Lehrkräftemangel

  • Das verstehe ich auch nicht. In Hessen ist das Lehramt (generell, aber auch unterschiedlich je nach Lehramt und Fächer ) an den Universitäten meist zulassungsbeschränkt.

    An der Uni Frankfurt gab es bspw. im WS21/22 auf 300 Studienplätze "Lehramt an Grundschulen" 1293 Bewerber.

    Für das Gymnasiallehramt im gleichen Semester auf 300 Plätze 1322 Bewerber. Bio (L3) wollten 332 Bewerber wählen (bei 30 Plätzen), Deutsch (L3) 438 Bewerber (60 Plätze).

    Lehramt ist nach wie vor eine beliebte Wahl für Abiturient.

    Dann gibt es vielleicht einfach zu wenige Studienplätze an den Universitäten, um den Bedarf zu decken?

  • Der sudetendeutsche Migrationshintergrund meiner Eltern hat selbst meine Biographie noch stark geprägt und ich bin 1980 geboren. Du hattest Glück, wenn es bei euch anders war, so war es insbesondere in ländlichen Regionen absolut nicht immer.

    Bei mir in einer ländlichen Region und auch sudetendeutsch, allerdings mein Großvater. In den 80ern geboren bin ich ebenfalls, aber später. Ich, mit diesem Hintergrund, kann die von dir geschilderten Probleme nicht nachvollziehen, will sie aber auch nicht in Abrede stellen.


    Sie jedoch mit den Integrationsproblemen eines Syrers oder Eritreers zu vergleichen, ist einfach nur hanebüchen.

  • Warum zeigt einem denn heutzutage fast jeder gedanklich den Vogel, wenn man sagt, man wolle Hauptschullehrer werden?

    Ich kann dir nur schreiben, warum ich auf keinen Fall in Deutschland ins Lehramt gegangen wäre: Fürs Vollpensum unterrichte ich im Baselland am Gymnasium 22 Wochenlektionen. Ich habe einen eigenen Schreibtisch an der Schule, der Kanton würde mir ein Dienst-Laptop zur Verfügung stellen, wenn ich das wollte. In jedem Fall stellt er mir aber eine gute bis sehr gute digitale Infrastruktur zur Verfügung die von zwei ausgebildeten Informatikern in Teilzeit gewartet wird. In meinen Klassen sitzen maximal 24 Jugendliche, für die praktische Arbeit im Labor werden die Klassen geteilt, da habe ich maximal 13 Jugendliche. Ich unterrichte Chemie und Physik, ich habe in beiden Fächern eine Assistenz zur Unterstützung, die jeweils Vollzeit arbeitet. Materialbestellungen, etc. ich mache nichts davon selbst, ich sage einfach der Assistenz, was ich brauche. Wenn Teilzeit-KuK mit auf Schulreise gehen, wird ihnen für die Woche das Pensum auf 100 % aufgestockt, die Reise- und Verpflegungskosten werden vom Kanton vergütet. Wenn ich als Expertin bei mündlichen Abschlussprüfungen beisitze oder fremde Maturarbeiten lese und bewerte, wird mir das extra vergütet. Für die Arbeit bei der Gewerkschaft bekomme ich Sitzungsgelder. Ich bin mir sicher, ich habe den hässlichsten Arbeitsplatz im ganzen Land aber selbst bei uns im Schulhaus gibt es in jedem Zimmer ein Waschbecken, wir haben saubere Toiletten, Fenster die man jederzeit öffnen kann und wenn z. B. irgendwo die Jalousien kaputt gehen, sage ich das dem Abwart und während der nächsten Ferien kommt ein Handwerker und bringt das in Ordnung. Ich teile mir mit einem Kollegen den Fachvorstand in der Chemie, wir haben ein Gesamtjahresbudget (Maturabteilung und FMS zusammen) von etwa 15000 CHF. Für die FMS schöpfe ich mein Budget gar nie aus weil wir alles haben, was wir brauchen. Zuletzt haben wir daher ein gebrauchtes IR-Spektrometer für rund 7000 CHF angeschafft. Soll ich weiterschreiben?


    Das Problem, warum bei uns keiner ins Lehramt Sek I will, habe ich weiter oben bereits benannt: Die Ausbildung ist scheisse. Die Schulhäuser sind ähnlich gut ausgestattet, die jungen Kolleginnen und Kollegen sind ihren Aufgaben einfach nicht gewachsen. In der Region Basel haben wir schon seit Jahrzehnten einen im Landesvergleich überdurchschnittlichen hohen Migrantenanteil und nein, das sind nicht alles Deutsche und Italiener. Natürlich sind wir bei bestimmten Gruppen mit soziokulturellen Problemen konfrontiert. An den Gymnasien und Berufsschulen haben wir aber gut ausgebildete Lehrpersonen und entsprechende Ressourcen um damit umgehen zu können. "Lustigerweise" haben wir in der Sekundarstufe II nicht mal mehr Anspruch auf z. B. heil- oder sozialpädagogische Unterstützung, wir wurschteln das alles irgendwie alleine hin, allenfalls helfen der Schulpsychologische Dienst und oder die KESB. Offenbar braucht es dafür eine gewisse Resilienz die den Sek-I-ern ebenso offensichtlich fehlt. 23jährige Mädchen und Jungs mit mangelhafter Fachausbildung, ebenso unzureichender pädagogischer Schulung wie mit den typischen Problemen der Sek I umzugehen ist und weitestgehend ohne Lebenserfahrung vor 13-/14-jährige zu stellen scheint nicht so eine gute Idee zu sein. Ich weiss, dass es am ZBA und an der Kaufmännischen Berufsschule zuweilen recht ruppig zugeht. Mit Migranten hat das eher weniger zu tun, vielmehr mit dem Bildungsniveau der Jugendlichen. Etwas platt ausgedrückt: Je dümmer, desto aggressiver. Aber auch das läuft irgendwie, ein Mangel an Lehrpersonen ist mir da nicht bekannt. Bei uns ist das Dauerproblem einfach wirklich die Sek I.


    Auch Schule hat Integrationsgrenzen. Je mehr Zeit und Kraft in der Schule für Integration aufgewendet werden muss, desto weniger bleibt an anderer Stelle.

    ... mehr Ressourcen muss die Politik halt zur Verfügung stellen. Ich korrigiere dir das mal, vielleicht erkennst du dann deinen Denkfehler. Ansonsten klingt es halt doch sehr verdächtig nach "die müssen weg". Daran habe ich nicht so Freude, weisst, ich bin ja selber Migrantin hier.

  • ... mehr Ressourcen muss die Politik halt zur Verfügung stellen.


    Aber was, wenn sie das einfach nicht will oder finanziell kann? Die Schweiz ist da schon in einer sehr privilegierten Lage. Aber auch dort kann man sich keine Lehrer und Integrationshelfer backen, würde ich stark vermuten.


    Aber danke für deine detaillierten Ausführungen. :)

  • Die Schweiz ist da schon in einer sehr privilegierten Lage.

    Die Schweiz gibt bezogen aufs BPI etwa gleich viel für Bildung aus wie Deutschland und Deutschland ist die stärkste Volkswirtschaft in der EU. Dass Geld alleine kein gutes Bildungssystem macht habe ich versucht zu erklären. Schlecht investiertes Geld ist halt wirkungslos.


    Aber auch dort kann man sich keine Lehrer und Integrationshelfer backen, würde ich stark vermuten.

    Die Idee mit den "Integrationshelfern" ist ja auch der falsche Ansatz, habe ich zumindest versucht zu erklären. Sowas haben wir an den Gymnasien und Berufsschulen gar nicht. Die Ausbildung der Lehrpersonen scheint ausreichend zu sein um damit klarzukommen. Zum anderen ist es natürlich eine Frage der Organisation. Mir werden hier nicht einfach x Jugendliche in eine Klasse gesetzt, die nicht mal Deutsch können. Die landen am ZBA in den Integrationsklassen, dort hat es eigens dafür ausgebildete Lehrpersonen.

  • Aber was, wenn sie das einfach nicht will oder finanziell kann?

    Dann sagen früher oder später die jungen Erwachsenen, dass sie diese Arbeit nicht übernehmen wollen und werden.

    An der Stelle sind wir nun, nachdem über viele Jahre gemahnt wurde, dass es mehr Hilfen braucht - ein Stichwort ist z.B. Rütli, ein Beispiel, das aber nicht dazu geführt hat, dass es flächendeckende Verbesserungen gab. Streichungen und Einsparungen wurden weiter und weiter durchgesetzt.


    Ich finde immer sehr merkwürdig, dass seitens Politik oder Behörde benannt wird, dass man etwas nicht fertig hätte, Termine verschiebt, Zuständigkeiten klären muss oder auf Grund einer Sprachbarriere eine Untersuchung abbricht und zu keinem Ergebnis kommt und ohne Diagnostik dem Kind keine Hilfen zustehen.

    Wenn man zu dem Schluss kommt, dass es an den Schulen so nicht geht, kann man ja die Schüler:innen, die man nicht beschulen mag, auch nicht einfach wegschicken.


    Oben war zudem ein Beispiel per Film aus Hessen. Auf der Seite der Grundschule sind auf dem Foto des Teams 20 Personen, das passt zur Größe der Schule. Wenn 10 Personen krank sind, ist es klar, dass die Schule den Betrieb nicht aufrecht erhalten kann, selbst wenn es hier und da noch Personal zur Beaufsichtigung gibt.

    Und ich finde richtig, dass es in der Presse und in der Öffentlichkeit ankommt. Mein Dank an die Schule.


    Da geht es nicht um "Wir suchen eine Lehrkraft für ...", oder "Wir haben nur 100%", sondern darum, dass man für die Pflichtstunden keine Klassenlehrkräfte hat, um Grundschulklassen zu betreuen, und darum, dass diese über das gesamte Jahr fehlen werden, dies aufgefangen werden soll samt aller außerunterrichtlicher Aufgaben. Alles, was AG und Förderung ist, ist dann schon gestrichen und kann im gesamten Jahr nicht angeboten werden - Förderung erfolgt also nur noch im Klassenverband.


    Eine Möglichkeit für den akuten Fall:

    Man gibt Distanzaufgaben und bittet Eltern, die es ermöglichen können, ihre Kinder zu Hause zu lassen, bietet aber auch eine Notbetreuung an, in der die Kinder beaufsichtigt sind und die Aufgaben erledigen können - mehr aber eben auch nicht.


    Eine weitere Möglichkeit für Schulen, die häufig in der Personalsituation benachteiligt sind (Standort, Langzeiterkrankte):

    Schulen, die in einem Jahr unter 90% versorgt sind, erhalten im kommenden Jahr einen Bonus und werden mit 110% versorgt. Das würde aber noch mehr Abordnungen generieren und lenkt davon ab, dass die Schulen insgesamt mehr Personal benötigen, sodass sie die im Erlass geregelten Stunden (Pflichtstunden, Wahlstunden, Förderung und AG) erteilen können UND eine Vertretungsreserve haben, dazu, wie von Antimon beschrieben, weiteres Personal für außerunterrichtliche Aufgaben.


    Noch eine Möglichkeit für Schulen, die vorrangig die Integration und Inklusion übernehmen:

    Sie erhalten generell einen Bonus an Personal, z.B. eine 150%-Versorgung. Dies gilt dann auch als 100% und kann nicht gekürzt werden. Das muss dann auch die Versorgung mit Sonderpädagogen und Sozialpädagogen betreffen.

  • Die Idee mit den "Integrationshelfern" ist ja auch der falsche Ansatz, habe ich zumindest versucht zu erklären.

    Das kann man so pauschal nicht sagen und ist eine eigene Diskussion wert.

    Es gibt Schüler:innen, die mit einer Hilfe integriert werden können.

    Das Integrieren von Schüler:innen, die zieldifferent beschult werden müssen UND nicht selbstständig genug sein können, oder von Schüler:innen, die im sozial-emotionalen Bereich so großen Entwicklungsbedarf haben, dass sie innerhalb einer Klasse große Schwierigkeiten haben und viel Hilfe und Betreuung benötigen, kann ich mir flächendeckend nicht vorstellen, auch wenn es einzelne Kinder gibt, bei denen das möglich ist.


    Aber der Begriff "Integrationshelfer:in" bedeutet auch immer mal etwas anderes, es können pädagogisch ausgebildete Mitarbeiter:innen sein oder Hilfskräfte mit (oder ohne) VHS-Kurs, die sich um genau ein Kind kümmern.

  • Mit dem was du schreibst hast du sicherlich recht. Bei "Integration" dachte ich jetzt einfach primär an Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund, Schülerinnen und Schüler mit Entwicklungsschwierigkeiten fallen bei mir begrifflich unter "Inklusion". Damit bin ich am Gymnasium in der Schweiz überhaupt nicht konfrontiert. Wir haben bei uns an der Schule nur einzelne Jugendliche mit körperlichen Beeinträchtigungen und im psychologischen Bereich so das "Übliche" wie ADHS, Asperger, Depressionen, etc. Dafür haben wir den Schulpsychologischen Dienst und ansonsten geht es halt irgendwie. Problematisch empfinde ich das alles nicht.

  • Für Kinder mit Migrationshintergrund bekommt man - auf Grund dessen - keine I-Hilfe.

    Es muss eine Beeinträchtigung außerhalb des Schulsystems und des Gesundheitsamtes durch eine ärztliche Diagnostik nachgewiesen sein, die Eltern müssen einen Antrag stellen, ein Amt prüft und bewilligt (je nach Beeinträchtigung Jugend-/Sozialamt).


    Da ist der Migrationshintergrund an sich nicht relevant, bei sprachlichen Schwierigkeiten aber z.T. der Grund, warum im Gesundheitsamt die Untersuchung nicht fortgeführt wird und das Amt nichts bewilligt.

    Es gibt einfach Eltern, die es nicht schaffen, einen Termin zu vereinbaren, 6-9 Monate darauf zu warten, die Distanz über Land zu überbrücken und das Kind dort vorzustellen.

  • Würdet ihr jungen Erwachsenen raten, Lehramt zu studieren? Würdet ihr selbst nochmal Lehramt und Fächer/Schulart wählen, die ihr jetzt gewählt habt? Ich bin ehrlich gesagt dankbar für den krisensicheren Job und mache die Arbeit gerne. Nach langer Erkrankung bin ich regelrecht froh, wieder bei 'meinen' Schüler*innen zu sein.

    Ja, ich rate sogar meinen eigenen Kinder dazu, die das sogar anstreben. Ich würde auch wieder Lehramt studieren und sogar dieselben Fächer wählen. Ich liebe die Abwechslung im Job, vormittags Arbeit mit voll Power, nachmittags Arbeit im eigenen Tempo. Feierabend bestimme ich. Die Ferien sind ebenfalls ein Mega-Vorteil. Diese Auszeiten alle paar Wochen sind nötig und tun gut. Hätte ich nur 25-30 AT Urlaub im Jahr, wie 90 % der arbeitenden Bevölkerung... das würde ich bedauern. Und das Gehalt ist wirklich anständig. Davon kann man gut leben, wenn man normal lebt.

  • Besonders deutsche Kriegsflüchtlinge mit Migranten aus anderen Ländern gleichzustellen, halte ich für absurd.

    Natürlich ohne irgend eine Begründung. Dass du etwas findest, reicht total aus, um es hierher zu schreiben. Die anderen alle haben einen "Beißreflex", das ist wohl das, was vor 3 Jahren noch "Nazikeule" hieß. Deine privat erlebten Beispiele sind alle total toll gelungene Integration (der Opa hat sich hochgearbeitet und niemals Ausgrenzung erfahren und in den 90ern auf dem Dorf der Ausländer, mit dem bist du heute noch befreundet). Aber die mit der schwarzen Haut und die Moslems, da muss Integration natürlich scheitern. Und deswegen will in Sachsen-Anhalt auch keiner Lehrer werden. Ergibt sicher absolut Sinn in deiner hessischen Kleinstadtblase.


    Du kannst meine Beiträge gerne ignorieren, ich ignoriere deine nicht. Du fischst permanent am rechten Rand und trägst nichts zum Thema bei. Bau dir doch einfach einen eigenen Thread, in dem du über dir nicht bekannte Eritreer herziehst, dann kann die Moderation entscheiden, ob das hier was zu suchen hat.

  • Natürlich ohne irgend eine Begründung.


    Wenn du nicht verstehen kannst, dass es schwieriger für die Integration ist, eine völlig andere Sprache zu sprechen (oft noch mit anderem Zeichensystem) und aus einem Land zu kommen, das eine völlig andere Kultur hat; gegenüber einer Person aus den ehemaligen Ostgebieten, welche (mit Unterschieden im Dialekt) die gleiche Sprache spricht und weitgehend gleich kulturell sozialisiert wurde, dann tut es mir ehrlich leid für dich.



    Oder mal ganz simpel und aktuell: Wer glaubst du würde sich in Deutschland im Schnitt leichter tun mit der Integration?


    A: Ein Niederländer

    B: Ein Afghane



    Im Schnitt (einzelne Ausnahmen bzw. Integrationsunwillige gibt es immer) immer der Niederländer. Und warum: Weil die Sprache und der kulturelle Hintergrund ähnlich sind.

    Entsprechend wird der Afghane idR mehr Unterstützung benötigen für die Integration.



    Die landen am ZBA in den Integrationsklassen, dort hat es eigens dafür ausgebildete Lehrpersonen.


    Die Integrationsklassen, die ich kenne, haben teilweise leider keine extra dafür ausgebildeten Lehrkräfte (maximal irgendeine kurze Schulung), teilweise auch Lehramtsstudierende mit TV-H (Tarifvertrag). In diesen Klassen wird dann viel auf die Arbeit mit entsprechenden Lernprogrammen und -Heften gesetzt - welche zwar echt gut gemacht sind, finde ich - aber eben doch nicht wirklich eine für diesen Zweck pädagogisch geschulte Lehrkraft ersetzen können.

  • Wenn du verstehen kannst, dass es schwieriger für die Integration ist, eine völlig andere Sprache zu sprechen (oft noch mit anderem Zeichensystem) und aus einem Land zu kommen, das eine völlig andere Kultur hat; gegenüber einer Person aus den ehemaligen Ostgebieten, welche (mit Unterschieden im Dialekt) die gleiche Sprache spricht und weitgehend gleich kulturell sozialisiert wurde, dann tut es mir ehrlich leid für dich.

    Der enteignete und geflohene Vater einer lieben Bekannten von mir hat sich erhängt. Dein Weltbild scheint bei weiß-christlich-Kleinstadt zu enden und du hast offenbar keinen blassen Schimmer, was Kriegsgeflohene durchmachen. Das ist tragisch, aber ich sehe nicht, wie Menschen mit mehr Erfahrung, Weitsicht und Menschenkenntnis dich da rausholen könnten und es ist auch nicht meine Aufgabe. Und jetzt bitte ich dich, zum Thema zu schreiben, mich interessiert hier der Lehrkräftemangel und Gründe, Lehramt (nicht) zu studieren.

    • Offizieller Beitrag

    Oder mal ganz simpel und aktuell: Wer glaubst du würde sich in Deutschland im Schnitt leichter tun mit der Integration?


    A: Ein Niederländer

    B: Ein Afghane

    Hast du schon im Grenzbereich gearbeitet?
    Ich hatte Niederländer in meinen Klassen, die "konnten die Politikhausaufgaben nicht machen" (einmal Tagesschau gucken), weil sie kein deutsches Fernsehen haben und nie gucken.


    :D


    (zu der Frage habe ich keine reale Antwort, weil ich tendenziell (sehr sehr stark) glaube, dass der kulturelle/sprachliche Hintergrund statistisch weniger eine Rolle spielen als andere Faktoren (Bildungshintergrund und Grund der Flucht zb.). Ich würde aber tatsächlich gerne reale Studien dazu sehen / lesen. Ich glaube mich aus einer Vorlesung zu erinnern, dass zb. italienischstämmige Kinder im Durchschnitt schlechter als türkischstämmige Kinder abschnitten (in den 80ern?), und man denke an die vietnamischen Nachfahren...

  • chilipaprika


    Du hast sicher recht, dass Bildungshintergrund und Motivation sehr gewichtigen Einfluss haben.


    Wenn eine Sprache aber der Deutschen so ähnlich ist, wie z.B. die Niederländische (trifft auf die skandinavischen Sprachen - m.W. mit Ausnahme von Finnisch - ja auch weitgehend zu), dann kann man diese natürlich objektiv schneller lernen als eine Sprache, bei der noch dazu das Zeichensystem komplett anders ist und wo man in die andere Richtung liest. Aber ja, der Bildungshintergrund (aber wahrscheinlich auch die Kultur) scheint hier extrem wichtig zu sein, wie vor allem ost-asiatische (und m.E. vielfach auch russische) Migrantengruppen zeigen.


    Wenn dich jemand fragen würde, welche Sprache du bei gleicher Motivation in einem Jahr besser lernen würdest:


    Dänisch oder Hebräisch, wäre es doch sehr wahrscheinlich Dänisch.



    Und die Diskussion mit den Flüchtlingen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten finde ich halt komplett daneben. Diese Leute dort sprachen Deutsch! (viele aus den höheren Bildungsschichten auch Hochdeutsch), mein Großvater sprach außerdem auch fließend Tschechisch. Diese Gebiete gehörten zum Deutschen Reich - die Kultur und Sozialisation war in weiten Teilen identisch. Das kann man einfach nicht mit einem Flüchtling aus dem Mittleren Osten oder Afrika vergleichen. Ich wollte einfach nur darauf hinweisen, dass Integration unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen unterschiedlich schwer fallen kann, wobei sprachliche und kulturelle Differenzen zwei maßgebliche Größen sind, die Integration erschweren können.

  • Oder mal ganz simpel und aktuell: Wer glaubst du würde sich in Deutschland im Schnitt leichter tun mit der Integration?


    A: Ein Niederländer

    B: Ein Afghane

    Da der TE nachträglich seine Beiträge noch 2-11x ändert: Kann bitte ein Mod rassistische Beiträge löschen oder sonstwie auslagern? Meinen hier bitte gleich mit, der erübrigt sich dann ja. Danke schön!

  • Das hat nichts mit rassistisch zu tun (was ich übrigens für eine böse Beleidigung mir gegenüber halte).


    Es ist aber einfach so, dass bestimmte Migrantengruppen mehr Hilfe bei der Integration benötigen als andere. Und dass sich z.B. Asiaten im Schnitt so viel besser integrieren als andere Gruppen mit ebenfalls deutlich anderer Sprache und Kultur, zeigt, dass bestimmte Kulturen und Bildungshintergründe scheinbar größere Integrationshindernisse darstellen als andere.


    Entsprechend muss man auch bei den Intergrationsmaßnahmen bzw. Kapazitäten planen.


    Man kann natürlich auch wie die drei Affen durch die Gegend rennen und so tun, als gäbe es solche Probleme nicht. Damit wird man aber nichts verbessern und auch der Integration langfristig einen Bärendienst erweisen.



    PS: Meine Beiträge editiere ich idR nur wegen Zeichensetzung und Satzbildung, aber nicht inhaltlich. ;)

  • Du fischst permanent am rechten Rand und trägst nichts zum Thema bei.


    Warum sollte ich irgendwo fischen? Bin ich Politiker? Wäre dies in diesem Forum besonders erfolgreich?


    Manchmal hilft es schon, ein paar Sekunden vor dem Schreiben noch mal nachzudenken, statt irgendwelche Floskeln aus der TAZ zu übernehmen.

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