Hochzeitsplanung

  • Ja, das gibts zum Glück auch. Bisher selten, aber der Fachkräftmangel wird bald mehr möglich machen. Zum Glück!

    Das Motiv ist zwar nicht edel, aber das Ergebnis für Familien hoffentlich gewinnbringend. Wenn ich eine wertvolle Fachkraft habe, muss ich dann halt mehr tun, um sie zu behalten.

  • Gibt es den denn bei Führungspositionen? Ich dachte, das wäre gerade ein Bereich, wo es an Interessenten für eine Stelle eher wenig mangelt (im Vergleich zu Pflegern, Handwerkern, Metzgern, u.ä.).

    Ich lese immer wieder, dass durch die Generation Z am Arbeitsmarkt der Wunsch nach Vereinbarkeit von Familie/Privatleben wichtiger wird und Unternehmen da sich auch dran anpassen müssen. Wobei natürlich so Verallgemeinerungen schwierig sind, aber es wohl diese Tendenz gibt.

  • So große Sprünge macht man mit halben Rentenpunkten aber halt auch nicht. Wenn die Karriere des Partners u.a. auch darauf beruht, dass ihm bei der Grundsteinlegung durch den Partner zu Hause der Rücken freigehalten wurde, und er auf dieser Basis bis zum Renteneintritt (d.h. auch über die Scheidung hinaus) noch diverse Beförderungen durchlaufen kann, kann man es schon fragwürdig finden, wenn die ExPartnerin mit halben Rentenpunkten für Zeitpunkt x abgegolten wird und darüber hinaus selbst im fortgeschrittenen Alter ganz unten selbst neu anfangen muss. Rechtlich sicherlich alles okay, einen faktischen Nachteil hat sie aber trotzdem.

    Ist dir klar, dass dem vermeintlich stärkerem Partner auch nur noch die Hälfte der Rentenpunkte bleibt? Es teilen sich einfach beide ihre während der Ehe erworbenen Rentenpunkte auf. Damit tragen auch beide die Entscheidung, dass ein Partner weniger arbeitet als der andere, bei der späteren Versorgung mit.

  • Seph Ja natürlich ist mir das klar. Aber das gilt ja nur für die während der Ehe erworbenen Rentenpunkte. Während der Ehe konnte der arbeitende Partner aber Grundsteine für seine Karriere legen, die auch über die Ehe hinaus noch wirken werden, während der andere Partner ggf. ganz von vorne anfangen muss und daher niemals mehr auf ein ähnliches Niveau kommen wird. Meine Tante z.B. hatte nach ihrer Ausbildung nie gearbeitet und stand dann mit Ende 40 ziemlich doof da, als sie plötzlich alleine klarkommen musste. Ihr Ex-Mann ist später noch Prokurist bei einer Bank in FFM geworden - davon "hat" sie nichts mehr, hat aber die Familie quasi alleine geschmissen in Zeiten, als er dafür die Vorarbeit geleistet und quasi im Büro gelebt hat.

  • Die Argumente sind absolut nachvollziehbar. Scheidungs- und frühzeitiges Todesrisiko (z.B. risikanter Lebensstil: gefährlicher Beruf, erhöhter Suchtmittelkonsum, etc.) lassen sich bei kritischer Partnerauswahl reduzieren, aber es kommt natürlich immer zu unplanbaren Ereignissen, die zur Trennung führen. Wenn man aber wirklich für alle Fälle vorbereitet sein will, müssten beide Partner ihr ganzes Berufsleben durch Vollzeit arbeiten. Kann in Einzelfällen funktionieren, aber kommt für viele nicht infrage, da darunter schnell das Privatleben leidet. Es ist auch schwer vermittelbar, warum man jetzt Vollzeit arbeiten soll, wenn das Gehalt des einen Partners wirklich in einem sehr hohen Bereich angesiedelt ist. Letzten Endes kann man nie vorhersagen, wie lange eine Ehe hält. Der Idealfall wäre natürlich ein Leben lang und glücklich bis zum Schluss.

  • Ich beabsichtige im Frühjahr 2023 zu heiraten ...

    Mit Blick auf den Start des Threads hoffe ich, dass die Threaderstellerin danach nicht mehr weitergelesen hat ;)

    Nicht, dass sie nach unseren Beiträgen jetzt umgeplant hat.

  • Ist dir klar, dass dem vermeintlich stärkerem Partner auch nur noch die Hälfte der Rentenpunkte bleibt? Es teilen sich einfach beide ihre während der Ehe erworbenen Rentenpunkte auf. Damit tragen auch beide die Entscheidung, dass ein Partner weniger arbeitet als der andere, bei der späteren Versorgung mit.

    Ich dachte auch immer, dass (ohne andere Festlegungen) bei einer Scheidung der eine Partner die Hälfte der Rentenansprüche (Pensionsansprüche) des anderen erhält, so dass beide am Ende genau die gleiche Summe erhalten. Ist das nicht so?


    Wie ist es eigentlich mit den Steuerklassen? Spielen die als Rentner/Pensionär noch eine Rolle?

  • Ich hätte nur ein Problem damit, wenn es ein Modell wäre, dass mich in großem Maße benachteiligt (Geld, Rente, Karriere). Das wäre nichts für mich. Andere können das gern machen, dürfen sich nur nachher nicht beklagen, wenn sie nicht anderweitig vorgesorgt haben.

    Ausgleich des Geldes: Zugewinngemeinschaft.

    Ausgleich der Pension: Versorgungsausgleich

    Karriere: Ist im Schuldienst jetzt auch nicht das Problem, sofern man denn überhaupt in die Schulleitung möchte.


    Letztlich ist das wie bereits von Bolzbold angemerkt eine reine Optimierung des gemeinsamen Familieneinkommens.

  • Ich A15 Vollzeit (ein Korrekturfach), sie A12 und seit Jahren unterhälftige TZ (D/E-Killerkombi).

    Steuerklassenmodell III/V.

    Mein Nettostundenlohn beträgt 32,65 € - in Steuerklasse IV wären das 28,29 €.

    Ihr Nettostundenlohn beträgt 19,82 € - in Steuerklasse IV wären das 22,95 €.

    Diese Rechnung kannst du nur aufstellen, weil deine Frau zugunsten deiner Karriere beruflich zurückgesteckt hat. Inwieweit das auch die bewusste Entscheidung deiner Frau war, oder ob sie nur nachgegeben hat, können wir nicht beurteilen. Dass du von Anfang an Karrierepläne hattest, hast du schon oft dargelegt. Dass beide Elternteile die Zeit aufbringen können, um die schulische Karriereleiter hochzuklettern, ist mit 3 Kindern fast ausgeschlossen. So war die Rolle deiner Frau frühzeitig festgelegt - egal wie sie selbst dazu stand.

  • Dass beide Elternteile die Zeit aufbringen können, um die schulische Karriereleiter hochzuklettern, ist mit 3 Kindern fast ausgeschlossen.

    Es geht dann, wenn die Erziehung der Kinder an Fachkräfte ausgelagert wird und man sich diese Dienstleistung leisten kann. Die meisten Eltern dürften jedoch vermutlich Interesse haben, ihre Kinder nicht nur an Sonn- und Feiertagen zu sehen.

  • Diese Rechnung kannst du nur aufstellen, weil deine Frau zugunsten deiner Karriere beruflich zurückgesteckt hat. Inwieweit das auch die bewusste Entscheidung deiner Frau war, oder ob sie nur nachgegeben hat, können wir nicht beurteilen. Dass du von Anfang an Karrierepläne hattest, hast du schon oft dargelegt. Dass beide Elternteile die Zeit aufbringen können, um die schulische Karriereleiter hochzuklettern, ist mit 3 Kindern fast ausgeschlossen. So war die Rolle deiner Frau frühzeitig festgelegt - egal wie sie selbst dazu stand.

    Du hast ja schon selbst gesagt, dass 2x Karriere nicht möglich ist.


    Wenn jetzt seine Frau die Karriere gemacht hätte, könnte man genauso sagen:


    Du hast zugunsten der Karriere deiner Frau zurückgesteckt. Damit war deine Rolle frühzeitig festgelegt. Inwieweit das auch deine bewusste Entscheidung war, oder ob du nur nachgegeben hast, können wir nicht beurteilen.


    Wie man es macht (und dreht und wendet) - es scheint immer falsch zu sein.


    Oder ist das gesellschaftlich akzeptabler, wenn der Mann zurücksteckt und die Frau Karriere macht? Was ist dann mit der Rente des Mannes bei Scheidung?

  • Oder ist das gesellschaftlich akzeptabler, wenn der Mann zurücksteckt und die Frau Karriere macht? Was ist dann mit der Rente des Mannes bei Scheidung?

    Natürlich ist auch das ggf. ein Problem. Aber im Grunde ist das gesellschaftliche Problem doch, dass immer/oft erwartet wird, dass es die Frauen sind, die zurückstecken. Das wird als "normal" angesehen.
    Frauen die für ihre Männer zurückstecken sind "normal". Männer, die Karriere machen sind "toll".
    Männer, die für ihre Frauen zurückstecken sind "toll". Frauen, die Karriere machen, sind "schlechte Mütter und Ehefrauen oder einfach schlechte Frauen, wenn sie keine Kinder haben".
    Das ist in vielen Bereichen die gesellschaftliche Einstellung.

    Das wiederum wird sich nicht ändern, wenn Frauen es nicht selbst in die Hand nehmen, eben nicht zurückzustecken, trotz Kind(ern) Karriere machen etc. Und da ist es auch nicht hiflreich, wenn man trotz Kind in Vollzeit arbeitet, ständig gesagt zu bekommen, dass man ja nur dem Kind schadet, wenn man nicht zu Hause bleibt, maximal in TZ arbeitet etc. Ich sage nicht, dass das hier jemand getan hat (ich habe die letzten paar Seiten nur überflogen), sondern, dass es allgemein so ist.

    Ich war 11 Monate in Elternzeit. Tenor: "Wie kannst du nur so kurz in Elternzeit gehen? Das arme Kind!"
    Mein Mann war drei Monate in Elternzeit. Terno: "Du bist ja ein toller Vater. Drei Monate Elternzeit ist ja total lange". Das da keine Schieflage ist, kann man ja nun nicht behaupten.

  • Natürlich ist auch das ggf. ein Problem. Aber im Grunde ist das gesellschaftliche Problem doch, dass immer/oft erwartet wird, dass es die Frauen sind, die zurückstecken. Das wird als "normal" angesehen.
    Frauen die für ihre Männer zurückstecken sind "normal". Männer, die Karriere machen sind "toll".

    Ohne jetzt bewerten zu wollen, in welchem Umfang das eine Rolle spielt: Ist da nicht auch teils eine weibliche Sicht drin, die einen erfolgreichen Mann als Partner wünscht? Bei der in der Partnerschaft mindestens auf (beruflicher) Augenhöhe oder darüber gesucht wird? Die krassen Ausnahmen (ich kenne da genau zwei), die die Regel bestätigen, sind ja doch recht rar gesät: Die Direktorin, die den Schreiner heiratet... (ich kenne auch andere Paare, in denen die Frauen mehr als die Männer verdienen, das sind aber Akademikerpaare auf dem gleichen Bildungsniveau)

    In vielen Fällen sehe ich es, dass sich Frauen durchaus mit ihrem Mann und auch dessen Karriere "schmücken".

    Und ob da dann wieder die eigenen oder die gesellschaftlichen Erwartungen eine Rolle spielen, lässt sich heiß diskutieren. Und auch das "Beuteschema" der Männer in die andere Richtung.

  • Ich dachte auch immer, dass (ohne andere Festlegungen) bei einer Scheidung der eine Partner die Hälfte der Rentenansprüche (Pensionsansprüche) des anderen erhält, so dass beide am Ende genau die gleiche Summe erhalten. Ist das nicht so?

    Kann da mal jemand was dazu sagen? Ich denke nämlich nicht, dass das so ist!

    • Offizieller Beitrag

    Dass beide Elternteile die Zeit aufbringen können, um die schulische Karriereleiter hochzuklettern, ist mit 3 Kindern fast ausgeschlossen. So war die Rolle deiner Frau frühzeitig festgelegt - egal wie sie selbst dazu stand.

    Wenn man den Sachverhalt so verdichtet darstellt, mag das stimmen. Da schwingt dann aber immer so etwas wie eine Opferrolle der Frau mit.


    Zu berücksichtigen wären da noch die zeitliche Abfolge der "Karriereschritte" und des Kinderkriegens und die dahintersteckenden Entscheidungen, sowie die realen Entwicklungsmöglichkeiten an den jeweiligen Schulen bzw. hier vor allem den Schulformen auf der Basis unserer jeweilige Ausgangslage. Und natürlich auch das, was wir als Paar für sinnvoll und gleichzeitig machbar gehalten haben.

  • Kann da mal jemand was dazu sagen? Ich denke nämlich nicht, dass das so ist!

    Meine Kollegin ist von jemandem geschieden, der eigentlich fast immer arbeitslos war. Seit Jahren prozessiert sie/streitet darum, dass sie ihm nichts von ihrer Pension abgeben muss, wenn es denn mal so weit ist.

  • Meine Kollegin ist von jemandem geschieden, der eigentlich fast immer arbeitslos war. Seit Jahren prozessiert sie/streitet darum, dass sie ihm nichts von ihrer Pension abgeben muss, wenn es denn mal so weit ist.

    In zwei ähnlichen Fällen kenne ich da zwei Papas, die mit allen Mitteln versucht hatten, die Kinder und auch Unterhalt zu bekommen. Die Kinder waren in beiden Fällen bei den Mamas geblieben und die Väter haben es aber tatsächlich geschafft, exakt nichts finanziell für Kinder und Mutter zu tun. Das ist wahrlich asozial. Mütter mit voller Stelle und Kindern und rein gar nix kam von den Papas. Hoppla, doch: die Forderung nach Spaßterminen (und Verweigerung bspw. vor Klassenarbeiten am Papa-Wochenende was mit den Kids zu lernen): Die wenige Zeit ist doch sooo wertvoll. Um Pension ging es da aber noch nicht.

    Ach: Und bzgl. Unterhaltsvorschuss vom Amt und solchen Dingen sah es immer so aus, als wären die zur Mutter strenger als zum Vater.

Werbung