Das Atomkraftwerk von den Hoppenstedts bitte.
Gefährdungsbeurteilung - so ein Schmarrn
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Häh? Welche Brocken an Natrium nehmt ihr denn um Himmels Willen für diesen Versuch?! Ich habe da noch NIE irgendwas vom Boden (?!) wieder aufgewischt...
Erbsengroß (bei Kalium linsengroß)
Bist du sicher, dass ihr Natrium verwendet oder ist euer Lehrertisch riesig und der Boden weit weg?
(Kollegin hat mal mit Natrium einen OHP zerlegt. Früher haben viele die Kristallisierschale mit Wasser darauf gestellt. Man sah es gut, aber musste immer putzen (ich weiß daher, wie ein OHP innen aussieht, ihrer hat nicht überlebt, dass Zeug war überall im Gerät).)
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Chemie habe ich als Klassenlehrer an der Werkrealschule als Dilletant unterrichtet - wie die meisten Fächer. Es dürfte kaum KuK geben, die 8-10 Unterrichtsfächer grundständig studiert haben, die ich in den Klassen 7-9 an der WRS unterrichten durfte.
Du unterrichtest Chemie fachfremd?!? Ich bin bis eben davon ausgegangen, dass das nicht zulässig wäre...
Wir haben eine Kollegin aus Bayern, die dort ein naturwissenschaftliches Mischfach studiert hat, welches es so in BW nicht gibt. Um jetzt die Einzelnaturwissenschaften unterrichten zu dürfen, braucht sie für alles, was über Bio hinausgeht - insbesondere Chemie- eine Genehmigung des RPs, weil sie kein reines Fachstudium vorweisen kann, obwohl bei uns an der RS auch ganz viel fachfremd möglich ist und auch nur fachfremd überhaupt stattfinden kann. Zu viele Geschichtslehrkräfte im Kollegium rächen sich halt..
Oder war das mit Chemie fachfremd, ist aber nicht mehr so?
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Du unterrichtest Chemie fachfremd?!? Ich bin bis eben davon ausgegangen, dass das nicht zulässig wäre...
Ich schreibe dazu jetzt auch besser mal nichts mehr.
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Erbsengroß
Wozu? Ne Erbse ist verdammt gross, wenn sie aus Natrium besteht.
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Und wie entkrustest du deutlich kleinere Stücke?
(Maximal erbsengroß hieß es im Seminar, meistens ist meine auch kleiner. Problem ist, wenn irgendwo noch Kruste ist. Deshalb passiert beim weicheren Kalium oft weniger. Da schaffe ich auch ein linsengroßes Stück komplett zu entrinden.)
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Das Atomkraftwerk von den Hoppenstedts bitte.
Früher war man da noch etwas sorgloser unterwegs.
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Und wie entkrustest du deutlich kleinere Stücke?
Gar nicht. Den alten Schmodder geben wir in die Entsorgung. Kalium haben wir keines mehr seit es vor etlichen Jahren mal einen grösseren Unfall mit Peroxiden gab (nicht bei uns an der Schule aber im Kanton). Ich sehe den Mehrwert eh nicht. Ich zeige Lithium und Natrium, den Rest auf Film, der Trend ist ja klar. Den Wasserstoff sammle ich in Seifenblasen, ist die sicherste Variante. Mir reicht schon der kollektive Reizhusten in der 1. Reihe selbst von den kleinen Mengen Natrium, die ich nehme. Ich mache das offen auf dem Korpus mit Schutzscheibe. Wir haben aber sogar eine. Abluftschacht direkt über dem Korpus.
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Dann macht es PUFF und die Kühe fallen um
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Dann macht es PUFF und die Kühe fallen um
Oder können nachher als Leuchtmittel genutzt werden. Dieses grünlich pulsierende Leuchten hat was psychedelisches.
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Du unterrichtest Chemie fachfremd?!? Ich bin bis eben davon ausgegangen, dass das nicht zulässig wäre...
Nun - an den Werkrealschulen in Ba-Wü gab es eine ganze Zeit das Fach "Chemie" gar nicht mehr. Das war in den Fächerverbnd "MNT" integriert. "Materie-Natur-Technik" - ein Konglomerat aus Biologie, Technik, Physik und Chemie.
Zulässig ist das, was als Deputat zugeteilt wird, weil von oben abgesegnet. Als Lehrer muss man. So gut wie's eben geht.
BTW: Chemie ist, wenn's stinkt, knallt und raucht.
Grundkenntnisse in Chemie sind bei mir vorhanden. Mit 14 wusste ich bereits, wie Nitroglycerin hergestellt und mit Kieselgur phlegmatisiert wird. In meiner Jugend konnten wir als 13-jährige auch noch "Unkraut-Ex" * in der Drogerie kaufen. In meiner Heimatstadt gab es auch 4 Apotheken (mit allen Substanzen für den ambitionierten Pyrotechniker) und eine Chemieschule, die ihre Erlenmeyerkolben, Destillationsgeräte, Reagenzgläser u.v.a.m. im Abfallcontainer im Hof entsorgte - an welchem unser Schulweg vorbei führte.Meinen ersten Ferienjob fand ich, weil meine Mutter fand, dass ich mir das Geld für den Trainingsanzug verdienen sollte, den ich mir unvorsichtigerweise durch eine herunter gefallene - und geplatzte - Flasche mit konzentrierter Schwefelsäure zerstört hatte. Die Haut war unversehrt geblieben, weil sich die Dusche zwei Räume neben unserem privaten Chemielabor befand, das wir uns aus Restbeständen des Chemieschulcontainers und Einkäufen in 4 Apotheken aufgebaut hatten.
Früher war mehr Jugend forscht - und weniger Lametta. Wir haben überlebt.
*Kaliumchlorat knallt, wenn man es mit Traubenzucker, Schwefel und Holzkohle mixt, bereits wenn man nur mit dem Hammer drauf schlägt.
Nun - nicht ganz. Wir hatten es in leere Patronenhülsen vom Schlachthof nebenan und in Wasserrohre vom Flaschner (ebenfalls nebenan) gepackt.
Letzteres gab schöne Krater im Garten, wenn man etwas Stahlwolle hinzu gab und diese mit dem Eisenbahntrafo vom Kinderzimmer im ersten Stock aus zum Glühen brachte. Die Nachbarn hatte das damals nicht interressiert. Die wussten: Jugend forscht. -
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Chemie habe ich als Klassenlehrer an der Werkrealschule als Dilletant unterrichtet - wie die meisten Fächer.
Ist das denn in BW legal? Hier wäre der Fachraumaufenthalt und das Experimentieren gem. AufsVO nur fachkundigen Kollegen vorbehalten.
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Von der hohen Warte des Gymnasiums aus ist fachfremder Unterricht ein "No-Go".
In den Niederungen unserer Schulart ist es Alltag. Dazu gab es bereits einen Thread:
Rechtsfrage: fachfremder Unterricht in Baden-Württemberg -
Ich sitze jetzt mit den Kollegen seit 9 dran...
Ich bleibe dabei: so ein Schmarrn.
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Ich sitze jetzt mit den Kollegen seit 9 dran...
Ich bleibe dabei: so ein Schmarrn.
Mein Beileid! Klappt wenigstens das Büßen und Beten?
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Ich habe heute frei, büße also schon....
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Von der hohen Warte des Gymnasiums aus ist fachfremder Unterricht ein "No-Go".
In den Niederungen unserer Schulart ist es Alltag. Dazu gab es bereits einen Thread:
Rechtsfrage: fachfremder Unterricht in Baden-WürttembergEs geht mir hier nicht um den fachfremden Unterricht, sondern um die besonderen Anforderungen beim Sport-, Schwimm-. Werk- und Naturwissenschaftsunterricht. Ist halt schon ein massiver Unterschied, ob jemand fachfremd Erdkunde unterrichtet oder fachfremd mit Gefahrstoffen hantiert.
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Ich habe heute frei, büße also schon....
Brav. So soll das sein! Das ist die Strafe dafür, dass ihr diesen Extrafeiertag habt und wir hier in BW nicht. Jetzt müsst ihr dummerweise für uns mitbüßen.
(Ich hoffe, du hast es bald geschafft.)
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Es geht mir hier nicht um den fachfremden Unterricht, sondern um die besonderen Anforderungen beim Sport-, Schwimm-. Werk- und Naturwissenschaftsunterricht. Ist halt schon ein massiver Unterschied, ob jemand fachfremd Erdkunde unterrichtet oder fachfremd mit Gefahrstoffen hantiert.
Experimente weglassen wäre die Antwort darauf und würde an vielen Schulen auch genau so verlangt werden. Und dann eben berufsbegleitend fortbilden, damit die Lehrkräfte, die den Unterricht fachfremd erteilen auch Experimente mit einbauen können. (Ich dürfte so bei uns durchaus auch Physik fachfremd unterrichten, solange wir eben bestimmte Experimente komplett wegließen, die aber natürlich- genau wie in Chemie- Teil eines guten naturwissenschaftlichen Fachunterrichts sind, weshalb das keine erstrebenswerte Notlösung ist, egal wie kompetent die Lehrkraft rein fachlich gesehen sein mag, die den fachfremden Unterricht leistet.) Eine Freundin von mir macht seit letztem Schuljahr an ihrer Schule Sport fachfremd, weil der sonst in manchen Jahrgangsstufen komplett entfallen wäre mangels Lehrkräften. Bestimmte Sportarten macht sie aber vorerst nicht, für die bestimmte Scheine erforderlich sind (ganz aktuell beispielsweise Trampolinspringen in BW, welches nur von entsprechend aus gebildeten Lehrkräften angeboten und durchgeführt werden darf mit SuS) und/oder die versicherungsrechtlich besonders heikel sind. Schwimmen hat sie so auch nicht angeboten im letzten Jahr, sondern erst seit sie in diesem Jahr die erforderlichen Qualifikationen nacherworben hat, genauso, wie sie gerade eben auch regelmäßig (jedes zweite WE) weitere Sportfortbildungen absolviert, um sich ausreichend einzuarbeiten und mehr anbieten zu können als lediglich Ballsportarten und Laufen.
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