Liebes Forum,
Ich bin Gesamtschullehrerin und etwas verwundert über das Vorgehen einiger Grundschulkolleg*innen:
Ist es zulässig, Hausaufgaben als nicht erledigt zu bewerten, wenn Eltern diese wegen Krankheit schriftlich entschuldigen? Gerade Grundschüler*innen können ja nachmittags schon mal echt krank sein und morgens dann wieder fit.
Ich weiß, dass dies kein Elternforum ist und normalerweise lasse ich meine Lehrerinnen-Gefühle als Mutter echt bei mir. Aber ich würde selbst nie so handeln. Selbst wenn mir ein sonst zuverlässiger Schüler versichert an der Gesamtschule, er hätte die Hausaufgaben einmal nur zur Hälfte geschafft, weil er krank war am Vortrag (und die Hausaufgaben von einem Tag auf den nächsten waren), würde ich sie nicht als "teilweise unerledigt" werten.
Ich werd deshalb nix unternehmen, frage mich aber tatsächlich, ob das pädagogisch so sinnvoll ist. An der Gesamtschule habe ich häufiger mit Kindern zu tun, die sich für blöd halten, weil sie aus der Grundschule mit dem Gefühl kommen, dass sie eh immer nur alles falsch machen. Es kostet mich dann 1-2 Schuljahre um das Selbstvertrauen wieder etwas aufzubauen. Es sind nicht viele Schulen, aber bei einigen kommt es oft vor in meiner Erfahrung. Muss das so sein? Ist das echt hilfreich für die Schullaufbahn? Ich find die Lehrer*innen sonst übrigens echt cool und gut. Nur diese Überstrenge bei Hausaufgaben und Bewertungen und der Druck in der 3. und 4., der fällt mir schwer nachzuvollziehen. Vielleicht kann mir jemand ja eine andere Sichtweise darauf geben.
Danke!