Macht Teilzeit überhaupt Sinn?

  • Hoffentlich nicht zu Lasten der Vollzeitkollegen. In meiner Schulform sind zwei Klassenlehrer recht normal, da wird dann auch gerne mal ein VZ und ein TZ-Kollege zusammengesetzt, und der Vollzeitler darf sich dann teilweise anhören, was der Teilzeitler nicht machen möchte, weil er ja nicht Vollzeit ist und das man selber bitte einen größeren Anteil machen soll. Nur weil ein Kollege Teilzeit wählt, will ich nicht dessen Arbeit kostenlos übernehmen

    Aber das ist doch genau das, was Teilzeit aussagt: Ich bekomme weniger Geld und arbeite weniger. Dazu müssen dann doch auch "unteilbare" Aufgaben gehören, wie Klassenleitung. Da muss der Dienstherr sich was ausdenken oder die Schule ein echtes TZ-Konzept verabschieden. Ich weiß übrigens nicht, wie sowas aussehen kann. Meine Schule hat keins. Soll angeblich grad in Arbeit sein. Der letzte Entwurf, der vor 2 Jahren mal vorlag, war ein Hohn für die VZ-Kollegen und wurde Gottseidank gar nicht erst zur Abstimmung gestellt.


    Ich weiß schon, warum ich immer VZ gearbeitet habe. TZ ist im Lehrerberuf fast immer ein Minusgeschäft.

    • Offizieller Beitrag

    Bolzbold, ich frage mich langsam wirklich, was für ein Familienbild du hast. Papa der Hauptverdiener, Mama darf in ein bisschen Teilzeit auch noch ein klein wenig dazuverdienen? Warum sollten nicht beide gleich viel arbeiten und nicht beide sich um das Kind kümmern, sich die Care-Arbeit teilen? Warum ist es für dich völlig normal und akzeptiert, dass ein Elternteil zurücksteckt? Warum arbeiten deine Frau und du nicht beide TZ?

    Ich bin seit 2004 in diesem Forum. Wenn Du anhand der Beiträge in diesem Thread meinst, diese These aufstellen zu müssen, dann tu das. Aber dann ignorierst Du unzählige meiner anderen Einlassungen dazu.


    Das Ideal der (absoluten) Gleichberechtigung führt letztlich nicht per se zu mehr Lebensglück, weil das Leben nach diesem Ideal ganz erhebliche Einschnitte für unser gemeinsames Leben bedeuten würde bzw. wir sehr viel Energie zur Herstellung desselben aufwenden müssten - und wir in der Konsequenz nicht gemeinsam vorm Kamin mit leuchtenden Augen die "Befreiung der Frau vom rückständigen Familienbild" oder "oh, wir sind ja so wunderbar gleichberechtigt" zelebrieren würden.


    Der Wunsch einer Frau, nicht halbe-halbe in allen drei Aufgabenbereichen (Geld, Haushalt, Care) zu machen, ist damit nicht pauschal Ausdruck der ihr nicht bewussten Unmündigkeit oder der absichtlichen Unterdrückung durch ihren Partner oder durch die Gesellschaft sondern in vielen Fällen eine bewusste Entscheidung.

  • Warum arbeiten deine Frau und du nicht beide TZ?

    Weil sie Korrekturfächer hat und er das Beförderungsamt. Die individuelle Entscheidung ist ja immer eine "Wir haben das gemeinsam so besprochen". Was es für die vielen Kassiererinnen und Zahnarztherferinnen und Erzieherinnen in Teilzeit bedeutet, wenn sie das so besprechen und was es im Falle einer Trennung bedeutet, wenn er nicht bereit ist, für sie Geld anzulegen, sieht man dann erst später. Im Gegenteil, alleinerziehende Mütter kämpfen soundsooft darum, dass der Papa sich am Schulranzen beteiligt, am Kinderzimmerteppich oder den Winterschuhen.


    Es gibt auch alleinerziehende Väter oder solche, die ihr Kind nicht sehen dürfen, weil durchgeknallte Mütter unbekannt verziehen. In der Mehrzahl der Fälle läuft es jedenfalls nicht mehr gleichberechtigt, wenn Leute sich hassen aber gemeinsam Kinder haben.

  • Der Wunsch einer Frau, nicht halbe-halbe in allen drei Aufgabenbereichen (Geld, Haushalt, Care) zu machen, ist damit nicht pauschal Ausdruck der ihr nicht bewussten Unmündigkeit oder der absichtlichen Unterdrückung durch ihren Partner oder durch die Gesellschaft sondern in vielen Fällen eine bewusste Entscheidung.

    Das entscheidende Wort ist für mich " der Wunsch".

    Ich wünsche mir für meine Tochter, dass sie frei!! entscheiden kann wie ihr Leben/ ihre Arbeit/ ihre Familiensituation aussieht.

    Was sie dann entscheidet ist für mich völlig ok, aber sie soll die Möglichkeit haben " alles " machen zu dürfen!


    Wo sind all die Männer, die den Wunsch haben mehr Carearbeit zu machen?

  • Der Wunsch einer Frau, nicht halbe-halbe in allen drei Aufgabenbereichen (Geld, Haushalt, Care) zu machen, ist damit nicht pauschal Ausdruck der ihr nicht bewussten Unmündigkeit oder der absichtlichen Unterdrückung durch ihren Partner oder durch die Gesellschaft sondern in vielen Fällen eine bewusste Entscheidung.

    Im Prinzip ja. Das macht aber die Erziehung der Kinder zu selbstbewussten Individuuen, die wissen, dass sie alles werden können, nicht zu einem frommen Wunsch. Selbstverständlich können Mädchen/Frauen (im Rahmen ihrer Fähigkeiten), machen, was sie wollen. Durch das eigene Geschlecht sollte sich niemand beschränken lassen. Das kann man als Eltern durchaus als Erziehungsziel sehen.


    Falls du Töchter hast: was bringst du denen denn bei? "Ihr müsst nicht gut in der Schule sein, weil ihr ja so oder so irgendwann einen Mann heiratet und euch dann um die Kinder kümmert, während euer Mann das Geld ranschafft. Und eure Arbeit ist dann eher ein Hobby"?

    • Offizieller Beitrag

    Das entscheidende Wort ist für mich " der Wunsch".

    Ich wünsche mir für meine Tochter, dass sie frei!! entscheiden kann wie ihr Leben/ ihre Arbeit/ ihre Familiensituation aussieht.

    Was sie dann entscheidet ist für mich völlig ok, aber sie soll die Möglichkeit haben " alles " machen zu dürfen!


    Wo sind all die Männer, die den Wunsch haben mehr Carearbeit zu machen?

    Bei diesen Entscheidungen ist man (bzw. frau) leider nicht völlig frei, weil die jeweiligen Rahmenbedingungen dies vorgeben. Sie "darf" bereits heute alles frei entscheiden. Leider lassen sich die drei Bereiche eben nicht immer in den gewünschten Einklang bringen - das muss nicht zwingend eine bewusste Diskriminierung sein - einige Konstellationen funktionieren eben nicht - und Entscheidungen für etwas sind womöglich eben auch Entscheidungen gegen etwas anderes. Das ist also auch eine Frage der Opportunitätskosten.

    Deswegen ist das eben ein frommer Wunsch. Nachvollziehbar, berechtigt - und dann trifft er auf die Lebenswirklichkeit.


    Wo diese Männer sind? Gute Frage.


    Ketzerische Gegenfrage am Rande:

    Wo sind die Frauen, die den Wunsch haben, sozial nach unten zu heiraten (und nicht nur die Möglichkeit zu haben sondern womöglich in viel stärkerem Maße darauf angewiesen zu sein, mit Baby schnell wieder in Vollzeit zu arbeiten?)

    Ich könnte mir vorstellen, dass diese Frage in 50 Jahren oder so durchaus gesellschaftliche Relevanz bekommen dürfte.

    • Offizieller Beitrag

    Falls du Töchter hast: was bringst du denen denn bei? "Ihr müsst nicht gut in der Schule sein, weil ihr ja so oder so irgendwann einen Mann heiratet und euch dann um die Kinder kümmert, während euer Mann das Geld ranschafft"?

    Nein. Aber hätte ich Töchter, würde ich ihnen durchaus mit auf den Weg geben, dass ganz oben die Luft (vulgo: die Chance auf einen passenden Partner) dünner werden kann.
    Und ich würde ihnen mit auf den Weg geben, dass Gleichberechtigung ein wünschenswertes Gut ist und sie dafür eintreten sollen, aber sie ebenso sich dessen bewusst sein sollten, dass dieses Ideal eben auch immer an der Lebenswirklichkeit scheitern kann.


    Die über Jahrhunderte gewachsenen gesellschaftlichen Strukturen lassen sich nicht im Hauruck-Verfahren innerhalb von 40 Jahren Emanzipationsbewegung vollständig beseitigen. Die Mentalität beider Geschlechter bedarf hier einer entsprechenden Entwicklung - auch vor dem Hintergrund dass man ja immer noch Interesse aneinander hat und im Sinne der "Erhaltung der Art" aufeinander angewiesen ist. (So ganz können wir uns von unseren Genen eben nicht befreien.)

  • Bei diesen Entscheidungen ist man (bzw. frau) leider nicht völlig frei, weil die jeweiligen Rahmenbedingungen dies vorgeben. Sie "darf" bereits heute alles frei entscheiden. Leider lassen sich die drei Bereiche eben nicht immer in den gewünschten Einklang bringen - das muss nicht zwingend eine bewusste Diskriminierung sein - einige Konstellationen funktionieren eben nicht - und Entscheidungen für etwas sind womöglich eben auch Entscheidungen gegen etwas anderes. Das ist also auch eine Frage der Opportunitätskosten.

    Deswegen ist das eben ein frommer Wunsch. Nachvollziehbar, berechtigt - und dann trifft er auf die Lebenswirklichkeit.

    Warum sollten das nur Fragen sein, die Frauen betreffen? Warum sollen weibliche Kinder von vorneherein mit der Einstellung aufwachsen, dass sie später von einem Mann (!) finanziert werden, weil sie Kinder bekommen und dann zuhause bleiben werden? Warum kann eine Frau nicht beim Daimler dual E-Technik studieren, dort arbeiten, Karriere machen und sich die Arbeit zuhause mit ihrem Mann (oder ihrer Frau) teilen? Es geht ja nicht darum, dass das alle so machen müssen. Es geht nur darum, dass sich niemand aufgrund seines Geschlechts in der Wahlfreiheit beschränken lässt. Weder Männer noch Frauen.

  • Nein. Aber hätte ich Töchter, würde ich ihnen durchaus mit auf den Weg geben, dass ganz oben die Luft (vulgo: die Chance auf einen passenden Partner) dünner werden kann.
    Und ich würde ihnen mit auf den Weg geben, dass Gleichberechtigung ein wünschenswertes Gut ist und sie dafür eintreten sollen, aber sie ebenso sich dessen bewusst sein sollten, dass dieses Ideal eben auch immer an der Lebenswirklichkeit scheitern kann.

    Wow. Du willst ihnen also de facto sagen, dass sie sich nicht zu sehr bilden sollten bzw. nicht zu erfolgreich sein sollten, weil sie sonst vielleicht keinen Mann abbekommen. Wow.

  • Wow. Du willst ihnen also de facto sagen, dass sie sich nicht zu sehr bilden sollten bzw. nicht zu erfolgreich sein sollten, weil sie sonst vielleicht keinen Mann abbekommen. Wow.

    Das hat mich auch gerade geschockt.


    Und mir fiel ein, dass ich mich vor vielen Jahren einmal in einen Mitstudenten verliebt habe, der mich ablehnte, weil ich intelligenter war. Als er mir das sagte, war meine Verliebtheit sofort Geschichte, ich überlegte nur, wie kommt er zu dieser Einstellung. Kurz, sein Vater war Schulleiter eines Elitegymnasiums, seine Mutter Lehrerin in Teilzeit und vorher lange zuhause. Die ältere Schwester war mit 18 aus dem Elternhaus geflüchtet, weil sie es nicht aushielt. Ich wollte auf keinen Fall die Geschichte wiederholen.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Warum sollten das nur Fragen sein, die Frauen betreffen? Warum sollen weibliche Kinder von vorneherein mit der Einstellung aufwachsen, dass sie später von einem Mann (!) finanziert werden, weil sie Kinder bekommen und dann zuhause bleiben werden? Warum kann eine Frau nicht beim Daimler dual E-Technik studieren, dort arbeiten, Karriere machen und sich die Arbeit zuhause mit ihrem Mann (oder ihrer Frau) teilen? Es geht ja nicht darum, dass das alle so machen müssen. Es geht nur darum, dass sich niemand aufgrund seines Geschlechts in der Wahlfreiheit beschränken lässt. Weder Männer noch Frauen.


    Wow. Du willst ihnen also de facto sagen, dass sie sich nicht zu sehr bilden sollten bzw. nicht zu erfolgreich sein sollten, weil sie sonst vielleicht keinen Mann abbekommen. Wow.

    Willkommen in der Realität. Oder denkst du immer noch, dass deine Vorstellung von Gleichberechtigung real ist und Bolzbolds Vorstellungen die Ausnahme sind? Und ich rede nicht von der Blase gebildeter, hoch abgesicherter Menschen hier, sondern von der gesamten Gesellschaft.

  • Willkommen in der Realität. Oder denkst du immer noch, dass deine Vorstellung von Gleichberechtigung real ist und Bolzbolds Vorstellungen die Ausnahme sind? Und ich rede nicht von der Blase gebildeter, hoch abgesicherter Menschen hier, sondern von der gesamten Gesellschaft.

    Ich kann nicht die gesamte Gesellschaft ändern, ich kann nur in meinem Umfeld wirken (und das tue ich).


    Und ich kann wie Schmidt und NRW-Lehrerin es ansprechen, wir wissen auch, dass zu viele noch anders denken (kleines Beispiel, wie oft wird selbstverständlich als gemeinsamer Familienname der Name des Mannes gewählt).


    Einfach herumjammern bringt nichts.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • BolzboldWo sind die Frauen, die den Wunsch haben, sozial nach unten zu heiraten (und nicht nur die Möglichkeit zu haben sondern womöglich in viel stärkerem Maße darauf angewiesen zu sein, mit Baby schnell wieder in Vollzeit zu arbeiten?)


    🙋‍♀️

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

    • Offizieller Beitrag

    Wow. Du willst ihnen also de facto sagen, dass sie sich nicht zu sehr bilden sollten bzw. nicht zu erfolgreich sein sollten, weil sie sonst vielleicht keinen Mann abbekommen. Wow.

    Schmidt


    Das sind Deine Interpretationen auf der Basis Deiner Haltung zu diesem Thema. Dafür kann ich mich (und will ich mich) schlechterdings dann nicht rechtfertigen.

    Nochmal:
    Es. Ging. Mir. Nie. Darum. Dass. Eine. Frau. Etwas. Nicht. Soll. Oder. Darf. Oder. Kann.


    Ich habe drei Söhne, denen meine Frau und ich gemeinsam das nötige Rüstzeug mit auf den Weg geben, um zu mündigen Bürgern heranzuwachsen. Was sie dann daraus machen, dürfen sie ebenso frei (wie oben von anderen UserInnen dargelegt) entscheiden.



    Es geht nur darum, dass sich niemand aufgrund seines Geschlechts in der Wahlfreiheit beschränken lässt. Weder Männer noch Frauen.

    Betrachten wir diese Aussage isoliert, dann bin ich da ganz bei Dir.


    Diese Wahlfreiheit existiert in der Lebenswirklichkeit jedoch nur sehr bedingt - und um diese nüchterne Beschreibung der Lebensrealität geht es mir. Damit ist eben kein Wunsch verbunden, dass das bitteschön so bleiben möge und Frauen weiter benachteiligt sein sollen.

  • Wieso sollte ich "sozial nach unten" heiraten? Ich hab nen Mann geheiratet, mit dem ich auf Augenhöhe bin, Arbeit und Kindererziehung werden geteilt. Wir arbeiten beide seitdem die Kinder da sind, ungefähr gleich viel. Auf die Karriere bezogen, sind wir auf dem gleichen Level, werden einst eine vergleichbare Pension haben. Gerade in unserem Job lässt sich das doch wunderbar durchziehen.

  • Aber das ist doch genau das, was Teilzeit aussagt: Ich bekomme weniger Geld und arbeite weniger. Dazu müssen dann doch auch "unteilbare" Aufgaben gehören, wie Klassenleitung. Da muss der Dienstherr sich was ausdenken oder die Schule ein echtes TZ-Konzept verabschieden. Ich weiß übrigens nicht, wie sowas aussehen kann.

    Genau das!!! Wenn die TZ-Kraft eine Klassenleitung bekommt, MUSS sie für diese nicht teilbare Aufgabe entlastet werden.

    Wenn eine TZ-Kraft eine halbe und eine VZ-Kraft eine halbe Klassenleitung haben, dann wird - wenn es keine andere klar geregelte Entlastung gibt - die VZ etwa doppelt so viele Klassenleitungsteilaufgaben übernehmen müssen, wie die TZ.

    Außer (z.B. -> wir kennen die Situation in dieser speziellen Schule nicht): Die VZ hat zwei halbe Klassenleitungen, die TZ hat eine halbe Klassenleitung. Dann sollten sich die TZ und die VZ in dieser Leitung halb/halb aufteilen.

    Es ist leider usus, dass TZ vorgeworfen wird, dass sie ihre Aufgaben an VZ abgeben wollten. Aber: So weit ich das sehe, versuchen TZ einfach nur bei bspw. 50%-Stelle zumindest ihre Arbeit von 70% auf 60% zu reduzieren. Und ernten dafür noch häufig Unverständnis, obwohl sie mehr schaffen, als sie bezahlt werden.


    Ceterum censeo: Für TZ wäre eine Arbeitszeiterfassung Gold wert! Oder Geld oder Zeit.


    Nein, ich bin kein TZ, ich bin VZ!

  • Warum sollten das nur Fragen sein, die Frauen betreffen? Warum sollen weibliche Kinder von vorneherein mit der Einstellung aufwachsen, dass sie später von einem Mann (!) finanziert werden, weil sie Kinder bekommen und dann zuhause bleiben werden? Warum kann eine Frau nicht beim Daimler dual E-Technik studieren, dort arbeiten, Karriere machen und sich die Arbeit zuhause mit ihrem Mann (oder ihrer Frau) teilen? Es geht ja nicht darum, dass das alle so machen müssen. Es geht nur darum, dass sich niemand aufgrund seines Geschlechts in der Wahlfreiheit beschränken lässt. Weder Männer noch Frauen.

    Das ist zwar eine bisschen ungewöhnliche Lösung, aber meine Tochter ist auf einem Mädchengymnasium, das trotz langer Geschichte/Tradition und gewissem strukturellem Konservativismus in Bezug auf Mädchenbildung radikal (radix -> Wurzel -> zutiefst in der Überzeugung verwurzelt) feministisch ist. Das zeigt sich bspw. darin, dass jeder Jahrgang komplette LKs in Physik und Chemie hat und die Mädchen sich in dem Bewusstsein bilden dürfen, dass sie machen dürfen, was sie wollen. Das zeigt sich insbesondere auch bei den Absolventinnen, wo ich persönlich eine (technische) Professorin und eine hohe Politikerin kenne. Und das ist in den Berufsbewegen dort eher nicht die Ausnahme, gebildet und erfolgreich zu sein.


    Eine solche Lösung ist eher selten und wirkt elitär, aber die Schülerinnenschaft ist dort sehr normal. Wobei den Schülerinnen schon ein starkes feministisches Bewusstsein mitgegeben wird . Es wäre wünschenswert, wenn Mädchen und Buben immer in ihren Interessen so bestärkt würden, wie es dort geschieht.


    Weil bei so was gerne die Kritik kommt, dass das elitär ist: Genauso gibt es bspw. Berufsfachschule I + II und HBFen an reinen Mädchenschulen. Und ich werde hier auch keine grundsätzliche Diskussion führen bzgl. Mono- vs. Koedukation.

  • ich werde hier auch keine grundsätzliche Diskussion führen bzgl. Mono- vs. Koedukation.

    Schade ;) , das interessiert mich nämlich. Wirklich. Aber dafür tatsächlich einen neuen Thread.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Aber hätte ich Töchter, würde ich ihnen durchaus mit auf den Weg geben, dass ganz oben die Luft (vulgo: die Chance auf einen passenden Partner) dünner werden kann.

    Notiz am Rande: Auch die Chance auf eine passende PartnerIN. Das liegt daran, dass ein gewisses Intelligenz- und damit auch Ausbildungsniveau schlichtweg in der Minderheit ist.

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