Ist die Bildung in Bayern und Sachsen wirklich so viel besser?

  • Mir persönlich ist das egal, ob sie sich das alles direkt so merken können oder zu Hause wiederholen müssen. Es muss halt am Anfang der nächsten Stunde sitzen, wenn ich sie abfrage. Und meistens zeigt sich halt, dass es im Detail nicht so gut sitzt, wenn sie es nicht wiederholt haben.

  • Natürlich sollte man den Stoff beherrschen. Aber weshalb durch nachträgliches Lernen zuhause, wenn man es doch schon in der Unterrichtsstunde gelernt hat?

    Der Durchschnittsmensch muss Gelerntes wiederholen, um es sich zu merken. Aber die Frage von Friesin war die nach Bewertungskriterien. Auch wenn du alles aus der Stunde von letzter Woche verstanden hast und noch weißt, ohne es zu üben zu Hause, hast du ein "sehr gut".

  • Ich bin zwar etwas spät dran und das Thema "durch" (aktuell ist bei uns extrem viel los in der Schule), aber ich kenne tägliches (mündliches) Abfragen auch noch aus baden-württembergischen Unterricht. Ich selbst kam genau das eine Mal in Bio (Klasse 5) dran, als ich die Hausaufgaben vergessen habe. Dabei bin ich sogar noch vor der Stunde hin und habe es der Lehrerin gebeichtet. Ich erhielt die Antwort, Pech gehabt, du bist heute dran. Zum Glück war der Maikäfer Thema, weiß ich noch nach 44 Jahren, und ich hatte einen Film über Maikäfer im Fernsehen gesehen. Es reichte für eine 1,5. Aber ich fand es trotzdem unfair und die sonst beliebte Lehrerin war bei mir (bis zum Abitur) durch.


    Im Referendariat in den 90er (ebenfalls Baden-Württemberg) wurde deutlich gesagt, dass mündliche Abfragen nur zeigen, wie stressresistent jemand sei. Wir sollten das lassen. Und ich lasse es. Es kommt bei mir niemand gegen seinen Willen an die Tafel, ich erinnere höchstens allgemein, dass jeder mindestens einmal pro Stunde etwas sagen soll (und dann melden sich auch die letzten). Im äußersten Notfall (das letzte Mal vor über 5 Jahren gibt es bei mir einen "unangekündigten" schriftlichen Test für alle ("unangekündigt", weil ich vorher sage, wenn ihr weiterhin es nicht lernt, schreiben wir irgendwann in den nächsten beiden Wochen einen unangekündigten Tests. Meistens reicht das. Und auch diese Drohung kommt in all meinen Klassen insgesamt höchstens einmal pro Schuljahr vor.)


    Ja, ein paar asiatische Länder sind Spitzenreiter im Schulwesen, aber auch bei den Suizidfällen der Teenager. In abgeschwächter Form gibt es dies auch hier. Ich unterrichte gerne in Baden-Württemberg, habe mich vor vielen Jahren z. B. gegen eine Schule in München entschieden, weil im Vorstellungsgespräch in jedem 2. Satz Kontrolle vorkam (jeder sollte jeden jederzeit kontrollieren, ist nicht mein Ding).

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Zum Glück war der Maikäfer Thema, weiß ich noch nach 44 Jahren,

    Ich weiss noch dass in Wirtschaft- und Rechtslehre in der 8. Klasse die erste war, die mündlich abgefragt wurde. Ich habe ne 4 eingefahren und danach nie wieder irgendetwas für Wirtschaft gelernt. Leider hatte ich es 3 Jahre lang als Hauptfach mit sowas wie 5 Wochenlektionen. Ich habe sicher an allen schriftlichen Prüfungen gespickt und bin teilweise physisch im Unterricht eingeschlafen. Ich kann mich inhaltlich an buchstäblich nichts erinnern, was wir im Unterricht gemacht haben.


    Ich habe einer Klasse mal mit unangekündigten Tests gedroht und das dann auch ein Semester lang durchgezogen. Gebracht hat es genau... nichts. Die schlechten SuS hatten dann halt ein paar ungenügende Noten mehr aus denen sich exakt die gleiche ungenügende Zeugnisnote berechnete wie zuvor. Ich fahre mit anderen Methoden (von denen hier einige schon genannt wurden) deutlich besser.

  • und ich bin auch froh, dass es das bei meinen Kindern nicht gibt, obwohl sie wahrscheinlich weniger Probleme damit hätten als andere - schüchterne oder introvertierte- Kinder. Jene werden durch diese Methode doppelt "bestraft", da sie sich in einer für sie unangenehmen (weil exponierten) Situation vor der Klasse befinden und dadurch schlechtere Leistung zeigen als es ihnen bei einer anderen Leistungskontrolle möglich wäre (Psychologie).

    Ich verbuche das eher unter "Lebenserfahrung" sammeln denn unter "doppelt bestraft". Schließlich wird irgendwann auch für die introvertierten Schüler der Tag der mündlichen Prüfung kommen und da sehe ich es schon als großen Vorteil an, wenn sie diese Prüfungssituation schon aus ihrem Schulalltag kennen.


    Ähnlich gehe ich mit den Diagnosen ADHS etc. um. Da erzählen mir manche Schüler: "Das brauche ich nicht zu können, schließlich habe ich ein Attest, in dem steht, daß ich das nicht kann. Entsprechend brauche ich es auch gar nicht erst zu versuchen."

    Die gucken mich dann immer schief an, wenn ich ihnen entgegne, daß ich jetzt eigentlich genau diese Dinge, die sie nicht können, von ihnen täglich abprüfen müßte, eben damit sie es lernen für ihr späteres Leben. Schließlich fragt nach der Schulzeit niemand mehr warum man etwas nicht kann. Da zählt dann nur noch das Ergebnis, also kann man es oder nicht? Und genau auf dieses Leben habe ich die Schüler vorzubereiten.

  • Ich weiß, dass überall in deutschen Schulen viel schief läuft. Doch was läuft in diesen Bundesländern besser?


    Hey, ich kann zumindest ein wenig über Sachsen urteilen, meine Schlussfolgerung mag evtl. überraschen: Es ist nicht alles Gold, was glänzt.


    Ein Wechsel der Perspektive: Welches Land schneidet denn international bei Pisa immer recht gut ab? China. Warum kopieren wir dann nicht einfach das chinesische Bildungswesen? Eben weil die Kunst, Tests zu bestehen, keineswegs dazu beiträgt, einen freien, kritischen Bürger zu erziehen.


    Die Lernkultur hier stammt noch aus einer alten Zeit - und eine alte Lernkultur bringt eben bei alten Testverfahren bessere Ergebnisse. Wenn es aber darum geht, die Schüler zum Nachdenken anzuregen, oder sie zu aktivieren, etwas selbständig zu tun, dann sind sie recht hilflos. Das sieht man ja auch erschreckenderweise bei Themen wie Zuwanderung, Impfung und Ostalgie. Sachsen hat eine hohe Schulabbrecherquote und Inklusion existiert hier kaum. Die Eltern sind oft eher Gegner der Kinder, nicht ihre Unterstützer. Und was bringen dann die scheinbar guten Ergebnisse? Es ist doch eine Grundfrage: Was will ich mit Schule erreichen? Erziehung, Persönlichkeitsentwicklung oder gute Ergebnisse oder einfach nur formale Aspekte?


    Zudem: Ein langfristiger Effekt dieser Ergebnisse auf die Zivilgesellschaft ist nicht absehbar. Wenn die formale Bildung derart stabil ist, warum schlägt sich dies nicht in der politischen Realität des Freistaates nieder?

  • Die Lernkultur hier stammt noch aus einer alten Zeit - und eine alte Lernkultur bringt eben bei alten Testverfahren bessere Ergebnisse. Wenn es aber darum geht, die Schüler zum Nachdenken anzuregen, oder sie zu aktivieren, etwas selbständig zu tun, dann sind sie recht hilflos. Das sieht man ja auch erschreckenderweise bei Themen wie Zuwanderung, Impfung und Ostalgie. Sachsen hat eine hohe Schulabbrecherquote und Inklusion existiert hier kaum. Die Eltern sind oft eher Gegner der Kinder, nicht ihre Unterstützer. Und was bringen dann die scheinbar guten Ergebnisse? Es ist doch eine Grundfrage: Was will ich mit Schule erreichen? Erziehung, Persönlichkeitsentwicklung oder gute Ergebnisse oder einfach nur formale Aspekte?

    Ich weiß nicht, woher du deine Erkenntnisse hast. Und behaupten kann man ja erst einmal viel.


    Meine Schüler können selbstständig denken und hilflos sind die überhaupt nicht.

    Meine Abiturienten sind "Persönlichkeiten", die erfolgreich ihren Weg gehen werden. Ich werde jetzt nicht aufzählen, wie viele meiner Ex-Schüler promoviert haben, sogar Lehrstühle haben, als Chefärzte oder Firmenchefs weltweit arbeiten oder auch sehr erfolgreiche Künstler sind. Ich besitze sogar ein Bild, das eine ehemalige Schülerin für mich gemalt hat. Jetzt zieht sie durch die halbe Welt und hat erfolgreiche Ausstellungen.

    Zwei sind Oberbürgermeister großer Städte (u.a. auch in Chemnitz) und ich hatte auch mehrere jetzige Lehrer und sogar Theologen dabei. Also alles, was man sich denken kann.

    Bei Klassentreffen bin ich immer wieder beeindruckt, wie erfolgreich sie alle ihren Weg gegangen sind.


    Inklusion habe ich zur Genüge selbst bewältigen müssen. Bei meiner Frau haben sogar Blinde an einem ganz "normalen" Gymnasium das Abitur gemacht. Und das war eine Herausforderung auch für die Lehrer.

  • Und behaupten kann man ja erst einmal viel.

    Ich sehe schon, dass Du mit dem sächsischen Bildungswesen nicht so vertraut bist. Ich zitiere mal den INSM-Monitor:


    „In Sachsen wurde im Jahr 2020 nur ein relativ geringer Anteil der Studienanfänger in einem Bachelorstudiengang eingeschrieben (Sachsen: 51,6 Prozent; Bundesdurchschnitt: 72,8 Prozent). Darüber hinaus fielen die Wiederholerquoten in den Grundschulen sowie in der Sekundarstufe I leicht höher aus als im bundesweiten Durchschnitt.“;


    ferner: "Verbesserungspotenzial besteht jedoch noch bei der Schulabbrecherquote. Diese lag im Jahr 2020 in Sachsen bei 7,8 Prozent, während sie im Bundesdurchschnitt 5,8 Prozent betrug.“


    Vllt. können sich ja Deine ehemaligen Schüler*innen dafür einsetzen, die Situation in Sachsen fundamental zu verbessern.



  • Stegreif... da muss ich immer überlegen, was das sein soll.

    Abfragen ... nicht so, wie es hier in den Beiträgen erscheint, dennoch fordert man die Inhalte der vorherigen Stunden ein, es gibt aber durchaus eine Form für das Abfragen bei Inhalten, die man pauken muss ... also 1x1 z.B. oder auch schon vorher, wenn bestimmte Inhalte wirklich gelernt werden und sitzen sollen.


    Wenn es aber in den anderen Schulen üblich ist, gibt es vielleicht auch eher den Effekt, dass die Eltern sich gegenseitig kontrollieren und sie vor den anderen nicht das Gesicht verlieren wollen. Dazu passt, dass es weniger Ganztag gibt und entsprechend mehr Eltern sich selbst am Nachmittag um die Kinder, die Aufgaben ... und das Lernen für die Abfragen kümmern. Doch auch, wenn Eltern den Nachmittag übernehmen, müssen sie sich ja nicht mit den Kindern beschäftigen. Das geht auch anders :wacko:. Es wird auch in BY Eltern geben, denen es reichlich egal ist, weil ihnen die Kinder egal sind.


    Ich finde die soziale Kontrolle in der Elternschaft nicht prickelnd, andererseits ist es auch ungünstig, wenn die Elternschaft der Klasse sich gegenseitig darin bestärkt, dass man sich nicht kümmern muss, dass die Schule murks ist ... und dass WhatsApp-Elterngruppen dazu da sind, sich und die Kinder gegenseitig aufzureiben. Dafür hat unsere Elternschaft immer noch zu viel Zeit.

  • Das ist mir jetzt aber viel zu schwarz/weiss. Ich bin mit unserem Schulsystem im Baselland in der Sek II eigentlich recht zufrieden. Ich bin auch mit dem, was "meine" Jugendlichen am Ende können, recht zufrieden.

    Das bin ich mit "meinen" Schülern auch. Und treffe mich regelmäßig mit ihnen wieder - auch in der Schule (so schlimm kann der Schock nicht sein) - und sie schwelgen in guten Erinnerungen aus ihrer Schulzeit. Natürlich nicht alle, die verletzten Kinderseelen, die ich bisher erlebt habe, waren nicht durch Schule oder Mitschüler verletzt, sondern durch Erfahrungen aus der Familie. Da war die Schule oft ein Rückzugsort.
    Ich habe meine eigene und die Schulzeit meiner Kinder auch als durchwegs positiv erlebt - es gab natürlich auch Phasen, wo es mal weniger gut lief, aber es gab immer gute Lösungen.

  • In Hessen jedenfalls nicht, sie werden sogar NIE abgefragt. Weder in den verschiedenen Schulen meiner Kinder, noch am BK bei mir. Vielleicht gibt es in Hessen Schulen, die das machen. Mir ist jedenfalls keine bekannt.

    Hessen, so wie ich es bei anderen erlebe, wäre für meine ruhigen und sehr introvertierten Kinder weniger angenehm gewesen - alle drei waren eher Schülerinnen, die schriftlich oder mündlich gefragt werden mussten, und keine, die den Lehrer mit Wissen oder Halbwissen von sich aus bombardierten.

    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube in anderen BL werden auch keine Stegreifaufgaben geschrieben?

    zumindest nicht unter dem Begriff.


    Als ich nach BY kam, musste ich mir das bayerische Schulvokabular erst mal aneignen. Stegreifaufgaben gehörte dazu. :)


    In meinen Fächern wüsste ich oft zu Stundenbeginn gar nicht, wie ich eine solche Abfrage organisieren sollte.:ka: Die römische Familie abfragen? Das würde ca. 5 oder 6 inhaltliche Aspekte ergeben, d.h. einer nicht gewusst = eine Note schlechter?
    Wie aber soll ich, ohne mir detailliert Notizen gemacht zu haben, eine "Abfrage" über eine Quelle konzipieren, die wir gemeinsam bearbeitet und besprochen haben? Beispiel: Die bischöfliche Begründung für den Absolutismus. Klar könnte ich mit einem Schüler/einer Schülerin ausgiebig darüber sprechen, doch das war ja schon in der Stunde davor geschehen. Bei einem solchen Fespräch sitzen die anderen SuS gelangweilt in der Klasse herum. Wo ist der Erwartungshorizont, wie teile ich die BE ein? Und das jede Strunde, in allen 3 Anforderungsbereichen? Puuh, Hut ab, wenn ihr das könnt.


    Im mündlichen Abi habe ich immerhin noch einen Protokollanten und einen Prüfunsgvorsitzenden, die die Note mit mir gemeinsam festlegen.


    Ich kenne diese Abfagen aus NDS (meine eigene Schulzeit, die meiner Kinder und das BL meines Refs) nicht, vll tue ich mich deshalb schwer, mir das vorzustellen.:weissnicht:


    An "meiner" SChule gab es immer mal Kollegen aus BY, die kurzfristig Abfragen zu Unterrichtsbeginn machten. Genaueres konnte sich das restliche Kollegium nicht vorstellen, auch auf Nachfragen gab es keine konkrete Auskunft, z.B. wie differenzierst du z.B. zwischen einer schwachen 3 und einer 4?


    deshalb hake ich hier so nach ;)


    (Fazit: an der Schule, an der ich jetzt unterrichte, werden alle Lehrer gebeten, benotete Abfragen zu Beginn der Stunde über die vorhergegangene Stunde nicht durchzuführen. Die Erfahrungen mit den BY-Kollegen waren einfach zu schlecht)


    Interessant für mich zu wissen:
    Muss man als Lehrer in BY /BW diese Abfragen machen?

  • Hessen, so wie ich es bei anderen erlebe, wäre für meine ruhigen und sehr introvertierten Kinder weniger angenehm gewesen - alle drei waren eher Schülerinnen, die schriftlich oder mündlich gefragt werden mussten, und keine, die den Lehrer mit Wissen oder Halbwissen von sich aus bombardierten.

    Ich kann nur von mir sprechen (Lehrkraft in Hessen). In meinem Unterricht nehme ich jeden einzelnen Schüler "dran", auch diejenigen, die sich nicht selbst melden. Nur Abfragen VOR der Klasse zum Zwecke einer Leistungskontrolle gibt es nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Hessen, so wie ich es bei anderen erlebe, wäre für meine ruhigen und sehr introvertierten Kinder weniger angenehm gewesen - alle drei waren eher Schülerinnen, die schriftlich oder mündlich gefragt werden mussten, und keine, die den Lehrer mit Wissen oder Halbwissen von sich aus bombardierten.


    als ob es nur diese Abfragen einerseits und schriftliche Leistungsüberprüfungen andererseits gäbe...


    Und als ob eine Beteiligung am Unterrichtsgeschehen gleichzusetzen wäre mit "mit Wissen oder Halbwissen den Lehrer bombardieren" :heul:

  • Ich sehe schon, dass Du mit dem sächsischen Bildungswesen nicht so vertraut bist.


    Frech, das einem Kollegen zu sagen, der in Sachsen seit Jahrzehnten Abiturient*innen zu ihrem Abschluss bringt.

    Die Eltern sind oft eher Gegner der Kinder, nicht ihre Unterstützer.

    Und was ist das für ein verrückter Satz? Wie kommst du auf diese Behauptung?


    Zur Zahl der Bachelorstudierenden: könnte daran liegen, dass Sachsen weniger Leute durchs Abi winkt. Zum Beispiel.


    Bei aller berechtigten Kritik am sächsischen Schulsystem, behauptest du hier ganz schön viel aus dem Bauch heraus und verkaufst es als Erkenntnis.

  • Ich kenne diese Abfagen aus NDS (meine eigene Schulzeit, die meiner Kinder und das BL meines Refs) nicht, vll tue ich mich deshalb schwer, mir das vorzustellen. :weissnicht:

    Genau das habe ich mir auch schon gedacht! Ich kenne das allerhöchstens als "Wiederholungstests" (die haben wir bei ein paar wenigen Lehrkräften zu meiner eigenen Schulzeit ab und zu geschrieben, z. B. in Bio oder Mathe) oder eben Vokabeltests in Englisch und Französisch (aber auch die wurden - wenn ich mich richtig erinnere - max. einmal im Monat geschrieben); ein Englischlehrer hat auch zweimal pro Halbjahr einen Grammatiktest schreiben lassen (das war in der 7./8. Klasse).

    Ich selbst wiederhole meist zu Beginn einer Doppelstunde kurz den Inhalt der Vorstunde (wenn dieser für die nun folgende Stunde von Relevanz ist; das ist ja nicht immer der Fall) mit den Schüler*innen, aber dafür dürfen die SuS ihre Unterlagen vor sich liegen haben und es wird niemand von mir zur "Abfrage" nach vorne geholt. Allerdings sollen sie natürlich nicht alles aus ihren Unterlagen ablesen, sollen selbstständig formulieren und eigene Beispiele geben.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • als ob es nur diese Abfragen einerseits und schriftliche Leistungsüberprüfungen andererseits gäbe...


    Und als ob eine Beteiligung am Unterrichtsgeschehen gleichzusetzen wäre mit "mit Wissen oder Halbwissen den Lehrer bombardieren" :heul:

    Es waren halt die Schüler, die gerne viel und mit wenig Wissen reden konnten, die dann in Hessen glücklich waren. Während ruhige Schüler, die nicht so gerne und viel redeten, sondern eher kurze Sätze einwarfen, in Bayern besser zurecht kamen - zumindest in ihrem Erleben.

  • Weshalb soll ich mir denn noch einmal durchlesen, was ich im Unterricht schon gelesen, geschrieben, gehört (und damit gelernt) habe?

    Beneidenswert!

    Ich spreche für mich persönlich: Ich war keine Schülerin, die durch Lesen/Schreiben/Hören im Unterricht gelernt hat. Ich musste mir vieles zu Hause aneignen. (Ich gebe aber zu, dass ich kein intellektueller Überflieger bin. :rotwerd:)


    Was ich zu bedenken gebe:

    Diese Denkweise birgt ein bisschen die Gefahr, dass man als Lehrkraft meint, die SuS würden im Unterricht unheimlich viel mitnehmen. Ich bezweifle aber ein bisschen, dass das so ist.

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