Tarifrunde eingeläutet

  • ich meinte damit natürlich, dass es sehr sehr eng angelegt sein wird.. ,,zeit- und wirkungsgleich" ... Das ist in vielen Jahren fast überall ebenso wie dieses Ergebnis.


    Die Bundesbeamten sind ein gutes Indiz für den Rest.


    Bzgl. Abstandswahrung bin ich nicht sicher, Nancy hat die Übertragung direkt verkündet. Insofern scheint es also zu gehen.

  • Achtung: Der Bund hat vorher schon bei A13 besser bezahlt als das Land (NRW).

    Man darf also nicht die aktuellen Zahlen aus NRW mit den zukünftigen Zahlen des Bundes vergleichen und die Differenz dann als Lohnplus verbuchen.

    Yap , muss man im Verhältnis sehen...

  • Wenn es nach Nancy geht schon.

  • Noch mal langsam für alle:

    Praktisch niemand in diesem Forum dürfte von dieser Tarifrunde und dem Ergebnis direkt betroffen sein. Es ist für uns nur in soweit wichtig, als dass aufgrund der Taklung der Laufzeiten und Tarifverhandlungen die Bundes- und Kommunalbeschäftigten oft die Richtung vorgeben. Es ist seit Jahren so, dass die Verhandlungen für Bundes- und Kommunalbeschäftigte oft mit großer medialer Begleitung und Streiks stattfinden und für die Landesbeschäftigten die Abschlüsse dann ein halbes Jahr später weitgehend geräuschlos sehr ähnlich erfolgen.

    Schau doch mal die zeit- und wirkungsgleiche Übertragung der letzten 15 Jahre an, es ist natürlich mehr als nur grob übertragbar...

  • Schau doch mal die zeit- und wirkungsgleiche Übertragung der letzten 15 Jahre an, es ist natürlich mehr als nur grob übertragbar...

    Für uns wird es schon deswegen nicht mehr "zeit- und wirkungsgleich" sein, weil wir für das laufende Jahr bereits mit 1,2% abgespeist wurden, bei den 3000 € steuerfreie Einmalzahlung sehe ich also mindestens dunkelgrau. Und vermutlich wird unser Abschluss dann auch nach hinten raus wieder 6 Monate länger laufen.

  • Wenn es nach Nancy geht schon.

    2018 wurde in der Besoldungsrunde der Durchschnittwert herangezogen und das Ergebnis der Tarifrunde nicht eins zu eins übernommen:


    Zitat

    TVöD VKA (Kommunen) und TVöD Bund

    Entgelterhöhung in 3 Stufen.

    Individuelle Erhöhungsbeträge pro Entgeltgruppe und -stufe:

    • 01.03.2018: mindestens 2,85% (64,44 €), durchschnittlich 3,19%, höchstens 5,70%
    • 01.04.2019: mindestens 2,81% (71,00 €), durchschnittlich 3,09%, höchstens 5,39%
    • 01.03.2020: mindestens 0,96% (22,78 €), durchschnittlich 1,06%, höchstens 1,81%

    https://oeffentlicher-dienst.info/tvoed/tr/2018/


    Zitat
    lineare Besoldungserhöhung in 3 Stufen:


    • 01.03.2018: +2,99%
    • 01.04.2019: +3,09%
    • 01.03.2020: +1,06%
    der erste Erhöhungsschritt ist gegenüber dem Tarifergebnis TVöD gemäß § 14a BBesG um 0,2 Prozentpunkte vermindert.

    https://oeffentlicher-dienst.info/beamte/bund/tr/2018/


    Das Ergebnis soll systemgerecht übernommen werden. Ich gehe nicht davon aus, dass der Sockelbetrag übernommen wird. Die Frage ist dann eben... was ist systemgerecht und wie wird der Durchschnitt berechnet?

    Zitat

    Die Kosten des Tarifabschlusses liegen für die Laufzeit von 24 Monaten bei rund 1,43 Milliarden Euro allein für die Tarifbeschäftigten des Bundes. Bei zeitgleicher und systemgerechter Übertragung auf den Beamtenbereich liegen die Kosten für den Bund bei rund 4,95 Milliarden Euro. Ab 2025 rechnet der Bund mit jährlichen zusätzlichen Kosten von rund 3,75 Milliarden Euro für Tarifbeschäftigte und Beamte.

    https://www.bmi.bund.de/Shared…4/tarifverhandlungen.html

  • Das Tarifergebnis mag besser wirken als die bisherigen, jedoch war und ist die Inflation auch viel stärker zu spüren. Die Zahlen sprechen auch für sich. Zweistellige Inflation in einem Jahr - gut, zwar in der Spitze, überm Berg sind wir doch noch lange nicht - 10-11% Lohnerhöhung verteilt über 2 Jahre und das auch noch zeitlich verzögert. Wirtschaftlich betrachtet kann ich es verstehen, die Inflation soll noch weiterhin gedämpft werden. Zumindest in der Theorie. Der Großteil der Bevölkerung kann sich beispielsweise kein Eigenheim mehr leisten. Verglichen mit den Ergebnissen in der Privatwirtschaft, ist das Ergebnis zu schwach. Das zeigen auch die Reaktionen in den sozialen Medien. Die GdP spricht von einem Stopp des Reallohnverlustes - find ich schon lustig. Die Gewerkschaften hätten ohne Ergebnis diese vierte Runde verlassen müssen. Hartnäckig ist wohl nur die Nancy geblieben, zumindestens bzgl. Erfolg und Nachhaltigkeit.

  • Der Großteil der Bevölkerung kann sich beispielsweise kein Eigenheim mehr leisten. Verglichen mit den Ergebnissen in der Privatwirtschaft, ist das Ergebnis zu schwach.

    Das stimmt ganz objektiv betrachtet nicht. Die meisten aktuellen Abschlüsse bewegen sich in dieser Größenordnung, eher knapp darunter. Beispiel:

    IG-Metall 8,5 % in 2 Schritten für 2023/24.

  • Da hast du Recht Moebis. Dafür gibt es dann aber gleich eine richtige Erhöhung in 2023 um 5,3%. Im TVÖD kommt diese erst in 2024. Die monatliche Auszahlung des Inflations,ausgleichs’ halte ich für Augenwischerei. Soll sich wie eine Lohnerhöhung anfühlen, ist aber keine.

    Gemeint hatte ich außertarifliche Lohnerhöhungen, die es in größeren Konzernen gibt. Wo man ohne große Verhandlungen schon mit einer entsprechenden Basis startet. Der öD dürfte auf Dauer unattraktiver werden.

  • Dass es einen Reallohnverlust geben wird, ist eindeutig. Dieser kann durch Lohnerhöhungen sicher nicht aufgefangen werden, da Grund für die Inflation die Lieferkettenprobleme durch Chinas völlig überzogene Coronapolitik sowie der völlig sinnlose und unmotivierte Angriff des Herrn Putin auf die Ukraine ist. Dass unser Wohlstand infolgedessen in den 2020ern um 25 bis 30 Prozent sinken wird, ist daher folgerichtig. Ich gehe diesmal auch nicht von einer zwingenden Übertragung des Ergebnisses auf die Landesbeschäftigten aus, da die finanzielle Situation der Länder deutlich angespannter als beim Bund ist

  • Dass es einen Reallohnverlust geben wird, ist eindeutig. Dieser kann durch Lohnerhöhungen sicher nicht aufgefangen werden, da Grund für die Inflation die Lieferkettenprobleme durch Chinas völlig überzogene Coronapolitik sowie der völlig sinnlose und unmotivierte Angriff des Herrn Putin auf die Ukraine ist. Dass unser Wohlstand infolgedessen in den 2020ern um 25 bis 30 Prozent sinken wird, ist daher folgerichtig. Ich gehe diesmal auch nicht von einer zwingenden Übertragung des Ergebnisses auf die Landesbeschäftigten aus, da die finanzielle Situation der Länder deutlich angespannter als beim Bund ist

    Auf die Landesbeschäftigten wird ohnehin nichts übertragen. Die Tarifrunde des TV-L steht erst im Herbst an.

  • Vielleicht hilft der immer extremer werdende Lehrermangel. Wenn neben den Arbeitsbedingungen noch die Bezahlung schlechter wird, wird der noch schlimmer. Zur Zeit sparen die Länder ja Geld, weil so viele Stellen nicht besetzt werden können.

  • Westfale599

    Darf ich Deine Aussage so verstehen, dass Du auf Landesebene sogar ein schlechteres Ergebnis befürchtet? In dem Fall wird es wohl kein Ergebnis geben, sondern Streik. Zum einen wächst die Inflation bis dahin weiter. Alleine deshalb wird man mit mindestens 15% Forderung ins Rennen gehen müssen. Alles unter 10% ist dann nicht mehr akzeptabel.

    Darüber hinaus springen uns jetzt schon reihenweise Seiteneinsteiger ab,weil sie anderswo lukrativere Angebote erhalten. Wer will schon zu unattraktiven Arbeitsbedingungen für weniger Geld arbeiten. Bei dem derzeitigen (und wohl andauernden) Fachkrâftemangel wird sonst der Tag kommen, an dem es an allgemeinbildenden Schulen keinen Mint Unterricht mehr gibt.🤷

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Okay, klingt logisch

  • Streik bei Landesbeamten wird es wohl aus offensichtlichen Gründen nicht geben.


    Es war bei den letzten Abschlüssen schon so, dass einzelne Länder bei der Übertragung nach der Tarifrunde auf Beamte eher über das hinaus gegangen sind, was vorher vereinbart wurde. Der Druck, attraktiv zu bleiben um beim Kampf um Personal nicht völlig unter die Räder zu kommen, ist in den Ländern durchaus angekommen. Ich bin vorsichtig optimistisch, dass das Ergebnis für Landesbeamte im Herbst grob vergleichbar sein wird.

  • Westfale599

    Darf ich Deine Aussage so verstehen, dass Du auf Landesebene sogar ein schlechteres Ergebnis befürchtet? In dem Fall wird es wohl kein Ergebnis geben, sondern Streik. Zum einen wächst die Inflation bis dahin weiter. Alleine deshalb wird man mit mindestens 15% Forderung ins Rennen gehen müssen. Alles unter 10% ist dann nicht mehr akzeptabel.

    Darüber hinaus springen uns jetzt schon reihenweise Seiteneinsteiger ab,weil sie anderswo lukrativere Angebote erhalten. Wer will schon zu unattraktiven Arbeitsbedingungen für weniger Geld arbeiten. Bei dem derzeitigen (und wohl andauernden) Fachkrâftemangel wird sonst der Tag kommen, an dem es an allgemeinbildenden Schulen keinen Mint Unterricht mehr gibt.🤷

    Ich gehe auch davon aus, dass die Inflation weiter steigen wird, die Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahr aber bis zum Herbst weiter sinken wird. Das wird von den AG als Argument kommen. Die Gewerkschaften werden nicht mit 15% ins Rennen gehen, weil das illusorisch ist. Selbst 10% wird es nicht geben. Die bisherigen Abschlüsse (IG Metall, Post und nun TVöD) geben da keinen Anlass zu Hoffnung, es wird massive Reallohnverluste geben, irgendjemand muss das alles ja bezahlen.

  • Zitat

    Was bedeutet die Tarifeinigung für die Bundesbeamt*innen?

    DGB und Gewerkschaften fordern stets eine zeit- und wirkungsgleiche Übertragung von Tarifergebnissen für Tarifbeschäftigte auf die Beamt*innen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) betonte von Beginn der Verhandlungen an, dass eine Tarifeinigung auf die Beamt*innen des Bundes übertragen würde. Für den DGB bedeutet dies im Fall der vorliegenden Tarifeinigung, dass die Kombination aus einem Sockelbetrag von 200 Euro zum 1. März 2024 und einer prozentualen Erhöhung um 5,5 % in dieser Form auf die Besoldungs- und Versorgungsempfänger*innen des Bundes übertragen wird. Nach Berechnungen des DGB stellt eine solche Lösung keine Verletzung des Abstandsgebots innerhalb des Besoldungsgefüges dar.

    https://www.dgb.de/uber-uns/dg…c1-11ed-9700-001a4a160123


    Es bleibt spannend... wenn der Sockelbetrag hier übernommen wird, befürchte ich, dass es bei den Besoldungsrunden der Länder auch zur Übernahme eines Sockelbetrages kommen wird nach erfolgter Tarifverhandlung. Verdi wird nämlich definitiv auch beim TV-L auf Sockelbeträge setzen.


    Verrückterweise würde eine prozentuale Erhöhung ohne Sockelbetrag bei den Landesbeamten zu einem noch größeren Unterschied bei angestellten und verbeamteten Lehrern führen. Das wäre aber auch verdi schuld. Die Sockelbeträge sind eine Katastrophe - egal, ob angestellt oder verbeamtet.

  • Westfale599

    Darf ich Deine Aussage so verstehen, dass Du auf Landesebene sogar ein schlechteres Ergebnis befürchtet? In dem Fall wird es wohl kein Ergebnis geben, sondern Streik. Zum einen wächst die Inflation bis dahin weiter. Alleine deshalb wird man mit mindestens 15% Forderung ins Rennen gehen müssen. Alles unter 10% ist dann nicht mehr akzeptabel.

    Darüber hinaus springen uns jetzt schon reihenweise Seiteneinsteiger ab,weil sie anderswo lukrativere Angebote erhalten. Wer will schon zu unattraktiven Arbeitsbedingungen für weniger Geld arbeiten. Bei dem derzeitigen (und wohl andauernden) Fachkrâftemangel wird sonst der Tag kommen, an dem es an allgemeinbildenden Schulen keinen Mint Unterricht mehr gibt.🤷

    Ja, nur werden bei den Ländern die wenigstens streiken, weil es ja sehr viele Beamte gibt.

  • Vielleicht hilft der immer extremer werdende Lehrermangel. Wenn neben den Arbeitsbedingungen noch die Bezahlung schlechter wird, wird der noch schlimmer. Zur Zeit sparen die Länder ja Geld, weil so viele Stellen nicht besetzt werden können.

    Yap, das hoffe ich auch...

    Vor allem in BL wie Bayern, Hamburg, NRW, BW könnte ich mir das vorstellen.

  • Der absehbare - und vor allem auch perspektivisch nur für etwa 10 Jahre vorübergehende - Lehrermangel wird nicht die Triebfeder für attraktivere Gehälter im gesamten ÖD sein, sondern bestenfalls zu etwas besseren Arbeitsbedingungen in diesem Sektor führen. Und selbst diese Annahme ist vermutlich naiv, eher wird es zur weiteren Absenkung der Zugangsvoraussetzungen für den Quereinstieg in den Beruf kommen.

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