Hochzeitsplanung

  • In zwei ähnlichen Fällen kenne ich da zwei Papas, die mit allen Mitteln versucht hatten, die Kinder und auch Unterhalt zu bekommen. Die Kinder waren in beiden Fällen bei den Mamas geblieben und die Väter haben es aber tatsächlich geschafft, exakt nichts finanziell für Kinder und Mutter zu tun. Das ist wahrlich asozial. Mütter mit voller Stelle und Kindern und rein gar nix kam von den Papas. Hoppla, doch: die Forderung nach Spaßterminen (und Verweigerung bspw. vor Klassenarbeiten am Papa-Wochenende was mit den Kids zu lernen): Die wenige Zeit ist doch sooo wertvoll. Um Pension ging es da aber noch nicht.

    Ach: Und bzgl. Unterhaltsvorschuss vom Amt und solchen Dingen sah es immer so aus, als wären die zur Mutter strenger als zum Vater.

    Im o.g. Fall war/ist es ganz genauso!

  • Kann da mal jemand was dazu sagen? Ich denke nämlich nicht, dass das so ist!

    Unter dem Stichwort "Versorgungsausgleich" findet man schnell Antwort darauf:


    Doch, so ist es. Wenn nicht durch einen Ehevertrag anders als im Gesetz geregelt, dann findet die Aufteilung der Rentenansprüche statt. Konkret werden jeweils 50% der während der Ehe erworbenen Rentenansprüche dem jeweils anderen überschrieben. Das heißt also, dass beide Partner mit denselben Rentenansprüchen (beschränkt auf die, die in der Ehezeit erworben wurden) aus der Ehe gehen bei einer Scheidung.

    Beispiel:

    Partner 1 hat am Anfang der Ehe 200 € Rentenansprüche, am Ende 600 €
    Partner 2 hat am Anfang 300 €, am Ende aber nur bis auf 400 € aufstocken können (da Teilzeit, Kinderbetreuung etc).
    P1 gibt 50% von der Differenz zwischen Anfang und Ende der Ehe ab, also 200€ in diesem Fall.
    P2 gibt ebenfalls 50% der Differenz ab, also 50€.


    Die insgesamt erworbenen Rentenansprüche von 500€ werden also 50/50 aufgeteilt, da letztendlich jeder 250€ davon erhält.


    Das kann wohl insbesondere bei Landesbeamten ein äußerst schlechter Deal sein, da man (im Gegensatz zu Bundesbeamten) vom Partner, der in die GRV einzahlt, nur einen Rentenanspruch erhält, aber man 50% seiner in der Ehe erworbenen Pensionsansprüche abgeben muss. D.h. also, dass ein Teil der eigenen Pensionsansprüche durch Rentenansprüche ersetzt wird. (Mehr dazu zB hier: Link).


    Edit: Da war ich wohl zu langsam im Tippen. Ich lass es trotzdem mal stehen.

  • Meine Kollegin ist von jemandem geschieden, der eigentlich fast immer arbeitslos war. Seit Jahren prozessiert sie/streitet darum, dass sie ihm nichts von ihrer Pension abgeben muss, wenn es denn mal so weit ist.

    Das zeigt den Zeitgeist sehr gut.

    Dass Frauen nicht oder nur sehr wenig arbeiten und sich von ihrem Mann aushalten lassen, ist "normal". Ist es andersrum, ist er ein arbeitsloser Versager.

    Wäre die Situation andersrum, hieße es, was er doch für ein Schwein sei, dass er versucht, seine Pension vor ihr in Sicherheit zu bringen.

  • Das zeigt den Zeitgeist sehr gut.

    Dass Frauen nicht oder nur sehr wenig arbeiten und sich von ihrem Mann aushalten lassen, ist "normal". Ist es andersrum, ist er ein arbeitsloser Versager.

    Wäre die Situation andersrum, hieße es, was er doch für ein Schwein sei, dass er versucht, seine Pension vor ihr in Sicherheit zu bringen.

    Er hat aber nie Unterhalt gezahlt und sie hatte die Kinder. Ist das andersherum auch so? Dass Männer Vollzeit arbeiten, sich um Kinder und kranke Eltern kümmern und die Frau Null Unterhalt zahlt? Nie die Kinder sehen will, aber dafür die Hälfte der Rente bekommen soll?


    Wie viele Fälle kennst du, bei denen der Mann die Kinder hat und Vollzeit arbeitet? Ich kenne genau einen, aber da ist die Frau Alkoholikerin.

    Und in wie vielen Fällen ist der Mann ab der Geburt der Kinder zu Hause geblieben oder hat in Teilzeit gearbeitet und somit automatisch viel weniger Rentenpunkte erwirtschaftet?

  • Das zeigt den Zeitgeist sehr gut.

    Dass Frauen nicht oder nur sehr wenig arbeiten und sich von ihrem Mann aushalten lassen, ist "normal". Ist es andersrum, ist er ein arbeitsloser Versager.

    Wäre die Situation andersrum, hieße es, was er doch für ein Schwein sei, dass er versucht, seine Pension vor ihr in Sicherheit zu bringen.

    Stimmt, das habe ich beim Lesen auch kurz gedacht.


    Und es kann ja auch nicht die Hälfte ihrer Pension sein, denn wie ich das verstehe, geht es beim Versorgungsausgleich nur um Rentenansprüche, die während der Ehe gemeinsam erwirtschaftet wurden.


    Den Ärger über den arbeitslosen Ehemann, der seine Kinder weder sehen will, noch finanziell für sie mit aufkommt, verstehe ich aber schon, und auch, dass man wenig Lust hat, dann was von seiner Pension mit ihm zu teilen.

  • Du hast ja schon selbst gesagt, dass 2x Karriere nicht möglich ist.

    Möglich ist das schon. da brauche ich nur bei meiner eigenen Familie schauen.

    Beide Elternteile haben voll gearbeitet. Beide haben Karrieren gemacht. Kinderfrau war da zur Betreuung der Kinder.

    Die Ehe wurde im Endeffekt geschieden.. ob es daran lag kann und will ich nicht ausschließen.. muss aber nicht.

    Aus beiden Kinder ist etwas geworden.. die eine ist Ärztin und der andere hat Informatik studiert. Beide "Kinder" (mittlerweile auch 40) haben also auch gute Jobs.

  • Beide Elternteile haben voll gearbeitet. Beide haben Karrieren gemacht. Kinderfrau war da zur Betreuung der Kinder.

    Die Kombi ist denke ich bei vielen Top-Verdiener-Familien der Fall. Wie ich vorher schon schrieb, ist die Frage, ob man das auch möchte. Die Kombi beide Karriere + regelmäßig für die Kinder sein ist vermutlich außerhalb von seltenen Ausnahmefällen (z.B. in jungen Jahren sehr gut verdienen und dann mit 30 vom Ersparten leben) unrealistisch, oder?

  • Aus beiden Kinder ist etwas geworden.. die eine ist Ärztin und der andere hat Informatik studiert. Beide "Kinder" (mittlerweile auch 40) haben also auch gute Jobs.

    Was wäre, wenn die eine Fleischereifachverkäuferin und der andere Gärtner geworden wäre? Wäre dann nichts aus ihnen geworden und hätten sie dann keine guten Jobs?

    Ich weiß ja, was du meinst, aber wir sollten nicht vergessen, dass Nichtakademiker keine Menschen sind, die nichts leisten.

  • Möglich ist das schon. da brauche ich nur bei meiner eigenen Familie schauen.

    Beide Elternteile haben voll gearbeitet. Beide haben Karrieren gemacht. Kinderfrau war da zur Betreuung der Kinder.

    Die Ehe wurde im Endeffekt geschieden.. ob es daran lag kann und will ich nicht ausschließen.. muss aber nicht.

    Aus beiden Kinder ist etwas geworden.. die eine ist Ärztin und der andere hat Informatik studiert. Beide "Kinder" (mittlerweile auch 40) haben also auch gute Jobs.

    Also mein Mann ist täglich 11 Stunden außer Haus. Zusätzlich noch viele WE und früher auch die meisten Feiertage. In Vollzeit mit 2 Korrekturfächern (2 Sprachen) arbeite ich auch im Durchschnitt eine 50 Stunden Woche.


    Dann könnten wir unsere Kinder also noch abends ins Bett bringen und eventuell noch was am WE mit ihnen machen. Sofern wir auf eigene Hobbies und Paarzeit verzichten. Toll. Nicht.

  • Zum einen das, Zauberwald ,

    Die Kombi ist denke ich bei vielen Top-Verdiener-Familien der Fall. Wie ich vorher schon schrieb, ist die Frage, ob man das auch möchte.

    und auch hier: unterschwelliges Vorurteil?

    Meine Frau und ich haben "normale" Berufe, recht gut bezahlt. Karriere im meist verwendeten Wortsinn haben wir beide nicht gemacht. Die "Kinderfrau" haben wir uns flott nach Eintrudeln des Nachwuchses trotzdem geleistet, weil wir beide recht schnell wieder arbeiten wollten, und zwar mit ordentlicher Stundenzahl. Natürlich muss man bereit sein, einen größeren Teil des eigenen Einkommens dafür auszugeben. Aber dazu muss man nicht zu den Top-Verdienern gehören, @Gymshark

    Ach so - aus unseren Söhnen ist trotz häufiger "Fremdbetreuung" etwas geworden - bzw, sie arbeiten fleißig daran. ;)

  • Wenn die Kinderfrau (oder der Kindermann ;) ) aber teuer ist, dann kann man sich das bei einem gut bezahlten Beruf leisten - bei schlechter bezahlten Berufen bleibt man lieber gleich daheim bei den Kindern und hat a) weniger Stress mit der Organisation und b) am Ende des Monats das gleiche Geld raus. Mal abgesehen von Rente oder Karriere (wobei man in diesen geringer bezahlten Berufen wie Verkäufer, Reinigungskraft etc. sowieso nicht so wahnsinnig viele Chancen hat)

    Deshalb kommt diese Option mit der Fremdbetreuung daheim doch eher für gut verdienende Ehepaare in Betracht,

    Auch so etwas wie ein Au Pair kann man nur haben, wenn die Wohnsituation es zulässt. Das fällt also für viele Familien direkt aus.

  • Ohne jetzt bewerten zu wollen, in welchem Umfang das eine Rolle spielt: Ist da nicht auch teils eine weibliche Sicht drin, die einen erfolgreichen Mann als Partner wünscht? Bei der in der Partnerschaft mindestens auf (beruflicher) Augenhöhe oder darüber gesucht wird?

    Als ich meinen Mann kennen gelernt habe, war ich im 1. Semester und er in der 13. Klasse. Ob ich damals schon geahnt habe was aus ihm werden wird? Das wusste er selbst nicht. Als wir ein Paar wurden war er noch Zivi.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Was wäre, wenn die eine Fleischereifachverkäuferin und der andere Gärtner geworden wäre? Wäre dann nichts aus ihnen geworden und hätten sie dann keine guten Jobs?

    Ich weiß ja, was du meinst, aber wir sollten nicht vergessen, dass Nichtakademiker keine Menschen sind, die nichts leisten.

    Es mag gemein klingen, aber ich wünsche mir für meine Kinder nicht, dass sie als Fleischereifachverkäufer/in enden.

    Mag überheblich klingen, aber wer hier möchte das für seine Kinder..


    Mein Mann hat einen guten Freund im Einzelhandel. Sie kennen sich seit Kindertagen.

    Er hat so wenig Geld über zum Leben, dass es kaum reicht.

    Er ist ein verdammt netter Kerl, aber sein Job ist echt kacke...

    Einmal editiert, zuletzt von NRW-Lehrerin ()

  • Kathie: Das stimmt. Nicht jedes Paar kann aus allen Erziehungsmodellen frei wählen, sondern muss diese Entscheidung auch vom Geldbeutel abhängig machen. Wenn bei einem Paar finanziell alle Modelle möglich wären, könnte es sich für die Variante "beide Vollzeit + Einspannung von Kindermädchen/Großeltern in die Erziehung" entscheiden. Oder einem Partner (m/w) ist es wichtiger, Zeit mit den Kindern zu verbringen, und er verzichtet bewusst auf Karriere. Soll es ja auch geben. Wichtig ist, und da sind wir uns hier im Forum sicher einig, dass beide Partner mit der gewählten Priorisierung zufrieden sind.

  • Und wäre es besser, wenn er ein verdammt fieser Kerl wäre, aber dafür Arzt (stammt von dir)? Wäre dann was aus ihm geworden?

    Dann wären wir wohl nicht mit ihm befreunde, wenn er ein fieser Kerl wäre...aber finanziell ginge es ihm bestimmt besser.

    Wenn man immer so gerade irgendwie rum kommt..das wäre nichts für mich und wünsche ich meinen Kindern nicht.

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