Ihr habt alle so ein bisschen Recht. Natürlich darf man einen Partner heiraten, der deutlich mehr oder deutlich weniger verdient als man selbst. Ähnlich sieht es bei der Frage, ob einer der Beiden in Teilzeit geht, und, wenn ja, wer, aus.
Gleichzeitig haben viele Menschen doch ein sehr konservatives Bild von Arbeit und Familie, orientieren sich selbst an diesem Bild und sind erst einmal irritiert, wenn Andere davon (deutlich) abweichen.
Für viele Paare ist es OK, wenn die Frau in Teilzeit geht, um sich um Haushalt und Kinder zu kümmern. Es sollte halt nur keine Pflicht, sondern eine freiwillige Entscheidung des Paares sein.
Um noch einmal auf das Beispiel mit dem Kassierer und der Lehrerin zurückzukommen: Ich kann da nur für mein Umfeld sprechen, aber da kommt es selten vor, dass bei einem Paar beide Partner wirklich aus ganz unterschiedlichen Lebenswelten kommen. Oft ist da der Bildungshintergrund ähnlich, wobei mir tatsächlich wenige Paare einfallen, bei denen die Frau mehr verdient als der Mann. Der Kassierer und die Lehrerin haben auf den ersten Blick wenige Schnittstellen in ihrem Leben, aber klar, Möglichkeiten der Begegnung gäbe es durchaus (z B. Nachbarschaft, die Lehrerin kauft im Supermarkt des Kassierers ein, das Kind des alleinerziehenden Kassierers geht in die Klasse der Lehrerin, etc.) und daraus könnte eine Partnerschaft entstehen.