Aufregung, Namen und Diskussion (aus dem "Neue Kollegen sind komisch"-Thread)

    • Offizieller Beitrag

    1. Ob du deine Schüler mit "Hase" anredest oder sie hier ohne ihr Wissen so betitelst, macht keinen großen Unterschied. Könnte man sagen. (Stichwort: Haltung gegenüber den Schülern.) Es ist mir aber im Grunde auch egal, wie du über sie redest. Man sollte nur nicht im Glashaus sitzen und mit Steinen werfen. Daher die Anmerkung vom Buchstabenfresser.


    2. Ich habe den Thread nicht eröffnet, sondern ich habe deinen unsachlichen und am Punkt vorbeigehenden Post inkl. der Antworten aus dem Original-Thread entfernt und hierhin ausgelagert. Wobei ich zugeben muss, dass ich kurz überlegt habe, ob ich deinen unpassenden Angriff (inkl. des ganzen Rattenschwanzes an Beiträge) nicht auch komplett hätte entfernen können. Deine Unterstellung zu meinen Absichten der Threaderöffnung darfst du dir also gerne sparen. Danke.


    3. Ist es nicht unsachlich und Argumente findest du hier. Schau dir einmal meine Beiträge zu dem Thema an. Und andere.

  • Ergänzend möchte ich noch sagen, dass ich während meiner Schulzeit ganz bestimmt nicht der "Hase" eines Lehrers war bzw. mir spätestens ab der Pubertät diese Bezeichnung verbeten hätte. Ganz egal, wie er oder sie das gemeint hat.

  • Mal zum defekt spielen:


    Ein KuK der sich ganz auffällig immer krank meldet, wenn ihm/ihr etwas nicht passt (und dann auch noch so dusslig ist und das im Social Media postet), der spielt das defekte Rad ohne es zu sein.


    Klar kann man das jetzt als Selbstschutz deklarieren, aber es bleibt eins: den anderen KuK gegenüber, die wirklich krank sind, asozial. Die Form von Hedonismus tritt halt vermehrt bei jüngeren KuK auf.

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Da haben wir ein vollkommen unterschiedliches Sprachgefühl. Ich empfinde es als krasse Beleidigung, jemanden als Ratte zu bezeichnen. 😳

    Ratten sind niedliche, super intelligente Tiere. Als Jugendlicher hatte ich mal eine Zeit lang welche.

    Trotzdem stimme ich dir zu. "Ratte" ist im allgemeinen Sprachgebrauch eine grobe Beleidigung. Ich würde das auch als eine empfinden, wenn mich ein Kollege, Vorgesetzter oder einer meiner Professoren so bezeichnen würde.

  • Da haben wir ein vollkommen unterschiedliches Sprachgefühl. Ich empfinde es als krasse Beleidigung, jemanden als Ratte zu bezeichnen. 😳

    Aha. Dass meine Klasse mich im Gegenzug als "Oberratte" bezeichnet hat, ist dir scheinbar entgangen. Die Aussage "Wir sind echt ganz schöne Ratten!" kam im Übrigen von meinen Schüler*innen, nicht von mir :D.


    Na, was soll's. Wenn hier einige "Hasen" grundsätzlich als Infantilisierung, "Ratten" grundsätzlich als Beleidigung, ... empfinden, tangiert mich das nicht wirklich, denn meine KuK und SuS haben da offensichtlich eine andere Auffassung.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

    2 Mal editiert, zuletzt von Humblebee ()

  • Aha. Dass meine Klasse mich im Gegenzug als "Oberratte" bezeichnet hat, ist dir scheinbar entgangen. Die Aussage "Wir sind echt ganz schöne Ratten!" kam im Übrigen von meinen Schüler*innen, nicht von mir :D.


    Na, was soll's. Wenn hier einige "Hasen" als Infantilisierung, "Ratten" als Beleidigung, ... empfinden, tangiert mich das nicht wirklich, denn meine KuK und SuS haben da offensichtlich eine andere Auffassung.

    Als Schüler, spätestens so ab der 10. Klasse, hätte ich alle diese Bezeichnungen als störend empfunden. Ich wollte nicht mit Lehrern befreundet sein oder einer "Klassenfamilie" mit dem Lehrer an der Spitze angehören.

    Als Hiwi hatte ich mal eine Vorgesetzte, die die Frauen ständig "Liebes" genannt hat und die Männer "Schätzchen". Fürchterlich übergriffig.

    Warum kann man sich nicht einfach, wie unter Menschen, die bestenfalls den Status eines "Bekannten" haben, beim Namen ansprechen? Dieses gezwungen "intime" ist extrem unangenehm. Zum Glück läuft das an meiner Schule gut. Da käme auch niemand auf die Idee, andere als Ratte zu bezeichnen.

  • Meine Güte. Mir ist schon klar, dass "Ratte" normalerweise als Beleidigung gilt.

    In dem von mir dargestellten Zusammenhang waren aber weder "ihr Ratten" noch "Frau Oberratte" als Beleidigungen gemeint (das brauche ich jetzt aber wohl nicht nochmal zu erläutern). I

    Als Schüler, spätestens so ab der 10. Klasse, hätte ich alle diese Bezeichnungen als störend empfunden. Ich wollte nicht mit Lehrern befreundet sein oder einer "Klassenfamilie" mit dem Lehrer an der Spitze angehören.

    Als Hiwi hatte ich mal eine Vorgesetzte, die die Frauen ständig "Liebes" genannt hat und die Männer "Schätzchen". Fürchterlich übergriffig.

    Warum kann man sich nicht einfach, wie unter Menschen, die bestenfalls den Status eines "Bekannten" haben, beim Namen ansprechen? Dieses gezwungen "intime" ist extrem unangenehm. Zum Glück läuft das an meiner Schule gut. Da käme auch niemand auf die Idee, andere als Ratte zu bezeichnen.

    Du kennst mich und meine Kolleg*innen nicht und weißt überhaupt nicht, wie wir unsere SuS ansprechen. Jaaaa, tatsächlich kennen wir ihre Vornamen und sprechen sie damit an (einige sogar mit den Nachnamen; das handhaben einige KuK in den Fachschulen so).^^

    Nochmal: Es war eine einzige Klasse (von 20, die ich in all den Jahren schon als Klassenlehrerin hatte), mit der ich mich so gut verstanden habe, dass wir uns derartige "Spitznamen" gegeben haben und sich niemand daran gestört hat. Und ein paar Kolleginnen sagen ab und zu "Hasen" zu ihren Klassen. Auch daran hat sich offensichtlich noch nie jemand gestört (ich denke mal, unsere SuS sind alt und selbstbewusst genug, sich dahingehend zu äußern).

    Kannst du nun Sch.../störend/übergriffig finden. Bleibt dir überlassen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

    Einmal editiert, zuletzt von Humblebee ()

  • Da würd ich mir an deiner Stelle jetzt mal Gedanken machen. 😉

    Warum sollte ich? Ich habe wahrlich Besseres zu tun, als mir Gedanken über eine Klasse aus dem Schuljahr 2010/2011 zu machen (eine der wenigen meiner Klassen übrigens, in der es mal - selten für eine BFS-Klasse! - keinerlei Probleme gab). Aber wenn du dir über so etwa Gedanken machen würdest: Nur zu; ich nicht.


    Fun fact: Eine Schülerin aus dieser Klasse ist mittlerweile Fillialleiterin in einem Betrieb, wo wir öfter mal Praktikant*innen haben. Die sagt doch tatsächlich jetzt "Frau Humblebee" zu mir und wir amüsieren uns gerne bei meinen Praktikumsbesuchen darüber, wie es damals in dem Schuljahr war, als ich noch ihre Klassenlehrerin war :lach:.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich bemerke mal wieder: Ich bin echt ein merkwürdiges Menschlein mit einem sonderbaren persönlichen Umfeld 8). Mein Lebensgefährte nennt mich oftmals "Maus" oder auch "Eule", ich ihn "Hase" oder "Bär".

    Eine Clique aus drei Freundinnen und mir sowie deren Ehemännern bzw. Lebensgefährten sind die "Ducks". Dieser tierische Spitzname rührt daher, dass wir Mädels uns daaaamals (1991) in einer zweijährigen BFS-Klasse kennengelernt haben, wo unser damaliger Klassenlehrer uns - also die komplette Klasse - als "my ducks" bezeichnet hat. Well, well, quite a long time ago... Und damals wie heute mochten und mögen wir diese Bezeichnung.

    Eine Freundin wird übrigens von ihrem Mann "Schnecke" genannt, sie sagt häufig "Kröte" zu ihm (wie mehrere aus seinem Freundeskreis; so wird er wohl schon seit Schulzeiten genannt). Ein ehemaliges Nachbarspaar nennt sich "Dino" (er) und "Henne".

    Soviel dazu.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Es ist doch schon unglaublich situationsanhängig, ob ein Kosename passt oder nicht. Egal ob das jetzt normalerweise eine Beleidigung oder Verniedlichung ist. Aus dem Kontext gerissen klingt es erstmal unpassend. Aber im speziellen Mikrokosmos kann es gerade sehr gut passen.

    Einen freundlich formulierten Einwand, dass das einzelne Schüler stören könnte, würde ich gelten lassen. Und auch darüber nachdenken. Das ist ja nie verkehrt.

    Man sollte den Kollegen so viel Feingefühl zutrauen, dass sie die Spitznamen nur im angemessenen Kontext verwenden.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Lustig:

    Heute Morgen hab ich das große Kind zur Schule gebracht, weil es ins Schullandheim fährt und ich traf auf dem Weg vom Parkplatz zum Warteplatz eine andre Muddi und ich meinte so zu ihr: Ach, der Lehrer Y fährt auch mit und ist schon da. Sie: Ach, persönlich kenne ich den gar nicht, aber im Lockdown hat der nette Videos gedreht und seine Schüler immer "Hasen" genannt.

    Hihi. Sie fand es witzig, in dem Rahmen, von dem Lehrer. Aber schon lustig, dass sie mir das grade heut erzählt.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Vielen Dank für dieses abschreckende Beispiel menschenverachtender Ausdrucksweisen im Arbeitsbereich. Das werde ich sehr gerne im Rahmen des Ethikunterrichts mit meinen Hasen diskutieren (passt perfekt zur aktuellen Einheit) und ihnen auch nicht vorenthalten, dass das aus der Feder einer Lehrkraft stammt, die auch sonst schon häufiger durch menschenverachtende Formulierungen aufgefallen ist, da diese Art des Umgangs leider nicht nur in der sonstigen Arbeitswelt erschreckend verbreitet ist.

    Und ich habe das "defekt spielen" von meinem Uni-Professor als Student so beigebracht bekommen. Kannst Dich gerne bei der Universität Paderborn darüber beschweren. Konkret beim Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre und dort bei der Mikrotheorie. Das "defekt spielen" ist nämlich Teil der Spieltheorie, wie sie von John von Neumann formuliert wurde. Dort wird untersucht wie sich einzelne Individuen in einer Volkswirtschaft höchstwahrscheinlich verhalten werden und welche Folgen dies für das Gesamtsystem hat.

  • Mein Mann und seine Freunde haben früher als Studenten immer sämtliche jungen Frauen als Hasen bezeichnet. Das fand und finde ich ganz daneben. Wie man bei SuS darauf kommt, erschließt sich mir auch nicht.

    In den jahrgangsübergreifenden Klassen (1/2) der Nachbarsgrundschule gab es immer Hüpfer und Hasen. Hergeleitet von jungen Hüpfern und alten Hasen. Wer nach einem Jahr Regelklasse noch einmal in der jahrgangsübergreifenden Klasse anfing war ein hüpfender Hase.

  • Mein Mann und seine Freunde haben früher als Studenten immer sämtliche jungen Frauen als Hasen bezeichnet. Das fand und finde ich ganz daneben.

    Studenten der männlich dominierten Studiengänge (damals waren das glaube ich die Juristen und Wirtschaftler) nannten uns "Mäuschen" oder "Grundschulmäuschen". Das war nicht nett, sondern abwertend gemeint.

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