Tarifrunde eingeläutet

  • Nuja, gegenwärtig führt die GEW z.B. in Berlin regelmäßige Streiktage zur Einführung eines TV Gesundheitsschutz durch (und setzt damit auch das Thema Arbeitsbedingungen von Lehrkräften in den öffentlichen Fokus) - der im Beamtenbund verwurzelte VBE beteiligt sich natürlich nicht.


    Streikgeld usw. kostet natürlich...(die GEW Berlin ist aufgrund des noch hohen Angestelltenanteils bei Lehrkräften recht mobilisierungsstark - eine Einführung eines TV Gesundheitsschutz hätte natürlich auch bundesweite Signalwirkung)

  • fossi74 Beiträge

    Ich horche Mal nach🤷. Niemand von uns hatte dieses Thema bei den letzten Parteitagen wirklich auf dem Schirm. Als Seiteneinsteiger habe ich das sowieso bislang ganz anders betrachtet. Ich war in der Verdi aber auch im IgBCE. In beiden Gewerkschaften liegt der Beitragssatz bei einem pro Cent. Somit war ich eher über den geringen Beitragssatz der GEW erstaunt. Aber es gibt bestimmt Argumente, insbesondere da unsere Rechnungslegung sehr transparent ist und ich den Schatzmeisterin, da doch sehr vertraue. Aber ich höre mich Mal um.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Mich würde es in der Tat interessieren, warum die GEW - inhaltlich mit am interessantesten für mich - die mit Abstand höchsten Beiträge verlangt. Beim VBE würde ich ca. 2/3 davon zahlen.

    Was kosten die denn?

  • Für uns im BBS-Bereich sind VLBS und VLW (als Partnerorganisationen) die, die uns fachlich am besten repräsentieren. Klassisch gewerkschaftlich sind sie halt nicht aufgestellt als Teile des Beamtenbunds. Die GEW hat im Bereich BBS nicht wirklich die ganz große Ahnung und ist durch die stark politische Ausrichtung in ihren Stellungnahmen für uns selten zielführend. BBS wirkt da immer als Randthema. Unsere beiden Berufsverbände VLBS und VLW sind dagegen politisch neutral, sachkundig, zielorientiert und unideologisch.

    Aber Thema war ja zuletzt der Kostenvergleich ;)

  • Was kosten die denn?

    Das findest du hier: https://www.gew.de/mitglied-we…worten-zur-mitgliedschaft


    — 0,77% des Bruttogehalts finde ich schon üppig. Das wären bei mir ca. 50 € im Monat. Zumal ich ein solches Beitragssystem nicht unbedingt gerecht finde. Klar klingt es erstmal gut, wenn die Erzieherin weniger bezahlt als der Lehrer. Wenn der Lehrer aber eine Familie ernährt und die Erzieherin Single ist, sieht das schon wieder ganz anders aus.

    Der VBE nimmt etwa die Hälfte und differenziert auch nochmals nach Entgeltgruppe und TZ-Quote.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Moment, als Teilzeitkraft zahlst Du bei der GEW doch auch weniger, da der %Satz sich auf den tatsächlichen Bruttoverdienst bezieht!

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  • Ja, sicher. Ich wollte nur verdeutlichen, dass auch der VBE keine reine Pauschale berechnet.

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  • Was Ihr dann aber auch nochmal prüfen müsst, ist die Sache mit dem Streikgeld. Ich weiß dass der DBB 50 Euro Streikgeld pro Streiktag rausrückt. Das wird dann von einigen Mitgliedsverbänden aufgestockt, ich weiß aber nicht, ob das für alle gilt. Da ich aber aktives Gewerkschaftsmitglied bin, sind da noch andere Kriterien, die für mich wesentlicher sind. Wichtig finde das ch, dass man a.) überhaupt irgendwo Mitglied ist und b.) als potentiell aktives Mitglied sich die örtlichen Gegebenheiten ansieht und da kleben bleibt, wo es gefällt. Könnte durchaus sein, dass man nach einem Umzug feststellt, dass die Gewerkschaft am neuen Wohnort ganz anders organisiert ist und man sich umorganisiert. Vieles hängt eben auch an den handelnden Personen und ob man da einen Draht aufbauen kann. Aber bitte, bitte bleibt nicht umorganisiert. Das könnte dem Dienstherrn nämlich am besten gefallen 🤷

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  • Ich finde, dass sich die GEW besonders für die Interessen der niedrigen Gehaltsstufen einsetzt. Zu mindestens habe ich das in den letzten Jahren so empfunden. Dann passt es für mich aber nicht dazu, den Beitrag gleichzeitig vom Bruttogehalt abhängig zu machen. Als Lehrkraft fühle ich mich von der GEW einfach nur begrenzt vertreten.

  • Ich hoffe mal, daß uns die Gerichte helfen und feste Abstände der einzelnen Besoldungsgruppen zum Bürgergeld direkt vorschreiben. Das dürfte erfolgreicher sein.

    Das wird dann wieder ganz galant über weitere schrittweise Streichungen der unteren Besoldungsgruppen und deren Überführung in höhere gelöst.

  • — 0,77% des Bruttogehalts finde ich schon üppig.

    Das geht mir aus dem Bauchgefühl heraus auch so. Dann habe ich mal nachgeschaut, was sonst so Usus ist und festgestellt, dass typische Beitragssätze eher bei 1% des Bruttogehalts zu liegen scheinen (z.B. IG Metall). Fairerweise: die schaffen dafür auch vernünftige Tarifabschlüsse ;)

  • Kann es vielleicht sein, habe leider nur die Daten von der GEW, dass es sich bei den preiswerteren Verbänden durchweg um solche handelt, deren Anteil an tarifbeschäftigten Kolleg:innen signifikant niedriger ist. Die GEW besteht zu 40% aus Tarifbeschäftigten. So gut wie alle Gewerkschaften mit einem hohen Anteil Tarifkollegen liegen nämlich nicht unter einem pro Cent. Die Rückstellungen für Streikgelder sind natürlich nicht ohne🤷. Bei den Beamten werden indes nie Streikgelder anfallen. Es sei denn da kommt noch ein wegweisendes Urteil.

    An alle Deutschlehrer:
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  • Ich finde, dass sich die GEW besonders für die Interessen der niedrigen Gehaltsstufen einsetzt. Zu mindestens habe ich das in den letzten Jahren so empfunden. Dann passt es für mich aber nicht dazu, den Beitrag gleichzeitig vom Bruttogehalt abhängig zu machen. Als Lehrkraft fühle ich mich von der GEW einfach nur begrenzt vertreten.

    Ich mag die GEW von ihrer Grundeinstellung auch nicht. Die sind mir viel zu weit links. Ich bin in einem Sparten Lehrerverband organisiert, da fühle ich mich besser vertreten.


    Das geht mir aus dem Bauchgefühl heraus auch so. Dann habe ich mal nachgeschaut, was sonst so Usus ist und festgestellt, dass typische Beitragssätze eher bei 1% des Bruttogehalts zu liegen scheinen (z.B. IG Metall). Fairerweise: die schaffen dafür auch vernünftige Tarifabschlüsse ;)

    Bei der IG Metall hat man aber auch noch andere Vorteile, neben den guten Abschlüssen. Ich war mit der IG Metall immer zufrieden. Als verbeamteter Lehrer bringt mir die Möglichkeit Streikgeld zu erhalten ja gar nix, also ist die GEW für uns auch nicht die richtige Gewerkschaft.

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