Krankenhausrechnung nach Geburt: Welche Versicherung übernimmt?

  • Guten Morgen,


    ich habe eine Frage zu der ich leider auch nach langem Googeln keine Antwort gefunden habe.


    Mein Sohn wurde Anfang August geboren und gestern flatterte die Rechnung des Krankenhauses ein. Ich bin privat versichert, mein Sohn jedoch über die GKV meines Mannes. Mir wurde mal von einer Kollegin erzählt, dass alles was im Krankenhaus an Kosten anfällt noch über meine Versicherung läuft, so lange wir nicht "ausgecheckt" haben.

    Unser Versicherungsmakler meinte jedoch, dass nur die Geburt über meine Versicherung läuft und ich die Rechnung daher bei der GKV meines Mannes einreichen muss.


    Was sind da eure Erfahrungen? Habt ihr evtl sogar einen passenden Artikel oder sogar Gesetzestext zu parat?

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke, Googeln hilft hier nicht weiter - dafür aber ein Blick in den Versicherungsvertrag bzw. die Versicherungsbedingungen, zu denen Deine Versicherung läuft.


    Es mutet zunächst "logisch" an, dass das Baby als gesetzlich versichertes Kind auch über die GKV läuft, sprich das KH müsste dann über die GKV abrechnen. Ich kann mich an die von Dir zitierte Aussage auch noch erinnern, im Falle meiner Frau und unseren drei Kindern war das jedoch letztlich egal, weil wir alle privat beim selben Anbieter versichert sind.


    Im Beihilferecht findet man diesen Passus:


    SGV § 2 (Fn 18) Beihilfefälle | RECHT.NRW.DE


    Das hier riecht danach, als hätte der Makler Recht.

  • Erst mal: Herzlichen Glückwunsch!


    Ich habe damals zwei getrennte Rechnungen bekommen. Eine für mich und eine für das Kind.


    Das scheint bei dir ja aber nicht der Fall zu sein. Ruf doch einfach bei deiner Versicherung an und frag nach. Bei meiner KV sind die Mitarbeiter:innen immer net und hilfsbereit. Die werden ja wissen, wer was bezahlen muss.

  • Bolzbold in dem Passus steht leider nichts zu den Untersuchungen nach der Geburt.

    EDIT: es steht aber drin, dass die Kosten der Entbindung und des Wochenbetts beihilfefähig sind. Und weiter vorn war ja die Beihilfeberechtigung der Kinder mit aufgeführt 🤔 alles sehr kompliziert



    Was ich mittlerweile gefunden habe ist bei Rund ums Baby, dass da die Rechtsanwältin schreibt, dass sie es nur kennt, dass die Kinder bis zur Entlassung bei der Mutter versichert sind.

    Erst mal: Herzlichen Glückwunsch!


    Ich habe damals zwei getrennte Rechnungen bekommen. Eine für mich und eine für das Kind.

    Vielen Dank


    Ich habe auch zwei getrennte Rechnungen bekommen.

    Mir schwant schon, dass die jeweiligen Versicherungen sagen werden, dass die andere zuständig ist. :autsch:

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe auch zwei getrennte Rechnungen bekommen.

    Mir schwant schon, dass die jeweiligen Versicherungen sagen werden, dass die andere zuständig ist. :autsch:

    Das ist keine so ungewöhnliche Konstellation, so dass die Versicherungen das wissen müssten. Ein Anruf bei der PKV dürfte das aber schnell klären - Makler hin oder her. Das Ganze ist ja keine Grauzone sondern eigentlich (!) versicherungsrechtlich klar geregelt.

  • Da ich auch bald entbinden werde, hab ich mich bei meinem Versicherungsvertriebler dahingehend erst letzte Woche erkundigt. Seine Aussage (übrigens Debeka):


    Die Geburt an sich, da bin ich der Patient. Alles andere, jede Neugeborenen Untersuchung etc, läuft auf meinen Sohn, sobald dieser auf der Welt ist. Ich fands auch ungewöhnlich, hatte ich das vom Hörensagen doch anders in Erinnerung. Aber das war seine Aussage letzte Woche.


    Was waren für dich die ausschlaggebenden Argumente, dein Kind in der GKV versichern zu lassen? Ich kann es mir auch raussuchen, ob mein Sohn PKV oder GKV wird, und tendiere gerade doch eher zur PKV (aber nicht unbedingt Debeka, da muss ich mich noch unabhängig beraten lassen).

  • Die Geburt an sich, da bin ich der Patient. Alles andere, jede Neugeborenen Untersuchung etc, läuft auf meinen Sohn, sobald dieser auf der Welt ist. Ich fands auch ungewöhnlich, hatte ich das vom Hörensagen doch anders in Erinnerung

    Ungewöhnlich wäre es höchstens, wenn die PKV sich für ein Kind zuständig fühlen würde, das gar nicht bei ihr versichert ist.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Ich habe bei beiden Geburten getrennte Rechnungen bekommen und beide Male haben meine Versicherung (DBV) und Beihilfe (Hessen) beide Rechnungen übernommen, obwohl die Kinder familienversichert sind.

  • Da ich auch bald entbinden werde, hab ich mich bei meinem Versicherungsvertriebler dahingehend erst letzte Woche erkundigt. Seine Aussage (übrigens Debeka):


    Die Geburt an sich, da bin ich der Patient. Alles andere, jede Neugeborenen Untersuchung etc, läuft auf meinen Sohn, sobald dieser auf der Welt ist. Ich fands auch ungewöhnlich, hatte ich das vom Hörensagen doch anders in Erinnerung. Aber das war seine Aussage letzte Woche.


    Was waren für dich die ausschlaggebenden Argumente, dein Kind in der GKV versichern zu lassen? Ich kann es mir auch raussuchen, ob mein Sohn PKV oder GKV wird, und tendiere gerade doch eher zur PKV (aber nicht unbedingt Debeka, da muss ich mich noch unabhängig beraten lassen).

    Zum Einen die ganzen Einreichungen, was mich bei mir ja schon aufregt😅

    Zum Anderen, dass doch oft auch unnötige Untersuchungen gemacht werden, einfach weil man ja privat ist. Das kenn ich oft bei mir auch.

    Wir gehen daher den Weg GKV und Zusatzversicherung (wahrscheinlich für Zähne und Krankenhaus)

    Ich habe bei beiden Geburten getrennte Rechnungen bekommen und beide Male haben meine Versicherung (DBV) und Beihilfe (Hessen) beide Rechnungen übernommen, obwohl die Kinder familienversichert sind.

    Sehr interessant, also einerseits bei Mimi_in_BaWue keine Übernahme fürs Kind und bei Frau Du aber schon.

    Ich ruf da, wenn ich es zeitlich schaffe, morgen mal an. Wenn die meinen, sie übernehmen es nicht gebe ich denen die Nummer der GKV, dann sollen die das bitte untereinander klären.🤯

  • Hallo!

    Also, bei mir ging alles aus dem Entbindungskrankenhaus problemlos über meine PKV und die Beihilfe, so lange alles ohne Probleme beim Kind lief.


    Ein Kind wurde aber gleich nach Geburt in ein Krankenhaus mit Kinderstation verlegt und da kamen zunächst Rechnungen. Als ich angerufen habe (beim Rechnungssteller), wurden die aber zurückgenommen und das Kinderkrankenhaus hat mit der GKV abgerechnet. Das war auch gar kein Problem.


    Das war übrigens auch in NRW, aber nicht die Debeka.

  • bei uns hieß es ebenfalls, alle Erstuntersuchungen gehen auf die (Privat-)Versicherung der Mutter, sobald aber irgendwas anderes anfällt bei den Kindern, dann über die (Familien-) Versicherung der Kinder. Wir mussten auch wie Lanalin im Nachhinein kurz anrufen und dann wurden die zusätzlichen Posten mit der GKV abgerechnet. Ebenfalls NRW und nicht die Debeka.

    und wie schon öfters zu dem Thema geschrieben: Jedesmal, wenn ich irgendwo die Familienversicherungskarte der Kinder zücke und weiß, dass ich hinterher nix einreichen und nachhalten muss, lacht mein Herz unfassbar laut über die getroffene Entscheidung, sie nicht in der Privatversicherung zu haben.

  • UPDATE

    Die PKV hat alles anstandslos gezahlt.

    Jetzt warte ich nur noch auf die Beihilfe.

    Sehr gut, hoffe deine Beihilfe ist schneller als meine. Ich habe mittlerweile sehr hohe Ausstände bei denen :(

  • Die Kosten für die Geburt (auch für alle Untersuchungen beim Neugeborenen, falls gesund) trägt die Krankenversicherung der Mutter. Im Krankheitsfall übernimmt die KV des Kindes. Ansonsten erstmal herzlichen Glückwunsch. :)

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Sehr gut, hoffe deine Beihilfe ist schneller als meine. Ich habe mittlerweile sehr hohe Ausstände bei denen :(

    Aus den aktuellen dbb hessen Nachrichten

  • Zum Einen die ganzen Einreichungen, was mich bei mir ja schon aufregt😅

    Zum Anderen, dass doch oft auch unnötige Untersuchungen gemacht werden, einfach weil man ja privat ist. Das kenn ich oft bei mir auch.

    Es gibt da auch den - unschönen - Unterschied, dass dein Kind ggf. den Logopädie-, Physio-, ... irgendwas-Termin eben erst in einem halben Jahr bekommt. Oder du bekommst einfacher dein Kind bei der lokalen tollen Kinderärztin mit rein, weil sie ansonsten Aufnahmestopp hat. Das jetzt erst mal ohne Wertung und nur beschreibend.

    Gerade vor 4 Wochen erlebt: Anruf, dann Info: Wir sind bis April voll. Welche Versicherung? Ach, Moment, gerade eine Lücke gesehen, können Sie schon am Donnerstag mit dem Kind kommen?

    Oder letzte Woche: Nein, akut geht bei uns gerade nichts. Welches Geburtsdatum hat Ihr Kind? Moment, heute 16:15 Uhr wäre noch was frei.


    Unabhängig davon, ob du das als gerecht empfindest oder nicht, weißt du halt, dass dein Kind bei manchen Sachen länger warten muss, wenn es in der GKV ist.

    Auf der anderen Seite ist es von den Beiträgen her günstiger, du musst nichts vorlegen und die weiteren Nachteile. Aber: Ggf. wird deine PKV günstiger, weil die Beihilfe auch von dir einen höheren Anteil wegen des Kindes übernimmt.

  • Gerade vor 4 Wochen erlebt: Anruf, dann Info: Wir sind bis April voll. Welche Versicherung? Ach, Moment, gerade eine Lücke gesehen, können Sie schon am Donnerstag mit dem Kind kommen?

    Naja, das geht aber auch Versicherungsunabhängig. Neulich auch.


    Impftermin ist schon voll. Nette Nachfrage von mir, ob gar nichts ginge. Dann ein "Moment", evtl. kann ich etwas schieben und dann ein "kommen sie bitte dann zu 8 Uhr".


    Alles kein Problem, alle in der GKV

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