Das gilt für alle Schularten.
Lehrkräftemangel
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Bei kleineren Kindern wird halt noch mehr gedruckt.
Aber es kommen neue Aufgaben auf uns zu: Wegen der ganzen Krisen derzeit sollen Lehrkräfte zu mentalen Ersthelfern ausgebildet werden.
Welche ganzen kriesen?
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Bei kleineren Kindern wird halt noch mehr gedruckt.
Aber es kommen neue Aufgaben auf uns zu: Wegen der ganzen Krisen derzeit sollen Lehrkräfte zu mentalen Ersthelfern ausgebildet werden.
Das habe ich nur über NDS gelesen zuletzt, in anderen BL gibt es das meiner Kenntnis nach (noch?) nicht. Hast du andere/ genauere Informationen, möglicherweise speziell zu BW?
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Welche ganzen kriesen?
Suchs dir aus: Pandemiespätfolgen (zumindest an meiner Schule sind auch weiterhin längst nicht alle Jugendlichen in therapeutischer Behandlung, die seit der Pandemie darauf warten müssen), aktuelle Kriege in der Welt (Ukraine, Israel,…) und die damit einhergehende tiefgreifende Verunsicherung mancher Kinder und Jugendlicher, Traumatisierung durch erlebte Gewalt/ Fluchterfahrungen/… und dann natürlich auch einfach die vielen vielen Kinder und Jugendliche, die in ihrem eigenen Zuhause, das für sie kein sicherer Ort ist, traumatisiert/ misshandelt werden.
Nachdem einschlägiges Fachpersonal in Form ausgebildeter Traumatherpeuten an allen Ecken und Enden fehlt, Lehrer aber fast alles können, wenn der Dienstherr das so möchte, wird das eben auch noch en top draufgepackt auf die bisherigen Anforderungen. Das klingt gut, lässt sich vielen Wählern gegenüber verkaufen und löst auf dem Papier scheinbar so viele Versorgungsprobleme mit adäquatem Fachpersonal.
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Das habe ich nur über NDS gelesen zuletzt, in anderen BL gibt es das meiner Kenntnis nach (noch?) nicht. Hast du andere/ genauere Informationen, möglicherweise speziell zu BW?
Nein, ich weiß nichts zu BW.
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An meiner Schule (GS Bayern) ist eine Klassenlehrerin mit überhälftiger Teilzeit wegen Schwangerschaft krankgeschrieben, eine ältere Fast-Vollzeitkollegin fällt jetzt für mindestens 4 Wochen krank aus, wahrscheinlich wird es länger. Für die schwangere Kollegin übernahm eine Mobile Reserve (GS-Lehrerin, verbeamtet) mit 12 Stunden die Klassleitung, 5 Stunden aufgefüllt von einer MR (Quereinsteigerin, angestellt). Für die ältere Kollegin hat eine MR (GS-Lehrerin, verbeamtet) mit 10 Stunden die Klassleitung bekommen, eine weitere MR (GS-Lehrerin, verbeamtet) ist mit 9 Stunden in der Klasse (sie entlastet die Kollegin schon mit Korrekturen, aber auch offiziell ist es keine geteilte Klassleitung), eine GS-Studentin (angestellt) füllt auf, was nicht entfällt, und erwartet, dass sie das Material für ihre Stunden bekommt.
Kurz: Die MR mit 12 Stunden ist bereits jetzt über dem Limit (4. Klasse, Proben, Elternsprechtag, ...), die MR mit 10 Stunden hat schon angekündigt, dass sie nächstes Schuljahr mit den Stunden noch weiter runter gehen wird, um eine Klassleitung auszuschließen. Wahrscheinlich wird es in allen Spiralgalaxien so sein wie in unserer Galaxie, und überall in Bayern wie an meiner Schule: Ausgebildete GS-Lehrkräfte müssen mit 10 Stunden eine Klassleitung übernehmen und auffüllende Quereinsteiger und angestellte Studierende noch an die Hand nehmen, was dazu führt, dass Lehrkräfte, die ohne Klassleitung 12 oder mit Differenzierungen vielleicht 14 Stunden unterrichten würden, ihre Familienteilzeit weiter reduzieren auf 8 Stunden oder noch weiter auf Mindeststundenzahl.
Dem könnte das Schulamt entgegenwirken, indem es schon im März, wenn Teilzeitanträge für das kommende Schuljahr gestellt werden, den Einsatz mit den Lehrkräften absprechen würde, und sich an die Absprachen halten würde. Klassleitungen könnten mit einer, am besten zwei Ermäßigungsstunden angerechnet werden, auch bei Vollzeitkräften. Wahrscheinlich käme am Ende ein Stundenplus heraus. (Und: ja, für den Staat wäre es etwas teurer.)
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Dem könnte das Schulamt entgegenwirken, indem es schon im März, wenn Teilzeitanträge für das kommende Schuljahr gestellt werden, den Einsatz mit den Lehrkräften absprechen würde, und sich an die Absprachen halten würde. Klassleitungen könnten mit einer, am besten zwei Ermäßigungsstunden angerechnet werden, auch bei Vollzeitkräften. Wahrscheinlich käme am Ende ein Stundenplus heraus. (Und: ja, für den Staat wäre es etwas teurer.)
Ermäßigungsstunden für Klassenleitungen finde ich sinnvoll. Aber wo willst du aufhören? Kollegen, die Deutsch unterrichten bräuchten auch Ermäßigungen. Kollegen mit vielen LE oder ES-Kindern ebenso. usw. Und muss die Sportlehrkraft dann mehr arbeiten um es auszugleichen?
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In BY kommen als MR studierte Kolleg:innen, in anderen BL kommen manchmal Abordnungen, auch aus den anderen Schulformen, oder aber generell Studierende.
Da fängt das Kollegium über doppelte Klassenleitung auf, übernimmt die 1. Klassen oder die Hauptfächer und/oder nimmt die Vertretung an die Hand.
Für den Fall, dass keine Vertretungskraft (Studierende) gefunden werden kann, wird die Klasse beaufsichtigt, wofür eine Lehrkraft plant und Material stellt, so gut organisiert, dass damit sich Erst- und Zweitklässler:innen im inklusiven Schulbetrieb möglichst selbstständig arbeiten können. Das zählt nicht als Überstunde, da Planung und Vorbereitung außerunterrichtlich erfolgen.
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Als „Nichtbayerin“ erlaubt mir doch mal die Frage: was heißt MR?
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Als „Nichtbayerin“ erlaubt mir doch mal die Frage: was heißt MR?
Mobile Reserve
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Mobile Reserve
Das sind Kolleglnnen, die in beliebiger Anzahl zur Verfügung stehen, um eventuelle (selten vorkommende) Ausfälle an Grund- und Mittelschulen sofort auffangen zu können. Soweit zumindest die Theorie.
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Bevor ich den Mist machen würde, würde ich mir eine Stelle in der CH suchen und hinziehen. Oder eine Planstelle in einem anderen RP bzw. BL.
Genauso ein Müll wie den Azubis unter den Begriff "Springer" verkauft wird
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Ich weiß von vielen Grundschul-Anfängern in NRW, die am Anfang gerne in so eine Poolstelle (so nennt es sich hier) gehen.
Theoretisch lernen sie so jede Menge Schulen kennen und nach den 2 Jahren Poolzeit können sie Wunschschulen angeben.
(Theoretisch, weil die ursprüngliche "man ist nur wenige Tage bis Wochen an einer Schule"-Idee zu einer "man sitzt auch mal mehrere Monate an einer Schule"-Realität geworden ist. Aber einige Schulen lernt man trotzdem kennen.)
Ich hätte es auch spannend gefunden.
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Niemals würde ich fordern, dass sowas Pflicht wird und sowieso ist es oft nur Löcher stopfen, aber ich fände es gut, wenn man auch mal "gezwungen" wird (viele Anreize bekommt), unterschiedliche Schulen zu sehen.
Ich lache seit über 10 Jahren über die Unterschiede zwischen "bildungsbürgerliche Unistadt" und "Umland", jetzt habe ich dieses Semester einen Kurs, in welchem fast die Hälfte (total schräge Zusammensetzung!) in genau dieser Unistadt zur Schule ging, das Praktikum und den Nebenjob ebenfalls hier machen und sich quasi abfällig über die Schule eines Stadtrandgebiets äußern, in welcher ich selbst unterrichtet habe und die (vom akademischen, kulturelle und sozioökonomischen Niveau) meilenweit von meiner Umlandschule entfernt ist (oben). Da würden diese süßen katholischen Mädchenschule-Studentinnen aber ein bisschen staunen, wenn sie ein Gym im Ruhrgebiet betreten.
Pflicht zu Erfahrungen in Schulen unterschiedlicher Sozialindizes. -
In BY kommen als MR studierte Kolleg:innen, in anderen BL kommen manchmal Abordnungen, auch aus den anderen Schulformen, oder aber generell Studierende.
[...]Meines Wissens waren in Bayern bis vor wenigen Jahren praktisch alle bayerischen Mobilen Reserven (MR) wie praktisch alle GS-Lehrkräfte studierte und verbeamtete GS-Lehrkräfte, jetzt sind auch Quereinsteiger und Studierende dabei, mit oft nur einem oder zwei Tagen pro Woche, zumindest in unserem Landkreis, zumindest an meiner Schule bei Vertretungen eingesetzt. Nicht für langfristige Vertretungen mit Klassleitungen, aber oft für Fortbildungsvertretungen und absehbar kurze Erkrankungen, bei denen Material auf dem Pult liegt oder von den Parallelkolleginnen kommt. Langfristige Einsätze wohl nur zum Auffüllen weniger Stunden wie bei uns. Sport darf nicht gegeben werden, aber Kunst, D- und M-Übungsstunden, Förderstunden oder Differenzierungen bieten sich an. Bedeutet dann für die verbeamteten MR mit Klassleitung eine noch größere Belastung, weil die Erholungsstunden, für die sie oft sogar das Material vorbereiten, wegfallen. Das ist aber bei festen, nicht-mobilen Klassleitungen, bei denen Quereinsteiger auffüllen, genauso und macht die Lehrerarbeit insgesamt nicht attraktiver. Stichwort Lehrkräftemangel.
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Ich weiß von vielen Grundschul-Anfängern in NRW, die am Anfang gerne in so eine Poolstelle (so nennt es sich hier) gehen.
Zumindest hier in unserem Einzugsgebiet gibt es solche Poolstellen schon lange nicht mehr. Und vorher waren es viel zu wenige. Alle "Grundschul-Anfänger" können doch jetzt direkt eine "richtige" Stelle bekommen. Vertretungslücken werden zurzeit nur mit Nicht-Lehrer*innen und durch Abordnungen gestopft.
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Zumindest hier in unserem Einzugsgebiet gibt es solche Poolstellen schon lange nicht mehr. Und vorher waren es viel zu wenige. Alle "Grundschul-Anfänger" können doch jetzt direkt eine "richtige" Stelle bekommen. Vertretungslücken werden zurzeit nur mit Nicht-Lehrer*innen und durch Abordnungen gestopft.
Hier im "Paradies" gibt es sie noch. Es werden in OWL auch immer nur wenige feste Stellen ausgeschrieben, da die Kreise hier (im Vergleich zu den westlichen gebieten NRWs) eher gut besetzt sind.
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Unser Westzipfel hat ganz schlechte Karten, was die Versorgung mit Lehrkräften (insbes. Grundschule) angeht. Immerhin wird eine langfristige Verbesserung angestrebt, indem die RWTH die Möglichkeit schaffen soll, Primarstufe zu studieren. Angeblich bleiben die "fertigen" Student*innen dann eher hier, als wenn sie nur das Referendariat in der Region machen können. Langfristige Überlegungen, wie gesagt....
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Und was bringt so eine Poolstelle? Das ist doch nicht mal eine Beamtenstelle sondern eine Vertretung oder? Das einzige was das bringt ist Geld verschwenden, was man in einer festen Stelle schon verdienen könnte.
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Und was bringt so eine Poolstelle? Das ist doch nicht mal eine Beamtenstelle sondern eine Vertretung oder? Das einzige was das bringt ist Geld verschwenden, was man in einer festen Stelle schon verdienen könnte.
In NRW ist man meist verbeamtet.
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