Hochzeitsplanung

  • gibt noch ne viel konkretere Möglichkeit, um ein traditionelles TZ/VZ abzusichern: hab mehrere Pärchen in der Bekanntschaft, die für den TZ und Care-arbeitenden Teil in der Beziehung in eine private Rente einzahlen bzw. in ein Depot investieren.

    Kann man alles machen. Ich gebe aber gern zu bedenken, dass der Fall kleiner ist, falls der Mann sich als Blödmann entpuppt oder womöglich verunglückt. Alles schon erlebt inklusive völliger Hilflosigkeit der betroffenen Witwe, weil die Frau seit 10 Jahren Vollzeit-daheim war. Klar, sie konnte als Beamtin direkt wieder Vollzeit einsteigen, aber die ganze Kinderbetreuung war ein echtes Problem.

  • Kann man alles machen. Ich gebe aber gern zu bedenken, dass der Fall kleiner ist, falls der Mann sich als Blödmann entpuppt oder womöglich verunglückt. Alles schon erlebt inklusive völliger Hilflosigkeit der betroffenen Witwe, weil die Frau seit 10 Jahren Vollzeit-daheim war. Klar, sie konnte als Beamtin direkt wieder Vollzeit einsteigen, aber die ganze Kinderbetreuung war ein echtes Problem.

    Die Kinderbetreuung wäre aber auch ein Problem, wenn der zuhause gebliebene Partner gestorben wäre.

  • Die Kinderbetreuung wäre aber auch ein Problem, wenn der zuhause gebliebene Partner gestorben wäre.

    Deshalb hat man mit Beginn des Familienlebens auch eine Risiko-Lebensversicherung, die für reinen niedrigen dreistelligen Betrag zumindest die materielle Existenz des Zurückbleibenden sichert.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Aber es ist mir tatsächlich völlig egal, wie die hier Mitschreibenden ihr Leben gestalten. Ich bin auch nicht neidisch. Ich gehe tatsächlich ganz gerne arbeiten, da ich die für mich passende York-Life-Balance gefunden habe. Klar: Würde ich im Lotto gewinnen, müsste ich nicht arbeiten, dann würde mir auch anderes einfallen. Aber das ist ja nun mal sehr unwahrscheinlich, daher habe ich mich mit der Arbeit durchaus arrangiert und arbeite wie gesagt ganz gern. Es ist das für mich notwendige Übel auf eine mir angenehme Art und Weise.


    Wie das andere hier machen, ist mir tatsächlich Wurscht, aber da mich einige so ansicken, a la "Was gehts Dich eigentlich an?" sollten diejenigen sich vielleicht fragen, ob sie wirklich von heute auf morgen allein ein neues Leben anfangen können oder ob sie vieles dem Partner überlassen und damit eine gewisse Abhängigkeit eingehen - gewollt oder ungewollt und sich den Schuh anziehen, den ich Ihnen hinhalte. Wenn nicht: Umso besser, dann müssen wir nicht diskutieren.

    Mein Mann wäre ohne mich tatsächlich etwas blöd dran. Er hat von dem finanziellen Kram keine Ahnung, Versicherungen interessieren ihn nicht, Zahlungen manage komplett ich alleine. An seiner Stelle wäre mir das zu riskant - aber er ist erwachsen. Kümmert er sich nicht darum, ist das sein Bier und er muss mit den Konsequenzen leben.

  • Mein Mann kommt auch aus einem Haushalt mit altem Rollenklischee. Mutti war daheim. Er hat mir " damals" gesagt, dass ich nicht arbeiten müsse. Fand ich strange.

    Da komme ich als Mann aus einem ganz anderen Haushalt, was die Rollen angeht. Meine Mutter war voll berufstätig, wenn wir mal von den wenigen Wochen Mutterschutz absehen. Bei ihrer Schwester (= meiner Tante) ist es das Gleiche. Sogar Erziehungsurlaub hat sie nicht genommen. In der Generation meiner Großeltern waren auch alle Frauen voll berufstätig.

    Meine Verlobte, aus der DDR kommend, schlägt da in die gleiche Kerbe. Dort waren klassisch auch alle Frauen voll berufstätig.


    Ich denke mal, daß die miese Stimmung gegen Teilzeitkräfte auch da her rührt, daß viele Frauen in der Öffentlichkeit die Emanzipation so hoch aufhängen. Da bleibt bei vielen Männern im Ergebnis nur noch der Eindruck, daß Frau sich nur die Rosinen aus dem Kuchen pickt und nur die Vorteile aus beiden Lebensentwürfen, also Heimchen am Herd und voll wirtschaftlich selbstständig, abgreifen will.

    Mann hat da in unserer Gesellschaft nicht wirklich die Wahl.

  • ich muss zugeben, bis vor wenigen Jahren hätte ich sehr laut ins TZ-Verurteilen-Horn geblasen, weil u.a. die sind irgendwie keine vollständigen Mitglieder des Kollegiums, kriegen trotz unteilbarer Aufgaben viel zu wenig raus, müssen wegen ihrer Pension aufpassen etc. pp. Und auf einmal habe ich Kinder und finde sie wirklich unfassbar niedlich und denke mir, wie ungerne ich in den ersten Lebensjahren auf sie verzichten möchte (ohne ihnen natürlich das soziale Erleben zu nehmen). und während ich vorher die Erwerbstätigkeit der Frau aus feministischer Perspektive gutgeheißen habe, ärgere ich mich jetzt über den verdammten Kapitalismus, der es echt geschafft hat, mit ein Familienmodell, in denen beide Eltern VZ arbeiten gehen, als emanzipatorisch zu verkaufen. Hab jedenfalls auf der einen Seite ne Fortbildung zur Beamtenversorgung besucht, nen Beratungstermin bei der Rentenversicherung gemacht und mein Depot umgeschichtet und auf der anderen Seite überlegt, was ich eigentlich brauche und glaube, meinen Kindern bieten zu müssen. dabei ist mir aufgefallen, dass ich - aus meiner Sicht - allein gar nicht so schlecht dastehe und mir gut ein paar Jahre TZ leisten kann. Allerdings finde ich TZ-Arbeit wirklich sehr nervig. Mal gucken, wie lange ich das mitmache.

  • nen Beratungstermin bei der Rentenversicherung gemacht

    Als Beamtin? Haben die dich überhaupt empfangen?

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • ... daher habe ich mich mit der Arbeit durchaus arrangiert und arbeite wie gesagt ganz gern. Es ist das für mich notwendige Übel auf eine mir angenehme Art und Weise.

    Das geht mir genauso. Wie gesagt, bräuchte ich das Geld nicht, wäre ich augenblicklich weg. Aber unter der Prämisse, dass man einen Job "braucht", mache ich meinen sehr gerne.

  • Ja, habe ich bereits: Frauen sollten Vollzeit arbeiten oder die Care-Arbeit wirklich gleichberechtigt aufteilen. Ganz einfach. Und in Bildung investieren.

    Entweder soll die Frau Vollzeit arbeiten oder die Care-Arbeit (bei Teilzeit?) gleichberechtigt aufteilen?


    Wenn ein Partner weniger arbeiten möchte, weil neben zwei Vollzeitstellen und einem Haushalt mehr Zeit für die Kinder vorhanden sein soll, kann man meines Erachtens schon erwarten, dass der Teilzeitpartner dann solche Dinge wie Wäsche waschen/Wohnung putzen/ Essen kochen (alles auch für die Kinder), Vorsorgetermine der Kinder bei Ärzten, Elterntaxiaufträge,… verstärkt übernimmt. Vermutlich haben ja auch beide Eltern zusammen entschieden, ob sie am besten mit 100%/100%, 100%/50%, 50%/50% oder irgendeiner andere Verteilung zurechtkommen.


    Das sagt ja zunächst auch nichts darüber aus, wer sich spontan kümmert, wenn ein Kind krank wird, sich jede Woche für die Kinder als Sporttrainer engagiert oder ähnliches.


    Wobei ich schon oft gedacht habe, dass es natürlich für die Schule einer Teilzeitkraft blöd ist, wenn immer sie wegen kranker Kinder fehlt und nicht der andere Vollzeitelternteil, aber insgesamt ist es besser, weniger Arbeitszeit ausfällt. Und das ist natürlich bei der Teilzeitkraft der Fall, wenn sie immer nur einen halben Tag arbeitet.



  • Entweder soll die Frau Vollzeit arbeiten oder die Care-Arbeit (bei Teilzeit?) gleichberechtigt aufteilen?

    Ja! Beide arbeiten zB 25 Std oder 30 oder was auch immer. Warum steckt der eine immer mehr zurück als der andere?


    Bei uns bleibt derjenige zuhause (krankes Kind etc) oder nimmt Termine wahr, die Kinder betreffen, der beruflich grad abkömmlich ist. Das sind wir beide zu gleichen Teilen, da wir beide Vollzeit arbeiten. Ist doch auch möglich, dass beide 10 Std weniger arbeiten anstatt einer 20 Std weniger. Ich verstehe nicht, wieso das nicht geht. in der IG Metall wären das zB nur 5 Std weniger. Muss doch gehen, wenn man will (!).


    Aber ich wiederhole mich: Soll jeder machen wie er/sie will. Alle Modelle haben ihre Vor- und Nachteile. Ich hätte nur ein Problem damit, wenn es ein Modell wäre, dass mich in großem Maße benachteiligt (Geld, Rente, Karriere). Das wäre nichts für mich. Andere können das gern machen, dürfen sich nur nachher nicht beklagen, wenn sie nicht anderweitig vorgesorgt haben.


    Ich bin in einer Gruppe für Frauen. Dort geht es um finanzielle Unabhängigkeit. Die Geschichten, die man da von den Frauen liest, die sich immer um Kind und Haushalt gekümmert haben und deren Mann plötzlich in die Midlife-Krisis kommt, sind richtig fies. Im Schnitt liest man alle 2 Tage eine neue Geschichte, da >130.000 Mitglieder, immer zum Nachteil von Frauen.

  • Irgendwie sonderbar, da fragt jemand "steht mir ein freier Tag an meiner Hochzeit zu" und 10 Seiten später sind wir um etwa 100 ungefragte Ratschläge reicher. Kindergeburtstage werden zu groß gefeiert, heiraten in den Ferien ist nicht nur erwartbar, sondern auch viel schöner. Lehrer ist kein richtiger Beruf und Teilzeit arbeiten etwas für Menschen, die ihren Partner nach dessen Beruf ausgewählt haben. Manch einer kennt gar Damen. Sind Vollzeitkräfte eigentlich dann richtige Lehrer und kinderlose Beamte angemessene Gesellschaftsteilnehmer oder nur Nutznießer des Systems? Und ist Topfschlagen zum Kindergeburtstag okay? Hoffe auf Antworten von jemandem, der alles ganz genau weiß.

    Fast so schön zusammengefasst wie damals von der Herzblatt-Susi.

  • Ja! Beide arbeiten zB 25 Std oder 30 oder was auch immer. Warum steckt der eine immer mehr zurück als der andere?

    Weil es finanziell evtl. so sein muss. Der, der am meisten verdient, sollte auch möglichst in Vollzeit arbeiten gehen. Wenn beide ähnlich entlohnt werden, dann ist es eine Sache des Konsens. Es muss nicht immer so sein, aber es ist in den meisten Fälle sinnvoll.

    • Offizieller Beitrag
    • Aber ich wiederhole mich: Soll jeder machen wie er/sie will. Alle Modelle haben ihre Vor- und Nachteile. Ich hätte nur ein Problem damit, wenn es ein Modell wäre, dass mich in großem Maße benachteiligt (Geld, Rente, Karriere). Das wäre nichts für mich. Andere können das gern machen, dürfen sich nur nachher nicht beklagen, wenn sie nicht anderweitig vorgesorgt haben.


    Ich bin in einer Gruppe für Frauen. Dort geht es um finanzielle Unabhängigkeit. Die Geschichten, die man da von den Frauen liest, die sich immer um Kind und Haushalt gekümmert haben und deren Mann plötzlich in die Midlife-Krisis kommt, sind richtig fies. Im Schnitt liest man alle 2 Tage eine neue Geschichte, da >130.000 Mitglieder, immer zum Nachteil von Frauen.

    Auf Facebook gibt es doch immer wieder diese Links zu Fragen wie "AITA (Am I the asshole?)".


    Somit frage ich also ganz offiziell:

    AITA, dass meine Frau und ich in einem solchen "unfairen" Modell sind, das Du beschrieben hast und ich das wegen der aus meiner Sicht ausgewogenen Balance aus Einkommensoptimierung und Familienzeit gut finde?

    Ich A15 Vollzeit (ein Korrekturfach), sie A12 und seit Jahren unterhälftige TZ (D/E-Killerkombi).

    Steuerklassenmodell III/V.

    Mein Nettostundenlohn beträgt 32,65 € - in Steuerklasse IV wären das 28,29 €.

    Ihr Nettostundenlohn beträgt 19,82 € - in Steuerklasse IV wären das 22,95 €.


    Antworten bitte im Stile von

    YTA = You are the a******

    NTA = Not the a*****

    und dann die Begründung.


    Na dann mal los. :)

  • NTA, wenn für beide ein guter Kompromiss ist. Ich kenne ähnliches auch umgekehrt (also vom Geschlecht vertauscht).


    Ist das dann verwerflich?

  • Solche Fragen sind so lange irrelevant, wie die Beziehung funktioniert. Interessant wird es im Trennungsfall und wie dann die finanziellen Regelungen aussehen (gesetzliches Minimum oder zahlt der dann deutlich bessergestellte Partner freiwillig angemessenen Ausgleich für die Zeit, die der andere familienbedingt zurückgesteckt hat).


    Ich sehe familienintern in der Generation meiner Eltern beides und die Unterschiede sind für die Betroffenen (in diesem Fall ausnahmslos Frauen) durchaus groß.

  • Da ihr sicher beide paritätisch profitiert und von einem Familieneinkommen ausgeht, bist du - was den angesprochenen Punkt angeht - NTA. Ohnehin bewegt ihr euch IMHO in einem Rahmen, der nicht wirklich unfair ist; bei Beamten greifen viele Mechanismen nicht, denen normal arbeitende Menschen ausgesetzt sind. Deine Frau könnte jederzeit - falls notwendig - wieder auf Vollzeit gehen und sich dann nicht nur problemlos selbst versorgen, sondern ihren Lebensstandard weitgehend halten. Die Sekretärin, die ihren Chef geheiratet hat und seitdem in TZ arbeitet, kann das nicht. Die rutscht nach der Trennung ganz schnell in Hartz IV, wenn es ihr nicht gelingt, wieder in VZ zu kommen.

    Zumal - und das ist der wichtigste Grund - ich davon ausgehe, dass ihr euch gemeinsam auf dieses Modell geeinigt habt.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Kommt darauf an:


    NTA, wenn ihr beide das gemeinsam entschieden habt und deine Frau damit einverstanden ist, TZ zu arbeiten, und wenn ihr auch besprochen habt, was im Trennungsfall passiert.

    NTA, wenn immer die Möglichkeit bestünde, dass deine Frau auch Vollzeit arbeitet, wenn sie will, und ihr die Kinderbetreuung dann anders organisiert (gleichberechtigt, oder durch bezahlte Hilfe von außen)


    YTA, wenn du einfach bestimmst, dass du mehr als sie arbeiten willst und sie deshalb in TZ zu gehen hat, weil ihr Verdienst geringer ist und jemand von euch auf jeden Fall bei den Kindern bleiben muss.


    Die Frage ob du "the asshole" bist, eckt bei mir so ein bisschen an, denn wenn es eine absolut gleichberechtigte Entscheidung gewesen wäre, müsstest du das eigentlich nicht fragen - oder?

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