Aber für das einzelne Kind IST es doch eine Strafe.
Ansonsten danke für deine Perspektive!
Ja, vielleicht wirkt das so, wenn es blöd kommuniziert ist und wenn sie vor allem die Einzige ist, die umgesetzt wird. Das geht meines Erachtens auch nicht.
Aber für das einzelne Kind IST es doch eine Strafe.
Ansonsten danke für deine Perspektive!
Ja, vielleicht wirkt das so, wenn es blöd kommuniziert ist und wenn sie vor allem die Einzige ist, die umgesetzt wird. Das geht meines Erachtens auch nicht.
(Interessanterweise reagieren Lehrkräfte, wenn wir als Eltern mit Lehrhintergrund auftreten, auf freundliche Nachfragen bei uns bisher immer konziliant. Ist es vielleicht der Gedanke: Mist, mit Lehrhintergrund kennen die das System. Ist übrigens ein Grund, warum ich nie Elternbeirat mache, weil ich nicht weiß, ob ich die Rollen professionell trennen kann.)
Nicht überraschend. Wir kennen halt erstens die üblichen Tricks und Antworten und wissen zweitens ganz oft, was eigentlich überhaupt geht und nicht geht.
Außer in der Phase, als ich neben Dominik geparkt wurde, der regelmäßig ausrastete, alle Materialien vom Tisch fegte, Stühle schmiss UND auch noch furchtbar stank 😣 Mundgeruch, Körpergeruch, Klamottengeruch alles. Das war auch das einzige Mal, dass meine Mutter nach ein paar Wochen Mitleid hatte und tatsächlich mal zum Lehrer gegangen ist. Die Grundschullehrerin meinte damals, er täte mir doch gut, "dann wird die ab und an mal aus ihrer Träumerei gerissen und wach." Naja.
Sowas finde ich extrem ägerlich. Der Junge kann nichts dafür, da müssen notfalls die Eltern dazu, aber das Kind für "Träumerei" mit einem Sitznachbar zu "belohnen", der regelmäßig ausrastet und Sachbeschädigung betreibt? Da würde ich nach der Manier von @golum schnell vorstellig werden, notfalls direkt durcheskalierenderweise.
Ja, absolut. War, nachdem es angesprochen wurde, aber dann auch schnell gelöst und er wurde schließlich alleine hingesetzt. Meine GS Lehrerin war eigentlich sehr besonnen und wahrscheinlich hatte sie für den Fall auch keine optimale Lösung und einfach ein bisschen rumprobiert.
Und was haben dann die ruhigen Kinder davon, dass sie ruhig sind?
merkwürdige Frage.
Warum sollten sie "etwas davon haben", dass sie ruhig sind? Ich dachte, das sei in erster Linie eine Temperamentssache.
Ich habe ganz gute Erfahrungen damit gemacht, die Kinder auf kleine, von mir ausgteilte Zettel notieren zu lassen, neben wem sie gar nicht sitzen möchten, oder, alternativ dazu, gut arbeiten können (Vorher besprechen!). Dazu müssen sie sich natürlich ein bisschen besser kennen.
Ein ähnliches Problem wie mit den ruhigen Kindern als "Puffer", was ich ebenfalls als ausgesprochen unsensibel halte, solange es sich um einzelne Schüler handelt, ist das der hocgewachsenen SuS.
Weiter vorne nehmen sie anderen oft die Sicht, hinten sind sie aus diversen Gründen auch nicht immer gut untergebracht. Stehen die Stühle versetzt, kommt niemand mehr durch. Sitzplätze zu erstellen ist immer die Quadratur des Keises.
Ich verstehe, dass das Kind enttäuscht ist, nicht neben einer Freundin zu sitzen. Sitzordnung ist aber halt Lehrerentscheidung und ich finde nicht, dass es so sehr um Strafe geht, sondern um eine Möglichkeit, die Situation für die ganze Gruppe zu verbessern, indem möglichst Ruhe reinkommt.
Offenbar gibt es aber Verhaltensprobleme in der Klasse, die Frage ist, wie damit überhaupt umgegangen werden kann. Wenn ständig Rabatz ist, haben die ruhigen Kinder auch nix gewonnen.
Generell kann man aber doch immer nachfragen, wenn eine Entscheidung ein Kind sehr belastet. Fragen ist doch okay?
"Durcheskalieren", weil ein schwieriges Kind irgendwo sitzt, finde ich allerdings grenzwertig. Das Kind ist Teil der Klassengemeinschaft, auch wenn es stinkt, sorry.
Edit: falsch getippt, nach Recherche stelle ich fest, dass der "Schmuddelkindersong" schon aus den 60ern ist...
merkwürdige Frage.
Warum sollten sie "etwas davon haben", dass sie ruhig sind? Ich dachte, das sei in erster Linie eine Temperamentssache.
Ich glaube, wir reden aneinander vorbei.
Du meinst einen "ruhigen Charakter", "schüchtern", "zurückhaltend", "überlegend". Ja, das ist das Temperament.
Ich meine aber das Verhalten in der Schule: stehe ich einfach auf, rufe ich einfach rein.
Letzteres bemängelt die LK an den Jungs. Meine Tochter aber liefert passendes Verhalten (meldet sich, bleibt sitzen). Sie ist nicht von Natur aus so. Zuhause ist sie wild und laut und Pippi Langstrumpf. In der Schule reißt sie sich zusammen.
Was hat sie davon? Und da würde ich eben gerne positive Verstärker einsetzen, das meinte ich mit "was hat sie davon". So á la: "Alle, die heute die Regeln eingehalten haben, dürfen xy....". Denn Strafen gibt es ja auch, warum dann keine positiven Verstärker.
GREAT!
Die Englischlehrerin hat heute mein Kind zwischen 2 Freundinnen gesetzt (also das eine Mädchen ist eben neu für sie, das andre kannte sie schon). Offenbar hat das Ansprechen durch meine Tochter was gebracht.
Ich danke euch für eure hilfreichen Gedanken zu dem Thema.
weißt du, was mit den zwei Jungs jetzt ist? (irgendwie interessiert es mich, ob jetzt ein anderes braves Kind dafür leiden muss, oder ob ein Kompromiss für Alle (Einzeltische, freier Platz...) gefunden wurde.
Das ist eine gute Nachfrage!
Der Platz wurde einfach frei gelassen. Das ist eine simple Möglichkeit, mit der alle leben können, denke ich.
Nicht überraschend. Wir kennen halt erstens die üblichen Tricks und Antworten und wissen zweitens ganz oft, was eigentlich überhaupt geht und nicht geht.
Im hier diskutierten Fall ist es aber vollkommen legal (und IMHO auch legitim), dass die Lehrkraft den Sitzplan festlegt. Jeder muss mal neben den Chaoten sitzen und in ein paar Wochen rotiert es eh wieder. Alleine schon wegen vorne/hinten/Blick nach vorne/Blick zur Seite.
Gerade von Kollegen würde ich erwarten, dass sie die Gestaltung des Sitzplans nicht mit pädagogischen Maßnahmen verwechseln und auch nicht einfach mal das Wort Missbrauch in den Raum werfen. Ich bin wirklich fassungslos, welche Fässer hier aufgemacht werden.
Im hier diskutierten Fall ist es aber vollkommen legal (und IMHO auch legitim), dass die Lehrkraft den Sitzplan festlegt. Jeder muss mal neben den Chaoten sitzen und in ein paar Wochen rotiert es eh wieder. Alleine schon wegen vorne/hinten/Blick nach vorne/Blick zur Seite.
Gerade von Kollegen würde ich erwarten, dass sie die Gestaltung des Sitzplans nicht mit pädagogischen Maßnahmen verwechseln und auch nicht einfach mal das Wort Missbrauch in den Raum werfen. Ich bin wirklich fassungslos, welche Fässer hier aufgemacht werden.
Gerade von Kollegen würde ich erwarten, dass sie einen Thread sinnerfassend lesen, so dass sie dann wahrnehmen, dass hier differenzierend verschiedene Optionen aufgemacht wurden, wie eine pädagogisch arbeitende Lehrkraft Kinder sinnvoll im Raum verteilt.
Und hier spielt es eben eine Rolle, dass in einer 5. Klasse einer neuen Schule eine brave Schülerin als Puffer zwischen zwei Chaoten gesetzt wurde, um wohl ein Problem der Lehrerin zu lösen. Da stecken also doch einige undurchdachte/unprofessionelle Handlungen der Lehrkraft drin, die die vollkommen legale und legitime Handlung (die hier als solche nicht in Frage gestellt wurde) sehr unprofessionell erscheinen lassen. Und an diesem Handeln wurde die Diskussion aufgemacht. Keiner hat geschrieben, dass die LK keinen Sitzplan machen darf. Es wurde kritisiert, dass das Wie unangemessen war.
die Gestaltung des Sitzplans nicht mit pädagogischen Maßnahmen verwechseln
Vielleicht stehe ich gerade irgendwie auf dem Schlauch... Aber wenn in dem geschilderten Fall das Umsetzen des Mädchens zwischen zwei ständig störende Jungs keine "pädagogische Maßnahme" der Lehrerin war (Sanktionierung von Fehlverhalten durch Umsetzen der beiden Schüler bzw. durch Dazwischensetzen des Mädchens als "Puffer"), was war es denn in deinen Augen stattdessen? Oder verstehe ich deine Aussage falsch?
Im hier diskutierten Fall ist es aber vollkommen legal (und IMHO auch legitim), dass die Lehrkraft den Sitzplan festlegt. Jeder muss mal neben den Chaoten sitzen und in ein paar Wochen rotiert es eh wieder.
Woher weißt du, dass die Lehrerin vorhat, den Sitzplan in einigen Wochen wiederum zu ändern? Von einem angedachten Rotationsprinzip alle paar Wochen habe ich in Laleonas Schilderungen bisher nichts gelesen.
Änderst du tatsächlich in allen deinen Klassen alle paar Wochen die Sitzordnung, damit jede/r mal vorne und mal hinten sitzt usw.?
Ich denke der größte Aufreger für unser Kind und dadurch für uns war die schlechte Kommunikation.
Es ist toll, dass deine Tochter dadurch, dass sie es selbst angesprochen hat, eine deutliche Verbesserung für sie erreicht hat!
Ja, das Prinzip der Selbstwirksamkeit kam zum Tragen
Danke!
Ich bin auch der Ansicht, dass das hier (bzgl. Kommunikatin und Maßnahme) nicht gut gelaufen ist, frage mich aber auch, ob wir alle unser eigenes Handeln immer ebenso kritisch und hart hinterfragen, wie wir das gerne bei Kolleginnen und Kollegen tun ...
Ja, vermutlich nicht, aber man kann alle Anlässe nehmen, um sich zu verbessern!
Und was haben dann die ruhigen Kinder davon, dass sie ruhig sind? Werden zu irgendwelchen Chaoten gesetzt. Warum belohnt man diese Kinder nicht in irgendeiner Form? Wieso bekommen sie eine negative Konsequenz?
Und: Die Unterrichtsstunde dauert 90 Minuten, die Pause 15 bzw 20 Minuten. Ob das genug für den Austausch ist...
Außerdem, rein lernpsychologisch: Menschen arbeiten in einer Umgebung, in der sie sich wohl fühlen, besser. Oder mit Personen, die sie mögen. Klar muss das nicht immer die Freundin sein (bei meinem Kind war es zudem eine neue Mitschülerin, die sie vorher nicht kannte), man kann auch neue Kinder kennenlernen. Aber neben jemanden setzen, zur Strafe für denjenigen? Wie würde ich mich da wohl fühlen? Frau laleona, du sitzt jetzt neben Pupsekollege, damit der mal weniger pupst. Na servus.
Das Umsetzen muss nicht unbedingt eine negative Konsequenz sein. Je nach den Beweggründen der Lehrkraft, kann das durchaus positive sein.
15-20 Minuten sollten für den Austausch zwischen Freundinnen lang genug sein. Ein Austausch in der Unterrichtsstunde ist nciht sinnvoll, nicht erwünscht und wird gerade bei ruhigen Schülerinnen auch nichst stattfinden. Deshalb muss man nicht neben der besten Freundin sitzen.
In der Schule sollen die Kinder lernen, mit vielen anderen Menschen, eben auch mit denen, mit denen sie nicht arbeiten wollen, zu arbeiten, deshalb finde ich eine von oben vorgegebene Sitz- und Arbeitsordnung schon sinnvoll. Wurde denn nur deine Tochter umgesetzt oder sind noch andere Schüler und Schülerinnen betroffen gewesen?
Das Umsetzen muss nicht unbedingt eine negative Konsequenz sein. Je nach den Beweggründen der Lehrkraft, kann das durchaus positive sein.
15-20 Minuten sollten für den Austausch zwischen Freundinnen lang genug sein. Ein Austausch in der Unterrichtsstunde ist nciht sinnvoll, nicht erwünscht und wird gerade bei ruhigen Schülerinnen auch nichst stattfinden. Deshalb muss man nicht neben der besten Freundin sitzen.
In der Schule sollen die Kinder lernen, mit vielen anderen Menschen, eben auch mit denen, mit denen sie nicht arbeiten wollen, zu arbeiten, deshalb finde ich eine von oben vorgegebene Sitz- und Arbeitsordnung schon sinnvoll. Wurde denn nur deine Tochter umgesetzt oder sind noch andere Schüler und Schülerinnen betroffen gewesen?
Nein, natürlich muss Umsetzen nicht unbedingt eine negative Konsequenz sein. Ich selbst habe bei meinen Schülern oft erlebt, dass sich dann neue Freundschaften ergeben.
Austausch während des Unterrichts muss natürlich überhaupt nicht sein, aber Zusammenarbeit mit jemadem, den man mag, fällt halt leichter.
Ich sprach auch nie von "bester Freundin". Hat meine Tochter auch keine.
Um mit andren Menschen zusammenzuarbeiten muss keine von oben gegebene Sitzordnung herhalten. Bzw wenn, dann muss die ganze Klasse nach einem System durchmischt werden.
Es wurde nur meine Tochter umgesetzt.
Also nochmal: Das größte Problem war die fehlende Kommunikation. Mein Kind dachte 4 Tage, es habe etwas falsch gemacht, weil es ohne Begründung von beiden Sitznachbarn getrennt und zwischen zwei Unbekannte gesetzt wurde.
Sie empfand es auch deswegen als vermeintliche Strafe, weil sonst kein Kind umgesetzt wurde. Alle andren Kinder durften ihre Sitznachbarn behalten.
Natürlich kann ich als LK den Sitzplan bestimmen. Auf manches sollte ich Rücksicht nehmen. Man sollte begründen, warum man ein Kind umsetzt. Ein Kind ist auch nur ein Mensch und möchte fair behandelt werden.
Freilich kann ich ein Kind auch mal neben jemanden setzen, den es sich nicht wünscht. Aber dann bitte begründen. Kinder sind Menschen, die verlangen Antworten.
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