der Schulleitung doch ziemlich groß zu sein:)


    Wie gesagt, ich würde eher umgekehrt die erste sein, die das Problem anspricht: Fragen, ob die Kollegin Förderstunden parallel haben könnte und nicht im Unterricht mit drin ist, weil dich das als Berufseinsteigerin eher verunsichert. Wenn du das nicht möchtest, musst du wohl in den sauren Apfel beißen und Klartext mit ihr selbst reden. Einfach ist das sicher nicht, sind Konflikte ja nie...

  • Sollte es dazu kommen, dass die SL dich darauf anspricht, weil die Kollegin etwas geäußert hätte, würde ich die SL fragen, auf welcher Grundlage es zu dieser Einschätzung kommt, auf die Abschlussnote verweisen, die Bewertungen im Ref, das gerade erst war oder sie in meinen Unterricht einladen.


    Wenn die Kollegin so gern eine Klassenleitung übernehmen möchte, frage ich mich, warum sie keine hat.

  • Hört sich für mich so an als wäre es mal an der Zeit eine deutliche Grenze zu ziehen. „Danke für den Tipp. Ich werde es aber so machen, wie ich es für richtig halte.“ Nicht rechtfertigen, nichts erklären, nichts.

  • Da sie ja immer so früh zurückkommt mit den SuS (5- 10 Minuten),

    Vieles wurde ja schon gesagt und Tipps gegeben, aber ich frage mich auch was für eine sinnvolle Förderung sie mit SuS in 5-10 Minuten macht? Das ist lächerlich kurz. Irgendwie kriegt man da den Eindruck, dass sie entweder eine ruhige Kugel schieben möchte in den Stunden oder es kaum erwarten kann, dich zu "beraten" und sich einzumischen. Wenn es letzteres ist wird es echt schwierig, dann wird sie wohl kaum auf diskrete Hinweise anspringen.

  • Vieles wurde ja schon gesagt und Tipps gegeben, aber ich frage mich auch was für eine sinnvolle Förderung sie mit SuS in 5-10 Minuten macht? Das ist lächerlich kurz.

    Das habe ich auch schon gedacht. Wenn in der Klasse viele schwache sind, ist man doch gut beschäftigt, wenn man dafür eingesetzt ist. Als erfahrende Lehrerin sollte ihr ja da ja auch immer etwas spontan einfallen, bzw kann, wenn du ihr das Thema vorher sagst diffenrenziertes Material vorbereiten. Ihre Std. werden ja sicherlich genau so faktoriesiert wie deine, sprich ihr werden für die Std. auch Vorbereitungszeit angerechnet.

    • Offizieller Beitrag

    Hier wurde ja schon vieles gesagt. Mir fällt noch ein:


    Wenn es einen freien Raum gibt, gäbe es auch noch die Möglichkeit, die Klasse in 2 Gruppen zu teilen, sodass ihr quasi parallel unterrichten könntet. Dann würde ich versuchen, Übungsstunden in diese Zeit zu legen und diese differenziert zu gestalten, eine leistungsstärkere Gruppe, eine leistungsschwächere.


    Außerdem möchte ich das, was MrsPace schreibt, nochmal richtig fett unterstreichen: Es gibt keinen Grund für Rechtfertigungen. Nicht deiner Kollegin und nicht deiner Schulleitung gegenüber. Dein Referendariat, wo du jeden Pups erklären und rechtfertigen musstest, ist vorbei. Rechtfertigen gehört nicht zu deinen Arbeitspflichten /Dienstpflichten. Schon gar nicht täglich. Vielleicht einmal im Jahr oder zweimal, wenn es hoch kommt. (Schreibt die, die das Rechtfertigen schlecht seinlassen kann. :sterne: )

    Wenn meine Schulleitung in meinen Unterricht kommt, schaut sie v.a. nach den Klassen und den SuS und sagt hinterher, dass es eine schöne Stunde war, ihr das Singen gefallen hat, die Schüler sich toll entwickelt haben oder wenn sie eventuell etwas beobachtet hat in ihrer Nähe etc. An meiner alten Schule war das überwiegend ähnlich.

    Du bist eine vollwertige, fertig ausgebildete Lehrkraft und du wirst für's Rechtfertigen nicht bezahlt.


    So, das war jetzt das Wort zum Montag.

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

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