Tarifrunde eingeläutet

  • Widert nur mich das aktuelle Ergebnis an? Ich muss grad daran denken, wie sehr mich der Job grad wieder fordert und frage mich wofür man sich ständig aufreibt ...

    Noch gibt es doch gar kein Ergebnis, welches Ergebnis meinst du also, das dich anwidere?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • By the way, Zitat aus der Gewerkschaftsmail:


    Zudem stellte die TdL die Übertragung des Tarifergebnisses auf die Beamt*innen und Versorgungsempfänger*innen in Frage.

    Wieder ein Grund dass meine Kinder einen hohen Bogen um den öffentlichen Dienst machen :aufgepasst:

    Die kriegen dies ja hautnah mit. Ist ja nicht so als ob der öffentliche Dienst von qualifizierten Bewerbern überrannt wird :autsch:.

  • By the way, Zitat aus der Gewerkschaftsmail:


    Zudem stellte die TdL die Übertragung des Tarifergebnisses auf die Beamt*innen und Versorgungsempfänger*innen in Frage.

    Dafür ist die TdL gar nicht autorisiert denn über die Besoldung der Landesbeamten entscheiden alleine die jeweiligen Länderparlamente

  • Dafür ist die TdL gar nicht autorisiert denn über die Besoldung der Landesbeamten entscheiden alleine die jeweiligen Länderparlamente

    Um etwas in Frage zu stellen, muss man auch gar nicht authorisiert sein. Und in Anbetracht dessen, dass die Mitglieder der TdL nicht selten die Finanzministerien der beteiligten Bundesländer sind, sind solche Äußerungen durchaus ernstzunehmen.

  • Das ist leider alles Teil des üblichen Theaterdonners, von dem man als Außenstehender zu Recht genervt sein kann, der aber nicht überraschend ist. Die Sprüche "für die Beamten können wir uns das nicht leisten" kommen regelmäßig, trotzdem wird seit Jahren wirkungsgleich übertragen (das war nicht immer so), weil den Verantwortlichen in den Ländern längst klar ist, dass sie sich gar nicht leiten können, das nicht zu tun.


    Auch die Verhandlungsrunden sind von vornherein so angelegt, dass erst in der 3. Runde ernsthaft verhandelt wird, die ist dann auch für 3 Tage angesetzt. Dass die Arbeitgeber zur zweiten Runde nichts vorlegen, ist ein Armutszeugnis, umgekehrt sind die zur zweiten Runde sonst überlicherweise vorgelegten Angebote aber auch nur psychologische Kriegsführung und weit von einigungsfähigen Vorschlägen entfernt.


    Auch Warnstreiks der Gewerkschaft sind Teil der Choreografie, die macht man letztlich auch nur, weil es ein Zeichen von Schwäche wäre, sie nicht zu machen.

  • Moebius

    Nein. In BW ist es gar nicht so lange her dass es zeitversetzt übertragen wurde.

    https://stm.baden-wuerttemberg…fuer-die-beamten-im-land/

    Das war 2015, seitdem hat sich die Lage sehr deutlich verändert.

    Auf der bekannten Webseite wird angegeben, ob die Übertragung wirkungsgleich erfolgt ist (Farbsplalte links), nur zur Verdeutlichung empfehle ich mal 2021 (15 BuLä gleich, 1 besser) und 2013 (1 BuLä gleich, 15 schlechter) zu vergleichen:


    https://oeffentlicher-dienst.info/beamte/land/tr/2021/


    https://oeffentlicher-dienst.info/beamte/land/tr/2013/


    Im Grundsatz ist den AGs schon klar, dass es keine weitere Luft gibt, um die Attraktivität von Beschäftigungsverhältnissen im öD weiter zu verschlechtern.

  • Und in der dritten Runde kommt auch nichts heraus und es geht in die Schlichtung.

    Am Ende wird es die 3.000€ über 18 Monate gestreckt geben und 5% dann am Ende oben drauf. :essen:

    Die Einschätzung halte ich - leider - für realistisch ;(

  • Ich fürchte, und das ist jetzt einfach mein Bauchgefühl gepaart mit jüngsten Entscheidungen von Hr. Optendrenk, dass man versuchen wird, die Ergebnisse der Tarifverhandlungen bei den Beamten einzusparen. Dafür spricht, dass nach letzten Ausführungen man wohl zukünftig nicht mehr bereit ist, Widersprüche gegen die Besoldung ruhend zu stellen. Dies würde bedeuten, dass jeder der nicht klagt, bei einer späteren Anassung leer ausgeht mit einfache Rechnung, wenn dann irgendwann ein Gericht rechtsgültig feststellt, dass die Besoldung angepasst werden muss, wird man das machen. Rückwirkend jedoch nur für die Klagemutigen. Unter dem Strich kann man so einiges einsparen. Schimpft mich Cassandra, aber ich habe da ein schlechtes Gefühl.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Die Vielzitierte "Wirkungsgleichheit" ist doch nur ein ideologischer und irreführender Kampfbegriff der (auch gewerkschaftlichen) Beamtenlobby.


    Jeder € mehr bedeutet z.B. für einen Beamten bis zu 71% mehr Pension - lebenslang (und netto bleibt bei Gehaltssteigerungen im aktiven Dienst auch mehr übrig)


    Bei einer Sonderzahlung bedeutet die 'wirkungsgleiche Übertragung' übrigens z.B. von 3000€ dann 70% für Pensionäre (siehe TvöD), für ehemalige Beschäftigte der öD nix...

  • Jetzt mal fernab von den aktuellen Entwicklungen (die ja dem „Theater“ einer Tarifverhandlung folgen), habt ihr nicht das Gefühl, dass sich unsere Interessenvertretungen, mit ihren sachlichen Forderungen, verzockt haben?

    Ich habe den Eindruck, dass man einfach (vollkommen realitätsfern) 18% mehr Gehalt, 4000€ Inflationsausgleich, Stufenerhöhung um 250€ hätte fordern sollen….

  • Die Vielzitierte "Wirkungsgleichheit" ist doch nur ein ideologischer und irreführender Kampfbegriff der (auch gewerkschaftlichen) Beamtenlobby.

    Nein. Von einem Kampfbegriff ist dieser Ausdruck ziemlich weit entfernt.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Jetzt mal fernab von den aktuellen Entwicklungen (die ja dem „Theater“ einer Tarifverhandlung folgen), habt ihr nicht das Gefühl, dass sich unsere Interessenvertretungen, mit ihren sachlichen Forderungen, verzockt haben?

    Nur insofern, als dass bei uns Lehrern, die einkommensmäßig immer noch zu den oberen 20% (A12) bzw. 10% (A13Z) der abhängig Beschäftigten zählen, die Gehaltshöhe nicht das große Problem ist, sondern die Arbeitsbedingungen.


    Und ja, ich weiß, dass es bei der TVL um die Angestellten geht und nicht die Beamten... Die Besoldungsstufen dienen nur der Veranschaulichung.

  • Nur insofern, als dass bei uns Lehrern, die einkommensmäßig immer noch zu den oberen 20% (A12) bzw. 10% (A13Z) der abhängig Beschäftigten zählen, die Gehaltshöhe nicht das große Problem ist, sondern die Arbeitsbedingungen.


    Und ja, ich weiß, dass es bei der TVL um die Angestellten geht und nicht die Beamten... Die Besoldungsstufen dienen nur der Veranschaulichung.

    Da stimme ich vollkommen zu, die Frage bleibt dann aber trotzdem, warum der Tvöd signifikante Erhöhungen zu verzeichnen hat, die bei uns wohl kaum mehr zu erwarten sind oder anders:

    Wenn der öffentliche Dienst um Beschäftigte buhlt, wie will er verhindern, dass man seine Einstellung nicht vom Tarifvertrag abhängig macht?

    Für uns Lehrkräfte bestimmt sekundär, aber in anderen Bereichen bestimmt nicht unwichtig.

    Will die Diskussion hier aber nicht ins „Hätte, wennse, würdste“ treiben.

  • Ich habe vor ein paar Stunden eine Quelle gepostet, aus der jeder entnehmen kann, dass die Abschlüsse 2021 und 2019 auf Beamte übertragen wurden, 2017 waren die Anpassungen in vielen Bundesländer höher als der Abschluss des TVÖD, in den beiden Runden davor waren sie in vielen schlechter.

    Insgesamt wäre es sicher ziemlich absurd zu sagen, dass es den Angestellten im öD besser geht als den Beamten.

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