Unterschied Gesamtschule und Gymnasium

  • Islamischen Religionsunterricht? Oder einen der christlichen?

    Wenn ich an meine Schule denke (und ganz bestimmt sind wir da kein Einzelfall): Es gibt immer einzelne muslimische SuS, die den evangelischen oder katholischen Religionsunterricht besuchen. Sei es,weil sie das aus der Grundschule noch so kennen, sei es, weil ihre besten Freundinnen und Freunde dort sind (was gerade in 5/6 sehr relevant ist), sei es, weil irgendeine besonders tolle/beliebte/sympathische Lehrkraft diesen Unterricht erteilt oder jemand, der/die in dem Ruf steht anders als die Ethiklehrkraft besonders leichte Arbeiten zu stellen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL () aus folgendem Grund: Tippfehler

  • jemand, der/die in dem Ruf steht anders als die Ethiklehrkraft besonders leichte Arbeiten zu stellen.

    Oh, je, nächste Verwirrung für die Kolleginnen und Kollegen aus NRW: Klassenarbeiten in Nebenfächern wie Religion ab Klasse 5 (bzw. ab Klasse 3). Und auf diese Klassenarbeiten gibts dann noch Zwischennoten wie 3-4. Oh, Föderalismus!

  • Islamischen Religionsunterricht? Oder einen der christlichen?

    Wenn dann meistens evangelischen Religionsunterricht, noch seltener katholischen, islamischen haben wir noch nicht.


    Eine Mutter erklärte mir einmal, ihr und ihrem Mann wäre Religionsunterricht wichtig und wenn es keinen islamischen gibt, dann wenigstens christlichen. Es sei ja derselbe Gott.

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  • Ich glaube, Religionsunterricht ist ein Thema, das schnell in Internetforen hitzige Dimensionen annehmen kann. Sicher denkt man bei christlichem Religionsunterricht erst einmal an eine christliche Schülerschaft, aber ich kann mir auch vorstellen, dass es für Schüler anderer Glaubensgemeinschaften sicher interessant ist, mehr über das Christentum, das Gesellschaft, Kultur, Literatur und Recht in Deutschland doch maßgeblich prägt, zu erfahren; gerade wenn diese Aspekte im Elternhaus selbst wenig thematisiert werden. Daraus kann sich durchaus auch mehr entwickeln. 2013 gab es die erste muslimische CDU-Abgeordnete im Bundestag.

    Wenn wir eh schon das Thema angeschnitten haben: Gibt es im Umkehrschluss auch nicht-islamische Schüler, die am bereits vorhandenen islamischen Religionsunterricht teilnehmen?

  • Wenn wir eh schon das Thema angeschnitten haben: Gibt es im Umkehrschluss auch nicht-islamische Schüler, die am bereits vorhandenen islamischen Religionsunterricht teilnehmen?

    Wie bereits erwähnt ist zumindest hier in BW IRU-Unterricht noch die absolute Ausnahme an Schulen, weil es nicht einmal annähernd genug Lehrkräfte gibt, die das Fach erteilen könnten. So selten, wie es also stattfindet (wir haben einen Jahrgang an der Schule, in dem das jetzt erstmalig stattfindet, eine Nachbarschule hat inzwischen den dritten Jahrgang mit exakt einer IRU-Lerngruppe, weil das Deputat der einzigen IRU-Lehrkraft der Schule dummerweise noch anderweitig- Hauptfächer- eingesetzt werden muss, egal wie hoch der Bedarf wäre) hat man noch weniger Optionen, dass überhaupt SuS anderer Konfessionen daran teilnehmen könnten. In meiner Ethikgruppe gibt es zwei weitere SuS, die sich für den Islamunterricht interessieren und mir mitgeteilt haben, sie würden zum Halbjahr (Wechselfrist zu Schuljahresbeginn verpasst) dorthin wechseln, weil ihre Freundinnen/Freunde dort wären. Nachdem ich meinte, dass so ein Wechsel inhaltliche Gründe haben sollte, nicht nur rein auf Freundschaft basieren sollte, weil sie darüber nachdenken sollten, was sie lernen wollen kam dann erst, sie seien ja eigentlich auch Muslime (die Religion wird aber zuhause nicht praktiziert, deshalb ist das nicht der vorrangige Grund).

    Bislang sind in unserer IRU-Lerngruppe nur Kinder, die Muslime sind, wobei einige wie ich weiß, den Glauben zuhause gar nicht praktizieren, sondern wegen ihrer Freunde in den IRU-Unterricht gewechselt sind. Ich gehe insofern durchaus davon aus, dass es künftig auch z.B. konfessionslose SuS geben wird, die in den IRU- Unterricht wechseln, um ihrer Freunde willen oder- vor allem ab 14, wenn die Elternunterschrift nur noch Formsache ist, den Wechsel aber nicht mehr verhindern/ermöglichen kann- SuS christlichen Glaubens.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Gerade in der Pubertät ist für viele die Identifikation mit Peers wichtig, von daher kann ich mir durchaus vorstellen, dass die Wahl des entsprechenden Religionskurses nicht nur durch die im Elternhaus praktizierten Glaubensrichtung, sondern auch die Vorlieben der Freunde (bzw. andere Faktoren wie Erfahrungsberichte durch ältere Geschwister u.ä.) beeinflusst wird. Bei der Wahl der 2. Fremdsprache oder später der Leistungskurse in der gymnasialen Oberstufe lässt sich das zumindest immer wieder bei einem Teil der Schülerschaft feststellen.

  • Eine Mutter erklärte mir einmal, ihr und ihrem Mann wäre Religionsunterricht wichtig und wenn es keinen islamischen gibt, dann wenigstens christlichen. Es sei ja derselbe Gott.

    Ich schätze mal, solche Leute wird man leider extrem selten antreffen. Christen (wie auch Juden) sind im Islam Leute der Schrift. Sie sind damit nicht so "schmutzig" wie die Ungläubigen, aber auch nicht auf einer Stufe mit Muslimen. Interkonfessionelle Heiraten zwischen muslimischen Frauen und anders-religiösen Männern sind schließlich auch laut Islam nicht vorgesehen; und andersherum nur bei Konfessionswechsel der Frau.



    Und solange Verbände wie Ditib maßgeblichen Einfluss auf die Gestaltung haben, braucht islamischen Religionsunterricht mMn echt kein Mensch:

    https://www.hessenschau.de/ges…-islamunterricht-102.html


    Aber eventuell ist das in euren Bundesländern ja besser als hier in Hessen. Es bleibt zu hoffen.


    Ich bin zwar generell kein Befürworter von Religionsunterricht allgemein, aber ein islamischer Religionsunterricht, der eine liberale Auslegung des Islam vermittelt und sich zu unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung bekennt, könnte sich wirklich positiv auswirken.

  • Den Eltern hier ist es auch wichtig, nahezu alle Kinder nehmen teil.


    Die Themen sind in den Curricula ähnlich, es geht schon auch oft um das Miteinander.


    Vielleicht liegt es daran, dass die nächste Moschee weiter weg ist, dass sie sich in der Schule lieber der Mehrheit anpassen, dass wir ihnen auf Augenhöhe begegnen…


    … in jedem Fall aber gibt es in allen Religionen auch säkular eingestellte und nicht nur fundamentale Gläubige.

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