Tarifrunde eingeläutet

  • plattyplus

    Krankenkassenbereinigt Netto 2000 Euro bei A13????

    Mit was für einem Besoldungsrechner hast Du gerechnet? Von 1990?

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Intelligenz zeigt sich eben bei der Berufswahl.

  • Werde ich. 3.300 netto muss man in der freien Wirtschaft erstmal erreichen.

    Easy peacy. Wollt ihr denn wirklich alle die Kaufkraft der Lehrerschaft immer weiter absinken sehen? Die Sockelbeträge sind Sparmaßnahmen. Wenn diese mehr steigen als die höheren Besoldungsstufen, dann werde diese defakto herabgestuft. Der Sockelbetrag müsste Prozentual an alle Stufen darüber weitergeben werden.


    Dann hättest du dir einen anderen Beruf aussuchen müssen. Ich empfehle auch, nicht täglich mehrere hundert Kilometer zur Arbeit zu fahren. Spart nicht nur Geld, sondern auch Lebenszeit.

    Ich glaube du hast deine Clownsnase fallen lassen.

    • Offizieller Beitrag

    @platty undichbinweg


    D'accord.

    In der Wirtschaft, gerade in der Industrie, wird im Vergleich deutlich stärker nach Angebot und Nachfrage (und nach den entsprechenden Tarifabschlüssen) bezahlt als in sozialen Berufen oder im öffentlichen Dienst.

    Wir haben diese Diskussion über Gehälter hier seit Geburt dieses Forums wieder und wieder geführt. Sie führt letztlich nicht weit, weil wir jeweils unsere Entscheidungen getroffen haben. Wir haben immer noch die Wahl, damit zu leben, oder aber die Entscheidung zu revidieren - und auch hier mit den dann sich ergebenden Folgen zu leben.

  • @platty undichbinweg


    D'accord.

    In der Wirtschaft, gerade in der Industrie, wird im Vergleich deutlich stärker nach Angebot und Nachfrage (und nach den entsprechenden Tarifabschlüssen) bezahlt als in sozialen Berufen oder im öffentlichen Dienst.

    Wir haben diese Diskussion über Gehälter hier seit Geburt dieses Forums wieder und wieder geführt. Sie führt letztlich nicht weit, weil wir jeweils unsere Entscheidungen getroffen haben. Wir haben immer noch die Wahl, damit zu leben, oder aber die Entscheidung zu revidieren - und auch hier mit den dann sich ergebenden Folgen zu leben.

    Nur weil es jetzt so ist, muss es auch so bleiben? Wenn sich für Qualität interessiert wird, dann ist diese Richtung kein Garant dafür.

  • Bolzbold


    Naja realistischerweise ja nicht. Bereits nach ein paar Jahren im Schuldienst ist man doch fachlich dermaßen verkümmert und hat keinerlei "echte" Arbeitserfahrung, dass man es in der Industrie auch zu nichts mehr bringt.

  • Bolzbold


    Naja realistischerweise ja nicht. Bereits nach ein paar Jahren im Schuldienst ist man doch fachlich dermaßen verkümmert und hat keinerlei "echte" Arbeitserfahrung, dass man es in der Industrie auch zu nichts mehr bringt.

    Die fachliche Verkümmerung macht doch nichts, das geht einem AN in der Industrie genauso. Du verkennst aber die Qualitäten, die viele Lehrer mitbringen und die für jeden AG hochinteressant sein müssten:

    • hohe Bereitschaft zu Arbeitszeiten außerhalb der Norm (abends, am Wochenende), die außerdem jedes Jahr neu festgelegt werden können
    • Akzeptanz niedriger Gehälter, weil "andere haben ja noch weniger"
    • kaum Interesse an gewerkschaftlicher Organisation oder auch nur an gemeinsamem Auftreten als Team
    • das Bewusstsein, weisungsbefugten Instanzen bedingungslos untergeordnet zu sein und "eh nichts machen zu können"
    • der freiwillige Verzicht auf einem zustehende Rechte, weil "die Arbeit muss ja getan werden"
    • ...

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Wenn wir so einen Vergleich ziehen: Das Abitur mit 3 Jahren muss noch dazu kommen.

    Ich habe jetzt der Einfachheit halber die drei Jahre gymnasiale Oberstufe gleichgesetzt mit der dreijährigen Lehre. Aber klar, in der Lehre bekommt man eine Vergütung ausbezahlt.

  • Die fachliche Verkümmerung macht doch nichts, das geht einem AN in der Industrie genauso. Du verkennst aber die Qualitäten, die viele Lehrer mitbringen und die für jeden AG hochinteressant sein müssten:

    • hohe Bereitschaft zu Arbeitszeiten außerhalb der Norm (abends, am Wochenende), die außerdem jedes Jahr neu festgelegt werden können
    • Akzeptanz niedriger Gehälter, weil "andere haben ja noch weniger"
    • kaum Interesse an gewerkschaftlicher Organisation oder auch nur an gemeinsamem Auftreten als Team
    • das Bewusstsein, weisungsbefugten Instanzen bedingungslos untergeordnet zu sein und "eh nichts machen zu können"
    • der freiwillige Verzicht auf einem zustehende Rechte, weil "die Arbeit muss ja getan werden"
    • ...
    • im Beruf erworbene professionelle Admin-Kenntnisse
    • Erfahrung im Rotstiftmilieu (sorry, der ist nur geklaut aus dem Berufsbezeichnungsthread)
    • jederzeit schickes Auftreten
    • meeting-erprobt
    • führungserfahren mit heterogenen Teams
    • abgehärtet gegenüber jeglichen Kaffee-Küchen-Keimen
    • klagloses Erdulden und hochengagiertes Umsetzen jeglicher Neuerungen (grmpfhihihi)
    • professionelles Handling von Abkürzungen
  • Stört mich nicht. Warum auch.

    Also hast du keinen Widerspruch bzgl. amtsangemessener Alimentation eingelegt? Da geht's auch um den Abstand, nämlich zur Grundsicherung. Und weitergehend auch um den Abstand zwischen den Besoldungsgruppen.


    Inwieweit das Abstandsgebot auch zwischen den Besoldungsgruppen gelten muss, ist ja noch Gegenstand diverser Verfahren u.a. vor dem BVerfG.


    Wenn der Dienstherr im Gehaltsgefüge Änderungen vornehmen möchte, kann er das ja durch Höhergruppierung (A12->A13) oder Änderungen bei den Erfahrungsstufen (z.B. bei der R Besoldung in Hessen) vollkommen rechtskonform machen.

  • Ihr geht auch alle vom Idealfall aus. Aber in der Praxis sieht es auch anders aus.


    Meine ehemaligen Rektorin ist Anfang der 80er fertig geworden. Trotz 1,x Staatsexamen hat sie sieben Jahre mit Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und befristen Stellen verbracht.

    Momentan wird jeder eingestellt, aber wie viele Lehrkräfte mussten sich in den vergangenen Jahren mit Feuerwehrstellen etc. von Ferien zu Ferien schlagen? Schlecht bezahlt und dann noch in den Sommerferien arbeitslos.

    Was ist mit den ganzen Abbrechern? Wenn ich nach 4 Jahren das Studium doch nicht schaffe. Oder im Referendariat durchfalle oder merke, dass es nicht klappt. Ich kenne aus dem Bekanntenkreis einen Fall, wo jemand sehr lange studiert, Referendariat gemacht und dann nach einem halben Jahr aus dem Schuldienst ausgeschieden ist, weil es nicht seins ist.


    Das gibt es natürlich bei der Ausbildung auch alles. Aber da merk ich es früher und bekomme die Zeit noch bezahlt. Nach meinem Studium stand ich mit dicken Bafög-Schulden da. Die müssen auch erstmal wieder verdient werden.


    Und vor allem hat unser Job doch eine ganz andere Verantwortung als beispielsweise der Hausmeister(in), der Schulassistent(in) oder der Sekretär(in). Das muss sich doch irgendwo wiederfinden?

  • mehrjährigem Zwangs-Berufspraktikum (für die berufsbildenden Fakulten in der Berufsschule)

    Mehrjährig? Soweit ich weiß, muss die nachzuweisende berufspraktische Tätigkeit (die im Übrigen sehr viele meiner KuK schon durch eine Berufsausbildung im dualen System erfüllt haben) einen Umfang von 52 Wochen - also einem Jahr, nicht mehreren - haben.

    Viele Quereinsteiger im mittleren Alter wechseln nur zur Schule, weil die bessere Hälfte auch Lehrer ist und damit lange gemeinsame Urlaube möglich sind.

    Echt? Lass' mich überlegen,.. Da kenne ich genau: null. EDIT: Genau so wenige kenne ich übrigens, die "mit 60 mit fast vollen Bezügen oder tollen Abfindungen in den Vorruhestand" gehen :weissnicht:.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Mehrjährig? Soweit ich weiß, muss die nachzuweisende berufspraktische Tätigkeit (die im Übrigen sehr viele meiner KuK schon durch eine Berufsausbildung im dualen System erfüllt haben) einen Umfang von 52 Wochen - also einem Jahr, nicht mehreren - haben.

    Echt? Lass' mich überlegen,.. Da kenne ich genau: null. EDIT: Genau so wenige kenne ich übrigens, die "mit 60 mit fast vollen Bezügen oder tollen Abfindungen in den Vorruhestand" gehen :weissnicht:.

    Und mit der Ausbildung vorher kannst du dann nach dem Studium direkt in den Quereinstieg. Auch bei uns in RLP.


    Und das andere Motiv mit der besseren Hälfte ist, äh, interessant.


    Und zum LuL-Mangel ein Artikel aus der FAZ -> Tipp: Schnell lesen! Noch ist der Artikel frei, aber die verschwinden schnell hinter der Bezahlschranke.

  • Bei einem Nettogehalt nach Krankenkasse von unter 2000€ ist die Enttäuschung bei einem frisch gebackenem jüngerem a13 Lehrer auch groß.


    Und dafür hast Du jetzt studiert und Dich mit einer Bezahlung weit unter dem gesetzlichen Mindestlohn durchs Referendariat gequält?

    Ich frage mich immer wieder, woher solche Zahlen kommen. Ich hatte bereits vor knapp 10 Jahren nach Abzug der PKV gut 2600€ Netto bei Berufseinstieg. Heutzutage sind das eher 3200€ Netto. Wie kommst du auf Beträge von unter 2000€ bei einem Berufseinsteiger in A13? Vielleicht bei Teilzeit mit 50%....

  • Und zum LuL-Mangel ein Artikel aus der FAZ -> Tipp: Schnell lesen! Noch ist der Artikel frei, aber die verschwinden schnell hinter der Bezahlschranke.

    Ich kann ihn schon nicht mehr öffnen wg. der Bezahlschranke.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich kann ihn schon nicht mehr öffnen wg. der Bezahlschranke.

    Es ging auch um die verschiedenen Einstiegsprogramme, die tollen Werbeslogans der Länder ("Helden"), die Versuche, GS-LK zu finden, indem man sich durch A13 von anderen BL abgrenzt, die Kritik von Steuer-/Polizei-/Philologengewerkschaft an JA13 und den riesigen LuL-Mangel quer übers Land. Gleichzeitig wurden die BL in einer Karte mit normalem Mangel und krassem Mangel markiert.

    Schade, dass das so schnell ging mit der Schranke :(

    • im Beruf erworbene professionelle Admin-Kenntnisse
    • Erfahrung im Rotstiftmilieu (sorry, der ist nur geklaut aus dem Berufsbezeichnungsthread)
    • jederzeit schickes Auftreten
    • meeting-erprobt
    • führungserfahren mit heterogenen Teams
    • abgehärtet gegenüber jeglichen Kaffee-Küchen-Keimen
    • klagloses Erdulden und hochengagiertes Umsetzen jeglicher Neuerungen (grmpfhihihi)
    • professionelles Handling von Abkürzungen

    You've got a point there. Der Punkt "jederzeit schickes Auftreten" ist sicher diskutabel (ich sag nur "nackte Füße in Trekkingsandalen"...), aber die Hornhaut im Magen entwickelt wahrscheinlich jede Lehrkraft irgendwann. Wobei es ja jetzt oft schon Vollautomaten in den Lehrerzimmern gibt, das relativiert die Sache wieder.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Ich frage mich immer wieder, woher solche Zahlen kommen. Ich hatte bereits vor knapp 10 Jahren nach Abzug der PKV gut 2600€ Netto bei Berufseinstieg. Heutzutage sind das eher 3200€ Netto. Wie kommst du auf Beträge von unter 2000€ bei einem Berufseinsteiger in A13? Vielleicht bei Teilzeit mit 50%....

    Also ich bin als Grundschullehrer vor 10 Jahren mit 1.650 € eingestiegen. Damals zwangsweise als Teilzeitangestellter (25 von 28 Stunden). Was anderes wurde damals in Nds. zu mindestens an Grundschulen nicht eingestellt. Zu viele Lehrer usw.. Ich konnte noch glücklich sein. Wir hatten mehrere Leute im Ref., die keine Stelle gefunden haben.

    Nach 3 Jahren ist man dann verbeamtet worden. Da war ich bei 2.550 € abzüglich PKV. Bei rund 2.350€.

    Andererseits hatte ich schon mal geschrieben, dass ich vorher in der freien Wirtschaft war. Da hatte ich als Angestellter (Berufseinsteiger) 1.500 € plus 13. Monatsgehalt plus Provisionen. Wer gut war, hatte einen dreistelligen Betrag an Provision. Als Ausgleich hatte ich nach meinem Studium einen fünfstelligen Betrag als Bafögschulden. Momentan verdiene ich wahrscheinlich rund 500 € - 1.000 € (mit irgendwann A13) mehr als in meinem alten Beruf. Andererseits hatte mein damaliger direkter Vorgesetzter auch mehr als ich jemals in der Schule bekommen werde. Vorteil ist natürlich, dass ich als Lehrer mein Geld bekommen, egal wie schlecht ich bin. In der freien Wirtschaft verdiene ich natürlich dann mehr Geld, wenn ich erfolgreich bin.

    Dazu kommen noch die ganzen Vorteile der Verbeamtung und am Ende ist die Frage, was mir mehr Spaß macht. Aber es ist aus meiner Sicht keineswegs so, dass wir so super toll bezahlt werden.

  • Tom123


    Schon klar, dass es auch andere Verläufe beim Einstieg gibt. Die Behauptung von plattyplus bezog sich aber explizit auf einen Berufseinsteiger in A13. Und seine Aussage war vor 10 Jahren schon nicht zu halten und heute erst recht nicht.

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