Notenverwaltung. Zwang ein Dokument zu unterschreiben?!

  • Als Seiteneinsteiger schaue ich immer wieder staunend aus die im System Schule stattfindenden Diskussionen (obwohl ich schon 14 Jahre im System bin). Man stelle sich bitte Mal vor, die Arzthelferin meines Hausarztes würde Patientendaten auf ihrem privaten Rechner verarbeiten. Ein jeder würde sich fragen, ob die Beteiligten noch alle Latten am Zaun haben. Datenrechtlich ist dies aber durchaus vergleichbar. Als Personalräte raten wir generell von der Nutzung privater Rechner ab. In NRW dürfte mittlerweile jede Lehrkraft über einen Dienstrechner verfügen. Datenverarbeitung auf Privatgeräten ist daher eigentlich verboten. Nur in absolut begründeten Ausnahmefällen kann die SL zeitlich befristete Ausnahmen zulassen. Solange mit den Daten nichts passiert gilt, wo kein Kläger da kein Richter. Fliegt das auf, rettet Dich kein höreres Wesen, das musst Du dann schon selber tun. 🤷 Ist es das Wert?

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Als Seiteneinsteiger schaue ich immer wieder staunend aus die im System Schule stattfindenden Diskussionen (obwohl ich schon 14 Jahre im System bin). Man stelle sich bitte Mal vor, die Arzthelferin meines Hausarztes würde Patientendaten auf ihrem privaten Rechner verarbeiten. Ein jeder würde sich fragen, ob die Beteiligten noch alle Latten am Zaun haben. Datenrechtlich ist dies aber durchaus vergleichbar. Als Personalräte raten wir generell von der Nutzung privater Rechner ab. In NRW dürfte mittlerweile jede Lehrkraft über einen Dienstrechner verfügen. Datenverarbeitung auf Privatgeräten ist daher eigentlich verboten. Nur in absolut begründeten Ausnahmefällen kann die SL zeitlich befristete Ausnahmen zulassen. Solange mit den Daten nichts passiert gilt, wo kein Kläger da kein Richter. Fliegt das auf, rettet Dich kein höreres Wesen, das musst Du dann schon selber tun. 🤷 Ist es das Wert?

    Ich verstehe Deinen Punkt. Bin selbst Seiteneinsteiger!

    In der Wirtschaft haben aber in der Regel alle, die von zu Hause aus arbeiten (müssen) auch einen entsprechenden Dienstlaptop. Wir haben leider nur Ipads. Was einfach keine wirklichen Arbeitsgeräte sind. Konsumieren kann man darauf wunderbar, aber produktiv arbeiten (Excel, programmieren auch schon längere Briefe schreiben...) kann man darauf vergessen. Mit gekoppelter Tastatur ist es immer noch eine Krücke.

    Rechtlicht hast Du aber recht!




    Deswegen muss ich da wohl einfach die sichere Nummer fahren. Mir ging es ja auch primär um den Paragraph welcher angeblich dem Datenschutzbeauftragten Einsicht in meien Geräte gewährt. Das ist aber wohl doch nicht so schlimm. Siehe:


    Muss ich meinen Computer zur Kontrolle bei der Schulleitung abgeben?

    Nein!

    Eine solche Kontrolle muss ohnehin die Ausnahme sein und sollte nur im begründeten Einzelfall (z.B. um einen Missbrauch bzw. eine Dienstpflichtverletzung aufzuklären) durchgeührt werden. Das Verhältnis von Schulleitung zu Lehrkraft sollte von Vertrauen geprägt sein.

    Die Kontrolle erfolgt grundsätzlich im 4-Augen Prinzip in Gegenwart der betroffenen Lehrkraft. Die Lehrkraft bringt hierzu das Gerät in die Schule. Das Kontrollrecht ergibt sich aus der Rolle der Schulleitung als verantwortliche Stelle nach Art. 24 Abs. 1 i.V. Art. 4 Abs. 7 EU-DSGVO.

    Tipp: Das Kultusministerium empfiehlt, sämtliche dienstliche Daten auf einem USB-Stick zu speichern (bitte immer verschlüsselt). Durch die Nutzung eines USB-Sticks muss im Fall einer solchen Kontrolle nur der USB-Stick an die Schule gebracht werden.

    Im Übrigen besitzt die Schulleitung keine Befugnis zum Betreten der Privatwohnung einer Lehrkraft um dort ggf. eine Kontrolle durchzuühren.

  • Boah, was bin ich froh, dass wir auch über von der Schule Lehrerendgeräte (Leihgeräte) in Form von Tablets oder Laptops verfügen!

    Handschriftliche Notenliste führen bei uns meines Wissens nur noch wenige KuK und diese Schuljahresplaner aus Papier habe ich in den letzten Jahren ebenfalls nur noch vereinzelt bei KuK gesehen.


    papierne Notenbuch der Schule

    trage diese ins Notenbuch ein.

    Wir hatten früher mal für jede Klasse Notenhefte aus Papier. Meint ihr sowas? Notenbücher kenne ich ansonsten nicht.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich verstehe das Problem nicht. Selbst, wenn man mit irgendwelchen Formeln rechnen möchte und damit händisch/mit Taschenrechner überfordert ist, kann man Formeln in Tabellenkalkulationsprogrammen definieren und dann nur noch Zahlen eintippen, ohne personenbezogene Daten zu speichern.


    Der rein rechnerische/technische Vorgang der Notenvergabe war bei mir wirklich noch nie anstrengend, kompliziert oder zeitaufwendig.

  • Ich verstehe das Problem nicht. Selbst, wenn man mit irgendwelchen Formeln rechnen möchte und damit händisch/mit Taschenrechner überfordert ist, kann man Formeln in Tabellenkalkulationsprogrammen definieren und dann nur noch Zahlen eintippen, ohne personenbezogene Daten zu speichern.


    Der rein rechnerische/technische Vorgang der Notenvergabe war bei mir wirklich noch nie anstrengend, kompliziert oder zeitaufwendig.

    Kannst Du dir denn ohne Schülernamen merken, welcher Schüler welche Leistung erbracht hat?!


    Handschriftlich machen das bei uns eher die alten Kollegen.

  • Bei mir war auch noch nie die Drogenfshndung oder die Mordkommission im Haus.

    Deswegen halte ich mich trotzdem an Gesetze. Und ich habe zu wenig Ahnung, um zu garantieren, dass meine Schutzmaßnahmen ausreichend sind.

    Ich meinte nicht, dass man sich nicht an den Datenschutz zu halten hat, sondern dass die zu unterschreibende Einverständniserklärung, dem Datenschutzbeauftragten Zugang zur privaten IT zu gewährleisten, relativ unkritisch ist, da sie kaum genutzt werden dürfte.

  • Kannst Du dir denn ohne Schülernamen merken, welcher Schüler welche Leistung erbracht hat?!


    Handschriftlich machen das bei uns eher die alten Kollegen.

    Warum sollte ich mir das merken? Das schreibe ich auf. Mir erschließt sich nicht, warum du darum so ein Bohai machst.


    Soll das jetzt ein burn sein, mit den "alten Kollegen"? Zu denen gehöre ich zwar mit Mitte 30 nicht, aber ich kenne dennoch die magischen Werkzeuge Stift und Papier. Manchmal sind die ganz sinnvoll.

  • Warum sollte ich mir das merken? Das schreibe ich auf. Mir erschließt sich nicht, warum du darum so ein Bohai machst.


    Soll das jetzt ein burn sein, mit den "alten Kollegen"? Zu denen gehöre ich zwar mit Mitte 30 nicht, aber ich kenne dennoch die magischen Werkzeuge Stift und Papier. Manchmal sind die ganz sinnvoll.

    Dann hast aber wieder den Medienbruch drin. Speicherort der Personenbezogenen Daten (Papierbuch) --> Excel --> Papierbuch. Das ist dann im Endeffekt nichts anderes als das Rechnen mit dem Taschenrechner. Minimal schneller evtl. Am Halbjahresende hast dann trotzdem Mehraufwand. Oder wie kommst von x Einzelleistungen auf die Halbjahresleistung eines Schülers?


    Der Witz ist ja, dass alles an einer Stelle ist, mit minimaler Arbeit, Fehlerminimierung usw.


    Papier und Stift sind manchmal sinnvoll. Aber bestimmte Dinge können einfach effizienter digital durchgeführt werden. Und dazu gehört Notenverwaltung auf jeden Fall.


    Zur Klarstellung: Ich gehöre definitiv nicht zu digital= immer besser-Fraktion! Habe zb jahrelang in Tabletklassen unterrichtet und sehe da nur bedingt Vorteile.


    Dass einzelne Kollegen das immer noch gerne auf Papier machen ist ja toll. Soll auch noch genügend Lehrer geben, die mit Tageslichtprojektor unterrichten. Geht auch (was erstmal nichts über die Qualität des Unterrichts aussagt).

  • Papier und Stift sind manchmal sinnvoll. Aber bestimmte Dinge können einfach effizienter digital durchgeführt werden. Und dazu gehört Notenverwaltung auf jeden Fall.

    Ich denke, das ist wirklich eine Geschmackssache. Ich arbeite auch lieber (und m. E. effizienter) mit einer digitalen Notenverwaltung, andere halt lieber mit Stift und Papier.


    Soll auch noch genügend Lehrer geben, die mit Tageslichtprojektor unterrichten. Geht auch

    Nö, an meiner Schule nicht. Wir haben schon seit Jahren gar keine Overheadprojektoren mehr ;) . Die wurden alle "ausgemustert".

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Oder wie kommst von x Einzelleistungen auf die Halbjahresleistung eines Schülers?

    Sicher nicht, indem man sie berechnet. Das ist bei den ordinal skalierten Noten ohnehin mathematisch unzulässig und auch nicht zielführend. Die auf dem Zeugnis auszuweisenden Noten werden mit Blick auf die erbrachten Teilleistungen festgesetzt. Insofern unterstützt die Tabellenkalkulation hier ohnehin nicht.

  • Sicher nicht, indem man sie berechnet. Das ist bei den ordinal skalierten Noten ohnehin mathematisch unzulässig und auch nicht zielführend. Die auf dem Zeugnis auszuweisenden Noten werden mit Blick auf die erbrachten Teilleistungen festgesetzt. Insofern unterstützt die Tabellenkalkulation hier ohnehin nicht.

    D.h. die Notentransparenz die am Schuljahresanfang gefordert wird. Wie zählt schrifltich im Verhältnis zu mündlich. Wie zählt eine GFS usw. sind völlig egal und jeder Lehrer gibt Noten nach dem pädagogischen Nasenfaktor?!


    Ich berechne immer noch meine Durchschnitte und entscheide dann fachlich-pädagogisch in welche Richtung es ausschlägt.


    Ganz stark. Es gibt Konzepte, welche keine Schulnoten mehr fordern. Aber zumindest bei mir (Ba Wü, Oberstufe, berufliche Schule) gibts das gottseidank nicht


    Ich will mir garnicht vorstellen, wie mir die Schüler/Eltern oder auch Betriebe auf den Helm steigen würden, wenn ich nach pädagogischen Gutdünken meine Endnoten vergeben würde. Und das völlig zurecht. Die Zeiten sind gottseidank meist vorbei

  • Was ist eine "GFS"?


    jeder Lehrer gibt Noten nach dem pädagogischen Nasenfaktor?

    Nein, das hast du falsch verstanden. Seph schrieb lediglich, dass eine reine Berechnung von Noten nicht zulässig ist, sondern immer auch auch eine pädagogische Komponente in die Endnoten hineinspielt.


    Zu diesem Thema gibt es hier im Übrigen schon etliche Threads.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Du scheinst meinen Beitrag und möglicherweise auch die vorgeschriebene Art der Notenvergabe nicht verstanden zu haben. Schau dir aber gerne mal den Begriff der ordinal skalierten Daten an und welche Operationen darauf möglich und nicht möglich sind.


    Die Festsetzung der Verteilung von sonstigen Leistungen und schrfitlichen Leistungen steht im Übrigen nicht im Widerspruch zur Nichtberechenbarkeit von Endnoten. Auch werden Noten nicht nach Nasenfaktor oder Beliebigkeit vergeben, sondern ganz klar auf Basis bestimmter Kriterien. Die "Berechnung" von Noten sorgt im Übrigen auch nur für eine Scheinobjektivität.

  • Du scheinst meinen Beitrag und möglicherweise auch die vorgeschriebene Art der Notenvergabe nicht verstanden zu haben. Schau dir aber gerne mal den Begriff der ordinal skalierten Daten an und welche Operationen darauf möglich und nicht möglich sind.


    Die Festsetzung der Verteilung von sonstigen Leistungen und schrfitlichen Leistungen steht im Übrigen nicht im Widerspruch zur Nichtberechenbarkeit von Endnoten. Auch werden Noten nicht nach Nasenfaktor oder Beliebigkeit vergeben, sondern ganz klar auf Basis bestimmter Kriterien. Die "Berechnung" von Noten sorgt im Übrigen auch nur für eine Scheinobjektivität.

    Deine Argumentation steht aber völlig im Widerspruch zu allem was wir darüber im Ref und am Seminar gelernt haben. Wir könnten uns jetzt im statistischen und/oder pädagogischen Klein-Klein verlieren. Fakt ist aber dass sowohl meine Schulleitung als auch Schüler und vor allem die Betriebe eine einigermaßen objektiv nachvollziehbare Notenvergabe im Sinne von mathematisch nachvollziehbar verlangen. Und die bekomme sie auch so.

  • Was ist eine "GFS"?


    Nein, das hast du falsch verstanden. Seph schrieb lediglich, dass eine reine Berechnung von Noten nicht zulässig ist, sondern immer auch auch eine pädagogische Komponente in die Endnoten hineinspielt.


    Zu diesem Thema gibt es hier im Übrigen schon etliche Threads.

    Mach ich doch. Durchschnitt und dann eben schauen, wie es umschlägt. Kann in vielerlei Richtungen gehen. zb Durchschnitt: 2,4. Schüler hat sich in letzter Zeit eher negativ entwickelt und die Leistungen haben eher abgenommen die letzten Monate --> er bekommt eher die 3 als die 2. Anderstrum genauso möglich.


    Als Grundlage dafür benötige ich aber eben einen mathematischen Schnitt. Und der muss in irgendeiner Form berechnet werden.


    Ist halt wie immer Theorie (rein pädagogisch-fachliche Entscheidung) vs Praxis (mathematisch und gleichzeitig pädagogisch fachliche Entscheidung)... Wäre schön, wenn wir in einer perfekten Welt leben würden.. Ist aber leider nicht so.


    Gilt für die Wirschaft im genau gleichem Maße wie fürs Lehramt. Das was an der Uni gelehrt wird, wird so in der Regel nicht 1:1 in der PRaxis gelebt.

  • Mach ich doch. Durchschnitt und dann eben schauen, wie es umschlägt. Kann in vielerlei Richtungen gehen. zb Durchschnitt: 2,4. Schüler hat sich in letzter Zeit eher negativ entwickelt und die Leistungen haben eher abgenommen die letzten Monate --> er bekommt eher die 3 als die 2. Anderstrum genauso möglich.

    Ohne Kenntnis der rechtlichen Rahmenbedingungen in BW: das halte ich für unzulässig, wenigstens für unfair. Wenn ein Schüler überwiegend 2er erhält und insgesamt auf 2,4 steht, dann gebe ich auch bei einer abnehmenden Leistung eine 2 und weise den Schüler darauf hin, dass er/sie wieder etwas zulegen muss, damit das beim nächsten mal keine 3 wird.

  • Ohne Kenntnis der rechtlichen Rahmenbedingungen in BW: das halte ich für unzulässig, wenigstens für unfair. Wenn ein Schüler überwiegend 2er erhält und insgesamt auf 2,4 steht, dann gebe ich auch bei einer abnehmenden Leistung eine 2 und weise den Schüler darauf hin, dass er/sie wieder etwas zulegen muss, damit das beim nächsten mal keine 3 wird.

    Die Endnote soll die Leistungsfähigkeit bezogen auf den gesamten Beurteilungszeitraum sowie eine Prognose, ob und wie schnell etwaige Mängel behoben werden können, enthalten. Dies beinhaltet damit auch, dass ein "Abrunden" der zuvor ermittelten arithmetischen Note möglich sein muss.

Werbung