Quereinstieg ins Berufsschullehramt Niedersachsen

  • Hallo zusammen,


    ich habe einen Bachelor in Elektrotechnik und arbeite seit ca 10 Jahren als Ingenieur und habe schon länger die Überlegung mich fürs Lehramt an einer Berufsschule in Niedersachsen als Quereinsteiger zu bewerben.


    Aktuell gibt es eine Sondermaßnahme für Fächer des besonderen Bedarfs(wozu Elektrotechnik zählt) ,dass man als Bachelor ins Lehramt an einer BBS quereinsteigen kann.


    Hierzu muss man noch diverse Module im Umfang von 30 ECTS in Berufs-und Wirtschaftspädagogik sowie ein zweites Unterrichtsfach im Umfang von 70 ECTS nachstudieren.


    Man wird direkt an der Schule angestellt und unterrichtet aber von Tag 1 an in seinem Fach, in meinem Fall Elektrotechnik. Zusätzlich besucht man das Studienseminar und muss die fehlenden Module/Zweitfach nachstudieren.


    Mich würde interessieren, ob von euch hier jemand auch diesen Weg gegangen ist und Mal Erfahrungen berichten kann wie es ihm/ihr so ergangen ist. Auch würd mich interessieren wo ihr die fehlenden Module und das Zweitfach nachstudiert habt und welches Zweitfach ihr gewählt habt.


    Danke schon mal für eure Erfahrungen!

  • Zunächst mal finde ich es sehr gut, dass du diesen Weg wählen möchtest! Du möchtest den "direkten Quereinstieg" machen, nicht den über das Referendariat/den Vorbereitungsdienst, verstehe ich das richtig? Ich persönlich kann dir zu beiden Formen des Quereinstiegs nichts sagen, aber evtl. kann dir der User Klinger deine Fragen beantworten. Er durchläuft hier in NDS gerade den "Quereinstieg in den Vorbereitungsdienst" (allerdings nicht im Bereich Elektrotechnik sondern in Wirtschaftswissenschaften).

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Hallo Humblebee,


    ja der Quereinstieg ist erst Mal direkt. Wenn diese Sondermaßnahme abgeschlossen ist und man die fehlenden Credits nachstudiert hat (dafür hat man glaube ich max 3 Jahre Zeit) so geht man in den Vorbereitungsdienst über, dieser dauert dann ein halbes Jahr und schließt mit der zweiten Staatsprüfung ab und anschließend könnte man dann auch

    verbeamtet werden.


    Für mich wären Erfahrungswerte echt hilfreich. Interessant ist natürlich wie und wo habt ihr die fehlenden Credits nachstudiert, da ich mir das ziemlich schwierig vorstelle zwischen Unterricht, Vor- und Nachbereitung auch noch womöglich täglich Vorlesungen besuchen, was ja auch teilweise sicherlich zeitgleich statt finden kann.

  • Für mich wären Erfahrungswerte echt hilfreich.

    Das wären sie ganz sicher, aber wenn mich nicht alles täuscht, gibt es hier im Forum (und auch in meinem beruflichen Umfeld) leider niemanden, der über diese Sondermaßnahme den Weg in eine nds. BBS gefunden hat.

    Trotzdem wünsche ich dir viel Erfolg!

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  • Wenn du räumlich sehr(!) flexibel bist, kannst du dich Richtung RLP orientieren.

    Dort kannst du als Bachelor Fachlehrer werden (ein Fach und das als Theoriefach). Einstieg mit A11 und später A12.

    Nach dem Ref kannst (entspannter) ein zweites Fach nachstudieren und eine Aufstiegsprüfung machen -> dann Studienrat/A13.

  • @golum: Dann steht man aber in der Zeit des "Nachstudiums" wieder völlig ohne Einkommen da? Oder kann man in dieser Studienzeit an der Schule, wo man als Fachlehrer*in gearbeitet hat, weiterarbeiten?

    Ganz ehrlich: Ich würde es - wenn ich in der Situation des TE wäre und hier in NDS bleiben wollte - eher so machen, dass ich zuerst die notwendigen ECTS in Berufs- und Wirtschaftspädagogik und in einem Unterrichtsfach nachstudieren würde, dann den "Quereinstieg in den Vorbereitungsdienst" absolvieren und anschließend direkt (wenn nicht zu alt für die Verbeamtung) eine mit A13 besoldete Planstelle antreten.

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  • Humblebee Nee, die Fachlehrerinnen und Fachlehrer werden nach 2 Jahren Ref verbeamtet und studieren dann parallel zum Job mit vollem Gehalt. Das machen doch recht viele FL, besonders die, die in jüngerem Alter eingestiegen sind.

    Das ist eben eine Variante, in der man die Plan-Stelle nach dem Ref schon mal sicher hat und sich dann später entscheidet, ob es reicht bis A12 zu kommen oder doch Richtung A13 (oder später ggf. A14) aufzusteigen.


    Es kann dir dann nur passieren, dass du trotzdem nur dein Erstfach (Mangelfach) unterrichtest, weil dein Zweitfach genügend versorgt ist.


    Edit: Das ist natürlich eine anstrengende Zeit noch mal nach dem Ref, wenn man sich für das Nachstudieren entscheidet.

  • ... und es gibt (aber außerhalb des Kerns dieses Threads) sogar die Möglichkeit:


    Fachpraxislehrerin (Technikerin, Konditormeisterin... -> Unterricht in Werkstatt, Küche...) -> Fachlehrerin durch ein erstes Studium -> Studienrätin durch ein zweites Studium. Das ist aber extrem selten.

    jeweils Fachpraxis -> Fachlehrer oder Fachlehrerin -> Studienrätin habe ich bei KuK öfters gesehen. Den kompletten Weg A10 -> 11 -> 12 -> 13 -> (14 theoretisch auch möglich) kenne ich nur gerüchteweise.

  • Hallo quereinsteiger2022,


    ich habe selbst mit der Sondermaßnahme geliebäugelt, habe aber keine Stelle an meiner Wunschschule bekommen.

    Somit bin ich an die Uni Hannover in den LUH Sprint Studiengang gegangen. Dort bist du mit Fachbachelor gut aufgehoben.

    Du studierst dort das Unterrichtsfach (Wahl aus Mathe, Physik, Sport, etc.) , die berufliche Fachrichtung und die Berufs- und Wirtschaftspädagogik in 4 Semestern als Master.


    Ich persönlich habe dort nun auch jemanden kennengelernt, der die Sondermaßnahme durchläuft. Er hat vorher fast 10 Jahre bei einem bekannten Automobilhersteller gearbeitet. Diesen habe ich natürlich ausführlich ausgefragt, da die Option Vergütung + Unterrichten + Studieren erstmal sehr verlockend klingt.

    Die Aussage von ihm ist: Er würde den Weg über die Sondermaßnahme nicht nochmal gehen. Die Belastung ist zu hoch.

    Nicht nur, dass du selbstständig unterrichten musst (und auch den Unterricht vorbereiten), ist es auch erforderlich das Studienseminar für 18 Monate zu besuchen und nebenbei zu studieren. Bei diesem dreigleisigen System hat er keine Freizeit mehr. Nach seiner Aussage ist es auch schwierig die Lehrveranstaltungen um den Unterricht und das Seminar zu legen.


    Versteh mich nicht falsch, ich möchte dir dies nicht madig reden, du solltest dich aber nochmal genau informieren. Schliesslich hat es auch schon erfolgreiche Absolventen dieser Maßnahme gegeben. :)

  • Hallo Quereinsteiger 2022,


    ich selber bin seit einer Woche im direkten Quereinstieg, muss aber nichts mehr nachstudieren.


    Meine eine Kollegin hingegen ist auch über die Sondermaßnahme in der Schule und sie ist wirklich furchtbar im Stress. Am 01.08. an der Schule angefangen, gleich eine Klassenlehrerschaft, Unterricht in ihrer beruflichen Fachrichtung, Seminar und ein Vollzeitstudium in Präsenz für das Unterrichtsfach. Dies darf sie aber „erst“ unterrichten, wenn sie 35CP von 70 erreicht hat.

    Auf ihrem Gehaltszettel sieht sie das auch sehr deutlich und die Studiengebühren machen sich auch bemerkbar.

    Ich habe meine berufliche Fachrichtung durch einen Master im Onlinestudium gefestigt und hatte mein Unterrichtsfach schon sicher. Tatsächlich würde ich das jedem auch so empfehlen, also alles für den direkten Quereinstieg mit zwei Fächern vorzubereiten, denn auch das ist am Anfang schon anstrengend (auch wenn ich es liebe).

  • jeweils Fachpraxis -> Fachlehrer oder Fachlehrerin -> Studienrätin habe ich bei KuK öfters gesehen. Den kompletten Weg A10 -> 11 -> 12 -> 13 -> (14 theoretisch auch möglich) kenne ich nur gerüchteweise.

    Wie geht das bei euch?

  • Wie geht das bei euch?

    Mal ein Beispiel, wie es sein könnte:


    1. Schritt: Ein Techniker (aus dem Bereich Mechanik/Metall) wird Fachpraxislehrer mit 18 Monaten Referendariat. Dann wird er mit A10 eingestellt.

    2. Schritt: Er beginnt dann ein Studium in seinem Bereich (wie viele Punkte er sammeln muss, weiß ich aber nicht) und macht dann später die Aufstiegsprüfung zum Fachlehrer (Fachtheorie Metall). Da wird er dann A11 und irgendwann A12 (in der Regel).

    3. Schritt: Als nächstes studiert er zum Beispiel Ethik oder Sozialkunde oder Mathe oder ... und macht dann eine weitere Aufstiegsprüfung zum "normalen" Studienrat und wird dann A13.

    4. Schritt: Er schafft dann später in der Schule noch den Sprung auf eine A14er-Stelle über den normalen A14er-Pool.


    Jeden Schritt für sich habe ich schon gesehen. Ich kannte auch einen Kollegen, der die Schritte 1 und 2 schon hatte und den dritten als nächstes angegangen war. Ob er das geschafft hat, weiß ich nicht.


    Grob zusammengerechnet sind das dann (soweit ich das immer am Rande mitbekomme) dann mindestens:

    ~ 2 Jahre Schritt 1

    ~ 4 Jahre Schritt 2

    (+ dann eventuelle Wartezeit)

    ~ 4 Jahre Schritt 3


    Also nach ca. 10 Jahren + eventuelle Wartezeit könnte ein(e) Techniker/in/Meister/in Studienrat/Studienrätin werden. Und mit Zeit X danach eventuell Ober-SR. Das bedeutet halt entsprechend langes Lernen und immer wieder Prüfungen.


    edit: Ich habe noch mal eine Wartezeit ergänzt. Die gibt es wohl (hat mir Google gesagt). Aber ich kenne da nicht jedes Detail. Ich suche aber noch mal nach Quellen und ergänze die später.

  • Das ist wirklich interessant @golum ! Diese "Fachlehrer*innen" gibt es in NDS gar nicht; hier gibt es nur "Lehrer*innen für Fachpraxis" (die hier aber nicht mal mit A10, sondern nur mit A9 besoldet werden).

    An meiner Schule gibt es einen Kollegen, der den Schritt vom Lehrer für Fachpraxis im Bereich Metalltechnik zur Theorielehrkraft gemacht hat und dementsprechend Metalltechnik als berufliche Fachrichtung und Politik als Unterrichtsfach für das Lehramt BBS nachstudiert hat und nun A13 als Theorielehrkraft erhält; quasi das, was du in den Schritten 1 und 3 beschreibst.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Humblebee Ich habe ein Broschüre gefunden, die sogar den kompletten Weg der/des Fachpraxislehrer*in zum/zur Studienrät*in beschreibt. Das hat ein Berufsverband veröffentlicht. Auf S. 35/36 ist der komplette Weg beschrieben. Erster Schritt FH -> Fachlehrer*in, zweiter Schritt Master -> Studienrät*in. (So genau wusste ich das bisher nicht. Was man so alles lernt... ;) )

    Die RLP-Variante hat den Vorteil, dass es einen stabilen Zwischenschritt nach dem Bachelor gibt.


    Daraus:

  • Hallo Invoiner,

    Hallo ShuCaRa,


    Danke für die Infos!


    Ich bin mir sicher dass das ein steiniger Weg ist. Aber ich kann auch absolut nicht abschätzen wie hoch die Belastung ist. Wieviel Stunden pro Woche muss ich insgesamt opfern? 55,60,70 ? Ist diese Extrembelastung nur punktuell oder eher dauerhaft? Das sind so Fragen die Brennen mir unter den Fingernägeln.


    Auch dieses "Drumherumlegen" der Veranstaltungen stelle ich mir schwierig vor. Ich hab aber auch in Hannover an der Uni mal angefragt bezüglich Zweitfach in der Sondermaßnahme zu studieren. Die haben mir gesagt es gibt dort Sondermaßnahmen für die Sondermaßnahme dass man im Blockunterricht an mehreren Wochenenden Politik oder Werte und Normen als Zweitfach nachstudieren kann.


    Ich überlege auch ob ich die Pädagogik Credits einfach schon Mal studiere neben meinem jetzigen Job auch wenn ich keine Stelle habe. Hier würde allerdings nur ein Fernstudium in Frage kommen vorzugsweise an einer privaten Hochschule da man dort halt wesentlich flexibler ist. Leider weiß ich nicht ob das Niedersächsische Kultusministerium mir die Credits dann anerkennt. Beim Landesamt für Schule und Bildung konnten die mir auch nichts verbindlich zusagen, die meinten nur der Studiengang muss akkreditiert sein.


    Den Master für Fachbachelor hab ich mir auch angeschaut gibt es in Osnabrück oder in Bremen an der Uni auch. Das ist bestimmt der entspanntere Weg.


    Irgendwie schreit diese Sondermaßnahme danach Mal reformiert zu werden.


    Bin auch weiterhin für alle Infos dankbar.

  • Invioner: wie ist das Masterstudium Lehramt für Fachbachelor denn so? Welche Module studierst du da? Was hast du vorher gemacht? Arbeitest du neben dem Studium als Ing. bzw machst du das Studium nebenbei?


    Danke für die Infos

  • Ist diese Extrembelastung nur punktuell oder eher dauerhaft?

    Naja, dies kannst du dir ja selber beantworten. Unterrichten tust du ganzjährig, abzgl. Ferien. Studienseminar besuchst du 18 Monate am Stück, abzgl Ferien evtl.? In der Uni bist du von Mitte Oktober bis Ende Januar/Anfang Februar und von Mitte April bis Ende Juli/Anfang August. Also meines Erachtens schon eine ordentliche Belastung die nicht zu unterschätzen ist.


    Die haben mir gesagt es gibt dort Sondermaßnahmen für die Sondermaßnahme dass man im Blockunterricht an mehreren Wochenenden Politik oder Werte und Normen als Zweitfach nachstudieren kann.

    Dazu habe ich keine Infos und auch noch nix von gehört. In Sport, Metalltechnik oder Berufs- und Wirtschaftspädagogik funktioniert dies meines Wissens nicht. Bzw. gibt es in einigen Fakultäten kommentierte Vorlesungsverzeichnisse (KVV) z.B. in Sport. Dort siehst du ganz genau welche Kurse wann in welchem Semster angeboten werden und wurden.

    Den Master für Fachbachelor hab ich mir auch angeschaut gibt es in Osnabrück oder in Bremen an der Uni auch.

    Ja stimmt, aber nicht jede Uni bietet jedes Unterrichtsfach an. In Osnabrück gibt es kein Sport oder Politik. Ich weiß nicht ob Bremen zählt, da anderes Bundesland. In Hannover kannst du kein Deutsch, Englisch, Informatik oder Katholische und Islamische Religion wählen.


    Ich überlege auch ob ich die Pädagogik Credits einfach schon Mal studiere neben meinem jetzigen Job auch wenn ich keine Stelle habe.

    Das kann super funktionieren. Bzw. ich würde dir Raten, schreibe dich in einen Studiengang Lehramt für Fachbachelor an deiner Wunschuni ein und belege nebenberuflich erstmal ein paar Kurse die für dich passen. Also damit meine ich: Du schaust welche Kurse du brauchst und wovon viele an einem Tag stattfinden. (Um nebenberuflich für den Tag Flexzeit oder Urlaub einzureichen) Ob sich das für dich lohnt musst du überschlagen und abwägen.


    Invioner: wie ist das Masterstudium Lehramt für Fachbachelor denn so? Welche Module studierst du da? Was hast du vorher gemacht? Arbeitest du neben dem Studium als Ing. bzw machst du das Studium nebenbei?

    Meiner Meinung nach (und nach Meinung meiner angefragten Schule und Kultusministerium) ist es richtig und besser den "regulären" Weg über den Master zu gehen und dann normal ins Referendariat einzusteigen. Das Masterstudium bereitet dich auch in der beruflichen Fachrichtung durch die nötige Didaktik und Methodik auf deine Lehrtätigkeit vor (Welches du in der Sondermaßnahme nicht hast). Die Berufs- und Wirtschaftspädagogik sowie das Unterrichtsfach ist nahezu gleich gehalten. Das Studium selber macht sehr viel Spaß und gibt einen guten Einblick und Vertiefung in die Lehrtätigkeit.


    Ich studiere die berufliche Fachrichtung Metalltechnik und das Unterrichtsfach Sport. Mein Vorteil war es, dass ich das Studium während des Online Semesters angefangen habe. Somit konnte ich die komplette Berufs- und Wirtschaftspädagogik und einige Lehrveranstaltungen in der beruflichen Fachrichtung schnell im Homeoffice abarbeiten.


    Ich selber liebäugel ebenfalls noch mit der Sondermaßnahme, da es nach diesem Semester nur noch eine Handvoll Lehrveranstaltungen wären die ich besuchen müsste. Zeitlich würde es insgesamt auf das gleiche hinauslaufen. Durch die Module welche ich mir anrechnen lassen könnte, würde das Studium quasi wegfallen, ich könnte bereits auch im Unterrichtsfach eingesetzt werden und würde neben der Schule nur noch das Studienseminar besuchen. Vielleicht auch eine Anregung für dich, also erstmal den Studiengang zu studieren und danach in die Sondermaßnahme zu wechseln.

  • Die Variante mit dem nebenbei studieren ist eine Überlegung wert. Muss halt auch mit den Veranstaltungen passen. Studierst du denn Vollzeit oder arbeitest du noch parallel in deinem alten Job?


    OK dann würdest du in die Sondermaßnahme gehen um direkt tariflich angestellt zu sein und falls es mit der Stelle nicht klappt schließt du das Studium in Hannover ab und gehst dann ins Ref. Die Idee ist gut. Vielleicht klappt es ja.

  • Ich lese hier zwar mit, kann aber (noch) nichts Hilfreiches beitragen.

    An meiner Schule gibt es einige Quereinsteiger, einer davon ist mein Ausbildungslehrer. Er hat das Studienseminar nur sechs Monate lang besucht, keine 18. Ein anderer Quereinsteiger, der sogar schon Unterrichtserfahrung an einer öffentlichen Schule hatte, macht hingegen den "ganz normalen" 18monatigen Vorbereitungsdienst. Beide sind aber von Anfang an Vollzeit angestellt. Ersterer wurde verbeamtet, nachdem er das Seminar sechs Monate besucht hat (das ersetzt wohl die notwendige Staatsprüfung), letzterer wurde direkt ab Start verbeamtet. Ich habe keine Ahnung, wie er den Workload stemmt. Er kriegt zwar vier Stunden pro Woche "erlassen", muss aber trotzdem immer noch 20,5 Stunden unterrichten und zusätzlich den Vorbereitungsdienst absolvieren, inklusive 12 Unterrichtsbesuchen. Dafür muss er aber die Hausarbeit nicht machen und auch keine PU.

    Eine dritte Quereinsteigerin kann wählen, ob sie einen 6monatigen Vorbereitungsdienst macht oder stattdessen vier Jahre als Angestellte im ÖD arbeitet, bevor sie dann verbamtet wird. Sie und mein Ausbildungslehrer hatten 3 Jahre Zeit, alle erforderlichen CP nachzustudieren, bevor es in den Vorbereitungsdienst geht. Mit Vorbereitungsdienst meine ich den Besuch des Studienseminars. Welchen Sinn das macht kann ich nicht beurteilen.

    Meine Kollegen haben Recherchen angestellt und dabei herausgefunden, dass es mindestens zwölf Wege in den Quereinstieg in das Lehramt an berufsbildenden Schulen in Niedersachsen gibt.

    Bin geneigt, dass eher noch für eine Untertreibung zu halten.

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