Elternsprechtag

  • Hey miteinander,


    der Herbst ist die Zeit der Elternsprechtage. Ich hatte lange keine Klassenleitung und musste deshalb auch lange keine Elternsprechtage mehr durchführen, sodass ich nun schon in die Planung eingestiegen bin.


    Habt ihr eine "Vorgehensweise", die sich bewährt hat? Also erstmal die Eltern von ihren Eindrücken bzw. dem erzählen lassen, was das Kind zu Hause erzählt, und dann erst die Lehrkraft? Oder ganz anders? Wie viel Zeit plant ihr ein für ein durchschnittliches Gespräch?


    Ich freue mich über Rückmeldungen.

    Katrin

  • Kommt drauf an, ob (a) ich die Eltern eingeladen habe oder (b) die Eltern mich sprechen möchten. Wenn (a) rede ich nicht lange um den heißen Brei und sage den Eltern, warum sie da sind. Wenn (b), dürfen die Eltern direkt loslegen. Wenn (a) und (b), dann dürfen die Eltern anfangen. In allen Varianten ergibt sich in der Regel ein Gespräch.

    Für jedes Gespräch gibt es einen 15 Minuten Slot. Das reicht in der Regel. Wenn wir uns einig sind, dass noch mehr Gesprächszeit nötig ist, machen wir einen neuen Termin. Das kommt extrem selten vor.

    Anlasslose Gespräche führe ich aus Prinzip nicht.

  • Bei uns sind die Elterngespräche auf Zeitfenster von 10min beschränkt, sodass sich auf das Wesentliche konzentriert werden kann. Ich frage bei Terminanfragen immer auch nach einem Anlass bzw. nenne bei einem Gesprächswunsch meinerseits einen solchen vorab. Anlasslose Gespräche lehne ich hingegen i.d.R. ab. Brisantere Gespräche, für die man mehr Zeit benötigt, finden separat und nicht im Rahmen eines Elternsprechtags statt.

  • In meiner 3.Klasse lade ich die Kinder und die Eltern zum Gespräch. Diese sind einmal im Schuljahr obligatorisch.

    Ich spreche mit ihnen über ihre Noten und über das Arbeits- und Sozialverhalten. Ich habe 20 Minuten geplant und bin gut damit gefahren. Bei SuS der 1. Klasse würde ich auch erst die Eltern erzählen lassen und da sind bei mir die SuS nicht unbedingt dabei.

  • In der Grundschule ist es meist sinnvoll, alle Eltern zum Sprechtag einzuladen. Klar gibt es völlig unproblematische Kinder, aber auch gute Nachrichten wollen manche Eltern hören... Ich plane wie Kolleg*innen oben nur ca.-10-Minuten-Gespräche, das reicht aus. Smalltalk mache ich nicht. Für mich habe ich einen "geheimen" Puffer von 5 Minuten nach jedem Gespräch, falls eines mal länger dauern muss, ich einen Kaffee brauche oder wegbringen muss :). Beratungsgespräche, von denen ich weiß, dass sie länger als eine Viertelstunde dauern, setze ich möglichst nicht im Rahmen des Elternsprechtages an, sondern zu ruhigeren Zeiten.

  • Nun - wenn man eine Klasse mit 24 Schülern hat, benötigt man mit einer Schlagzahl von 10 Minuten/Gespräch volle 4 Stunden.
    Weil man das nonstop nicht durchhält - und sich der Terminplan meist nicht exakt einhalten lässt, plane ich (auch als Kaffeepause) nach der Hälfte der Gespräche (mindestens) 30 Minuten Puffer ein.

    Die Eltern werden im Vorfeld nach ihren Terminwünschen gefragt und erhalten im Zeitfenster eine genaue Uhrzeit zugeteilt. Das hat in der Regel gut funktioniert. Wer zu spät kommt, muss mit der Restzeit Vorlieb nehmen oder am Ende des Elternsprechtages nochmal vorbeischauen.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Ich plane 15 min, wenn es mit den Terminen eng wird, auch mal nur 10 min.

    Dabei können die Eltern Wünsche angeben, die Verteilung nehme aber ich selbst vor.

    So kann ich schwierige Gespräche und vermutlich einfachere abwechseln.


    Auch ich plane Teepausen ein, die ich dann nutze oder mit denen ich einen Puffer habe, sodass es nicht zu Wartezeiten kommt.

    Manche Teepausen liegen auch so, dass ich bei bestimmten Kindern einen Doppeltermin habe.


    Nachdem es früher ein bestimmter Tag sein sollte, sind wir inzwischen bei 2 Wochen Gesprächszeitraum, in denen jedeR die Elterngespräche ansetzt. Es gibt auch Kolleg:innen, die ihre Gespräche länger strecken, also an einem bestimmten Wochentag immer 3 Eltern einladen, bis alle an der Reihe waren.


    Gespräche eröffnet ich unterschiedlich.

    Manchmal lasse ich die Eltern erzählen, gerade am Anfang ist es interessant, wie es zu Hause läuft (Wir sitzen den ganzen Nachmittag an den Hausaufgaben) oder ob die Kinder zu Hause überhaupt etwas erzählen. (Wie war es heute? - Hm.)

    Später gibt es Arbeitsproben, die man vorlegt, oder Auswertungen oder bestimmte bekannte Probleme, an denen man arbeitet (Termine bei xy erhalten/ Therapie begonnen, Trennungen vollzogen, Förderplan, Verstärkerplan u.a.)


    Außerdem finde ich es gut, den Eltern zu sagen, wo es richtig gut läuft, die Stärken des Kindes hervorzuheben oder Kleinigkeiten aus dem Schulvormittag zu erzählen.

  • Nachdem es früher ein bestimmter Tag sein sollte

    Als ich anfing, war es wirklich ein Sprechtag. Der Tag war unterrichtsfrei, und alle Gespräche wurden an diesem Tag geführt. Lang ist's her. Ich finde es besser, wenn die Gespräche auf mehrere Tage verteilt sind, auch wenn dann vorher (evtl. verkürzter) Unterricht ist.

  • Hier war nie unterrichtsfrei,

    um so besser ist es, wenn man nicht alle Gespräche an einem Tag machen muss.


    Hat man eine eigene Klassenleitung und zusätzlich ein oder mehrere Hauptfächer in anderen Klassen, ist das ohnehin nicht möglich, wenn die Gespräche sinnvoll sein sollen.

  • Ja, schon bald ist es wieder soweit. Ich finde es immer extrem anstrengend.

    Bei mir kommen alle Eltern und ich mache Termine an 2 Nachmittage, die je 15 Min dauern. Gerne hätte ich auch mal Pausen, aber oft passen die Wünsche der Eltern nicht bzw viele wollen ähnliche Zeiträume, so dass ich dann oft doch keine Pausen habe. Ganz schwierige Gespräche laufen nicht an den beiden Tagen und falls die Zeit nicht ausreicht, wird ein neuer Termin vereinbart (sehr selten).

    Ich bereite zu jedem Kind Notizen zu allen Bereichen vor (1 DIN A4 Seite in Tabellenform) und frage die Eltern, ob ich anfangen soll oder ob sie anfangen möchten. Fast alle wollen, dass ich beginne. Die Kinder dürfen gerne dabei sein. Ggf werden sie dann am Ende des Gesprächs mal kurz rausgeschickt, wenn es noch was zu besprechen gibt, das besser ohne Kind dabei geht.

    Das Vorbereiten ist aufwendig, aber hilft mir sehr, denn so weiß ich nachher genau, was ich über welches Kind gesagt habe. Ggf mache ich mir während des Gesprächs noch zusätzliche Notizen. Diese Notizen helfen mir dann später beim Zeugnisschreiben.

  • Achso, an einem der beiden Tage ist bei uns früher unterrichtsfrei. Das eigentlich schlimmste ist für mich, dass es bei uns immer Raumnot gibt, da die Klassenräume gleichzeitig Betreuungsräume sind. D. h teilweise muss ich den Raum zwischen zwei Gesprächen wechseln und es gibt eigentlich immer wieder Unterbrechungen, weil doch irgendwer gerade in den Raum kommt.

    • Offizieller Beitrag

    Wir müssen Lernstandsgespräche anbieten. Vor 3 Jahren bin ich mit 30 min gestartet, das ging gar nicht. Die Erzieherin vom OGB wollte das so. Die sitzen nämlich vormittags und bereiten was vor. Nachmittags haben sie dann ihre Gruppen nicht und sind 4 bis 5 Stunden bei Elterngesprächen - während ich dann halt von 7.10 bis 18.30 Dauersprechen hatte, 3 Tage innerhalb von 10 Tagen. Gibt es seither so nicht mehr.

    Ich habe auf 20 min reduziert und plane Pausen ein, bisher waren wir dann nach 4 Stunden trotzdem 30 min im Rückstand - was ich zu einem recht großen Teil der Ganztagskraft zuschiebe, die direkt am Ende des Gespräches, Mutter erhob sich schon in einem 10-minütigen Lobhuldigungsmonolog verfiel, worauf die Mutter weitere 20 min blieb und ich sie letztlich rauskomplimentierte. Ich arbeite jetzt mit einer anderen Ganztagskraft zusammen, die weniger spricht und hoffe, dass sich dadurch einige Gespräche verkürzen, ohne dass ich mit dem Besen drohen muss.


    Die Eltern tragen sich an den Tagen, an denen wir die Gespräche ansetzen, in Zeiträume ein, zu denen sie können oder "zur Not können". Also z.B. 14 - 15 Uhr, 15 - 16 Uhr, 16 - 17 Uhr, 17 - 18 Uhr (hier arbeiten viele Eltern, viele können erst ab 16 oder 17 Uhr). Außerdem signalisieren sie mir, ob sie vor U-Beginn kommen könnten. Für die Eintragung gibt es einen Termin. Wer Danach kommt, kann einen noch freien Termin bekommen oder irgendwann später mal kommen. Ich tausche dafür nicht alle Termine noch mal.

    Ich verteile dann im Rahmen der Eintragungen die Termine. Manchmal frage ich nach, ob jemand 10 min früher kommen könnte, um eine Lücke zu füllen. Manchmal lege ich Gespräche auf 7 Uhr oder entzerre in anderer Art und Weise. 26 - 28 Gespräche sind einfach viel.

    Im letzten Jahr hatte ich ein Protokoll, dass alle unterschrieben haben und die Eltern in Kopie erhielten. Das gibt es ab sofort so nicht mehr.

    Meist habe ich die Kinder zuerst gefrag und dann selbst was gesagt zum Leistungsstand, dann Eltern.


    Nächste Woche wieder. Oder übernächste? Habe jetzt schon keine Lust auf den Stress. Die erste Mutter wollte jetzt schon das zweite Gespräch über ihr begabtes Kind. Aber vielleicht setze ich einfach eine Abwesenheitsnotiz im E-Mail-Programm? "Aufgrund der Elternsprechtage werden E-Mails erst ab dem xy.11.22 wieder bearbeitet."

  • Wenn sich unsre Eltern schonmal zu uns verirren, beginne ich ein Gespräch gerne mit der Frage: Was schätzen Sie an Ihrem Kind? bzw ich sage, was das Kind besonders gut macht und frage dann nach. Wenn man einen guten, also einen positiven Einstieg hat, fällt vielen Eltern das Gespräch leichter und sie denken (was in der GS sicher fast das Wichtigste ist!): Wow, die mag mein Kind.

    Danach kann man auch einfacher Kritik äußern.

    Und falls jetzt jemand sagt, das sei verlorene Zeit oder dauere zu lang, man kann das Ganze (also diese Lobhudelei) ja auf 1-2 Sätze reduzieren. Aber die Eltern nehmen auch was Postives mit, gerade bei schwierigen Schüler oder Eltern sehr wichtig.

    Ich erlebe es jetzt auch als Mutter eines GS-Kindes, dass viele Eltern als Kind selbst schlechte Erfahrungen in ihrer Schulzeit gemacht haben (vielleicht sogar erst in der weiterführenden Schule, völlig gleich) und diese Haltung der Schule gegenüber immer noch haben und diese a) aufs Kind übertragen und b) mit dieser Haltung zum Elternsprechtermin kommen.

    Und wenn man dann als erstes lobt, sind die meisten Eltern erstmal freundlicher gestimmt.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Bei mir kommen alle Eltern und ich mache Termine an 2 Nachmittage, die je 15 Min dauern. Gerne hätte ich auch mal Pausen, aber oft passen die Wünsche der Eltern nicht bzw viele wollen ähnliche Zeiträume, so dass ich dann oft doch keine Pausen habe.

    "Bitte tragen Sie sich rechtzeitig in die ausliegenden Listen ein. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst, nur ein Name pro Feld." - Das geht auch elektronisch.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

    • Offizieller Beitrag

    keine GS, aber trotzdem mein Senf dazu:


    Die Eltermn sprechen mit den Lehrern Termine ab. Es wird im 10 Minuten-Rhythmus geplant.

    Zweimal 10 Minuten Pause zu machen, wurde von der SL empfoheln.

    Die tragen wir Lehrer vorab ein, und dann gibt es zu dem Zeitpunkt keinen Termin.


    Größere Probleme sind kein Format für den Elternsprechtag, da müssen individuelle Termine gemacht werden.


    Elternsprechtag ist eine Veranstaltung,

    Lern-Entwicklungsgespräche eine ganz andere. Letzeres betrifft ur die eigene Klasse (wie gesgat, keine GS)

  • Ich führe bei meinen neuen Drittklasseltern 30 minütige Kennenlerngespräche, auf viele Tage verteilt, bereite mich nach einem Schema vor:


    - Gesamteindruck

    - Stärken

    - Sozialverhalten

    - Arbeitsverhalten

    - mündliche Mitarbeit

    - schriftliche Leistungen

    - Sonstiges.


    Meist lege ich selbst gleich los, weil mich Leimsiederei aufregt. Wenn ich früher fertig bin, genieße ich es. Passiert aber fast nie.

  • Beim Elternsprechtag unsres 5.Klass-Kindes am Gym bekamen wir nun einen 7-Minuten-Telefontermin :respekt:

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Meine Lieblings-Sprechtage waren tatsächlich letztes Jahr: online. Ich überlege, ob ich das wieder so mache. Hatte für mich den Vorteil, dass ich das auf mehrere Zeitfenster an verschiedenen Tagen verteilen konnte, ohne immer wieder nochmal in die Schule fahren zu müssen oder ewig dazubleiben. Für die Eltern war es auch nicht schlecht, weil ich mehr Abendtermine anbieten konnte und leichter auch mal beide Eltern teilnehmen konnten. Außerdem erledigte sich dadurch das Problem mit der Zeit: wenn sich die nächsten schon einwählen, beendet man das Gespräch zwangsläufig. Und wir konnten ohne Maske sprechen! (Mimik ist ja doch ein nicht zu unterschätznder Faktor!)

    Ich setze 15 Minuten an und frage die Eltern vorab ob es etwas gibt, was sie dringend besprechen möchten (damit das am Ende nicht untergeht) oder ob ich einfach anfangen soll. Für die Termine tragen sich die Eltern online ein (nutze dazu gerne ein einfache Bullsheet-Tabelle).

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • Was für eine online-Plattform (oder wie das heißt...) nutzt ihr dafür?

    Wir hatten mal als Eltern schoolfox-Elternsprechtermine, das war ok, als Lehrer definitiv viel angenehmer. Lustigerweise ist das Bild der LK nach 10 Sek bei dem Gespräch eingefroren und wir Eltern hatten 10 Min das gleiche Lächeln (immerhin) vor uns.

    Bei einem andren online-Elternabend mit mehreren Eltern (Vorschule) hatte unser Laptop (??? oder werauchimmer) mehrere Hänger, so dass die Realität shon 10 min weiter war als wir. Gemerkt haben wir das am gleichzeitigen Chat, da wurden Fragen gestellt und jemand dankte fürs Antworten, obwohl die mündliche Antwort erst 8 Min später kam. Sehr seltsam. Wir saßen da noch und lauschten gespannt der SL als mich eine Freundin schon anschrieb via Handy, wie mir denn der Elternabend gefallen habe, dabei war er bei uns noch gar nicht zuende...

    Gibt´s alles.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

Werbung