Macht Teilzeit überhaupt Sinn?

  • Dann geht es dir aber ja gar nicht um Bildung (womöglich noch festgemacht an formalen Abschlüssen), sondern eigentlich um Intelligenz/schnelle Auffassungsgabe, oder?

    Das stimmt schon. Meistens geht das eine aber mit dem anderen zusammen. Und mit einem intelligenten aber ungebildeten Menschen kann es durchaus schwierig werden, Gesprächsthemen zu finden.

  • Glaubenssätze in der Erziehung, hier: 'Eigenlob stinkt'.

    Wahlweise noch 'Mathe können wir (Mutter und Töchter einbeziehend) eben nicht'. 'Lass das mal Onkel Gerd machen', wenn man versucht, etwas zu reparieren. 'Das ist kein Beruf für ein Mädchen' (-> da muss man gut zupacken können/ -> da wird man von Männern nicht ernst genommen/ -> das scheitert schon an der Ausstattung des Betriebes, für Frauen müssen extra WCs installiert werden...) to be continued.

  • Glaubenssätze in der Erziehung, hier: 'Eigenlob stinkt'.

    Wahlweise noch 'Mathe können wir (Mutter und Töchter einbeziehend) eben nicht'. 'Lass das mal Onkel Gerd machen', wenn man versucht, etwas zu reparieren. 'Das ist kein Beruf für ein Mädchen' (-> da muss man gut zupacken können/ -> da wird man von Männern nicht ernst genommen/ -> das scheitert schon an der Ausstattung des Betriebes, für Frauen müssen extra WCs installiert werden...) to be continued.

    Tochter ist in der Informatik-AG, hat einen Calliope zu Weihnachten bekommen, findet Mathe und NaWi klasse... :klatsch:

    Ich schrieb ja schon woanders: Die Mädchen bekommen auf ihrer monoedukativen Schule ein sehr ausgeprägtes Selbstbewusstsein für die eigenen Stärken eingeimpft und die wollen insbesondere auch die "nicht-typischen" Stärken fördern.


    ... und ich hoffe doch, dass sie gebildet aus der Schule kommt und dann noch weitere Bildungsschritte macht. Wie auch immer diese dann ausgestaltet sind.


    Und gegen jedes Klischee hasse ich Heimwerken, habe keine Werkstatt und muss es andere machen lassen und trinke kein Bier. Und Autos sind mir sch***egal, Architektur und Kunst aber nicht. Und das alles führt manchmal gerade auch bei Frauen zu irritierten Reaktionen. :rotfl:Klischees laufen in beide Richtungen. Und ich bin zwar Technik-Lehrer (ja und auch Ingenieur) bin aber eigentlich vor allem Lehrer (wobei wir wieder in dem Berufsbezeichnungsthread wären :D :D :D )


    Was aber beides nix dran ändert, dass im MINT-Bereich leider viel zu viele talentierte Mädchen nicht ankommen, obwohl sie es könnten.

    Einmal editiert, zuletzt von golum ()

  • Glaubst du echt, das ist ein reines Frauenproblem? Nö. Auf akademische Titel darf man sich einfach nichts einbilden. Pfui. Könnten sich ja andere Personen deswegen schlecht fühlen. Das geht den Männern genau gleich wie mir als Frau. Ich erlebe unsere Gesellschaft da ein gutes Stück weit einfach bildungs- bzw. intelligenzfeindlich. Alle können alles wenn sie nur fest genug wollen ist halt einfach Quatsch. Das glauben aber viele sehr gerne.

  • Ach... Dies noch: Meine Mutter hatte eine Kopie meiner Promotionsurkunde im Wohnzimmer an der Wand hängen. Sie hatte selbst eine kaufmännische Ausbildung und war immer sehr stolz darauf, dass sie so gut im Kopfrechnen war. In der Beziehung kann ich wirklich mit null Erziehungsklischees dienen.

  • Glaubst du echt, das ist ein reines Frauenproblem? Nö. Auf akademische Titel darf man sich einfach nichts einbilden. Pfui. Könnten sich ja andere Personen deswegen schlecht fühlen. Das geht den Männern genau gleich wie mir als Frau.

    Ist das so? Bitte Stimmen von Doktoren hier im Forum dazu :aufgepasst:

    Huch, die gibt es hier gar nicht? Hm, ob die vielleicht nicht Lehrer werden? Man weiß es nicht.


    Ein Bekannter hat eine Professur, er hat schlicht im richtigen Jahr den richtigen Artikel veröffentlicht, weil er die richtigen Leute kannte. Und ja, sein schlechtes Gewissen über den "Erfolg" ist gering. Er kotzt lieber über die Genderdebatte ab, dass an der Uni, die seine Stelle bezahlt, darüber geforscht wird, warum Frauen es weniger leicht haben als er.

  • Hm, ob die vielleicht nicht Lehrer werden?

    Etwa die Hälfte meiner direkten Kollegen (Chemie und Physik) hat promoviert. In Deutschland ist das so einfach nicht vorgesehen.

  • Weil's gerade zum obigen Thema passt: Wir hatten mal vier KuK mit Doktortitel im Kollegium. Die Doktoren der Physik und der Geschichte (oder war es Politik? - Da bin ich mir nicht sicher) sind mittlerweile in Pension. Die Kollegin mit dem Doktortitel in Politik (den sie in ihrem Heimatland, den USA, erworben hat) und diejenige mit Doktortitel in Agrarwirtschaft sind noch im Dienst.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • In der Schweiz gibt es an den Gymnasien einige promovierte Lehrpersonen, vor allem in den Naturwissenschaften. In der Chemie ist es geschätzt eine knappe Mehrheit. Das hat mit der Ausbildung fürs Lehramt zu tun, bzw. dass es eben keinen speziellen universitären Studiengang für die Sek II gibt. Man studiert halt so sein Fach und dazu gehört in der Chemie bei über 90 % der Absolventinnen und Absolventen die Promotion.


    Ich find eher die Idee "die Schlauen gehen nicht ins Lehramt" schon wieder bezeichnend. Ja gut. Wenn man sich selber so schlecht reden mag, dann muss man sich nicht wundern.

  • Entscheiden sich die schweizer Chemielehrer, die du kennst, überwiegend vor oder nach der Promotion für den Lehrberuf? Im Lehrberuf selbst bringt die Promotion im Vergleich zu einer (Führungs-)Tätigkeit in der chemisch-pharmazeutischen Industrie vermutlich eher weniger direkte Vorteile; außer natürlich, wenn intrinsisch motivertes (fachliches) Interesse an einem Promotionsvorhaben besteht.

  • Ich find eher die Idee "die Schlauen gehen nicht ins Lehramt" schon wieder bezeichnend. Ja gut. Wenn man sich selber so schlecht reden mag, dann muss man sich nicht wundern.

    "Die Schlauen gehen nicht ins Lehramt" hat aber doch keiner hier geschrieben, das ist deine Interpretation.

    Die Frage von Quittengelee war, ob promovierte Leute vielleicht nicht unbedingt Lehrer werden.


    Sind nur promovierte Leute schlau? Nein.

    Also gehen Schlaue durchaus ins Lehramt, promovieren aber vielleicht nicht unbedingt. Du schreibst ja selbst, es sei in Deutschland nicht so vorgesehen.

  • Das hat mit der Ausbildung fürs Lehramt zu tun, bzw. dass es eben keinen speziellen universitären Studiengang für die Sek II gibt. Man studiert halt so sein Fach und dazu gehört in der Chemie bei über 90 % der Absolventinnen und Absolventen die Promotion.

    Naja eben, bei euch funktioniert das. Hier muss man sich mit 19 entscheiden, ob Forschung oder Unterricht und dass das erst mal andere Menschen anzieht, fände ich nicht so seltsam. In berufsbildenden Schulen arbeiten ja auch wesentlich mehr Quereinsteiger*innen.

  • Etwa die Hälfte meiner direkten Kollegen (Chemie und Physik) hat promoviert. In Deutschland ist das so einfach nicht vorgesehen.

    Das stimmt so nicht. Ich habe beispielsweise nach meinem Lehramtsstudium (Grundschullehramt) auch promoviert und das zum großen Teil in einem Promotionskolleg (Stipendium), das extra für Lehramtsstudierende eingerichtet worden ist. Dort ging es dann um alle möglichen fachdidaktischen wie -wissenschaftlichen Fragestellungen, genauso aber auch um bildungswissenschaftliche oder erziehungswissenschaftliche Forschungsfragen. Sehr viele Unis haben dazu mittlerweile ähnliche Programme auf die Beine gestellt, LA-Studierende werden schon während ihres Studiums mit Forschungsmethoden und co vertraut gemacht und auch die Promotionsordnungen lassen LA-Studierende (bzw. deren Abschluss) zu.

  • Naja eben, bei euch funktioniert das. Hier muss man sich mit 19 entscheiden, ob Forschung oder Unterricht und dass das erst mal andere Menschen anzieht, fände ich nicht so seltsam. In berufsbildenden Schulen arbeiten ja auch wesentlich mehr Quereinsteiger*innen.

    In Hessen befähigt das L3 Studium (L1 nicht, L2 bin ich unsicher) auch formal zur Promotion in den studierten Unterrichtsfächern (nicht nur Didaktik, sondern eine ganz reguläre fachwissenschaftliche Promotion). Praktisch macht das auch gelegentlich jemand. Insbesondere in den Geisteswissenschaften, wo es keine echte fachliche Hürde gibt. In den Naturwissenschaften ist das seltener, aber auch nicht ausgeschlossen.

    Manche betreiben auch ein Doppelstudium in einer oder beiden grundständigen Fachwissenschaft(en) und dem Lehramt.

    Dass man sich mit 19 für Lehramt oder Wissenschaft entscheiden muss, ist zumindest bei L3ern in Hessen (in anderen BL vermutlich erst recht) nicht richtig.

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