Private Krankenversicherung tarifbeschäftigte Lehrerin

  • Nur weil das System entsprechendes Verhalten duldet, bedeutet dies nicht, dass es in Ordnung ist, dies so wie geschildert zu missbrauchen.

    Das machen aber viele. Nach entsprechenden Erfahrungen auch nicht grundlos. Denn wir reden ja nicht nur von Geld, sondern auch mit damit verbundenen Leistungen. Mein Vater war als leitender Angestellter auch lange gesetzlich versichert. Dann hatte er einen komplizierten Bruch und lag mit einem befreundeten Unternehmer und ähnlichem Befund im selben Krankenhaus. Beide benötigten eine spezielle Schiene für den komplizierten Beinbruch. Mein Vater schneller als sein Freund. Ihr ahnt, wer die Schiene bekommen hat. Durch die zu späte Beschienung gab es bei meinem Vater dann Komplikationen und er musste nachträglich operiert werden. Danach ist er in die private Kasse gewechselt. Was das Beispiel zeigen soll? Es ist komplexer. Denn es geht nicht nur um Geld und Solidargemeinschaft, sondern um eine möglicherweise einfach bessere Behandlung als Privatversicherter. Die wir uns doch ehrlich alle wünschen, wenn es irgendwie möglich ist.

  • Verdient der mehr als du? Sonst kann sie das nämlich nicht bleiben und sie kann dann auch nicht in die GKV zurück, wenn du unter die Grenze fällst, sondern erst zum Studium wieder. Oder du bezahlst eben auch für sie die aktuell ca. 180 Euro GKV im Monat, dann ist deine Ersparnis weg!

    Ja, mein Mann verdient mehr als ich und ist seit Jahren freiwillig gesetzlich versichert. Obwohl es bei uns schon gravierende finanzielle Folgen hatte, die uns fast unser Kind "gekostet" hätte.

  • Ja dann mit 50 irgendwie wieder in die GKV mogeln geht schon irgendwie. Kann aber auch schief gehen. Dieses Risiko würde ich nicht eingehen.

    Warum sollte das schief gehen? Das ist gesetzlich verankert, dass ich unter 52 Jahren und unterhalb der Beitragsbemessungsgrenze zurückgehen kann. Dieses "es kann schief gehen" hindert meiner Meinung nach total viele Arbeitnehmer oberhalb der Grenze, sich privat zu versichern. Weil es dieses "Gerücht" gibt, dass man nicht zurück kann, bevor man 52 Jahre ist.

  • Achso, du hast dann in dem Jahr wo du in der PKV bist kein Kinderkrankengeld, falls das noch wichtig ist,

    Sie ist ja über meinen Mann vesichert..

    Ich will jetzt auch kein riesen Fass aufmachen hier, ich stelle nur erstaunt fest, dass viele meiner wirklich gut verdienenden Freunde nicht PKV-versichert sind wegen irgendwelcher Gerüchte, dass man auf keinen Fall wieder zurückkann. Und ich wollte einfach schreiben, dass ich sowohl in meiner Familie als auch selbst schon wegen meiner gesetzlichen Versicherung stark benachteiligt worden bin.

  • Warum sollte das schief gehen? Das ist gesetzlich verankert, dass ich unter 52 Jahren und unterhalb der Beitragsbemessungsgrenze zurückgehen kann. Dieses "es kann schief gehen" hindert meiner Meinung nach total viele Arbeitnehmer oberhalb der Grenze, sich privat zu versichern. Weil es dieses "Gerücht" gibt, dass man nicht zurück kann, bevor man 52 Jahre ist.

    Dann vergiss bloß nicht rechtzeitig in Teilzeit zu arbeiten.

    Ja, mein Mann verdient mehr als ich und ist seit Jahren freiwillig gesetzlich versichert. Obwohl es bei uns schon gravierende finanzielle Folgen hatte, die uns fast unser Kind "gekostet" hätte.

    Das verstehe ich überhaupt nicht. Hattet ihr deswegen kein Geld übrig für Nahrung?


    Sie ist ja über meinen Mann vesichert..

    Ich will jetzt auch kein riesen Fass aufmachen hier, ich stelle nur erstaunt fest, dass viele meiner wirklich gut verdienenden Freunde nicht PKV-versichert sind wegen irgendwelcher Gerüchte, dass man auf keinen Fall wieder zurückkann. Und ich wollte einfach schreiben, dass ich sowohl in meiner Familie als auch selbst schon wegen meiner gesetzlichen Versicherung stark benachteiligt worden bin.

    Dann kann auch nur dein Mann bezahlt Kindkrank machen. Du musst evtl. dein Kind auch in die PKV oder separat in der GKV versichern.


    Sie können Ihre gemeinsamen Kinder beitragsfrei familienversichern, wenn

    • Ihr Ehepartner oder Ihre Lebenspartnerin nicht mehr als 5.362,50 Euro regelmäßiges Gesamteinkommen im Monat hat oder
    • Ihr eigenes Einkommen höher ist als das Ihres Ehe- oder Lebenspartners.
  • Dann vergiss bloß nicht rechtzeitig in Teilzeit zu arbeiten.


    Das verstehe ich überhaupt nicht. Hattet ihr deswegen kein Geld übrig für Nahrung?


    Dann kann auch nur dein Mann bezahlt Kindkrank machen. Du musst evtl. dein Kind auch in die PKV oder separat in der GKV versichern.

    Also: Nein, das würde ich nicht vergessen in Teilzeit zu arbeiten und das habe ich ja sowieso vor.


    Kinderwunsch und GKV: Das erläutere ich gerne. Mein Mann und ich haben 3 Jahre lang Kinderwunschbehandlung "genossen", die uns sehr sehr viel Geld, Zeit und Nerven gekostet hatte. Weil wir "nur" in der gesetzlichen Krankenversicherung waren beide. Da bekommst du nämlich nur 3 Versuche und die auch nur anteilig zu 50 % bezahlt, die bei uns leider nicht ausgereicht haben, um unser Kind zu bekommen. Bei privat Versicherten werden nach dem Verursacherprinzip alle Kosten erstattet und mehr Versuche gezahlt. Vor allem über 40 Jahren. Da werden in der geseztlichen Krankenversicherung gar keine Versuche mehr gezahlt und du musst alles selbst bezahlen. Und wer das Geld nicht hat (was ich nicht selten erlebt habe, weil ja schon vorher Versuche teilfinanziert werden mussten), der hat eben im Zweifelsfall dann kein Kind mehr bekommen, weil er das Geld nicht (mehr) hatte. In der privaten Krankenversicherung werden hingegen auch Versuche bis zum 42 Lebensjahr der Frau voll bezahlt. Unser Kind kam beim 4. Versuch zustande und ich war da 41 Jahre alt. Und wir haben 2 Versuche komplett selbst bezahlt, weil ich da über 40 Jahre alt war. Und ich kenne viele Frauen, bei denen Versuche erst über 40 erfolgreich waren und die sich verschuldet haben dafür. Und auch einige, die deshalb aufgehört haben. DAS ist asozial. Dass geringer verdienenden Frauen dann eventuell der Kinderwunsch verwehrt bleiben muss. Ich könnte mich stunden- und tagelang darüber aufregen.Immer noch. Was ist das für eine Regelung?


    Ja - das mit dem Kindkrank. Hatten wir bisher noch nie. Mein Mann hat dann Homeoffice gemacht (kann er immer machen) oder meine Mutter kam.

  • Nochmal die Frage: Wer von den verbeamteten Lehrern unterstützt denn das Solidarprinzip, indem er sich trotzdem freiwillig gesetzlich versichert?


    Seltsam, da zieht man es doch auch vor, die besseren Leistungen zu nehmen...Und ich soll deshalb asozial sein? Nach den ganzen subjektiven Erfahrungen mit der Benachteiligung, die ich in der gesetzlichen Krankenversicherung erfahren durfte..? Ich würde indes sicher anders argumentieren, wenn ich bisher gesetzlich versichert nie Nachteile gehabt hätte. Dem war aber nicht so. Und im Falle unserer Kinderwunschbehandlung waren die Nachteile beträchtlich. Und da hätte ich lieber statt auf dem Neongang morgens um 6 Uhr in der Uniklinik im Parkettbereich um 8 Uhr bei den Privatpatienten gesessen und hätte mir einen Kaffee gezogen vom Vollautomaten, der da stand. Das "Prozedere" ist nämlich an sich schon anstrengend genug. Ich habe indes Glück gehabt. Und das nötige Kleingeld für die weiteren Versuche - von denen einer erfolgreich war.

  • Nochmal die Frage: Wer von den verbeamteten Lehrern unterstützt denn das Solidarprinzip, indem er sich trotzdem freiwillig gesetzlich versichert?

    Ich spiele gerade mit dem Gedanken nach dem Ärger und Stress in der PKV im Ref in der GKV zu bleiben, wenn Berlin jetzt wieder verbeamtet.

  • Du musst evtl. dein Kind auch in die PKV oder separat in der GKV versichern.

    Das war doch schon geklärt, dass dem nicht so ist, weil der Mann mehr verdient. Damit ist der Drops gelutscht und das Kind kann auch jeden Fall in der Familienversicherung bleiben.

  • Nochmal die Frage: Wer von den verbeamteten Lehrern unterstützt denn das Solidarprinzip, indem er sich trotzdem freiwillig gesetzlich versichert?

    Da ich dann auch den Teil des Arbeitgebers bezahlen müsste mache ich das natürlich nicht...

  • Ich spiele gerade mit dem Gedanken nach dem Ärger und Stress in der PKV im Ref in der GKV zu bleiben, wenn Berlin jetzt wieder verbeamtet.

    Was hattest du denn für einen Stress und Ärger? Ich war ja im Ref privat versichert und konnte keine Nachteile erkennen. Ja, man muss die Rechnungen selbt einreichen und in Vorleistung treten. Aber ich habe gerne die ganzen kostenlosen Zusatzleistungen dafür in Kauf genommen, dass ich dann im Monat einmal eine halbe Stunde die Rechnungen eingescannt habe.

    Daher würde mich wirklich interessieren, welchen Stress und Ärger du meinst.

  • Aha ... aber ich soll mehr bezahlen, weil es solidarisch ist... ?
    Verstehe ich nicht.

    Das habe ICH nicht gesagt.

    Jeder muss gucken wie er es für sich selbst regelt.

    Moralisch hab ich mit dem Wechsel absolut keine Probleme.

  • Das war doch schon geklärt, dass dem nicht so ist, weil der Mann mehr verdient. Damit ist der Drops gelutscht und das Kind kann auch jeden Fall in der Familienversicherung bleiben.

    Eben. Warum mein Mann sich nicht privat versichert, war auch schon oft Thema bei uns. Und in der erwähnten Kinderwunschbehandlung hat es mich den allerletzten Nerv gekostet. Mein Mann wollte auch nicht mehr wechseln, weil er felsenfest davon überzeugt war, dass er dann nicht mehr zurückkommt. Ich konnte ihm Gesetze und Bestimmungen vorlegen, wie ich wollte. Und wenn du dann den Jahresurlaub opfern musst, den du dringend bräuchtest, um dich von der Kinderwunschbehandlung zu erholen und um Selbige weiter finanzieren zu können, dann kostet das schon Nerven.

  • Das habe ICH nicht gesagt.

    Jeder muss gucken wie er es für sich selbst regelt.

    Moralisch hab ich mit dem Wechsel absolut keine Probleme.

    Ah gut ... Das Thema ist eben komplexer, als man denkt. Vor allem, weil es eventuell um Leistungen der privaten Krankenkasse geht, die für einen persönlich sehr wertvoll sein könnten. Ob man die braucht, weiß man ja nicht. Aber versucht man sich nicht bestmöglich für den Fall der Fälle zu versichern?


    Ich bin eben wirklich hin und her gerissen. Bei mir allerdings ehrlicherweise deshalb, weil ich vorhabe, über kurz oder lang wieder zurückzugehen und ich überlege, ob ich dafür den ganzen Heckmeck mit Beträgen und Versicherungen kündigen,etc. machen soll. Andererseits: Wenn ich wirklich ernsthaft krank würde in der Zeit wäre ich privat besser versichert, daran besteht für mich kein Zweifel.

  • Ein Gehalt über der Beitragsbemessungsgrenze hat in den meisten Fällen nichts mit wohlhabenden Menschen zu tun.

    Wohlhabend ist nicht dasselbe, wie reich.


    Die Beitragsbemessungsgrenze liegt 2022 bei 58.050 €, das sind in Lohnsteuerklasse I, ohne Kinder und gesetzlich versichert rund 2.900 € netto pro Monat.

    Laut IW Köln, haben nur 17% der Haushalte ein (pro Kopf) höheres Einkommen, 83% ein (pro Kopf) niedrigeres Einkommen. Natürlich ist man mit 2.900 € pro Monat nicht reich. Auch als Alleinverdiener für zwei Erwachsene und Kind kann man da noch nicht von einem wohlhabende Haushalt sprechen; aber generell ist der Wohlstand mit so einem Einkommen schon recht hoch.


    https://www.iwkoeln.de/fileadm…mensverteilung/index.html


    Von den rund 23 Millionen Vollzeitbeschäftigten in Deutschland, verdienen nur ca. 1,5 Millionen oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze.


    Lehrer sind in Hessen mit E12 nach 6 Jahren (Stufe 4) bei einem Einkommen jenseits der 2.900 € netto. Ich weiß, niemand will es hören, aber auch Lehrer gehören in Deutschland generell zu den wohlhabenden Menschen.

    Ein Lehrerpaar, bei dem einer Vollzeit in E12 arbeitet, und der andere 50% in E11, kommt in Stufe 4 in Hessen auf ein Monatsnetto von 4.600 €. Mit einem Kind verdienen nur 25% der Haushalte pro Kopf mehr, ohne Kinder nur 15%. Bei Beamten Lehrern bleibt noch mehr übrig.

    (Jaja, ich weiß, es gibt auch Lehrer, die weniger als E12 verdienen, die gehören dann vielleicht nicht dazu.)

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